KÖRPERLICHE UND GEISTIGE VORAUSSETZUNGEN BEI KINDERN

Da Kinder vom Säugling bis zum Ende der Pubertät in mehreren Stufen nahezu seine gesamte körperliche und geistige Entwicklung durchschreiten, kann eine empfehlung für eine Wanderung mit ihnen nicht für alle Altersstufen verallgemeinert werden. Schon allein die sich wandelnden körperlichen Voraussetzungen beim Heranwachsen beeinflussen die Tourenplanung – selbst solche, die noch in einer Rückentrage sitzen. Und genau deshalb ist es sehr wichtig, bei Wanderungen mit Kindern auf deren Entwicklung zu achten, damit die Tour auch für alle ein echter Spaß wird.

voraussetzungen kinder wandern tongrube marloffstein

Voraussetzungen bei Kindern für Wandertouren

1. Körperliche Entwicklung

Kinder haben durchaus schon genügend Kraft für längere Touren, aber ihnen fehlt das adäquate Maß, sie auch einzusetzen. Die Muskelentwicklung setzt erst maßgeblich nach dem Vorschulalter ein. Zu kurzzeitigen Kraftanstrengungen sind sie schon kurzfristig gut in der Lage und meist auch gerne bereit.

Besonders viel Energie erfordert jedoch die noch mangelnde Bewegungskoordination. Das führt zu raschen Ermüdungserscheinungen, was durch häufige Erholungspausen ausgeglichen werden sollte. Nach einer kurzen Pause sind die meisten sehr schnell wieder fit.

kanada-bc-alberta-wohnmobil-revelstoke sicamous voraussetzung kinder wandern
Eine kleine Wanderung zum Fluss mit anschließendem Angeln und Grillen

2. Leistung & Ausdauer

Ausdauer ist die Fähigkeit, gegen Ermüdungserscheinungen Widerstand leisten zu können. Sie entwickelt sich erst mit zunehmendem Alter, wenn eine gewisse geistige Reife zu Beginn des Schulalters erreicht ist. Möchtest du die eine oder andere Wanderung machen, bei der ein wenig Langzeitausdauer vonnöten ist, kann eine motivierende Einstimmung durch hilfreich sein.

Diese Leistung kann auch durch sinnvolle Erholungspausen gefördert werden. Zu hohe Anforderungen an das Kind, denen es eventuell nicht gerecht werden kann, rauben die Lust an Bewegung und dem eigenen Körper. Hast du eine längere Wandertour vor, gehst du am besten bereits schon zu Hause die eine oder andere kleine Tour mit ihm oder ihnen durch. So kannst du herausfinden, was du dir und den Kleinen zumuten kannst. Dann kommt es nicht erst im Urlaub zu einer Kraft- und Zerreißprobe.

palas wohnhaus ruine wolfstein frankenalb neumarkt voraussetzung kinder wandern
Natürlich können auch eine Burg, ein Spielplatz oder ein paar Felsen für spannende Abwechslung sorgen

3. Auch die geistige Entwicklung ist Voraussetzung fürs Wandern

Genau wie die körperliche Entwicklung, ist auch die geistige Entwicklung unserer Kinder ein lebendiger Prozess und damit kaum vorherbestimmbar oder verallgemeinerbar. Das Denken, Fühlen und auch das konkrete Handeln ist in sehr hohem Maße umweltabhängig, also von äußeren Bedingungen geprägt.

In hohem Maße entscheidend sind beispielsweise die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander.  Mütter oder Väter, die ihrem Nachwuchs etwas zutrauen, lassen sie „an der langen Leine“ laufen, womit gezielt die Eigeninitiative gefördert wird. Das ist natürlich nicht nur beim Wandern mit Kindern ein entscheidender Faktor.

labyrinth buchenhecke burgbernheim streuobstwiese rundweg markgrafenweg voraussetzung kinder wandern
Ein Heckenlabyrinth auf der Wanderung sorgt für Abwechslung und ein wenig Abenteuer

4. Das richtige Maß an Loslassen und Grenzen setzen

Allerdings erfordert dies bei den Eltern oder Begleitern Kompetenz bei der Gefahrenabschätzung. Ein Kind kann nämlich in fremder Umgebung und in außergewöhnlichen Situationen Gefahren nicht adäquat einschätzen. Deshalb kann es auf einer Wanderung notwendig sein, ihm Grenzen aufzuzeigen und auf deren Einhaltung – vielleicht auch das eine oder andere Mal gegen ihren Willen, aber zu ihrem eigenen Schutz – durchzusetzen.

Andererseits verhindern Helikoptereltern, dass ihr Kind auch mal etwas ausprobiert. Denn im Gegensatz zu uns Erwachsenen ist für Kinder der Weg das Ziel, und das nicht nur beim Wandern. Ein einfaches Beispiel: Wenn die Kleinen mit der Schaufel im Sandkaste graben und der Papa – weil er nur helfen will, das Loch schneller zu graben – nimmt nimmt dem Kind die Schaufel weg und gräbt selbst – dann ist oft das Geschrei groß. Ganz zum Unverständnis des hilfbereiten Vaters (oder auch Mutter).

Warum? Ganz einfach. Dem Zwerg geht es um das Vergnügen zu graben, und nicht – wie vermutet – das fertige Loch zu haben. Und wenn hinterher der Sand in Augen, Ohren, Haaren und der Windel ist? Wen interessiert`s. Haupsache Spaß gehabt. Denkt vielleicht demnächst einfach mal daran, wenn ihr helfend eingreifen möchtet. Denn wie sollen sie sonst lernen, wie es geht und die nötigen Voraussetzungen erlangen, dies in Zunkunft selbst zu tun?

Tipps für verschiedene Altersgruppen


Das könnte dich auch interessieren:







Unser Tipp: Kinderwagentaugliche Touren im Schwarzwald