BIOSPHÄRENRESERVAT RHÖN

Das wohl bekannteste UNESCO-Biosphärenreservat in Deutschland ist die Rhön. Das „Land der offenen Fernen“ gilt unter Experten als gelungenes Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung. Die Rhön ist Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Davon sind viele endemische und gefährdete Arten anzutreffen. Die Devise lautet: Naturverträglichkeit und nachhaltiger Tourismus. Vor allem für Wanderer, Mountainbiker und Genießer ist die Rhön schon lange kein Geheimtipp mehr. Eine kleine Auswahl der schönsten Wanderrouten und Ausflugsziele haben wir hier für euch zusammengestellt.

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Auf vielen Wanderungen schickt die Wasserkuppe einen Gruß aus der Ferne

Naturschutz und Ökotourismus

Früher einmal war die Rhön von dichten Buchenwäldern bedeckt, bevor sie durch die menschliche Bewirtschaftung in weitläufige Graslandschaften umgewandelt wurde. Am Ländereck gelegen, erhielt die einzigartige Naturlandschaft schon bald nach der Wiedervereinigung die bundesländerübergreifende Auszeichnung UNESCO-Biospährenreservat. Drei Bundesländer bewahren heute eine einzigartige Kulturlandschaft im Herzen von Deutschland: Bayern, Hessen und Thüringen. Und durch die abgeschiedene Lage während der Teilung Deutschlands und die naturgegebenen Besonderheiten hat sich die Region ihre ländliche Siedlungsstruktur weitgehend erhalten.

Vielfältige Landschaftstypen charakterisieren das Biospärenreservat. Während die Hohe Rhön ein offenes Hochplateau bildet, finden sich in der Kernzone Buchenwälder und Hochmoore wie das Schwarze Moor und das Rote Moor. Markante Kegelberge zeichnen die Hessische Rhön aus, wohingegen die Thüringische Rhön vor allem mit großflächige Kalkmagerrasen aufwarten kann. Mittendrin überlässt man an einigen Stellen die Wälder wieder sich selbst, sodass sich im Laufe der Zeit Urwälder bilden können. Die Natur könnt ihr überall auf einem der zahlreichen Lehrpfade im Biosphärenreservat bestaunen und erfahren.

Die innerdeutsche Grenze

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Einst als Todestreifen tituliert, hat die Natur den Grenzstreifen schon fast zurückerobert mit saftig grünen Wiesen, mannshohen Büsche und Edellaubholzwäldern. Das sogenannte Grüne Band ist heute zum Nauturschutzgebiet deklariert worden. Nur der schmale Plattenweg am Rand des Waldes erinnert noch an die Zeiten eines geteilten Deutschlands.

Und wäre da nicht die Gedenkstätte Point Alpha direkt hinter dem beliebten sonntäglichen Ausflugsziel Schwarzes Moor, käme wahrscheinlich niemand mehr auf die Idee, dass hier einst ein 1400 Kilometer langer kahler Streifen unser Land bis 1989 teilte. Der Weg, auf dem einst DDR-Soldaten patrouillierten, ist heute ein beliebter Wanderweg, an dessen Rändern Silberdistel, Knabenkraut und seltene Orchideen blühen.

Schutz auf hohem Niveau

Besonders schutzbedürftig sind vor allem die rund 100 Pflanzen- und Tierarten, die deutschlandweit als gefährdet gelten und im Biosphärenreservat einen Rückzugsort gefunden haben. Um sich die Artenvielfalt in der Rhön vor Augen zu halten, reichen vielleicht schon zwei Beispiele: Fast 40 Orchideenarten und um die 3000 verschiedene Pilzarten sind hier gelistet. Diese unglaubliche Artenvielfalt hat ihren Ursprung in den abwechslungsreichen Landschaftsformen.

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Bereits ab Ostern erstrahlt das Schwarze Moor in vielen Farbnuancen

Dazu gehören nicht nur Hochmoore und Blocksteinhalden, sondern auch naturnahe Fließgewässer, extensiv genutzte Wiesen und naturnahe Laubwälder. Mit seinen 7.500 Hektar Fläche in der Kernzone kann es das Biosphärenreservat Rhön fast mit einem kleinen Nationalpark aufnehmen. Allerdings verteilt sich diese Gesamtfläche auf zahlreiche Einzelflächen in der Region.

Wandern im Biosphärenreservat Rhön

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Über 500 gut beschilderte Wanderwege durchziehen das Biosphärenreservat, inklusive atemberaubender Ausblicke auf die Berge. Der wohl bekannteste Fernwanderweg, der sich 175 km durch das Herz Deutschlands schlängelt, führt von Bad Kissingen über die Ländergrenzen von Bayern, Hessen hinweg bis ins thüringische Bad Salzungen. Und 150 Kilometer davon verlaufen durch das Biosphärenreservat.

Aber der Hochrhöner ist nicht der einzige vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichnete Premiumwanderweg in der Region. Unzählige weitere Premiumwanderwege bezaubern durch ihre abwechslungsreichen Routen. Ihr findet sie unter der Bezeichnung Extratour in der Liste der hervorragend beschriebenen Wandertouren in der Rhön. Nicht zu vergessen sind die vielen Naturlehrpfade, die euch in das Reich der typischen Flora und Fauna abtauchen lassen.

Essen und trinken in der Rhönküche

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Zu einer erlebnisreichen Wanderung oder einem gelungenen Ausflug gehört gutes Essen. Bekannt ist die Rhöner Küche für ihre deftigen und vielseitigen Gerichte. Rhönschaf und Wildspezialitäten gehören ebenso wie die Rhönforelle zur Speisekarte der lokalen Restaurants. Neben Schnitzelgerichten und Braten zählt der Brotzeitteller mit Wurst oder Käse ebenso zu den Klassikern wie Eintopfgerichte. Besonders viel Wert legt die Rhöner Küche auf regionale Produkte aus nachhaltigem Anbau. Es geht aber auch mal ganz ohne Fleisch. Vegetarische und Vegane Gerichte sind in der Rhönküche alles andere als langweilig und stark auf dem Vormarsch.


Orte in der Röhn mit Flair

Fladungen

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Mitten im Zentrum von Fladungen liegt das Freilandmuseum

Wo Bayern, Hessen und Thüringen aufeinandertreffen, liegt das mittelalterliche Städtchen Fladungen, umgeben von einer gut erhaltenen Stadtmauer. Und dieses Bollwerk aus alten Zeiten scheint bis heute noch Stress und Hektik aus der nördlichsten Stadt Bayerns fernzuhalten. So ganz ohne Eile wird in Fladungen noch regelmäßig Holzofenbrot gebacken. Bei traditionellen Backtag im Freilandmuseum steigt Besuchern der unverwechselbare Duft schon von weitem in die Nase. Der perfekte Ort, um einfach mal abzuschalten und neue Energie zu schöpfen.

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Gegenüber der Museumsbahn findet man einen der typischen Bauernläden der Rhön

Bischofsheim

Etwas quirliger geht es da schon im Wander- und Wintersportzentrum Bischofsheim zu. Der Ort am Fuße des Kreuzberges – dem heiligen Berg der Franken – ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wallfahrer, sondern auch bekannt für sein Kreuzberger Klosterbier.

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Von Fuchs über Otter bis hin zu Wildkatzen gibt es im Wildpark Gersfeld jede Menge heimischer Tiere

Wildpark Gersfeld

Die wilde Seite des Biosphärenreservates Rhön lässt sich wunderbar auch im Wildpark Gersfeld entdecken. Die weitläufig angelegten Gehege bieten viel Platz für heimische Tierarten wie Rotwild, Wisent, Otter und Co. An heißen Sommertagen spenden alte Bäume Schatten. Gleich am Eingang könnt ihr euch mit kalten und warmen Getränken versorgen und natürlich auch kleine Gerichte nebst einem Stück Kuchen zu euch nehmen.

Adresse

Am Dammel
36129 Gersfeld

Homepage: wildpark-gersfeld.de

Öffnungszeiten (Stand 2021)

  • April bis Oktober: 9:00 bis 18:00 Uhr
  • November bis März: 10:00 bis 16:00 Uhr
  • Hunde dürfen an der Leine mit in den Wildpark

Eintrittspreise

  • Erwachsene: 5,00 Euro
  • Jugendliche (13 bis 17 Jahre): 3,50 Euro
  • Kinder (4 bis 12 Jahre): 2,50 Euro
  • Kleinkinder frei
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Die schönsten Wanderungen und Ausflüge in der Rhön auf einen Blick

Noch in Bearbeitung:

  • Wildpark Gersfeld

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