SAVANNE

Die Übergänge zwischen den vegetationsreichen Regenwäldern und den Wüsten bilden Savannen. Der Name dieses tropische bis subtropische Vegetationstypus stammt aus dem Spanischen und bezeichnet eine weite Ebene aus Graslandschaften, die locker mit Sträuchern und Bäumen bewachsen sind. Die Abgrenzung zu Steppen, Trockenwäldern oder auch Grasland ist manchmal nicht klar ersichtlich.

Naturraum Savanne

Savannen machen je nach Betrachtungsweise etwa 12 bis 18 Prozent der gesamten Landoberfläche aus. Durch die sommerliche Regenzeit sind Savannen im Sommer grün und den Rest des Jahres wegen der Trockenheit kahl. Diese speziellen Naturräume sind insbesondere in Afrika weit verbreitet, es gibt sie aber auch in Australien, Indien und im Norden Südamerikas.

Das Klima in der Savanne

Prinzipiell werden drei unterschiedliche Savannentypen unterschieden, deren klimatische Verhältnisse stark abweichen kann. Charakteristisch für alle Typen des Naturraumes ist aber eine ausgeprägte Verteilung der Niederschläge über eine bestimmte Saison. Meist fällt der Niederschlag in der Sommerzeit, während in der Winterzeit Trockenheit herrscht.

Der trockenste Typ ist die Dornstrauchsavanne. Etwas mehr Regen fällt im Jahresverlauf in einer Trockensavanne. Mit über 1000 mm Niederschlag und damit mehr als im Mittel in Deutschland, ist die Feuchtsavanne der feuchteste der drei Arten. Auffällig bei bei den Trockengebieten ist, dass die Temperaturänderungen zwischen Winter- und Sommerzeit abnehmen.

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Pflanzenwelt

Grundsätzlich besteht die Vegetation in allen drei Arten aus einer geschlossenen Kraut- oder Grasschicht und einer offenen Schicht aus Gehölzen oder Bäumen. Wie der Name schon vermuten lässt, wachsen in der Dornstrauchsavanne aus Dornstrauchgewächsen, aber auch Sukkulenten und bis zu 30 cm hohen Gräsern.

In der Trockensavanne kann sich vereinzelter Baumbestand ausbilden. Wegen der moderateren klimatischen Verhältnisse erreichen die Gräser in Trockensavannen Höhen von über einem Meter.

In Feuchtsavannen hingegen wachsen bereits Baumgruppen oder Savannenwälder. Gräser erreichen in der Feuchtsavanne gigantische Höhen von bis zu fünf Meter.

Wo gibt es überall Savannen auf der Erde?

1. Afrikas Savannenlandschaften

Riesige Flächen in Afrika sind von den typischen Graslandschaften mit den vereinzelten Bäumen oder Sträuchern der Savanne bedeckt. Besonders bekannt ist die Serengeti, die sich vom Norden Tansanias bis in den Süden Kenias zieht.

Tiere in den Trockengebieten Afrikas

Die offenen Graslandschaften sind mit riesigen Herden von Huftieren besiedelt, die sich als Pflanzenfresser von der größtenteils trockenen und kargen Vegetation ernähren. Zu den zahlreichen Huftieren, die sich auf ihren Wanderungen zu gigantischen Herden zusammenschließen, die von Horizont zu Horizont reichen, gehören Streifengnus, Thomsongazellen und Zebras.

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Streifengnu, Steppenzebra und Springbock

Nicht minder charakteristisch für die afrikanischen Savannenlandschaften sind Elefant, Giraffe, Breitmaulnashorn und Büffel, aber auch Warzenschwein, Impala, Kudu, Oryxantilope und Pavian. Nicht zu vergessen sind die Raubkatzen wie Löwe, Gepard und Leopard.

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Kuduböcke mit Warzenschwein, Oryxantilopen, Kuduweibchen mit Impalas

In der Nähe dieser großen Raubkatzen halten sich immer zahlreiche Aasfresser wie Geier, Hyänen oder Schakale auf, die sich untereinander die Überreste der Raubtiermahlzeiten streitig machen.

Außerdem findet man in den Grasländern eine Reihe bodenlebender Vögel. Der bekannteste ist wahrscheinlich der Strauß. Er ist der größte Vogel der Erde. Hier lebt auch die Riesentrappe, einer der schwersten flugfähigen Vögel. Und überall trifft man auf ganze Schwärme von Perlhühnern oder auch Frankolinen, die zwischen den Gräsern nach etwas Essbarem herumstöbern.

Pflanzenwelt in der afrikanischen Savanne

Die afrikanischen Savannenlandschaften bestehen aus Grasland und lichten Wäldern, Ebenen und gelegentlich sogar Sümpfen. Alle diese Vegetationstypen sind charakteristisch für diesen Naturraum. Der Begriff Savanne steht nämlich für jegliche Form halbtrockener Landstriche, und dazu gehört offenes Grasland eben genauso wie Wald und Bäume sowie alle möglichen Mischungen daraus. Viele der Bäume und Sträucher schützen sich mit harten Dornen gegen einen Kahlfraß von Tieren. Gleichzeitig sind die Blätter ehr hart und klein, um die Verdunstung in Grenzen zu halten.

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2. Südamerikas Savannenlandschaften

Zwar liegt der weitaus größte Teil Südamerikas in der tropischen Zone und ist mit Regenwäldern bedeckt, an den Randzonen befinden sich trockenere Landschaften. Allerdings werden die Graslandschaften in Amerika gewöhnlich als Prärie bezeichnet.

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Diese Prärien reichen von Grasländern mit eingestreuten Bäumen über Hochgrassavannen bis hin zu lichten Savannen- und Trockenwäldern bis hin zur Dornstrauchsavanne im Norden bei Mexiko.

Ihr habt vielleicht schon von der „argentinische Pampa“ oder „patatonische Strauchsteppe“ gehört, die sich südlich des Amazonasbeckens bis in den Süden des Kontinents erstrecken. Leider ist das südamerikanische Grasland inzwischen in Acker- und Weideland umgewandelt worden.

Ein ganz besonderer Typus sind in Südamerika verbreiteten Nass- und Überschwemmungssavannen. In den Gebieten in Venezuela und Kolumbien sind die Trockenregionen von Feuchtwaldinseln durchzogen, in denen auch vereinzelt Palmen zwischen den Gräsern wachsen.


Tiere in der südamerikanischen Prärie

Die Grasländer Südamerikas sind die Heimat des Großen Ameisenbärs, der Nandus, auch Pampasstrauß genannt, oder auch des Riesengürteltiers. Hier leben die stattlichen Vertreter der Nagetiere wie das Aguti und natürlich die wilden Vorfahren unserer Hausmeerschweinchen. Die typischen Räuber der Savanne in Südamerika sind die zierliche Pampaskatze oder der Mähnenwolf.

3. Nordamerikas Prärielandschaften

Wer glaubt, grasbewachsene Trockengebiete gebe es nur in Süd- und Mittelamerika, vielleicht noch im Süden der USA, der irrt. Auch jenseits der kanadischen Grenze findet man Gebiete, die mit savannentypischen Vegetation bedeckt sind. Zwar sind diese Savannenlandschaften nicht mit den ausgedehnten Graslandschaften in Afrika vergleichbar, aber es gibt sie. In den kanadischen Badlands im Südosten von Alberta: die Badlands um Drumheller.

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Australiens Savannen

Neben ausgedehnten Wüsten ziehen sich an den Übergängen zu den feuchteren Gebieten Australiens Trockenregionen.

Tierwelt in der australischen Steppe

Da Australien seit über 50 Millionen von den anderen Kontinenten isoliert ist, haben sich hier völlig andere Tierarten entwickelt als auf den anderen Landmassen. In Australien sind es vor allem alle Arten von Beuteltieren, egal ob große oder kleine, boden- oder baumbewohnende.

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In Australien leben Kängurus in Wüsten, Grasländern und Wäldern

Das bekannteste Beuteltier der australischen Graslandschaft ist wahrscheinlich das Känguru, das in sage und schreibe 61 unterschiedlichen Arten in Australien vorkommt. Ein weiterer bekannter und allseits beliebter Beutelsäuger ist der Koala, der nur in den Eukalyptuswäldern im Osten Australiens vorkommt, da er sich ausschließlich von Eukalyptus ernährt.

4. Asiens Savannen

Teile der Mekong-Region zwischen Kambodscha, Thailand und Vietnam erinnern mit ihren Graslandschaften und Trockenwäldern an afrikanische Savannen.

Tierwelt in den Graslandschaften Asiens

Leider trifft man hier heute kaum noch große Tierarten an. Denn sie wurden vor allem in den Kriegszeiten der letzten Jahrzehnte gewildert. Aber es gibt sie noch, die Antilopen und Hirscharten wie den Indischen Muntjak, den großen Sambar-Hirsch, den Thailand-Leierhirsch oder auch die einzigartigen Wildrinder. Der Gaur kann eine Schulterhöhe von 2,2 Meter erreichen und die letzten wilden Wasserbüffel sind auch nicht gerade klein.

In den Savannenlandschaften und Trockenwäldern leben Leopard und Tiger neben kleineren Katzenarten wie der Bengalkatze; Kragen- und Malaienbär, Schuppentiere und das nahezu ausgestorbene Siam-Krokodil. In der freien Natur hat wahrscheinlich kaum jemand von uns diese Tiere jemals gesehen. Vielleicht einmal in einem Zoo …


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