Naturerlebnispfad Nagelberg Treuchtlingen

Eine tolle Zeit mit der ganzen Familie könnt ihr auf dem etwa 6 Kilometer langen Naturerlebnispfad am Nagelberg in Treuchtlingen erleben. Der Rundweg wartet mit Balancierbaumstämmen, Klangstationen, Infotafeln zu Pflanzen und Tieren und natürlich jeder Menge herrlicher Ausblicke in den Naturpark Altmühltal auf. Zwischendrin gibt es immer wieder die Möglichkeit, auf einer der Bänke zu entspannen oder gleich ein kleines Picknick zu veranstalten.

Alle Infos zur Wanderung weiter unten (Wanderkarte, GPS-Daten, Details …)

Rotwildgehege >>> Weinbergshof >>> Villa Rustica >>> Hexentanzplatz >>> Weinbergshof >>> Wanderparkplatz

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Vom Parkplatz geht es gleich bergauf am Weinberghof vorbei

Spaß und Natur in Hülle und Fülle: der Nagelberg

Knapp über 541 Meter ist er hoch, der Hausberg der Treuchtlinger. Zu seinen Füßen fließt die Altmühl gemächlich durch den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gen Süden. Direkt gegenüber auf der anderen Talseite ist schon der Hahnenkamm zu sehen. Seit altersher trägt der Nagelberg auch den Namen Ölberg.

Hier am Nagelberg tritt die Altmühl durch die sogenannte Treuchtlinger Pforte in die Fränkische Alb, genauer gesagt in deren Teilbereich der Südlichen Frankenalb ein. Mithilfe der Ur-Rezat schuf sie dabei eine Art Trichter. In unmittelbarer Nähe verläuft die Europäische Hauptwasserscheide.

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Im Frühjahr blühen an der Villa rustica die Obstbäume auf dem Nagelberg

Ein Stückchen Rom in Deutschland

Vor über 40 Jahren wurden am Südhang des treuchtlinger Nagelberges die Reste eines römischen Gutshofes entdeckt und die Grundmauern des Haupthauses freigelegt. Zur Römerzeit gehörte das Gebiet im Hinterland des Limes zur Provinz Rätien. Diese sogenannte Villa Rustica war eine von vielen Gutshöfen, die die Versorgung des Militärs und der Zivilbevölkerung sicherstellten.

Bei dieser für Rätien typischen Portikusvilla gruppierten sich um einen Innenhof im Ost- und Westflügel des Haupthauses Wohnräume und eine offene Unterstellhalle am nördlichen Ende. Die Provinz Rätien befand sich damals in den heutigen Gebieten Südbayerns, Vorarlberg, Graubünden und Oberschwaben, also dem heutigen Grenzgebiet zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Von einer Säulenhalle (porticus) hatte man eine herrliche Aussicht ins Tal. Nachgewiesen wurde auch ein kleines römisches Badehaus. Leider wurde die Anlage im dritten Jahrhundert zerstört. Die Funde der archäologischen Grabung wie ein Paradehelm und eine goldene Kette mit wunderschönem Stein sind im Museum Treuchtlingen ausgestellt.

Die Villa ist jederzeit frei zugänglich, der Eintritt frei.

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Leider stehen von dem ehemaligen Gutshaus nur noch ein paar Zentimeter der Grundmauern

Thermenstadt im Naturpark Altmühltal: Treuchtlingen

Endlich mal ein paar freie Tage – und da fällt euch kein passendes Ausflugsziel mit den Kindern ein? Dann können wir euch Treuchtlingen im Naturpark Altmühltal empfehlen. Hier findet ihr jede Menge Freizeitaktivitäten, von einem entspannten Thermenbesuch, jeder Menge Kultur und Geschichte oder auch als Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen in der unvergleichlichen Natur.

Jede Menge Platz zum Toben, dazu Spiel und Spaß für die ganze Familie – für Langeweile ist auf dem Naturerlebnispfad Nagelberg keine Zeit. Eisenbahnfans lässt das Miniaturland Treuchtlingen das Herz aufblühen. Durch die liebevoll gestaltete Fantasielandschaft schlängeln sich Orient-Express, Dampfloks mit echtem Dampf oder auch der moderne ICE.

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Oben auf dem Nagelberg befindet sich ein Plateau mit Rastplatz

Hexentanzplatz

Über ein paar Stufen geht es hinauf zum Hexentanzplatz. Das Freizeitareal auf dem Gipfelplateau des Nagelberges ist mit einer kleinen Hütte, einem Grillplatz, ein paar Tischen und Bänken sowie einem Spielplatz ausgestattet. Wer in einer größeren Gruppe unterwegs ist, kann auch ein Spiel auf dem Bolzplatz wagen, insofern ihr einen Fußball mit dabeihabt.

Der Sage nach treffen sich in der Walpurgisnacht die Hexen aus der Umgebung auf dem Plateau des Nagelbergs. Der Name dieses Festes leitet sich von der heiligen Walburga ab. Seit dem Mittelalter wird der Tag ihrer Heiligsprechung in der Nacht zum 1. Mai gefeiert. Traditionell gilt diese Nacht als der Zeitpunkt, an dem die Hexen auf dem Brocken (Blocksberg), aber auch an anderen erhöhten Stellen, ein großes Fest abhielten.

Viele der ehemaligen Walpurgisriten leben in den ländlichen Maibräuchen fort. Durch Peitschenknallen, ausgelegte Besen und Maibüsche schützte man seinen Hof. Der Maibaum – in der Regel eine Birke – gilt als Fruchtbarkeitssymbol. Bäume werden aus dem Wald geholt und der Liebsten vors Haus gestellt. In der Dorfmitte tanzt man um den Maibaum herum.

Bitte beachten:

Das Feuermachen auf dem Hexentanzplatz ist ausschließlich an der ummauerten Feuerstelle vor der Grillhütte erlaubt. Bitte verwendet dazu keine gesammelten Äste von Bäumen oder brecht gar welche ab. Die Wetterkiefern auf dem Hexentanzplatz sind zum Teil schon Jahrhunderte alt und sollen auch noch weiter leben dürfen.

  • bitte keinen Müll hinterlassen (es stehen Papierkörbe bereit)
  • Platz nicht mit einem KFZ befahren
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Spielplatz und Grillplatz auf dem Hexentanzplatz

Tierischer bayerischer Ureinwohner: der Biber

Noch vor den Kelten und anderen menschlichen Völkern gab es einen ganz anderen Bewohner, der sich hier in der Gegend die Natur ganz nach seinem Belieben gestaltet hat. Menschen gibt es seit rund 100.000 Jahren. Seit ganzen 15 Millionen Jahren gibt es den Biber in Bayern, wie Fossilienfunde belegen. Biber besiedeln Talauen von Fließgewässern und gestalten ihren Lebensraum ganz nach ihren eigenen Bedürfnissen.

Er staut kleine Bachläufe durch einen Damm an, um eine Wassertiefe von mindestens 60 Zentimeter zu erreichen. Das stellt zum einen sicher, dass das Gewässer im Winter nicht bis zum Grund zufriert und ermöglicht es dem Biber außerdem ein sicheres Abtauchen bei Gefahr. Die Eingänge zur Biberburg liegen übrigens immer unter Wasser.

Biber sind ihren Partnern treu. Ihre Jungen verlassen die Familie mit frühestens zwei Jahren. Bei rund drei Jungtieren pro Wurf im Jahr leben also durchschnittlich acht Biber in einem Familienverband.

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Der Rundweg ist sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig

Lebensraum Hecke

Nicht alles, was der Mensch so tut und schafft, schadet auch der Natur. Ein Paradebeispiel für einen solch artenreiten Lebensraum, den es ohne den Menschen nicht gäbe, sind Hecken. Sie entstanden schon vor Jahrtausenden in unserer Kulturlandschaft an Feldrändern. Sie umschließen Gärten und frieden ganze Ortschaften ein.

Und damit die Hecken ihre Aufgabe auch über Jahrzehnte erfüllen konnten, wurden sie seit jeher regelmäßig gepflegt. Alle fünf Jahre setzte man ein Drittel der Büsche auf Stock. Das bedeutet, dass man die Sträucher knapp über dem Boden abschnitt, damit diese wieder neu austreiben konnten. Das geerntete Holz fand bei der Herstellung verschiedener Gerätschaften oder auch als Brennholz Verwendung.

Für die Tierwelt sind Hecken ein absolutes Paradies. Die heimischen Gehölzarten dienen Vögeln als Ansitz und Nistplatz, Insekten finden hier Schutz und Nahrung. Unten am Boden finden Mäuse, Hasen oder auch Eidechsen Unterschlupf. Und Igel nutzen sie gerne als Winterquartier.

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Blick von der Villa rustica auf Treuchtlingen

Naturerlebnispfad Nagelberg

Wegbeschreibung

Das erste Highlight für Kinder auf dem Naturerlebnispfad Nagelberg findet ihr bereits direkt neben dem Parkplatz: das kleine Rotwildgehege. Anschließend geht es auf der Straße am Parkplatz vorbei und die nächste kleine Straße links bergauf, dem Wegweiser mit der Nr. 4 folgend vorbei am Weinbergshof. Auf der Hälfte der Anhöhe treffen wir auf einen Ringweg, dem eigentlichen Rundweg. Hier halten wir uns rechts und kommen schon nach wenigen Metern rechts am Hang die Grundmauern der Villa Rustica.

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Klangspiel auf dem Lehrpfad

Weiter geht es auf halber Höhe am Berg entlang. An der nächsten Gabelung halten wir uns links und bleiben auf gleicher Höhe am Berghang entlang. Nach etwa 800 m verlässt der Naturerlebnispfad den regulären Waldweg und führt rechts über die Wiese zu einer Infotafel zum Thema Hecke mit Spielstation. Von hier aus haltet ihr euch an der Hecke entlang, bis ihr nach wenigen Metern auf die breite Schotterstraße trefft.

Dort biegt ihr nach links ab und gleich wieder rechts. Der Waldweg führt nun um die Nordseite des Nagelberges herum. Der Weg verjüngt sich an einem Zaun entlang zu einem schmalen Pfad am Waldrand entlang und mündet dann auf eine weite Wiese. Hier ist der Trampelpfad etwas schwierig im hohen Gras zu erkennen. Folgt einfach dem Waldrand in einem Abstand von etwa 10 m. Ganz auf der Nordseite angekommen seht ihr links eine Treppe mit um die 40 Holzstufen, die den Hang hinaufführt. Über die Stufen gelangen wir auf den Hexentanzplatz.

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Wir überqueren das Plateau, vorbei am Bolzplatz geht es zum Grillplatz mit einer Hütte. Etwas versteckt liegt linker Hand ein kleiner Spielplatz. Nach einer Rast geht es in einem großen Bogen in südlicher Richtung weiter vorbei am Waldrand, bis der Weg mit der Markierung 4 uns wieder ganz am Ende des unbewaldeten Plateaus in den Wald hineinführt.

An der folgenden großen Sternkreuzung halten wir uns geradeaus, vor den beiden einzelnstehenden Bäumen in der Mitte vorbei. Wir folgen dem breiten Waldweg bis zur Erlebnisstation mit der Baumscheibe. Der Weg geht in einer leichten Rechtskurve weiter durch den dichten Buchenwald und fällt langsam aber stetig ab, bis er schließlich etwa auf der Höhe der Villa Rustica wieder auf den Hinweg mündet. Hier halten wir uns rechts. An der nächsten Kreuzung biegen wir nach links auf die asphaltierte Straße am Weinbergshof vorbei bergab. Unten geht es dann rechts zurück zum Parkplatz.

Details

  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Rotwildgehege, Weinbergshof 2, Treuchtlingen
  • Markierung: Naturerlebnispfad Nagelberg (Nr. 4)
  • Länge: 6 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: ja (ein paar Treppenstufen und Steigungen vorhanden)
  • Aufstieg: 138 m
  • Schwierigkeitsgrad: mäßig
  • DOWNLOAD Karte als pdf: Natuerlebnispfad-Nagelberg.pdf

Route

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Höhenprofil

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TOUREN-DATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS


So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät 

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Essen und trinken

Auf dem Weg liegen keinerlei Einkehrmöglichkeiten. Packt am besten ein paar Sachen für ein schönes Picknick ein, denn am Hexentanzplatz lässt es sich wunderbar rasten. Falls kein Tisch frei ist, könnt ihr eine Decke mitnehmen.

Anfahrt: Wie komme ich zum Nagelberg?

Aus Richtung Nürnberg fahrt ihr über die A6 Richtung Heilbronn und nehmt die Abfahrt 57 Roth/Weissenburg. Folgt der B2 immer geradeaus, bis ihr nach Weißenburg nach Treuchtlingen abbiegt. Nach etwa 1 km (noch vor Treuchtlingen) biegt ihr rechts ab und nach weiteren 500 m nach links. Der Wanderparkplatz liegt auf der rechten Seite (ca. 300 m weiter)

Parken

Direkt am Rotwildgehege am Ortsrand von Treuchtlingen befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz. Gebt entweder Weinbergshof 2, Treuchtlingen ein. Der Parkplatz befindet sich gleich an der Auffahrt zum Weinbergshof. Falls euer Navi das nicht findet, fahrt ihr die Kästleinsmühlenstraße am Wohnmobilstellplatz vorbei aus Treuchtlingen heraus. Wenn ihr am Teich links vorbeikommt, gabelt sich die asphaltierte Straße. Hier haltet ihr euch rechts und kommt nach etwa 200 m zum Wanderparkplatz auf der linken Seite.

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Neben dem Parkplatz befindet sich ein Wildgehege

Übernachten im Wohnmobil

Bekannt ist Treuchtlingen unter den Campingfans auch für seinen Reisemobil-Stellplatz, der bereits mehrfach mit dem Prädikat TopPlatz ausgezeichnet wurde. Die 56 Stellplätze liegen direkt am Kurpark inmitten der Auenlandschaft am Ortsrand. Mit Ausstattung geizt der Platz nicht, und sogar das WLAN ist umsonst.

Fazit

Vom Natur-Erlebnis-Pfad auf dem Nagelberg habt ihr ständig wunderbare Ausblicke in die Landschaft des Naturparks Altmühltal. Sonnige und schattige Wegstrecken wechseln sich auf schmalen, laubbedeckten Pfaden und breiteren Forstwegen ab. Bis auf den Anstieg vom Parkplatz aus zum Beginn des Rundweges auf etwa halber Höhe des Nagelberges gibt es kaum Steigungen. Wer genug Puste hat, den Höhenunterschied zum Gipfel auf oder neben den Treppenstufen zu überwinden, kann auch mit einem geländetauglichen Buggy loslaufen. Zwischendrin wird es zwar immer mal wieder durch die Wurzeln oder einen Wiesenabschnitt holprig, für erfahrene Outdoor-Eltern und -Kinder sollte das aber kein Problem sein. Bei Nässe oder Schnee ist der Rundweg allerdings nicht für die Kleinsten zu empfehlen.



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