BURGRUINE ROTENHAN (Naturpark Haßberge)

Nördlich von Ebern in den fränkischen Haßbergen liegt ein seltenes Kleinod, das sowohl Geologen als auch Burgenliebhaber begeistert. Die Burg Rotenhan ist eine der seltenen Felsenburgen in Deutschland, die das Herz höherschlagen lässt. Versteckt im Wald am Hang über Eyrichshof fristet die Burgruine ein beschauliches Leben und erinnert mächtige Kaiser und Päpste, tapfere Ritter und legendäre Schätze. Ein Hauch von Geheimnis liegt immer noch in der Luft …

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Im Sommer ist die Burgruine Rotenhan im üppigen Grün fast nicht zu erkennen

Deutschland im 12. Jahrhundert

Aus den hölzernen Bollwerken überall in der Landschaft sind inzwischen stattliche Bauten aus Stein geworden. Überall sprießen Burgen aus dem Nichts, kaum ein strategisch wichtiger Ort bleibt ohne Befestigungsanlage auf dem Berg, um Silberminen, Handelsstraßen oder auch das eigene Reich zu sichern.

Auf den Spuren von Ritter und Burgfräulein

Burgen sind nicht nur Stützpunkte für Krieger und Könige, sie sind auch Schatzkammern. Die Macht und Größe dieser Burgen lässt sich noch heute erahnen. Manch einer mag sich in die Zeit der Ritter und Burgfräulein zurückwünschen, doch das Mittelalter war hart. Nicht umsonst wird es das Dunkle Zeitalter genannt.

Während die wenigen Reichen und Einflussreichen im Überfluss schwelgen, leidet der Großteil der Bevölkerung unter Hunger, Armut und unsäglichen Krankheiten. Wer sich widersetzt oder den Mund zu weit aufreißt, wird geköpft, geteert, gerädert oder kommt nach grausamer Folter schließlich auf den Scheiterhaufen.

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Im Winter sind die einzelnen Felsblöcke der Burg Rotenhan besser sichtbar

Burgruine Rotenhan

Die Ruine Rotenhan ist die Stammburg der Rotenhans und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem frühen 13. Jahrhundert. Als es zu einem Streit zwischen Wolfram III. von Rotenhan und dem Würzburger Bischof kam, wurde die Burg nach nur wenigen Jahren Blütezeit wieder zerstört und nach ihrem Untergang auch nicht wieder aufgebaut.

Stattdessen errichtete die Adelsfamilie Rotenhan ihren Stammsitz nur einen Steinwurf unterhalb der alten Burg unten im Tal: Burg Eyrichshof. Dabei verwendete man die Bausteine der Ruine wieder. Von der Ruine verblieb keinerlei Mauerwerk, sondern lediglich das natürliche Fundament mit dem kunstvoll in den Felsen geschlagenen Unterbau.

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Die Burgruine Rotenhan ist ganzjährig zugänglich und kostet nicht mal Eintritt

Die Sage von der Henne

Und was wäre eine Burg ohne eine spannende oder geheimnisvolle Geschichte, die sich um die alten Gemäuer rankt. Natürlich gibt es auch eine Sage von der Burgruine Rotenhan: Als der Würzburger Bischof im Jahr 1324 die Burg belagerte, schloss man die Burgherrin Luitgard im Keller ein.

In ihrer Begleitung nur ein Huhn. Die Henne legte täglich ein Ei und rettete damit Luitgard das Leben. Nach ihrer Befreiung versprach die Adelsfrau, die neue Burg genau an der Stelle zu erbauen, an die diese Henne ihr erstes Ei in Freiheit legen werde. Auf diese Weise soll Schloss Eyrichshof, noch heute Stammsitz der Freiherren von Rotenhan, entstanden sein.

Vom roten Hahn

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Man könnte meinen, der rote Hahn, der den Helm und das Wappen der Freiherren von Rotenhan ziert, könne etwas mit dem Namen der Familie zu tun haben, vielleicht sogar der Ursprung sein. Vermutlich leitet sich der Name Rotenhan jedoch von der Bezeichnung „gerodeter Hang oder Hain“ ab, nach dem die Stammburg, die heute nur noch als Ruine existiert, benannt ist. Der rote Hahn auf dem Wappen wurde wahrscheinlich aufgrund der Ähnlichkeit im Klang mit Rotenhan erschaffen.

Eine Burg, aus Stein gemeißelt

Die Ruine Rotenhan bei gilt als eine der außergewöhnlichsten Burgen in Bayern. Als man die Burg erbaute, wurde sie nicht, wie üblich, auf den Felsen gebaut. Teile der Burganlage wurden aus dem 200 Millionen Jahre alten Sandstein herausgemeißelt. An den Felsblöcken aus grobkörnigem Sandstein sieht man heute noch die Spuren der Bearbeitung. Zwar ist Sandstein leicht zu bearbeiten, dennoch zeigt er sich sehr standfest und witterungsbeständig. Daher eignet er sich perfekt als Baumaterial.

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An vielen Stellen ist erkennbar, dass die Burg Rotenhan in den Sandstein gemeißelt wurde

Teilweise hat man die Steine ausgehöhlt, um Gänge und Kammern anzulegen. Auf der Seite kann man noch die Balkenlöcher erkennen. Über eine Tür und die dahinterliegenden Stufen, die in den blanken Stein gemeißelt sind, besteigen heute Besucher statt Ritter den Burgfelsen. Der Aufstieg belohnt mit einer wunderbaren Aussicht vom Plateau aus ins Baunachtal.

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Sandstein auf rutschigem Grund

Im Schatten mächtiger Buchen und Eichen taucht sie aus dem Waldboden auf, die Ruine der Burg Rotenhan. Ihre Lage, nämlich am Hang des Baunachtales, ist sehr ungewöhnlich. Es ist anzunehmen, dass die Sandsteinblöcke, die die Eckpunkte der Burg bilden, zunächst weiter oben am Berg positioniert waren. Da der Untergrund aus Ton jedoch sehr weich ist, kamen sie irgendwann ins Rutschen und blieben am Hang liegen.

Die Burg im Felsen: Ruine und Geotop

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Ein Teil dieses aus den Sandsteinblöcken errichteten Unterbaus ist noch heute, 700 Jahre nach der Zerstörung der Burg Rothenhan, zu sehen. Dazu gehören der Kapellenzugang und Torfelsen, Treppenanlagen sowie eine Zisterne. Und weil die in den natürlichen Stein gemeißelten Burgteile einen wunderbaren Einblick in die Erdgeschichte ermöglichen, hat das LfU das gesamte Areal der Burg in die Liste der Geotope in Bayern aufgenommen. Die Burgruine gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns.

Abenteuerspielplatz für Kinder

Im Sommer ist die Burgruine unter dem dichten Blätterdach kaum noch zu erkennen, der Sandstein an vielen Stellen mit leuchtend grünem Moos überzogen. Für Kinder ein wahres Paradies. In der Ruine können sie Ritter spielen, sich verstecken und klettern. Und auch ein Picknick ist eine tolle Sache hier direkt an der Ruine.

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An der Infotafel zur Burg Rotenhan lässt es sich herrlich picknicken

Besichtigung

Die Ruine Rotenhan ist nach wie vor im Besitz der Familie Rotenhan und frei zugänglich. Vom kleinen Parkplatz ist sie nur wenige Meter entfernt. Besucher dürfen die Ruine jederzeit besichtigen. Denkt aber bitte daran, euch umsichtig zu verhalten, nichts zu zerstören oder Müll dort zu lassen, damit uns die Ruine noch lange erhalten bleibt.

Adresse

Burgruine Rotenhan

Rotenhan
96106 Ebern

Öffnungszeiten

  • jederzeit
  • Eintritt frei
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Von der einen Seite nur ein Fels – von der anderen eindeutig eine Burg

Steinerne Zeugen unserer Geschichte

Burgen, Schlösser und jede Menge Ruinen gibt es rund um Ebern zu entdecken. Manche liegen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Hier in Naturpark Haßberge treffen die historischen Baudenkmäler auf eine spektakuläre Natur. Aber egal, ob es nun die Burgen oder deren Ruinen aus dem Mittelalter, Renaissancebauwerke oder prächtige Barocke Schlösser sind. Alle zeigen anschaulich, dass die fränkischen Herrscher wohl ganz genau wussten, wie sie sich und ihre Macht eindrucksvoll in Szene setzen konnten. Rings um Ebern liegen:

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Anfahrt: Wie komme ich zur Ruine Rotenhan?

Über die A73 Nürnberg – Suhl bis zur Ausfahrt 19 Richtung Breitengrüßbach-Mitte/Ebern/Baunach fahren. Dann auf die B279 Richtung Ebern/Baunach wechseln und der Bundesstraße folgen. An Ebern vorbeifahren und danach rechts nach Eyrichshof abbiegen. In Eyrichshof an der Kurzewinder Straße nach Kurzewind abbiegen und weiter links auf die Kurzewinder Straße halten. Es geht steil den Berg hinauf. Nach weniger als einem Kilometer erreicht ihr den kleinen Parkplatz an der Ruine Rotenhan (gut an der großen Infotafel zu erkennen).

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Zu jeder Jahreszeit hat die Burgruine Rotenhan ihren ganz eigenen Charme

Parken

Direkt an der Ruine Rotenhan ist an der Straße zwischen Eyrichshof und Kurzewind ein kleiner Parkplatz, auf dem etwa 5 Autos Platz haben. Aber keine Angst, im Normalfall ist hier nicht viel los.

Fazit

Die Ruine Rotenhan im Naturpark Haßberge ist definitiv eine unserer Favoriten. Denn auch wenn die Reste der Anlage recht übersichtlich sind, so gibt es doch massenweise zu entdecken. Für einen Ausflug mit Kindern ein ideales Ziel. Ritter und Burgfräulein spielen, die Ruine und die verschlungenen Waldpfade erkunden und zu Krönung noch ein kleines Picknick veranstalten avancieren ohne große Vorbereitungen, Kosten und Mühe zu einem perfekten Tag, an den ihr euch alle sicherlich gerne zurückerinnert.



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