War der Wald in Deutschland nicht schon immer ein Phänomen voller Mythen und Geschichten? Die Germanen ehrten ihn, weil die Römer seinem Dickicht nicht gewachsen waren. Die Poeten verherrlichen ihn in ihrer Lyrik und und selbst das Märchen von Hänsel und Gretel wäre ohne ihn undenkbar. Für uns ist er heute eine Quelle für die Erhohlung und Entspannung. Doch warum ist das so? Was macht die Faszination Wald eigentlich aus und wie geht es unseren Wäldern eigentlich wirklich?
Wälder sind mehr als ein paar Bäume
Glatt könnte man vergessen, dass der Wald schlicht und einfach nur Natur ist: Holzlieferant, Grüne Lunge, Lebensraum und Wasserspeicher. In Bayern gibt es besonders viel davon. Ganze 25.000 Quadratkilometer stehen teils als zusammengedrängte Ökosysteme im Freistaat. Das entspricht fast einem Drittel der Gesamtfläche. Sieht man einmal genauer hin, ist der größte Teil eigentlich kein Wald im eigentlichen Sinne, sondern mehr eine Art Plantage aus in Reih´und Glied stehender Fichten oder Kiefern. Echte Urwälder gibt es bei uns heute nicht mehr.
Der Wald – ein hochsensibles Wunderwerk der Natur
Bis vor wenigen Hundert Jahren, also bevor der Mensch begonnen hat, Baum für Baum abzuholzen, war fast ganz Europa mit ausgedehnten Buchenmischwäldern bedeckt. Heute ist man wieder bestrebt, einen kleinen Teil der Waldfläche in Deutschland der Natur zurückzugeben und sich völlig aus seiner natürlichen Entwicklung herauszuhalten. Das ist nicht immer einfach und kann tatsächlich nur in Nationalparks und anderen Naturschutzgebieten realisiert werden. So entstehen im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten langsam wieder neue Urwälder.
Waldnutzung einmal anders
In den vergangenen Jahren ist eine neue Art der Nutzung unserer heimischen Waldgebiete hinzugekommen: der Erhohlungswert für uns Menschen. Immer mehr Wanderer, Jogger, Radfahrer und auch Reiter verbringen ihre Freizeit im schattigen Grün, suchen Ausgleich und Entspannung. Und das natürlich in möglichst naturnahen Wäldern.
Wälder als beliebtestes Erholungsgebiet
Heute ist für einen Großteil der deutschen Bevölkerung der Wald das wichtigste Erholungsgebiet. Und er gewinnt einen immer höheren Stellenwert. Für Besucher wird er aber erst durch Forst- und Wanderwege zugänglich. Speziell in der Umgebung von größeren Städten und Fremdenverkehrszentren wird er mit zusätzlichen Wander-, Rad- und häufig auch Reitwegen versehen, Wildgehege, Trimm-Dich-Pfade, Rastplätze und auch immer mehr Lehrpfade für die Erholungssuchenden angelegt.
Gedenktag
Habt ihr gewusst, dass am 21. März der Tag des Waldes ist? Ins Leben gerufen hat diesen Gedenktag die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bereits in den 1970er Jahren als eine Reaktion auf die globale Waldvernichtung. Der Feiertag soll uns daran erinnern, welch große Bedeutung der Wald für die Menschheit hat – und warum er schützenswert ist. Uns sensibilisieren, auf unsere Natur zu achten.
BEITRÄGE
Erholungsgebiet Wald
Es sind die Wälder, die Bayerns Landschaften in nicht unerheblichem Maße prägen und das südliche Bundesland zu einer attraktiven Heimat und gern besuchtem Urlaubsziel machen. Sie sind nicht nur schnöde Rohstofflieferanten für Holz. Sie sind auch unabdingbar für unser Klima und verschiedenste Ökosysteme von Pflanzen und Tieren. In den letzten Jahrzehnten haben wir den Wäldern eine ganz andere Art von Wert für uns Menschen zugesproch. Auch wenn die heutigen Waldgebiete weit von einem Urwald entfernt sind, so haben sie doch nichts von ihrer Faszination verloren. MEHR LESEN
Bayerns Wälder – Ein paar Fakten
Während die einen behaupten, unsere Wälder sterben langsam aber sicher, sind die anderen davon überzeugt, dass sich der Wald in Bayern endlich wieder erholt. Wir können uns mit eigenen Augen davon überzeugen, dass der saure Regen und die trockenen Sommer in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ihren Tribut gefordert haben.
Doch wie steht es tatsächlich um die Gesundheit unserer grünen Lunge und dem beliebtesten Erholungsgebieten im Freistaat? MEHR LESEN
Mit Kindern in den Wald
Früher war das für große und auch schon kleine Kinder selbstverständlich: Jede freie Minute ging es raus in die Natur. Am liebsten in den Wald. Da lässt sich immer was neues entdecken, spielen, bauen, schnitzen. Abenteuer vor der eigenen Haustüre halt. Heute kennen sich unsere Kinder kaum noch im Wald aus. Umso besser, wenn sie Eltern haben, die sie schon von klein auf mitnehmen und ihnen alles zeigen. Denn nur was wir kennen, das lernen wir auch lieben und schätzen. ZUM ARTIKEL
Urwald in Deutschland – Wo die Wildnis lebt
In Deutschland gibt es natürlich keine echten Urwälder mehr. Früher war fast unser gesamtes Land mit ausgedehnten Buchenwäldern überzogen. Heute haben wir wieder ein paar Gebiete, in denen die Natur machen darf, was sie möchte – und nicht der Mensch. Meist sind das die streng geschützten Kernzonen der Nationalparks. Aber es findet sich auch noch die eine oder andere Stelle, die sich frei von Menschenhand entwickeln darf. MEHR DAZU