WÜSTE

Wüstengebiete sind wegen der langen Trockenperioden und hohen Temperaturen sehr vegetationsarm oder sogar komplett ohne Pflanzenbewuchs. In Nordafrika und Südwestafrika befinden sich bekannte Wüsten wie die Sahara, die Namib oder die Kalahari. Aber es gibt sie auch in Süd- und Nordamerika, Asien und in den Polarregionen. Wer jetzt allerdings glaubt, in der Wüste gebe es kein Leben, der irrt gewaltig. In diesem extremen Lebensraum haben sich die absoluten Spezialisten in Flora und Fauna ausgebildet, die es nur zu entdecken gilt.

Wüstenlandschaften weltweit

Das Klima

Charakteristisch für Wüstenregionen sind starke Änderungen zwischen Tag und Nacht bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Das Jahreszeitenklima hingegen ist nur wenig ausgeprägt. Das bedeutet, dass es im Winter nur wenig kälter ist als im Sommer. Während die Temperaturen tagsüber sehr hoch sind, können sie nachts stark abfallen, teils bis auf wenige Grad. Und  ganz wichtig: Es fällt nur extrem wenig Niederschlag (50 bis 200 mm). Um einen Vergleich zu ziehen: Die Jährlichen Niederschlagsmengen in Deutschland liegen zwischen 800 und 1000 mm.

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Neben den typischen Sandwüsten gibt es auch Stein-, Eis- und Salzwüsten

Pflanzenwelt

Wüsten zeichnen sich dadurch aus, dass hier kaum oder keine Pflanzen wachsen. In Halbwüsten dominieren Gräser oder auch kleine Sträucher mit winzigen Blättern und tiefreichenden Wurzeln, um sich vor der intensiven Sonneneinstrahlung und der extremen Hitze zu schützen. Andere Pflanzen haben ausgeklügelte Mechanismen entwickelt, um Feuchtigkeit besser aufzunehmen oder zu speichern. Typische Pflanzenarten für diese Trockengebiete sind Kakteen, Sukkulenten oder auch die Aloe oder Welwitschia. Während der Trockenzeit gibt es kaum Vegetation. Erst in der Regenzeit sprießen viele ruhende Samen, die sich im Boden befinden.

Tiere in Dürreregionen

Diese unwirtlichen Naturräume vermögen nur Tiere zu bewohnen, die ihren Körperbau und den Stoffwechsel angepasst haben und zudem effektive Methoden  gefunden haben, ihren Wasserbedarf zu decken und sich gegen die glühende Hitze zu schützen. Je nach Kontinent und Region, haben sich neben den üblichen Insekten und Käfern eine Reihe an charakteristischen Wüstentieren ihren Lebensraum geschaffen. Ansonsten sind es vor allem kleine Nagetiere, Schlangen, Echsen, Skorpione und jede Menge Käfer, die sich an die unwirtlichen Bedingungen angepasst haben. Auch eines der größten Säugetiere der Welt hat sich an das Wüstenklima Afrikas angepasst: der Wüstenelefant.

Wo gibt es die vegetationsarmen Regionen auf der Erde?

AFRIKA

Allein die Sahara dehnt sich im Norden Afrikas auf über 9 Millionen Quadratkilometern aus und nimmt damit fast ein Drittel der Fläche des Kontinents ein. Die Sahara ist aber nicht nur die größte, sondern auch die heißeste Wüste der Erde. Entgegen der weit verbreiteten Annahme bestehen nur rund 10 Prozent der Sahara aus sandigen Dünen. Vielmehr findet man hier ausgedehnte Stein- und Geröll- sowie Kieswüsten. Das Klima ist geprägt durch Trockenheit und Temperaturen, die tagsüber öfter einmal über 40 Grad steigen.

Im Süden von Afrika trifft man auf die Kalahari, die jedoch zu großen Teilen aus Steppe und Savanne besteht. Im Westen wird die Kalahari in Namibia durch die älteste Wüste der Welt flankiert: die Namib. Die Namib ist zwar extrem trocken, durch ihre exponierte Lage an der Westseite Afrikas direkt am Meer gehört sie zu den Küstenwüsten.

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WelwitschiaPflanze
Pflanzenwelt

Durch die feuchten Winde, die vom Meer her am frühen Morgen landeinwärts wehen, kommt zwar kein Regen in die Trockenregion, jedoch sehr hohe Luftfeuchtigkeit. In diesen Gebieten haben sich Pflanzen darauf spezialisiert, das Wasser nicht durch die Wurzeln, sondern aus der Luft aufzunehmen. Zu ihnen gehören die Nara-Pflanze und die Welwitschie.

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Nara-Pflanze mit Blüte und Frucht (Kürbis)
Tierwelt in den Trockengebieten Afrikas

Zu den zähen Überlebenskünstlern der afrikanischen Trockenregionen zählen ein paar größere Säugetiere wie die Dünengazelle, Wüstenelefanten, Mähnenspringer oder auch der Wüstenluchs (Karakal). Auch Oryxantilopen oder Springböcke sind gelegentlich anzutreffen.

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Typische Bewohner: Hornviper, Chamäleon und ein paar verirrte Springböcke

AMERIKA

Ein paar ausgedehnte Wüstengebiete finden sich im Südwesten Nordamerikas, darunter die bekannte Sonora-Wüste. Charakteristisch für diese Gebiete sind Säulenkakteen, Feigenkakteen und Palmlilien.

Tierwelt in den Dürregebieten Amerikas

Charaktertiere der amerikanischen Dürregebiete sind Katzenfrett (Kleinbär), Klapperschlange, und der langohrige Eselhase.


AUSTRALIEN

Fast das gesamte Binnenland, etwa zwei Drittel der Gesamtfläche Australiens, besteht aus kargen, Sand-, Lehm-  und Steinwüsten – Einöden, deren Randgebiete nur durch ein paar Gräser und Eukalyptusgebüsch bewachsen sind. Diese unwirtlichen Gebiete im Zentrum Australiens wird in der Regel jedoch nicht als Wüste, sondern als Outback bezeichnet.

Tierwelt im Outback Australiens

Australien ist bereits seit über 50 Millionen Jahren von den anderen Landmassen isoliert, deshalb hat sich hier eine Tierwelt entwickelt, die auf keinem anderen Kontinent ein Gegenstück hat.

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Kängurus leben in den Wüsten, in den Steppen oder auch Wäldern Australiens

Statt höheren Säugetieren findet man hier Beuteltiere wie die Kängurus, die vom Eukalyptus lebenden Koalas, Wombats sowie Beutelmarder, Beutelmäuse und baumbewohnende Beuteltiere.

Zu den einzigartigen Arten der Vogelwelt Australiens gehören Emu und Kasur, beides Laufvögel, und der Lachende Hans, ein großer Eisvogel. Übrigens ist Australien die Heimat unzähliger Papageienarten. Zu ihnen gehört nicht nur der beliebte Wellensittich, sondern auch der Arakakadu.



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