Eine Reise in die Rocky Mountains
Wie alles begann
Ist das Leben als allein erziehende Mutter nicht schon Abenteuer genug? Von Zeit- und Geldsorgen geplagt ist man meist dann bei der eher seltenen Urlaubsplanung völlig überfordert. Und trotzdem wünscht man sich statt der Bettenburg am Strand ein wenig mehr Berührung mit der Natur. Land und Leute kennen lernen, frei entscheiden, was ihr sehen und wann ihr bleiben oder weiterreisen wollt? Klar, bleibt bloß noch die Frage nach der Sicherheit und dem Komfort. Denn schließlich möchte man sich ja keinem unnötigen Risiko aussetzen und Erholung soll ganz oben auf der Liste stehen.
Als allein erziehende Mutter ist es ohnehin schwierig, jemals genug Geld zusammenzukratzen. Und dann auch noch den lang ersehnten Urlaub mit Dingen verbringen, die einem nicht wirklich Erholung bringen – das geht irgendwie gar nicht. Es ist schon lange her, dass wir zwei eine richtige Reise unternommen haben. Ich kann mich schon fast nicht mehr an unseren letzen Urlaub erinnern. Und jetzt – nach so langer Zeit – möchte ich gerne etwas ganz besonderes machen. Was also tun?
Mobilität hat oberste Priorität
Ein Land zu erkunden, bedeutet für mich, mobil zu sein. Die Möglichkeiten reichen von Mietauto, öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder per pedes bis hin zum Wohnmobil. Die meisten Alternativen scheiden aus. Ein Mietauto wird auf Dauer für den Leon zu langweilig. Öffentliche Verkehrsmittel bedürfen immer einer genauen vorherigen Planung und sind in vielen Ländern eher ein Wagnis. Unsere Füße tragen uns zwar noch sehr gut, allerdings wird das Gepäck ein Problem und für eine Fahrradtour übernehme ich keine Haftung bezüglich meiner Kondition.
Nach wochenlangem Brainstorming, Für und Wider abwägen, dann die zündende Idee:
WIR MIETEN UNS EIN WOHNMOBIL!
Irgendwie kam ich mir selbst ein wenig waghalsig vor. Ich bin noch nie in einem Wohnmobil gefahren und habe keine Ahnung, auf was man da so achten muss. Außerdem ist es doch bestimmt unglaublich schwierig, mit so einem riesigen Ding zu rangieren. Und was mache ich, wenn ich irgendwo rückwärts einparken muss?
Wohnmobilurlaub, aber wo?
Die Überlegungen gehen weiter.
Ich kann zwar mit dem Auto gut einparken, aber schaffe ich das auch mit einem Monstrum von Wohnmobil? Ganz ehrlich? Man muss sich nur das richtige Land aussuchen, dann ist das gar kein Problem!
Also, suchen wir ein Land mit breiten Straßen, sehr wenig Verkehr (und bitte auch noch auf der richtigen Seite), einer niedrigen Kriminalitätsrate und einer Sprache, in der wir uns zumindest halbwegs verständigen können. Die Auswahlmöglichkeiten schrumpfen beträchtlich. Übrig bleibt nicht viel.
WIE WÄRE ES MIT KANADA?!
Schon lange steht eine Reise nach Kanada ganz oben auf meiner persönlichen Wunschliste. In alle Reiseberichten steht die fantastische Natur mit ihrer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt über allem. Genau unser Ding! Ebenso neugierig macht uns, dass in dem nordamerikanischen Land nur vergleichsweise wenig Menschen leben. Das macht die Faszination aus: Gegenden zu erleben, die beinahe noch nie von anderen Menschen gesehen wurden.
Es gilt durchzuhalten und den Traum zu verwirklichen
Mein Sohn und ich, wir zwei allein im Wohnmobil durch Kanada. Die Resonanz von meinen Freunden und Kollegen war niederschmetternd. Ich glaube, sie befürchteten, ich wäre jetzt völlig durchgedreht. So hat das zwar niemand formuliert, die Antworten waren aber immer gleich. „Ist das nicht ein bisschen gefährlich? Und was machst du, wenn euch was passiert? Ganz allein mit einem Wohnmobil, das würde ich nicht tun. Warum fahrt ihr denn nicht ins Allgäu oder nach Österreich?“
Ich lasse mich nicht entmutigen, aber vorsichtshalber frage ich mal den Nachwuchs, ob er lieber in ein Hotel möchte oder ob ihm auch ein Wohnmobil gefallen würde. Die Antwort kommt spontan:
WOHNMOBIL IST COOL!
Die Alternative zwischen Zelt und Hotel kommt mir genial vor, ein wenig Abenteuer, ein wenig Komfort. Bis alles fest steht, lasse ich den Leon allerdings im Unklaren über das Ziel unserer Reise.
Ab ins Reisebüro gegenüber
Nach dem Besuch im Reisebüro hatte ich meine Ängste, dass die Mobile Homes zu groß und unhandlich seien, über Bord geworfen. Mir war sehr wichtig, dass ich für meinen Sohn (11) und mich (43) getrennte Betten hatte, und ich hatte auch keine große Lust, ständig das Wohnmobil umzubauen.
Ohne große Sucherei fand sich ein schließlich ein knapp über fünf Meter langes Vehikel mit festem Bett im Heck und einem zweiten im Alkoven über der Fahrerkabine. Die Ausstattung war für das kleine Fahrzeug bemerkenswert: Toilette mit Dusche, Spüle und Herd, Kühlschrank und separater Gefrierschrank (ein richtiger GefrierSCHRANK, kein FACH), zwei Sitzbänke am Tisch, Mikrowelle und einem Gesamtpaket an unbegrenzten Kilometern, komplette Küchenausstattung, Navigationsgerät und – ganz wichtig! – Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung. Man weiß ja nie …
Vorbereitungen
Was brauchten wir noch? Reisepässe erneuern, zur Vorsicht einen internationalen Führerschein, elektronische Einreisegenehmigung eTA nicht vergessen. Da wir damals meinem Sohn den Nachnamen von seinem Vater gegeben haben, noch eine Geburtsurkunde, falls Fragen auftauchen sollten, was das für ein Kind sei. Und – um allen Eventualitäten vorzugreifen – eine Einwilligungserklärung vom Vater mit dem Vermerk, wer im Notfall, der hoffentlich nicht eintreffen wird, zu verständigen ist. Nicht zu vergessen, eine Auslandsreisekrankenversicherung, in Kanada können Ärzte und Krankenhäuser schnell teuer werden. Impfungen benötigt man keine zusätzlichen.
Allerdings muss ich mich erst einmal mit den Begriffen beim Campen vertraut machen, die mich auf dem Wohnmobilurlaub in Kanada erwarten. Schließlich sind wir absolute Anfänger in Sachen Wohnmobil. Wenn es dir ähnlich geht, haben wir dir hier alle Tipps & Infos zum Wohnmobilurlaub in Kanada zusammengestellt.
An einem Montag geht es los
Ich bin erstaunt, dass es möglich ist, innerhalb eines Jahres das Geld für den Urlaub zusammenzukratzen. Ich habe mir einen kleinen Nebenjob organisiert, bei dem ich Artikel als freier Autor schreibe. Wenn man weiß, wofür man spart, ist irgendwie alles machbar. Der Gürtel wird noch ein wenig enger geschnallt und jeder Euro dreimal umgedreht. Schließlich landet er dann in unserem Sparschwein für die lang ersehnte Reise.
Erst als wir bereits im Zug zum Flughafen Frankfurt sitzen, offenbare ich, wohin es geht. Eigentlich hatte ich es schon vorher häufiger gesagt, allerdings war ich davon überzeugt, mein Sohn glaube mir nicht. Ich zeige ihm unsere Tickets: Der Blick, den ich dafür ernte, lässt keine Zweifel offen. Mein Sohn glaubt, ich würde scherzen. Aber als wir dann für Vancouver einchecken, heißt es: „Wir fliegen echt nach Kanada und fahren da mit dem Wohnmobil rum?“ Ja, tun wir. Ganze drei Wochen lang!
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Hier geht es weiter:
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