Brauche ich einen Stromanschluss auf dem Campingplatz?
Auf einer Reise mit dem Wohnmobil durch Kanada bist du wunderbar flexibel und hast alles mit dabei, was du brauchst. Übernachten darf man in Kanada nur auf Campingplätzen, wildes Campen ist hier strikt verboten. Deshalb musst du spätestens am Abend einen der vielen Campingplätze aufsuchen und dort die Nacht verbringen. An Ausstattung findet man auf Campingplätzen fast alle Varianten: von reinen Standplätzen ohne jegliche Ausstattung mitten im Herzen der Natur bis hin zum Stellplatz mit allem Komfort und Komplettversorgung (Full Hook-up). Aber braucht man eigentlich einen Stromanschluss auf dem Campingplatz und wie sieht es generell mit der Stromversorgung im Camper aus?
Batterien sorgen für Strom im Camper
In einem Reisemobil gibt es zwei Batterien, die getrennte Stromkreisläufe versorgen. Eine Batterie ist für den Motor und die Elektrik beim Fahren zuständig, die andere speist den Wohnbereich. Das hat folgenden Grund: Wenn die Batterie im Wohnbereich leer werden sollte, springt der Motor trotzdem zuverlässig an. Deshalb braucht ihr keine Angst zu haben, dass ihr liegen bleibt, wenn ihr die Batterie im Wohnbereich etwas überstrapaziert habt. Sobald ihr weiterfahrt, laden sich beide Batterien wieder auf. Je länger die Strecke ist, die ihr zurücklegt, umso vollständiger lädt natürlich die Batterie wieder auf.
Neuerdings findet man hier und da auch Solaranlagen auf den Dächern von Reisemobilen. Diese sorgen dafür, dass die Batterie nicht so schnell leer wird. Da die Technik aber recht aufwendig und teuer ist, verzichten die meisten Vermietstationen darauf. Da wir spätestens jeden zweiten bis dritten Tag eine längere Strecke gefahren sind, muss ich sagen, dass auf unseren Wohnmobiltouren nicht einmal die Batterie leer geworden ist.
Wenn ihr eure Reise nur auf Übernachtungsplätzen mit Stromanschluss auslegt, verzichtet ihr nicht nur auf viele wundervolle Plätze in der Natur, sondern auch auf jede Menge Abenteuer!
Auch ohne Strom unabhängig
Jeder von uns hat völlig andere Ansprüche an seine Reise bezüglich der Bequemlichkeit und des Komforts. Deshalb ist alles möglich. Natürlich kannst du jeden Tag auf einem Stellplatz mit Full Hook-up übernachten. Full Hook-up, das bedeutet: Strom, Wasser und Abwasseranschluss direkt am Stellplatz. Bei dieser All-Inclusive-Variante fühlt man sich fast wie im Hotel. Wir bevorzugen Übernachtungsplätze in der Natur, weit ab von jeglichem Touristenzentrum. Je einsamer, umso besser. Und diese RV-Parks enthalten im Allgemeinen keinerlei Anschlüsse für den Strom oder das Wasser.
Wer einen Stromanschluss direkt am Camper haben möchte, muss oft einen teuren, privaten Campingplatz wählen. In den Touristenzentren gibt es auch staatliche Campingplätze, die Strom anbieten. Die Gebühr für den Strom ist meist schon im Preis für den Stellplatz enthalten. Die meisten privaten Campingplätze haben sowohl einfache (No Service Sites) Stellplätze mit Wasser oder Strom (Partial Service Sites) als auch eine begrenzte Anzahl an komplett angeschlossenen Stellplätzen (Full-Service Sites). Je mehr Service, umso höher fällt natürlich die Gebühr für den Übernachtungsplatz aus.
Ihr könnt euch jederzeit vor Ort entscheiden, was ihr wirklich braucht und was nicht. Seid ihr zwei bis drei Wochen oder sogar noch länger unterwegs, summieren sich die Gebühren für die Stellplätze, wenn ihr jedesmal den kompletten Service in Anspruch nehmt. Vor allem, weil ein ständiger Anschluss an das externe Stromnetz nicht wirklich notwendig ist. Deshalb möchten wir zunächst einmal die grundlegenden Fragen zum Thema Strom im Wohnmobil erläutern:
Was funktioniert im Camper nur mit Strom?
Alle Steckdosen und viele elektrische Geräte funktionieren nicht ohne Stromanschluss. Hierzu gehören:
- Toaster
- Wasserkocher
- Mikrowelle
- Backofen
- Kaffeemaschine
- Föhn
- Fernseher
Wichtig ist auch: Die Steckdosen funktionieren auch während der Fahrt nicht.
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Welche Geräte laufen auch ohne Stromanschluss im RV
Ohne Strom funktionieren trotzdem eine ganze Reihe an elektrischen Geräten und Einrichtungen. Zum einen ist das Licht an die Batterie angeschlossen. Andere Geräte werden zum Teil wechselweise oder ausschließlich mit Gas betrieben. Eventuell müsst ihr den Kühlschrank manuell von Strom auf Gas (und umgekehrt) umschalten. Das erfahrt ihr bei der ausführlichen Einweisung bei der Vermietstation am Tag der Übernahme des Wohnmobils. Oft liegt auch noch einmal ein Zettel mit einer Bedienungsanleitung im Camper, auf dem ihr nachschauen könnt. Ohne externen Stromanschluss funktionieren:
- Licht
- Herd
- Kühlschrank
- Gefrierschrank
- Heizung
- Warmwasser
- Toilettenspülung (Pumpe)
Zwar funktionieren viele Klimaanlagen oder die Heizung auch ohne externen Stromanschluss, allerdings wird die Batterie bei Dauerbetrieb stark belastet. Wenn ihr also nicht an den Strom angeschlossen seid, solltet ihr diese Geräte möglichst nur für kurze Zeit verwenden. Andernfalls habt ihr bis zur nächsten längeren Fahrt, auf dem die Batterie wieder aufgeladen wird, keinen Strom in der Kabine. Ladet bitte bei ausgeschaltetem Motor keine Geräte an der Autobatterie, sondern nur bei der Fahrt, sonst sind womöglich am nächsten Morgen gleich beide Batterien leer und ihr habt ein echtes Problem. Solltet ihr die Geräte einfach nur vergessen haben auszustecken, ist das normalerweise kein Problem, da der Zigarettenanzünder und USB-Steckdosen am Armaturenbrett nicht mit Strom versorgt werden, wenn die Zündung aus ist.
Alternativen ohne Strom
Die Mikrowelle braucht man eigentlich nicht unbedingt. Denn schließlich habt ihr ja den Gasherd, auf dem man ja auch Wasser für den Kaffee kochen kann. Entweder nutzt ihr löslichen Kaffee oder die Kaffeefilter-Variante. Den Toaster kannst du ganz einfach durch einen günstigen Campingtoaster ersetzen. Ein solcher Campingtoaster wird einfach mit den Brotscheiben auf den Gasherd gesetzt. Alternativ ist es natürlich auch möglich, die Brote in der Pfanne kurz anzurösten.
Die Haare lasst ihr am besten an der Luft trocknen oder ihr geht – falls vorhanden – in die Wasch- und Duschhäuschen auf dem Campingplatz. Ein tolles Raclette für das Wohnmobil, das auch völlig ohne Strom funktioniert, ist die Variante mit Teelichtern.
Wie oft braucht man einen Stromanschluss?
Das liegt ganz alleine an dir. Für manche ist es undenkbar, ohne Strom unterwegs zu sein. Für andere ist ein Anschluss auf dem Campingplatz nicht unbedingt notwendig. Wir haben uns etwa alle drei bis vier Tage für einen Stellplatz mit Strom entschieden. Wir sind auch schon länger ohne Strom ausgekommen, aber ab und zu ist es dann doch schön, mal alle Geräte nutzen zu können und unsere mitgebrachten Elektrogeräte vollständig aufzuladen.
Wie kann ich Handy, Kamera und Co. aufladen?
Das einfachste ist es, das Handy, Tablet oder Laptop während der Fahrt über einen Adapter vorne während der Fahrt am Stecker des Armaturenbrett aufzuladen. Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
USB KFZ Schnelladapter für den Zigarettenanzünder
Dieser Adapter wird in den Zigarettenanzünder am Armaturenbrett gesteckt und enthält je nach Modell zwei oder mehr Anschlüsse für USB-Stecker. Hiermit lässt sich zwar nicht alles laden, aber zumindest die meisten Geräte, die einen Stromanschluss benötigen, wie
- Navi
- Handy
- iPad
- Tablet
- Laptop
- eBook Reader
- MP3-Player
- Action-Camcoder
- andere Kleingeräte
Stromumwandler/Spannungswandler
Außerdem haben wir immer einen Spannungswandler für den Zigarettenanzünder dabei. Die meisten Geräte sind mit einer oder mehreren Steckdosen und USB-Anschlüssen ausgestattet. Damit könnt ihr auch Geräte aufladen, die eine normale Schuko-Steckdose benötigen. Diese sogenannten Wechselrichter sind übrigens auch für Autos geeignet. Sie funktionieren nicht nur zu Hause in Deutschland, sondern auch auf Roadtrips auf der ganzen Welt, da alle Autos und Camper weltweit mit der gleichen Batteriespannung arbeiten. Die Anschaffung lohnt sich also nicht nur für den Wohnmobilurlaub in Kanada.
Steckdosen außerhalb des Wohnmobils
Steckdosen findet ihr fast überall in den Wasch- und Duschhäusern auf dem Campingplatz. Aber auch in Waschsalons und Fastfoodläden. An der Anmeldung von privaten Campingplätzen, in Restaurants oder in einem Visitor-Center triffst du in der Regel auch auf ein offenes Ohr, wenn es einmal dringend sein sollte.
Stromanschluss am Stellplatz
Auf einem Stell- oder Campingplatz mit Stromanschluss, einer sogenannten Power Site, gibt es entweder eine Stromsäule oder einen Stromkasten. Stromsäulen sind meist einfache Konstruktionen, an denen eine Steckdose an einem Vierkantholz etwa einen halben Meter über dem Boden installiert ist.
Das Stromkabel (Verlängerungskabel) wird dann einfach mit dem Anschluss am Camper eingesteckt und mit der Steckdose oder dem Stromkasten verbunden. Ein solches Verlängerungskabel gehört zur normalen Ausstattung des Wohnmobils.
Gewöhnt euch am besten vom ersten Tag an daran, vor der Abfahrt noch einmal eine Runde um das Fahrzeug zu drehen. So vergesst ihr weder das Stromkabel noch sonstige Utensilien auf dem Campingplatz. Es passiert ziemlich häufig, – auch erfahrenen Campern – dass sie vergessen, das Stromkabel auszustecken, bevor sie losfahren.
Stromnetz in Kanada
Das Stromnetz in Kanada wird mit 110 Volt gespeist. In Deutschland und vielen anderen Ländern Europas sind es normalerweise 220 Volt. Achtet also darauf, dass sich eure Geräte auf 110 Volt umschalten lassen oder kauft euch im Vorfeld einen oder zwei Adapter für das Stromnetz in Kanada. Alle elektrischen Geräte, die ihr im Camper findet, laufen natürlich regulär bei 110 Volt.
Fazit
Strom auf dem Campingplatz ist zwar nicht unbedingt notwendig, manchmal aber ganz nützlich. Da die Stellplätze mit Vollausstattung jedoch deutlich teurer sind und auch nicht überall zur Verfügung stehen, solltet ihr eure Reise gut planen. Wichtig sind vor allem Adapter für alle eure mitgebrachten Geräte. Denn ohne sie könnt ihr weder das Handy noch die Kamera aufladen.
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