Wenn du schon lange vor Überwältigung kein einziges Wort mehr herausbekommen hast, dann wird es Zeit für die einzigartige, beigefarbene Salz-Ton-Pfanne inmitten des Namib-Sandmeeres an der Westküste von Namibia: dem legendären Sossusvlei. Die höchste rote Düne, Big Daddy oder auch Crazy Dune genannt, erhebt sich 380 Meter über der Pfanne. Sie in der sommerlichen Hitze zu erklimmen, zehrt ganz schön an den Kräften. Dafür erhält man für all die Mühe eine grandiose Aussicht über die spektakuläre Landschaft, die seinesgleichen sucht.
Die Namib
Die älteste Wüste der Erde mit ihrem roten Sand und den legendären roten Dünen beherrscht die gesamte Küstenlandschaft Namibias zwischen Lüderitz im Süden und dem Kuiseb Canyon im Norden. Die Salzpfanne des Sossusvleis liegt zentral im Namib-Naukluft-Park in der Zentralnamib.
Tipps und Infos für einen gelungenen Ausflug zu den roten Dünen im Sossusvlei
Das Vlei ist Teil einer endlosen Dünenlandschaft von über 300 Meter Länge und 140 Kilometer Breite. Für Namibia-Reisende sollte die Salzpfanne, auch Vlei genannt, zum Pflichtprogramm gehören. Für eine kurze Stippvisite viel zu schade! Nehmt euch lieber einen ganzen Tag, um das Sossusvlei und die höchsten Sanddünen der Welt zu bewundern. Die Zeit scheint hier stillzustehen, die Stille ist endlos und fast ein wenig gespenstisch. Und die Sonnenauf- und Untergänge gehören zu den schönsten Naturschauspielen, die ihr je gesehen habt.
Die Lehmsenke bildet das Ende des Tsauchab-Flusses, der in der Regel ausgetrocknet ist. Nur nach sehr üppigen Regenfällen kommt es vor, das der Tsauchab Wasser bis in das Vlei transportiert. Diesem Umstand verdankt das Sossusvlei seinen Namen, denn Sossus bedeutet nichts anderes als „blinder Fluss“.
Dünen am Sossusvlei
Für die Aufschüttung der gigantischen roten Dünen sorgen nordwestliche Winde, die Schwemmsand von der Oranje-Mündung am Atlantischen Ozean zum Sossusvlei weht. Wenn ihr auf die Dünen kraxelt, könnt ihr sehen, dass der Sand unterschiedlich große Körnchen hat. Je grober der Sand auf der Düne ist, umso älter ist die Düne. Das liegt daran, dass der Wind im Laufe der Zeit die feinen Sandkörner weitergeweht hat. Für die rote Farbe des Sandes ist übrigens Eisenoxid verantwortlich.
Anreise zum Naturschutzgebiet Sossusvlei
Das Eingangstor zum Sossusvlei befindet sich an der östlichen Seite des Parks bei Sesriem. Der Park öffnet zum Sonnenaufgang seine Pforten, bei Sonnenuntergang müssen alle Besucher das Naturschutzgebiet wieder verlassen. Eine Ausnahme bilden Gäste, die innerhalb des Parks übernachten.
Aus dem Süden
Wenn ihr mit dem Mietwagen aus dem Süden über die C14 kommt, könnt ihr entweder bei Helmeringhausen ein paar Kilometer über die C13 fahren und dann auf die C27 Richtung Norden nach Sesriem fahren. Alternativ bleibt ihr auf der C14 bis Maltahöhe.
Aus dem Osten
Kommt ihr von Windhoek und fahrt über Mariental, biegt ihr von der B1 auf die C19 Richtung Maltahöhe. Kurz vor Sesriem biegt ihr nach links auf die C27.
Von Swakopmund
Von Swakopmund aus geht es zunächst am Meer entlang auf der B2 nach Süden bis zur Walfischbucht. Dort wechselt ihr auf die C14. Ihr Fahrt auf der C14 zunächst nach Osten, dann schwenkt sie in südliche Richtung. Bei Solitaire geht es rechts auf die C19 bis Sesriem.
Permit kaufen
Wenn man in den einen oder anderen Reiseführer blickt, steht dort geschrieben, dass ihr eine Genehmigung für das Sossusvlei beantragen müsst. Lasst euch davon nicht abschrecken. In Namibia werden nahezu alle Eintrittskarten für die Nationalparks oder auch Transitstrecken als Permit bezeichnet. Permit heißt zwar übersetzt Erlaubnis oder Genehmigung, hat mit Genehmigungen, die von unseren deutschen Behörden ausgestellt werden, nur wenig zu tun. Im Grunde genommen, handelt es sich lediglich um eine Eintrittskarte, für die eine Gebühr fällig ist. Ein Permit für die Einreise in das Sossusvlei wird jedermann ausgestellt und zwar sofort nach Zahlung des Eintrittspreises.
Wenn ihr das äußere Tor zum Sossusvlei passiert, könnt ihr im Camp ein Tages- oder auch Zweitages-Permit kaufen. Ein paar Meter weiter befindet sich das innere Tor, an dem ihr den Schein nur noch vorzeigen müsst, dann seid ihr bereits im Park. Am Eingang wird euer Kennzeichen notiert, damit später kontrolliert werden kann, ob wirklich alle Besucher bei Einbruch der Dunkelheit den Park wieder verlassen haben. Auch Gäste, die im Sossusvlei übernachten, dürfen erst bei Tagesanbruch losfahren.
Im Nationalpark
Das eigentliche Sossusvlei, also die Salzpfanne, liegt rund sechzig Kilometer vom Parkeingang entfernt. Die Straße dorthin ist asphaltiert und kann mit jedem PKW oder SUV problemlos befahren werden. Trotzdem solltet ihr rund eineinhalb Stunden Fahrzeit einplanen, da die Geschwindigkeit auf 60 km/h beschränkt ist. Am Ende der Straße befindet sich unter ein paar Kameldornbäumen ein Parkplatz.
Auf diesem Parkplatz ist erst mal Schluss für alle normalen PKW. Die nächsten fünf Kilometer führen über eine Sandpiste, die nur Autos mit Allradantrieb (4WD) passieren dürfen. Aber auch, wenn euer Leihwagen Allradantrieb hat, kann ich die Strecke für ungeübte Fahrer nicht empfehlen. Das Fahren im ungewohnt weichen Sand will geübt sein, selbst erfahrene Fahrer versinken gelegentlich und fahren sich hier fest.
Für die Weiterfahrt stehen Shuttle bereit, die für ein paar Dollar den Transfer übernehmen. So gelangt ihr sicher ans Ziel, dem Dead Vlei.
Hier beginnt ein zwei Kilometer langer Wanderweg immer geradeaus in die Wüste hinein zum Dead Vlei. Wenn ihr tapfer immer geradeaus geht, erreicht ihr hinter dem letzten Dünenkamm das berühmte, helle Trockental mit den knorrigen, toten Bäumen. Es empfiehlt sich, diese Wanderung nur in den frühen Morgenstunden zu unternehmen. Der Fußmarsch dauert etwa zwei Stunden und in den Mittagsstunden steigen die Temperaturen nicht selten über 40 Grad.
Auf dem Weg zum Sossusvlei
Bereits auf dem Weg zum Vlei gibt es einiges zu entdecken. Rund vier Kilometer vom Tor entfernt befindet sich die rund 120 Meter hohe Elim-Düne. Ein Abstecher dorthin lohnt sich vor allem zum Sonnenaufgang, denn im Licht der aufgehenden Sonne bietet die Düne herrliche Farbreflexe.
Nach weiteren 20 Kilometern gelangt ihr zum Sossusport, der einen einmaligen Blick auf die Dünen und das Tsauchab-Tal bietet. Weiter Richtung Sossusvlei kommt ihr an der berühmten Düne 45 vorbei. Ihren Namen verdankt die Düne dem Umstand, dass sie genau 45 Kilometer vom Eingangstor entfernt liegt. Da die Düne ein beliebtes Fotomotiv darstellt, herrscht hier vor allem am Morgen ein reges Treiben.
Empfehlungen
Wer erst mittags ankommt, dem empfehlen wir, direkt bis zum Ende der rund 60 Kilometer langen Asphaltstraße durchzufahren und nicht bereits bei den Dünen – wie der berühmten Düne 45 bei Kilometer 45 – anzuhalten, um sie zu besteigen. Der Weg ins Vlei zieht sich und ihr müsst vor Anbruch der Dunkelheit wieder aus dem Park heraus sein. Besucht die Dünen lieber auf dem Rückweg, falls dazu noch Zeit sein sollte.
Wenn ihr außerhalb des Sossusvlei übernachtet, sucht euch eine Unterkunft in der Nähe des Eingangstores. Fahrt am Morgen nicht zu früh los, um die Düne 45 zu besuchen. Meist fahren alle anderen bei Tagesanbruch los, um gleich als Erste einen Fuß auf die Düne zu setzen. Und entsprechend voll ist es dann. Wenn ihr in Ruhe frühstückt und erst gegen 9:00 Uhr fahrt, treten die meisten Reisebusse und PKW schon ihre Weiterreise an.
Alle, die im Camp innerhalb des Naturschutzgebietes übernachtet haben, dürfen bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang und der offiziellen Öffnung der Tore für die übrigen Touristen hinein und sollten den Vorsprung ausnutzen. Alternativ könnt ihr natürlich auch gleich mit dem Sossusvlei beginnen und die Dünen auf dem Rückweg in Ruhe besteigen, falls es nicht zu heiß ist. Nehmt auf jeden Fall etwas zu trinken mit auf den Weg nach oben.
Wenn Ihr euch von der Strapaze der Dünenbesteigung erholt habt, könnt ihr gleich zum Sesriem Canyon weiterfahren. Da der Tsauchab nur einmal in zehn Jahren Wasser führt, wandert man normalerweise durch den völlig ausgetrockneten Canyon. Zwar ist der Weg nach unten teilweise nur zwei Meter breit, dafür aber nicht besonders schwierig. Je weiter man durch den Seriem Canyon wandert, umso breiter wird er. Der Weg geht entweder durch den Canyon zurück oder über das Grasland auf der Ebene (nur für Menschen mit guter Orientierung).
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Tipps für die Planung – Ausflug zum Sossusvlei
Entsprechend der Öffnungszeiten muss der Aufenthalt im Sossusvlei peinlich genau im Vorfeld geplant werden. Dabei ist vor allem zu beachten, wie viel Zeit ihr noch benötigt, um von der Lodge zum Park und abends wieder zurück zu fahren. Bei den meisten Autovermietern ist das Fahren im Dunklen nicht gestattet – und auch wenn es erlaubt ist: zu empfehlen ist es für die eigene Sicherheit keinesfalls!
- Öffnungszeiten: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
- Schalter für das Permit: im Camp nach dem Haupttor (Schalter beim Souveniershop)
- Snacks und Getränke im Restaurant
- Voucher für WLAN im Souveniershop (300 MB für 50 NAD)
- Kosten: 170 NAD pro Tag (auch für mehrere Tage buchbar)
- Teerstraße: 65 km (sehr guter Zustand)
- Parkplatz am Ende der Teerstraße
- ab jetzt nur noch 4WD gestattet
- Umsteigen auf Shuttle (5 km)
- niemals zu Fuß die Strecke laufen!
- Toiletten: am Shuttle-Parkplatz und an Düne 45
- keine Versorgungsmöglichkeit
- genügend Getränke und Snacks mitnehmen
- Aktivitäten: am besten vormittags oder nachmittags
- in den Mittagsstunden kann es sehr heiß werden
- sehr hohes Touristenaufkommen
- am besten azyklisch die Besuche planen
Highlights:
An der Asphaltstraße:
- Sesriem Canyon
- Düne 45
- Elim Düne
Hinter dem Shuttle-Parkplatz
- Dead Vlei mit der höchsten Düne der Welt (Big Daddy Düne)
- Nara Vlei
- Sossusvlei
- Hidden Vlei
Sonnenaufgang auf Düne 45
Wer unbedingt den Sonnenaufgang auf der Düne 45 erleben möchte, muss sehr gut vorplanen. Da der Park erst bei Sonnenaufgang öffnet, ist es notwendig, in der Sossusvlei Lodge oder auf dem Campground im Nationalpark zu übernachten. Da es nur wenige Plätze gibt, muss man teilweise bereits ein Jahr im Vorfeld buchen, um noch einen Platz zu bekommen. Wer hier übernachtet, hat die Möglichkeit, bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang in den Park einzufahren und die Düne rechtzeitig vor Sonnenaufgang zu erklimmen.
Wohnt man außerhalb des Parks, kann man in einigen Lodges eine Tour zum Sonnenaufgang auf der Düne buchen. Aber auch hier ist einiges an Vorplanung notwendig, denn meist ist für Kurzentschlossene entweder kein Platz mehr frei oder die Tour findet nicht statt, wenn zu wenige Besucher sich dafür angemeldet haben. Deshalb ist es von Vorteil, so nah wie möglich am Park zu übernachten.
Und: Vergesst vor lauter Vorfreude nicht, euch sehr warm anzuziehen. Morgens ist es in der Wüste noch sehr kalt. Wir haben – obwohl uns alle ausgelacht haben, die dicken Winterjacken aus Deutschland für die kalten Wüstennächte mitgenommen. Und trotzdem das eine oder andere Mal noch gefroren. Wenn ihr eine geführte Tour bucht, bereitet der Fahrer in der Regel ein kleines Frühstück vor, während ihr die Düne besteigt. So könnt ihr euch nach der anstrengenden Wanderung gleich ein wenig stärken, bevor es weiter geht.
Fazit
Plant am besten einen ganzen Tag für das Sossusvlei, das Dead Vlei und die Dünen ein. Wer auch noch den Canyon durchwandern möchte, sollte entweder sehr früh aufstehen oder sich besser zwei Tage Zeit nehmen. Wollt ihr euch etwas ganz besonderes gönnen, übernachtet in einer der Lodges im Park. Für Abenteuerlustige oder Outdoorfreaks empfiehlt sich eine Übernachtung im Schlafsack unter freiem Himmel.
Alle Beiträge über Namibia auf einen Blick:
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- Namibische Küche
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- Einreisebestimmungen Namibia
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