Die 11 häufigsten Fehler bei Wohnmobil-Neulingen
Wir alle machen Fehler – und zwar nicht nur Anfänger, sondern auch erfahrene Camper! So vergessen auch alte Hasen immer mal wieder, die Hängeschränke zu verriegeln und alles fällt bei der Fahrt heraus. Es gibt aber auch den einen oder anderen Patzer, der gefährlich oder teuer werden kann. Was ihr alles beim Camping mit dem Wohnmobil vermeiden solltet, und welche Anfängerfehler immer wieder gemacht werden, erfahrt ihr in unserem Beitrag.
Aller Anfang ist schwer
Das Wichtigste ist natürlich, dass das Wohnmobil ordnungsgemäß beladen und gesichert wird. Prinzipiell ist es ganz einfach: Schwere Dinge kommen nach unten und werden möglichst gleichmäßig verteilt. Bücher, Kochtöpfe und der Laptop kommen in die Schubladen und unteren Schränke. Alle leichten Gegenstände wie Handtücher, Klamotten oder Bettwäsche darf in die oberen Staufächer. Vergewissere dich, dass sperrige oder sehr schwere Gegenstände gut befestigt und gesichert sind, bevor du losfährst.
Häufigste Anfängerfehler
Es gibt typische Fehler, die bei Campinganfängern häufig vorkommen, weil sie einfach noch keine Erfahrungen mit dem Wohnmobilreisen haben. Wer das erste Mal ein Wohnmobil mietet, muss nämlich so einiges beachten. Deshalb haben wir hier die häufigsten Fehler aufgelistet – und wie man sie vermeidet. Den Umgang mit der Ausstattung des Campers muss erst gelernt werden. Von Anfang an alles richtig zu machen, ist Illusion. Das erste, was man als Wohnmobil-Neuling lernen muss, ist, dass man nicht alles weiß und kann. Eine Checkliste tut bei der Einweisung und vor der Abfahrt gut, denn schnell hat man in der Eile und Aufregung die Hälfte vergessen.
1. Kühlschrank und Schränke nicht verriegelt
Das kennt jeder: Du fährst mit deinem Wohnmobil um eine Kurve und plötzlich poltert es hinter dir im Wohnbereich des Wohnmobils. Der Kühlschrank spuckt mit lautem Gepolter die angebrochene Weinflasche und die Eier aus. In diesem Fall hast du vor Fahrtantritt etwas vergessen, nämlich den Kühlschrank wieder zu verriegeln.
2. Auffahrkeile unter den Reifen vergessen
Die meisten Stellplätze sind relativ eben, deshalb brauchst du die Auffahrkeile wahrscheinlich nur selten. Und deshalb vergisst man sie schnell. Alles ist verriegelt, die Ladung gesichert, die Markise eingefahren und das Stromkabel eingepackt. Und dann beim Anfahren – Plumps! Das ist der Moment, in dem dir wieder einfällt, dass du doch noch was vergessen hast: die Keile unter den Rädern. Im schlimmsten Fall haben sie sich im Chassis oder im Radkasten verkeilt. Kleb dir vorsichtshalber ein kleines Post-it aufs Lenkrad, damit du daran denkst!
3. Fenster oder Dachluke offen gelassen
Als Klassiker in puncto Vergessen gelten auch die Fenster und Luken. Im Wohnraum sind die Fenster leicht zu kontrollieren, spätestens ein Blick in den Rückspiegel zeigt, dass etwas nicht stimmt. Versteckter liegen die Dachluke oder das Fenster am Alkoven. Dort kann es nicht nur hineinregnen. Bei hoher Geschwindigkeit kann die Dachluke den Kräften nicht mehr standhalten und fliegt davon. Außerdem ist das Fahrzeug möglicherweise höher und ihr bleibt mit dem geöffnteten Panoramafenster am Dach in der nächsten Unterführung stecken. Prüfe immer, ob die Fenster und Luken nicht nur verschlossen, sondern auch verriegelt sind, sonst gehen sie womöglich während der Fahrt auf.
4. Kein Kleingeld dabei
Wohnmobilurlauber brauchen immer Kleingeld. Egal, ob für den Strom, die Entsorgung, die Duschen, die Waschmaschine oder auch einen Campingplatz mit Selbstregistrierung. Am besten lasst ihr euch bereits beim ersten Einkauf ein paar Münzen und kleine Scheine herausgeben oder wechseln und deponiert sie irgendwo im Wohnmobil, damit ihr sie nicht versehentlich ausgebt.
5. Abkoppeln vergessen
Hat man auf seiner Wohnmobilreise das eine oder andere Mal einen Stellplatz mit Full Hook-up ergattert, ist es unbedingt notwendig, vor der Abfahrt noch einmal einen Rundgang um das Wohnmobil zu machen. Dann fällt euch auch gleich auf, dass womöglich noch der Stromstecker oder die Abwasserschläuche angeschlossen sind!
Tatsächlich trifft man auf der Straße immer wieder Campingfahrzeuge an, die ein Stromkabel oder einen Abwasserschlauch hinter sich her ziehen. Das ist nicht peinlich, sondern kann auch für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich werden.
Gibt es bei der Abfahrt einen ordentlichen Ruck oder Schlag, habt ihr wahrscheinlich vergessen, die Anschlüsse aus den Steckdosen zu ziehen. Wenn es ungünstig läuft, ist der Anschluss kaputt oder ihr habt gleich die ganze Säule umgerissen.
- Antenne oder Sat-Schüssel eingeklappt?
- Stützen oder Unterlegbretter wieder drinnen?
- Gas zugedreht?
- Stromkabel abgeklemmt?
- Treppe eingeklappt, Hocker eingepackt?
- Kühlschrank und Schränke verriegelt?
- Kühlschrank auf Fahrmodus umgestellt?
6. Chemieklo nicht entleert
Als Camper sollte man jede Möglichkeit nutzen, die Abwassertanks und vor allem das Toilettenwasser (Blackwater) zu entsorgen. Ist der Abwasserbehälter bereits recht voll und du fährst mit Schwung in die Kurve, kann dieser überschwappen. Und nichts ist unangenehmer als Fäkaliengeruch im Wohnmobil.
Außerdem wird der Toilettentank in deutschen Wohnmobilen sehr schwer, wenn er schon sehr voll ist. Wenn ihr kein Wägelchen habt, mit dem ihr den Tank rollen könnt, kann der Weg zur Entsorgungsstation sehr schnell sehr weit werden.
7. Abflüsse nicht verschlossen
Eine enorme Geruchsbelästigung kann auch entstehen, wenn aus dem Siphon im Waschbecken oder der Dusche der Geruch des Abwassertanks nach oben steigt. Steckt also immer vor Antritt der Fahrt den Stöpsel ein.
8. Ressourcen nicht kontrollieren
Wasser, Strom, Platz für das Abwasser, Gas und auch Benzin für den Motor sind nur im begrenzten Umfang im Wohnmobil vorhanden. Je früher du dich damit vertraut machst, was du kontrollieren musst und wo die Grenzen liegen, umso besser. Vor allem Duschen und Haare waschen reduzieren die Reserven enorm und füllen gleichzeitig den Abwassertank. Damit ihr nicht täglich das Schmutzwasser abpumpen und Frischwasser auffüllen müsst, solltet ihr sparsam damit umgehen. Es empfiehlt sich, wann immer möglich die Duschen auf dem Campingplatz zu benutzen.
Halte auch die Batterien stets im Auge. Jedes Wohnmobil hat eine Batterie für den Motor und die Elemente im Camper, die während der Fahrt benötigt werden, und eine für den Wohnbereich. Solltest du einen Wechselrichter mit Strom fressenden Geräten an den Zigarettenanzünder gesteckt haben, kann es passieren, dass am nächsten Morgen das Fahrzeug nicht mehr anspringt.
Während des Kochens zu bemerken, dass das Gas alle ist, macht keinen Spaß. Am besten du wirfst jeden zweiten bis dritten Tag einen Blick auf die Druckanzeige des Gastanks. Hast du im Wohnmobil zwei austauschbare Gasflaschen, solltest du sicherstellen, dass die jeweils leere Flasche so schnell wie möglich durch eine volle ersetzt wird.
9. Schilder nicht beachten
Als Fahrer eines Pkw ist es völlig normal, Schilder auszublenden, die nicht für das eigene Fahrzeug gelten. Dazu gehören vor allem Höhen- und Breitenangaben oder auch das Gewicht. In den ersten Tagen mag es daher eine Herausforderung darstellen, auf niedrige Brücken und dergleichen zu achten. Schon nach kurzer Zeit entwickelt man einen Blick für Wegweiser, Entsorgungsstationen und vieles mehr, was den Camper betrifft.
10. Markise ausgefahren lassen
Dieser Fehler passiert wahrscheinlich nur einmal. Meist sitzt man abends gemütlich auf dem Campingplatz bei Kerzenschein und einem Glas Wein unter der Markise, und dann geht es ins Bett. Nachts wirst du unsanft aus dem Schlaf gerissen, weil die Markise vom Wind mitgerissen wurde oder die Standfüße unter dem Gewicht der mit Regenwasser gefüllten Plane zusammenbricht. Am besten richtest du die Markise immer leicht schräg aus, auch wenn das etwas ungewohnt aussieht. So kann sich wenigstens das Regenwasser nicht darin sammeln. Besser ist es aber, die Markise immer dann, wenn sie nicht unbedingt genutzt wird, wieder einzufahren.
11. Keine E-Books und Hörbücher mitgenommen
Auf all unseren Reisen in die Einöde haben wir auf einen Luxus nie verzichten können. Der Radioempfang ist in der Wildnis nicht besonders gut. Und die ganze Zeit während der Fahrt Musik hören, ist für Kinder auch irgendwann langweilig. An verregneten Tagen sind die Möglichkeiten im Wohnmobil doch etwas begrenzt. Ein gutes Buch täte jetzt gut. Und für Kinder, die noch nicht selbst lesen können (und auch solche, die sich gerne aufs Bett legen und zuhören wie mein Sohn)?
Deshalb mein Tipp: nehmt eure liebsten Geschichten als Hörbuch mit. Am besten Abenteuergeschichten, die machen die Reise mit dem Wohnmobil erst richtig spannend. Wir lieben die Abenteuer von Tom Sawyer (Mark Twain).
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Zusammenfassung – Fazit
Einige dieser Tipps haben wir für euch zusammengestellt, weil wir selbst eigene (schmerzhafte) Erfahrungen als Wohnmobil-Neulinge machen mussten. Andere Tipps stammen von Beobachtungen. Wir mussten diese Erfahrungen glücklicherweise nicht selbst machen, weil unsere Nachbarn auf dem Campingplatz das eine oder andere Chaos veranstaltet haben. Wenn ihr noch weitere Tipps und praktische Erfahrungen für die Reise mit dem Wohnmobil habt, die Anfängern auf ihrer ersten Tour mit dem Camper weiterhelfen können, freuen wir uns über eure Ratschläge. Teilt eure Tipps mit uns in den Kommentaren!
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