Es sind die Wälder, die Bayerns Landschaften in nicht unerheblichem Maße prägen und das südliche Bundesland zu einer attraktiven Heimat und gern besuchtem Urlaubsziel machen. Wälder sind nicht nur Rohstofflieferanten für Holz. Sie sind auch unabdingbar für unser Klima und verschiedenste Ökosysteme von Pflanzen und Tieren. Und während Wälder früher den Menschen Angst einflößten, haben sie sich in der letzten Zeit zu etwas ganz Neuem entwickelt: einem Naherholungsgebiet. Das Erholungsgebiet Wald nimmt einen besonderen Stellenwert in unserer Freizeitgestaltung ein.
Wälder – nicht nur Holzlieferant und Ökosystem
Eine Ansammlung von Bäumen macht allerdings noch keinen Wald. Denn ein so wichtiges Ökosystem kann erst dann entstehen, wenn die Bäume so dicht stehen, dass sich ein echtes Waldinnenklima bilden kann. Sind die Voraussetzungen gegeben, sind Lichteinfall und Luftbewegung geringer, die Temperaturen moderater und die Luftfeuchtigkeit höher als in der Umgebung. In Deutschland schätzt man den Baumbestand auf rund 90 Milliarden, aufgeteilt in 90 Baumarten, darunter etwa 25% Fichten und Kiefern, 15% Buchen, 10% Eichen und 4% Birken.
In den vergangenen Jahren ist eine neue Art der Nutzung unserer Wälder immer wichtiger geworden: Eine Nutzung zum Erholungsbedürfnis der Menschen. Immer mehr Wanderer, Jogger, Radfahrer und gebietsweise auch Reiter suchen Ausgleich und Entspannung in möglichst naturnahen Wäldern. Heute sind für den Großteil der Bevölkerung Deutschlands Wälder das wichtigste Erholungsgebiet.
Wandern im Erholungsgebiet
In Deutschland ist etwa ein Drittel der Gesamtfläche mit Wäldern bedeckt. In Zahlen bedeutet das rund 110.000 Quadratkilometer Waldfläche. Wälder gewinnen für die Erholung einen immer höheren Stellenwert. Für uns Besucher wird er aber erst durch die Forst- und Wanderwege zugänglich. Speziell in der Umgebung von größeren Städten und Fremdenverkehrszentren wird er mit zusätzlichen Wander-, Rad- und häufig auch Reitwegen versehen, Wildgehege, Trimm-Dich-Pfade, Rastplätze und auch immer mehr Lehrpfade für die Erholungssuchenden angelegt.
Jeder kann einen Beitrag leisten, die Wälder zu schützen
Aber nur dann, wenn die Besucher der Wälder auf den Wegen bleiben und sich entsprechend verhalten, werden die Tiere nicht unnötig gestört und die Natur nicht übermäßig belastet. Ganz besonders in sensiblen Ökosystemen wie Steilhängen oder Mooren sowie in allen Schutzgebieten kann häufiges Betreten empfindliche Schäden anrichten.
Auch wenn es tief im Unterholz sehr viel interessanter und spannender sein mag, bleibt in einem ausgewiesenen Schutzgebiet bitte immer auf den Wegen! Und grabt keine Blumen oder andere Pflanzen aus, es könnte sich um eine geschützte und vom Aussterben bedrohte Art handeln.
Dass ihr keinen Müll in den Wäldern hinterlasst, sollte selbstverständlich sein. Doch immer wieder finden wir auf unseren Wanderung liegengelassene Flaschen, Verpackungen und andere Dinge, die Spaziergänger achtlos weggeworfen haben. Wir haben es uns angewöhnt, immer eine Abfalltüte mitzunehmen, und zumindest unseren Müll wieder mitzunehmen und in einem Abfalleimer oder bei uns zu Hause in der Mülltonne zu entsorgen.
Gefahren im Wald?
Die Wälder bergen natürlich auch die eine oder andere Gefahr in sich. Deshalb sind vor allem bei Spaziergängen und Wanderungen mit kleinen Kindern ein paar grundlegende Vorsichtsmaßnahmen notwendig. So können Zecken in vielen Gebieten Bayerns gefährliche Krankheiten übertragen, Beeren und Pilze können giftig oder mit dem Fuchsbandwurm infiziert sein. Und auch schnell wechselndes Wetter – vor allem im Hochgebirge – oder ein herannahendes Gewitter können zu unvorhergesehenen und gefährlichen Situationen führen.
Wälder dienen aber nicht nur den Menschen in wirtschaftlicher Hinsicht oder als Erholungsgebiete. Sie bieten Lebensraum für viele Tiere und sind eines der wichtigsten Ökosysteme. Und: Sie sind maßgeblich am Gashaushalt der Atmosphäre beteiligt. Nur die Meere haben noch mehr Bedeutung für das Klima der Erde.
Was ihr sonst noch tun könnt, um die Wälder zu schützen erfahrt ihr auf: Tag des Waldes.
BEITRÄGE
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