Eines zu unserer Liste vorweg: Alle Campingplätze, die wir in Kanada aufgesucht haben, können wir weiterempfehlen. Überall ist es sehr sauber und gepflegt, die Menschen freundlich und zuvorkommend. Während die Campingplätze mit Self-Registration günstig sind und teils in wunderbarer Natur liegen, dafür aber in der Regel weniger Ausstattung bieten, sind private und zentral gelegene Campgrounds zwar teurer, haben dafür aber jede Menge Service anzubieten. Der Campingplatz in Burnaby (Vancouver) hatte sogar eine Waschbox für das Wohnmobil!
Inhaltsverzeichnis
Empfehlungen für Campingplätze in British Columbia und Alberta
Wir hatten nur eine grobe Route vorgegeben auf unserer dreiwöchigen Rundreise mit dem Wohnmobil durch den Westen Kanadas. Gegen Nachmittag haben wir uns dann langsam ein Plätzchen zum Übernachten gesucht. Dabei kommt man normalerweise nicht in Stress, denn dort gibt es an jeder Ecke einen Campground oder RV-Park, wie die Plätze dort genannt werden. Ist mal auf einem kein Platz mehr frei, fährst du einfach ein paar Kilometer weiter, dann kommt schon der nächste.
Die Campingplätze sind auf den Landstraßen alle gut ausgeschildert, deshalb ist es nahezu unmöglich, einen zu verpassen. Du brauchst also keinen Campingführer oder eine Vorreservierung – es sei denn, du brauchst einen speziellen Standard oder brauchst unbedingt in der Hauptsaison einen Stellplatz im Banff Nationalpark. Jasper ist mindestens genauso überlaufen, da lohnt eine Reservierung, vor allem, wenn ihr mehrere Tage bleiben wollt. Wir sind aufs Geratewohl hin und haben noch eines der letzten Plätzchen dort ergattern können.
Die Ausstattung
In Kanadas Westen gibt es zwar jede Menge Campingplätze, die Ausstattung kann aber sehr unterschiedlich ausfallen. Meist ohne jeglichen Service wie Strom und Abwasserentsorgung sind die staatlichen RV-Parks in den Nationalparks ausgestattet. Dafür sind sie günstig und liegen (mit viel Platz drumherum) mitten in der Natur. Je städtischer das Ambiente (beispielsweise in Vancouver), umso kleiner der zur Verfügung stehende Platz, umso besser die Ausstattung und höher der Preis. Auf manchen Campingplätzen habt ihr vom Pool und Restarant bis hin zum W-LAN und Full Hook Up alles, was das Herz begehrt.
Anlaufadresse für Campingplätze und vieles mehr: Touristeninformationen
Besonders gute Erfahrungen haben wir damit gemacht, in der Tourist Information der einzelnen Nationalparke nachzufragen. Da bekommt ihr nicht nur Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten, sondern oft auch tollte Wandertipps und vieles mehr.
Übrigens: Selbst die abgelegensten Campgrounds haben Toiletten. Das sind dann zwar kleine Häuschen mit Trockentoiletten, die aber sehr sauber sind.
Diese Campingplätze haben wir besucht
#1 Whistler
Riverside RV Resort and Campground (8018 Mons Rd Whistler, BC)
Tel. (604) 905-5533
(Relativ kleiner RV-Park mit tollen Wandermöglichkeiten ringsum, auch für Mountainbiker zu empfehlen)
#2 Green Lake Provincial Park
Green Lake Campground (281 1st Avenue N Williams Lake BC) – Self Registrated
Tel. (250) 397-2523
(Absolut idyllisch am Grenn Lake gelegen)
#4 Wells Grey Provincial Park
Pyramid Campground (Clearwater, BC)
(Self-Registration, günstig und wunderschön gelegen! Sicherlich einer der schönsten Campgrounds auf unserer Route, auch wenn es außer Feuerholz sonst keinen Luxus gibt). Von hier aus sind tolle Wanderungen möglich, in Clearwater gibt es ein Einkaufszentrum). Tolle Infos an der Touristeninformation erhältlich (auch kostenlose Wanderkarten).
#5 Jasper National Park
Wapiti Summer Campground (Hwy 93 Jasper, Alberta)
Tel. (780) 852-6176
(Große Stellplätze, sehr ruhig und dennoch recht zentral)
#6 Banff National Park
Tunnel Mountain Village Campground (Banff Nat. Park, Box 900 Banff, AB)
Tel. (403) 762-1550
(Zur Hauptsaison sehr überlaufen)
#7 Drumheller/Badlands
11 Bridges Campground (Rosedale, Alberta)
Tel. (403) 823-2890
Familiär, viel Platz, perfekt gelegen, um die Badlands mit den Hoodoos und das Royal Tyrell Dinosaurier-Museum zu besuchen. Einer unserer bevorzugten Stellplätze auf der Liste.
#8 Glacier National Park – Yoho National Park, Golden
Whispering Spruce Campground and RV Park (Box 233 Golden, BC)
Tel. (250) 344-6680
#9 Yard Creek Provincial Park/Eagle River Nature Park
Yard Creek Campground (3279 Yard Creek Loop Rd Malakwa, BC)
(Self-Registration, günstig und wunderschön an einem Bach gelegen!)
#10 Cache Creek
Brookside Campsite (Box 737 Cache Creek, BC)
Tel. (250) 457-6633
(Perfekt auch für Wohnwagen, da man vorwärts reinfährt und auch vorwärts wieder rauskommt. Skurrile, wüstenähnliche Landschaft ringsum)
#11 Harrison Hot Springs/Harrison Mills
Kilby Campground (215 Kilby Rd Harrison Mills, BC)
Tel. (604) 796-9576
(Besonders schön an heißen Tagen zum Baden)
#12 Vancouver/Burnaby
Burnaby Cariboo RV Park (8765 Cariboo Place Burnaby, BC)
Tel. (604) 420-1722
(Mit Waschanlage fürs Wohnmobil, allerdings winzige Stellplätze)
UNSER TIPP: Jede Menge Infos zu den PARKS IN BC
Welche Arten von Campingplätzen gibt es in BC und Alberta?
Die Ausmaße deutscher Stellplätze werdet ihr in Kanada schnell vergessen. Anstelle eines nur wenige Quadratmeter großen Stellplatzes hat man hier oft ein ganzes Areal zur Verfügung. Der Platz ist in der Regel mit Picknicktisch und Feuerstelle inklusive Grillrost ausgestattet. Vor allem auf staatlichen Campingplätzen eröffnet sich für den Camper eine ungewohnte Weite. In Kanada gibt es sowohl staatlich geführte als auch private Campgrounds, die über das ganze Land verstreut sind. Die staatlichen Campingplätze sind normalerweise die preiswerteren Anlagen. Allerdings können sie saisonal geschlossen sein. Die privaten Campingplätze sind meist teurer, dafür aber mit besseren sanitären Anlagen und Freizeiteinrichtungen ausgestattet.
Grundsätzlich ist eine Reservierung eines Platzes nicht erforderlich, auf den staatlichen Campground in der Regel überhaupt nicht möglich. Lediglich bei Touristenattraktionen wie beispielsweise dem Jasper oder Banff Nationalpark empfiehlt sich eine Reservierung in der Hauptreisezeit. Die beliebten Nationalparks sind im Sommer vor allem an den Wochenenden sehr stark frequentiert. Hier solltet ihr einen Aufenthalt unter der Woche wählen oder sehr frühzeitig ankommen.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass man sich oft nicht schon im Vorfeld für jede Nacht festlegen möchte. Denn manch ein Ort lädt dann doch ungeplant zum längeren Verweilen ein. Flexible Planung und vielleicht eine telefonische Anfrage einige Tage im Voraus sind oft der beste Weg.
#1 Staatliche Campingplätze
Diese Campingplätze sind im Allgemeinen sehr großzügig angelegt. Zwischen den einzelnen Parzellen ist meist ein Stück Wald, sodass ihr völlig ungestört campen könnt. Nicht alle Anlagen verfügen über sanitäre Einrichtungen. Ein Toilettenhäuschen ohne Spülung, bärensichere Abfalltonnen und ein Wasserhahn für Frischwasser sind aber fast überall vorhanden.
Die Gebühr für die Übernachtung auf dem staatlichen Platz ist meist im sogenannten „Self Registration-Verfahren“ zu bezahlen. Das bedeutet, dass du deine Daten (Kennzeichen, Name, Zeitraum für die Nutzung) selbst in einem der am Eingang ausliegenden Formulare eintragen musst. Dieses Formular und die fällige Gebühr wirfst du dann in die dafür vorgesehene Box ein. Das Self Registration-Verfahren beruht prinzipiell auf Vertrauen. Es wird aber auch kontrolliert. Im Laufe des Tages kommt ein Mitarbeiter, um nachzuschauen, ob alles seinen geregelten Gang geht.
Von ihm/ihr bekommt auch Brennholz für die Feuerstelle und jede Menge toller Tipps für Wanderungen und Ausflugsziele. Die Gebühren für den Stellplatz variieren je nach Lage und Ausstattung stark. Trotzdem sind die staatlichen Campingplätze in Kanada meist günstiger als private Plätze.
#2 Campingplätze in Nationalparks
Gerade die Campgrounds in Nationalparks erfreuen sich höchster Beliebtheit. Frühzeitiges Buchen oder alternativ eine sehr frühe Ankunft empfiehlt sich deshalb vor allem in der Hochsaison. Viele der Campingplätze in einem Nationalpark verfügen über einfache sanitäre Einrichtungen. Einige von ihnen, beispielsweise in Jasper und Banff, sind deutlich besser ausgestattet (siehe Liste oben).
Besonders günstig oder sogar kostenlos sind die sogenannten „Wilderness Campgrounds“ oder „Walk-in“ Varianten, die abseits der gut frequentierten Straßen liegen. Für diese reizvollen Natur-Campingplätze benötigst du ein Camping-Permit, das im Tourist Information Center oder an einer Rangerstation erhältlich ist.
#3 Campgrounds und RV Parks in Provinzparks
Neben den großen Nationalparks sind überall verstreut in Kanada Provincial Parks zu finden. Im Yukon-Gebiet oder in den Northwestern Territories sind sie unter der Bezeichnung „Territorial Parks“ bekannt. Die Komfortbedingungen auf Campingplätzen in den Provinzparks sind sehr unterschiedlich. Einige bieten den Besuchern einen Wasser- und Stromanschluss, andere verfügen über gute Sanitäreinrichtungen wie Duschen oder Waschmaschinen.
Wiederum andere sind nur sehr sparsam ausgestattet. Deshalb variieren die Gebühren entsprechend. Der Forest Service und einige andere Companies haben ein paar Campingplätze mit einfacher Ausstattung in der Umgebung von Wäldern angelegt. Viele liegen in einer atemberaubenden Szenerie mitten in der freien Natur. Broschüren und Karten bekommt ihr in den Büros des Forest Service.
In Städten sind auch sogenannte „Municipal Campgrounds“ oder „Country Campgrounds“ ansässig. Auch sie unterscheiden sich je nach Ausstattung und Lage im Preis.
#4 Private Campingplätze
In den meisten Fällen sind private Campingplätze deutlich komfortabler ausgestattet als staatliche Anlagen. Fast alle bieten „Full Hook-up“ und gute sanitäre Anlagen. Außerdem haben viele private Campgrounds einen Pool, Waschmaschinen und Trockner, Kinderspielplätze und einen kleinen Shop. Zunehmend bieten private Plätze zunehmend Internet-Zugang. Entweder über für Besucher nutzbare PCs in zentralen Gebäuden oder auch über Wireless-LAN direkt am Stellplatz. Je besser der Service und je näher an touristischen Ballungsgebieten diese privaten Campingplätze liegen, umso höher sind die Preise.
ACHTUNG: Wild Campen ist in Kanada verboten
In Großstädten ist das Campen außerhalb der offiziellen Plätze ebenso strikt verboten wie in sämtlichen Schutzgebieten. Auf öffentlichem Land (National Forest) ist das wilde Campen zwar grundsätzlich erlaubt, allerdings musst du in diesem Fall auf private Landrechte achtgeben.
Damit es zu keinen unangenehmen Überraschungen kommt, solltet ihr im Vorfeld den Besitzer kontaktieren, bevor ihr euch auf seinem Grundstück niederlasst. Ab und zu ist auch auf Rest Areas (Rastplätzen) das Übernachten möglich. Hier müsst ihr unbedingt die örtliche Beschilderung beachten, denn meist wird explizit darauf hingewiesen, dass Camping über Nacht verboten ist.
Fazit
Insgesamt haben wir wahrscheinlich alle Kategorien an Campingplätzen abgeklappert, die es so gibt. Wer keinen besonderen Wert auf Internet, Pool und Restaurant legt, dem seien besonders die entlegenen RV-Parks inmitten wilder Natur empfohlen. Viel Platz, viel Natur und absolute Ruhe für wenig Geld. Aber ab und zu hat es auch mal ein privater Campingplatz sein müssen, um etwas mehr Luxus genießen zu können und sämtliche Batterien mal ordentlich aufzuladen.
Tipp: Vergiss nicht, für die langen Abende und die Fahrt ein paar Hörbücher für deine Kinder mitzunehmen! Auf unseren Reisen sind Fantasy-Geschichten immer der Renner.
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