MIT KLEINKINDERN IN DER KRAXE ODER IM KINDERWAGEN WANDERN

Für Eltern von Kleinkindern bis zum 3. oder 4. Lebensjahr ist ein  Kinderwagen oder ein Tragegestell – eine sogenannte Kraxe, auch Kindertragerucksack oder Kindertrage genannt – oft ein wichtiger Bestandteil bei einer Wanderung. Kurze Strecken können etwas größere Kinder vielleicht schon alleine laufen, auch wenn sie dann entsprechend lange dauert. Bei längeren Touren wird das allerdings schwierig. Kleinkinder in der Kraxe könnt bereits mitnehmen, wenn sie noch nicht in der Lage sind, selbstständig längere Strecken zu laufen.

Tipps und Infos zu Kraxen

Tipps und Infos zum Kinderwagen

Wandern mit den Kleinsten

Wer schon vor den Kindern immer fleißig auf Schusters Rappen in der Natur unterwegs war, muss auch nach der Ankunft des Nachwuchses nicht auf Wandertouren verzichten. Je nachdem, wo ihr unterwegs seid und welches Alter euer Baby/Kind hat, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Zwerge mit auf die Tour zu nehmen.

Ab welchem Alter sind Kraxen sinnvoll

Wichtigste Voraussetzung für einen Transport von Kleinkindern in der Trage ist die Fähigkeit, dass das Kind stabil über einen längeren Zeitraum sicher sitzen kann. Das ist bei Säuglingen noch nicht möglich. Von einem stabilen Sitzen kann man ab etwa dem 10. Monat ausgehen. Tragetücher für Säuglinge und kleinere Kinder eignen sich im Normalfall nur für kurze Spaziergänge.

Bis zu welchem Alter kann man eine Kindertrage verwenden?

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Je nachdem, welche Gewohnheiten das Kind beim Laufen hat und wie schnell es sich entwickelt, können diese Kraxen bis zum 4. Lebensjahr verwendet werden. Generell entscheidet darüber nicht nur das Gewicht des Kindes, sondern auch dessen Bewegungsdrang.

Deshalb ist der Einsatz eines Tragegestells individuell vom Kind abhängig – und natürlich auch von der Kondition und körperlichen Konstitution des Kraxenträgers abhängig. Kinder, die schwerer als 15 Kilogramm sind, stundenlang in einer Kraxe zu tragen, ist für die meisten Menschen kaum noch möglich.

Und vergesst nicht, dass ihr zusätzlich zur Kraxe noch eure Ausrüstung und Verpflegung mitnehmen müsst – das kann für eine einzelne erwachsene Person schon einmal schnell die Belastungsgrenze überschreiten.

Aber welcher Kindertragerucksack ist der Richtige für mich?

Gute Tragegestelle für Kinder bekommt ihr von den unterschiedlichsten Herstellern, beispielsweise im Bergsport-Fachhandel. Da gute Kraxen oftmals sehr teuer sind und eine Neuanschaffung nicht für jeden erschwinglich oder auch sinnvoll ist – schließlich weiß niemand im Voraus, ob sie vom Nachwuchs akzeptiert wird und ob ihr selbst der Belastung gewachsen seid – empfiehlt sich am Anfang vielleicht erst einmal eine gebrauchte Kraxe zum Ausprobieren. Von Billig-Kraxen ist generell abzuraten, da sie im schlimmsten Fall nicht einmal auf ihre Sicherheit hin überprüft wurden.

Möchtest du eine Kraxe anschaffen, gibt es paar Gesichtspunkte zu beachten:

Rahmengestell

In der Regel bietet ein Gestell mit Rohrrahmen auch Stabilität für bereits größere Kinder. Achtet beim Kauf darauf, dass das Tragegestell mit einer Kopfstütze ausgerüstet ist, damit der Kopf des Kindes Halt hat, wenn es einschlafen sollte. Auch eine Stütze für die herabbaumelnden Beine und Füße ist sehr sinnvoll. Es ist zudem wichtig, dass sich die Kraxe inklusive Kind gut auf dem Boden abstellen lässt und nicht versehentlich umfällt, wenn sich dein Kind bewegt. Einige Tragen haben aus diesem Grund extra eine Vorrichtung, die ein sicheres Abstellen erlaubt.

Sitz

Achtet beim Sitz darauf, dass keine Kanten an der Sitzfläche sind. Um die Durchblutung nicht zu behindern, eignen sich vor allem sattelförmige Unterlagen. Besonders gut bewährt haben sich Stoffe, die aus reißfestem, wasserbeständigem und wetterbeständigen Material bestehen, das sich zudem gut abwaschen lässt. In der Praxis mögen Kinder meist solche Sitze am liebsten, die in Gehrichtung des Trägers angeordnet sind

Rückenpolster/Aufhängung

Sowohl die Aufhängung der Kraxe als auch das zugehörige Rückenpolster sollten ergonomisch geformt sein. Liegt das Tragepolster eng am Rücken an, ist ein sicheres und auch bequemes Tragen möglich. Probiert vor dem Kauf unbedingt den Tragekomfort unter Belastung – also mit Kind – aus.

Tipp: Besonders praktisch ist eine integrierte, gut erreichbare Tasche, in der du Ersatzkleidung oder auch Windeln deponieren kannst, ohne die *Kraxe jedes Mal auszuziehen.

Brustgurt

Praktisch und sicher sind integrierte Brustgurte für das Kind. Der Gurt verhindert, dass sich der Nachwuchs zu weit herauslehnt oder beim Gehen verrutscht.

Becken- und Tragegurt

Je besser die Becken- und Tragegurte gepolstert sind, umso bequemer wird die Kraxe zu tragen sein, vor allem bei schwereren oder zappeligen Kindern. Es versteht sich von selbst, dass die Gurte leicht zu verstellen sein sollten – und zwar auch in angezogenem Zustand!

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Egal, ob Mama oder Papa die Kraxe trägt, bequem sollte sie sein

Ein wenig Übung macht den Meister

Du wirst sehr schnell merken, dass es zwischen dem Tragen eines Rucksackes und dem Tragen eines Kindes auf dem Rücken ein enormer Unterschied besteht. Durch die Bewegungen oder auch Quengeln beeinflusst der lebendige Rucksack den Rhythmus und das Gleichgewicht beim Gehen doch erheblich. Aus diesem Grund probierst du das Kraxentragen am besten zunächst auf einem leichten, ungefährlichen Weg aus, bevor du womöglich ins Gebirge aufbrichst.

Außerdem solltest du die konditionelle Belastung nicht unterschätzen. Für den Anfang reichen kurze Touren mit vielen Pausen. Pausen sind überhaupt sehr wichtig. Nicht nur, damit du dich ausruhen kannst, sondern auch, um die Beweglichkeit deines Kindes zu fördern. Als Faustregel gilt dabei: Spätestens alle 45 bis 60 Minuten eine Pause einlegen und dabei deinen Nachwuchs für ein paar Minuten aus der Kraxe herausnehmen.

Auf Abwechslung achten

Gute Pausenplätze wie beispielsweise eine sonnige Lichtung im Wald, ein Bachlauf oder ein Weiher sind für kleine Kinder sehr wichtige Etappenziele. Hier sollten sie sich für einige Zeit frei bewegen dürfen, spielen oder auch schlafen.

Besonders abwechslungsreiches Gelände ist auch für Kleinkinder in der Rückentrage deutlich erlebnisreicher als eintönige Landschaften oder Forstwege. Obwohl auch diese interessant gestaltet werden können, wenn herabhängende Äste zum Schauen und Fühlen einladen. Aber Vorsicht vor zurückschnellenden Zweigen!

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Gute Pausenplätze wie beispielsweise eine sonnige Lichtung im Wald, ein Bachlauf oder ein Weiher sind für kleine Kinder sehr wichtige Etappenziele. Hier sollten sie sich für einige Zeit frei bewegen dürfen, spielen oder auch schlafen. Besonders abwechslungsreiches Gelände ist auch für Kleinkinder in der Kraxe deutlich erlebnisreicher als eintönige Landschaften oder Forstwege. Obwohl auch diese interessant gestaltet werden können, wenn herabhängende Äste zum Schauen und Fühlen einladen. Aber Vorsicht vor zurückschnellenden Zweigen!


Bei kaltem Wetter und Regen unterwegs

Ist es draußen kalt oder regnet es, sind häufigere Pausen notwendig. Alleine deshalb, weil du überprüfen solltest, ob Hände und Füße (und natürlich auch die übrigen Körperteile) deines Kindes warm genug und geschützt sind. Außerdem bewegen sich die Kinder im Tragegestell nur wenig und frieren daher leichter. Ein warmes Getränk im Gepäck wärmt in einer Pause von innen. Bei Regenwetter ist Regenkleidung unerlässlich. Für Kraxenkinder ist ein Regenponcho besonders praktisch, da er Kind und Kraxe gleichermaßen abdeckt. Außerdem kann sich der Zwerg unter einem weiten Poncho immer noch gut bewegen. Das ist bei mehreren Lagen an Regenklamotten oft nicht mehr der Fall.

Bei Sonnenschein unterwegs

Auch wenn du selbst durch die Belastung erheblich schwitzt, kann es notwendig sein, dass der Nachwuchs eine lange Hose, einen dickeren Pulli und eine Mütze beim Wandern gut gebrauchen kann. Bei Sonne wie auch bei Wind und Wetter sollten Kinder stets eine Kopfbedeckung tragen. Bei Sonnenschein ist zusätzlich eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor wichtig – bei Schnee und in Höhenlagen noch mehr als in flachem Gelände. Unterschätze die Sonne nicht, die Haut deines Kindes ist sehr empfindlich!

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Wandern und Fernwandern geht auch mit geländetauglichem Kinderwagen

Mit Kinderwagen und Buggy auf Tour

Sollte ein Kindertrage nicht für dich infrage kommen, kannst du trotzdem wunderbar mit Baby und Kleinkindern wandern gehen – auch längere Strecken: nämlich mit einem geländetauglichen Kinderwagen oder Buggy. Für manche Wege eignen sich auch Fahrradanhänger, die man zum Buggy unfunktionieren kann, da sich ein Griff zum Schieben daran befindet.

Worauf solltet ihr bei einem Wagen achten?

Achte bei der Wahl des Weges darauf, dass er auf die Beschaffenheit deines Buggys oder Kinderwagens angepasst ist. Gefährte mit kleinen Rädern aus Kunststoff tolerieren fast nur ebene, asphaltierte Wege, da sonst dein Kind total durchgeschüttelt wird und du den Wagen wohl das eine oder andere Mal hochheben musst, um Unebenheiten, Grasnarben oder Wurzeln zu überwinden.

Besser geeignet sind große Reifen aus Gummi oder auch mit Luft gefüllt. Mit ihnen lassen sich nicht nur Steine und Wurzeln leichter überwinden. Sie sind auch deutlich komfortabler für dich und dein Kind. Außerdem lassen sich in einem Kinderwagen problemlos auch einige Dinge wie Proviant, Wechselklamotten oder etwas Spielzeug verstauen. Diese musst du dann schon nicht mehr auf dem Rücken tragen.

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Perfekt für Kinderwagen: Barrierefreie Wege (hier Baumwipfelpfad Steigerwald)

Welche Touren funktionieren mit Kinderwagen?

Die meisten Wanderwege sind für die Nutzung mit Kinderwagen nicht geeignet. Dennoch gibt es eine Vielzahl an Touren, die ihr auch mit einem Wagen befahren könnt. Fernwanderungen auf den üblichen Weitwanderwegen sind mit Wagen nahezu unmöglich zu bewältigen. Aber auch auf mehrtägige Wanderungen müsst ihr mit Gefährt nicht verzichten. Denn wir haben hier bei uns in Deutschland (wie übrigens auch viele andere europäische Staaten) tolle Radwege, auf denen du bequem auch mit Buggy und Co. unterwegs bist.

Dazu zählt beispielsweise der Wacholderwanderweg in der Oberpfalz. Er kann sowohl zu Fuß als auch auf dem Radweg (ähnliche Strecke) bewältigt werden. Auf unserer Seite Alle unsere Touren in Bayern findest du außerdem einige Wanderwege, die auch mit dem fahrbaren Untersatz problemlos begehbar sind. Sieh dich einfach ein bisschen bei uns um!


Wandertouren für Familien mit Kleinkindern in Mittelfranken – Buggy-taugliche Wanderwege

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Für den Anfang haben wir euch schon mal ein paar tolle Wanderwege rn der Metropolregion Nürnberg herausgesucht, die ihr problemlos mit dem Buggy oder Kinderwagen befahren könnt. Viel Spaß auf euren ersten Touren mit dem Nachwuchs! HIER GEHT ES ZU DEN TOURENVORSCHLÄGEN


Fazit

Wichtig ist bei Wanderung mit einem Tragegestell vor allem, dass sowohl du als auch das Kind sich wohlfühlt. Und wenn alles nichts hilft und du oder dein Kind sich mit der Trage nicht anfreunden können? Dann quäle dich nicht. Auch dafür gibt es eine Lösung: den Kinderwagen. Auch mit Wagen hast du unzählige Möglichkeiten, in der Natur unterwegs zu sein!


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