Rundwanderung vom Schloss Schwarzenberg durch den Schwarzenberger Forst
Im mittelfränkischen Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim liegt das charmante Städtchen Scheinfeld. Seine Lage ist ideal für Wanderungen und Spaziergänge, denn sie vereint die idyllische Natur zwischen dem südlichen Steigerwald und der angrenzenden Frankenhöhe. Und auch aus historischer Sicht ist hier einiges geboten, denn hoch über dem Ort liegt das Schloss Schwarzenberg mit seiner fast tausendjährigen Geschichte. Gleich nebenan das Kloster mit Wallfahrtskirche. Wir haben uns einen Rundweg ausgesucht, der beide Komponenten perfekt miteinander verbindet: den 11 km langen Wanderweg S3 durch den Schwarzenberger Forst.
Besucherinformationen zum Schloss Schwarzenberg
Alle Infos zum Rundweg S3 (Karte, GPX-Daten, Details)
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Schloss Schwarzenberg und seine Geschichte
Schon 1150 wird ein Berchthold de Swarcenburc im Zusammenhang mit einer mittelalterlichen Burg über Scheinfeld erwähnt. Ansonsten weiß man aus der frühen Zeit nicht sehr viel, außer dass die Feste bei der Teilung der Grafschaft Castell der Besitz zunächst an die Hohenlohe und Vestenberg überging. Unter den Nachkommen der Herren von Vestenberg, die sie 1385 kauften, hatte sich die Besitztümer in vier Teile aufgeteilt.
Erkinger von Seinsheim-Stephansberg
Zwischen 1405 und 1421 konnte Erkinger von Seinsheim-Stephansberg die Burg erwerben. Dies allerdings nur scheibchenweise von den vier neuen Besitzern. Zunächst erwarb Erkinger den Anteil von Albrecht und Wilhelm von Vestenberg. Nur ein Jahr später verkaufte Hans von Vestenberg. Das letzte Viertel der Ganerbenburg war jedoch gar nicht so einfach zu bekommen. Zwar veräußerte Otto von Vestenberg seinen Anteil 1411, jedoch konnte Erkinger diesen nicht alleine erwerben, sondern nur zusammen mit Wilhelm von Abenberg.
Und dieser wiederum veräußerte seinen Teil nicht an Erkinger, sondern an den Fürstbischof von Würzburg, mit dem sich Erkinger kurz zuvor zerstritten hatte. Also mussten erst einmal die Streitigkeiten überwunden werden, damit Erkinger ganz Schwarzenberg in seinen Händen halten konnte. Eine Bedingung war an den Verkauf geknüpft: Erkinger musste schriftlich versichern, dass weder er noch sein Sohn Michael jemals etwas von dieser Burg aus gegen den Bischof unternehmen würden.

Johann von Schwarzenberg
Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts trat Johann II. Freiherr von Schwarzenberg seine Regierungszeit an. Wegen seiner für damalige Zeiten ungewöhnliche Körpergröße bekam er den Beinamen der Starke.
Nach seiner Ausbildung als Knappe entwickelte sich Johann zunächst nicht so, wie es der Vater von ihm erwartete. Erst als dieser seinem Sohn wegen Tunk- und Spielsucht mit Enterbung drohte, riss sich der Jüngling wohl etwas zusammen. Seine standesgemäß sehr vorteilhafte Ehe mit Kunigunde von Rieneck brachte dem Paar vier Söhne und acht Töchter. Dass die arme Frau nach der letzten Entbindung im Kindbett starb, verwundert wohl kaum jemanden.

Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung
Nachdem Johann der Starke sich zunächst als Amtmann des Hochstifts Würzburg verdingt hatte, bekam er 1501 als Hofmeister den Vorsitz im Hofgericht zu Bamberg. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Anteil an der Verfassung der Bambergischen Peinlichen Halsgerichtsordnung, kurz Bambergensis. Dabei handelt es sich um ein Strafprozess- und Strafgesetzbuch für das Hochstift Bamberg, in der das Verbrechertum und die Willkür der Richter gleichermaßen bekämpft werden sollte. Damit gilt sie als Meilenstein in der deutschen Strafrechtsentwicklung.
Es dauerte nicht lange, und das frühe Strafgesetzbuch wurde zunächst von den Fürstentümern Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach übernommen. Ein paar Jahre nach dem Tod von Johann von Schwarzenberg machte Kaiser Karl V. die nahezu wörtlich übernommene Halsgerichtsordung zum ersten Strafgesetz, das für das gesamte Heilige Römische Reich deutscher Nation galt und bis ins 19. Jahrhundert rechtsgültig war.

Der Reformator
Gleichzeitig galt Johann auch als Reformator. Man weiß, dass er seit dem Wormser Reichstag persönlichen Kontakt zu Martin Luther hatte. Zwar war er weder des Lateinischen noch des Griechischen mächtig, dennoch brachte er etliche gedruckte Bücher heraus, eines davon eine Übersetzung des antiken Werkes „Cato maior“ von Cicero.
Seine Zeit als Mitglied des Reichsregiments in Nürnberg, das damals als eines der Zentren der Reformation galt, brachte den Hofmeister in engen Kontakt mit der Lehre Luthers, sodass er in dieser Zeit mehrere reformatorische Schriften herausbrachte, in denen er die Kuttenträger als teuflische Schlangen bezeichnete. Johann der Starke starb auf einer Reise als Gesandter nach Coburg in Nürnberg und wurde daraufhin auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Allerdings ist sein Grab schon seit dem 17. Jahrhundert irgendwie verschollen.

Friedrich von Schwarzenberg
Als vierter und jüngster Sohn von Johann dem Starken wurde Friedrich 1498 geboren. Als der Vater starb, hatte keiner der zwei noch lebenden älteren Brüder Interesse daran, das Erbe des Vaters anzutreten, sodass sie einen Erbvergleich schlossen, bei dem sich der älteste Bruder auszahlen ließ, der drittgeborene erhielt eine Rente. Friedrich wurden die Stammgüter Schwarzenberg und Hohenlandsberg zugestanden.
Während der älteste Sohn, Christoph, eine neue Schwarzenberger Linie gründete, wurde der protestantische Friedrich das Oberhaupt der Linie Hohenlandsberg. Durch einen unglücklichen Umstand kam es aber dazu, dass die Burgen überfallen und eingenommen wurden und Friedrich für einige Jahre im Exil leben musste. Doch dann änderten sich die Umstände und Friedrich konnte zumindest Schwarzenberg für sich zurückgewinnen. Doch ringsum blieb die Herrschaft umgeben von markgräflichem Territorium. Als Friedrich, der inzwischen den Namen Friedrich der Unglückliche trug, verstarb, wurde er in der Scheinfelder Pfarrkirche bestattet.
Großbrand
Im Jahr 1607 wissen die Geschichtsbücher von einem verheerenden Brand zu berichten, der große Teile der Burg vernichtete. Dieses Inferno kam jedoch der Anlage zugute, denn im Anschluss wurde sie nicht wieder als Bollwerk aufgebaut, sondern im aktuell beliebten Renaissancestil umgestaltet. In dieser Zeit erhielt sie einheitliche Dachgiebel und ihre polygonalen Erkertürmchen. Auch das Treppenhaus im Hof, der sogenannte Schwanenturm, stammt aus dieser Epoche.

Georg Ludwig
Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs führte Georg Ludwig in seinem Herrschaftsgebiet 1627 die katholische Konfession wieder ein. Allerdings wurde die Konvertierung nicht besonders streng durchgesetzt. Es gab auch noch Gemeindeteile, die protestantisch blieben.
Bemerkenswert ist, dass gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Schwarzenberg zwei unterschiedliche Kalender galten. Während die Protestanten weiterhin an ihrem Julianischen Kalender festhielten, wechselten die Katholiken zum neuen Gregorianischen Kalender. In diesem wurde die tatsächliche Jahreslänge durch die Schaltjahresregelung besser berücksichtigt. Im Jahr 1582 ließ man deshalb ganze 10 Tage aus und sprang im Kalender vom 4. Oktober gleich auf den 15. Oktober, um die Differenz aus den verstrichenen Jahren auszugleichen.
Johann Adolf I. Graf von Schwarzenberg
Einen enormen Aufstieg konnte Johann Adolf I. für die Schwarzenberger Dynastie erreichen. Eigentlich entstammte er einer abgespaltenen niederländischen Linie der Familie. Als er das fränkische Stammhaus übernahm, ging gerade der Dreißigjährige Krieg zu Ende und die Grafschaft war in einem recht desolaten Zustand. Da Johann Adolf eigentlich einer ganz anderen Linie entsprang und er dazu auch noch zweitgeborener Sohn war, hätte er wohl nie davon geträumt, einmal Regent der fränkischen Stammgüter zu werden.
Johann Adolf hatte eigentlich eine geistliche Laufbahn begonnen, als er plötzlich und unerwartet von seinem dreißig Jahre älteren Vetter, mit dem er in freundschaftlichem Briefkontakt stand, 1642 das Angebot bekam, dass der Vetter seine Güter an ihn abtreten wolle, da er sich auf seine angeheirateten Güter in der Steiermark zurückziehen wollte. So kam es, dass nach vielen Generationen Schloss Schwarzenberg von einem Nachkommen aus der zweiten Ehe Erkingers I. an den Nachkommen aus dessen erster Ehe überging.
Lange Rede, kurzer Sinn. In seiner 41 Jahre andauernden Regentschaft schaffte es Johann Adolf I. durch seinen einflussreichen Posten am Kaiserhof, vom Grafenstand in den Reichsfürstenstand erhoben zu werden.

Adam Franz Fürst zu Schwarzenberg
Schon zu Lebzeiten hatte Johann Adolf I. seinen Sohn Ferdinand in Schwarzenberg eingesetzt. Ihm folgte 1703 sein Sohn Adam Franz, der maßgeblich für die barocken Ausschmückungen verantwortlich ist. Deshalb ist der Mann, dem Kunstverstand und Prachtliebe nachgesagt wird, auch als der Barockfürst bekannt. In Scheinfeld war der Fürst allerdings kaum zu sehen, denn er bewegte sich zeitlebens vor allem in der Nähe des kaiserlichen Hofes in Linz.
Trotzdem kümmerte er sich um seine Güter und baute nicht nur Schwarzenberg zum barocken Schloss um, sondern erließ auch jede Menge Gesetze für seine Ländereien und deren Bewohner.
Das Ende Fürst Adam Franz war tragisch. Als er mit dem Kaiser auf die Jagd ging, verfehlte dieser den Hirschen knapp und versenkte die Kugel in dem von Sträuchern verdeckten Fürsten zu Schwarzenberg. Zwar wurde der in den Unterlaib getroffene Adam Franz direkt vom erschütterten Kaiser ins Schloss verbracht und vom kaiserlichen Laibarzt versorgt, erlag aber am nächsten Tag seinen Verletzungen.
Bauten auf Schloss Schwarzenberg
Der Schwarze Turm
Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen zwischen dem 17. Und 19. Jahrhundert präsentiert sich die ehemalige Burg Schwarzenberg heute als frühneuzeitliche Schlossanlage. Der Bereich um den inneren Hof entspricht wahrscheinlich der Burg, wie sie im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Allerdings hatte sie damals zwei Türme an der Bergseite und einen an der Stelle, an der der Schwarze Turm steht, der als Wahrzeichen des Schlosses gilt.
Der sogenannte Schwarze Turm stammt schon aus dem Mittelalter. Allerdings war das Vorgängermodell nicht sehr standhaft gebaut, sodass er Mitte des 17. Jahrhunderts kurz vor dem Einsturz stand. Seine Renaissance-Haube hatte er bereits verloren, oben war er mit Brettern abgedeckt worden, damit es nicht hineinregnete. Ein neuer Turm musste her. Und tatsächlich wurde er auch Ende 1674 nach einigen Unwägbarkeiten bei den Architekten fertiggestellt.
Schlosskirche
Beim Wiederaufbau nach dem Brand Anfang des 17. Jahrhundert errichtete man auch die katholische Schlosskirche im Zwinger Richtung Scheinfeld. Die Stuck- und Kassettendecken stammen aus den 1670er Jahren.

Josef II. zu Schwarzenberg
Regent in dieser Epoche war Josef II., dessen Besitzungen im fränkischen Stammhaus unter bayerische Landeshoheit geriet. Zwar war das Heilige Römische Reich zu Ende, aber nicht das System des Lehenwesens. Deshalb wurden die Schwarzenberger auch nicht enteignet, verloren aber einige ihrer Güter. Trotz allem konnte die Familie noch größere Einflussgebiete halten. Das lag vor allem daran, dass Josef dank seines hochadeligen Titels einen höheren Posten am Hofe in Wien innehielt und deshalb dem Kaiser wohl nicht nur bekannt war, sondern auch von ihm geschätzt.
Die Enteignung
Als moderner Fürst der Dynastie gilt Dr. Adolph Fürst zu Schwarzenberg, Sohn von Johann II. Er hatte den absoluten Tiefpunkt der Adelsfamilie zu kämpfen, da er im Nationalnationalismus enteignet wurde. Aufgewachsen war Adolph in Böhmen. Nach seinem Besuch des Gymnasiums studierte er in der Universität in Prag. Dort promovierte er in Rechtswissenschaften. Im Ersten Weltkrieg Krieg schickte man ihn zu Pferd an die russische Front. Später kämpfte er mit dem Automobilcorps in Italien, danach in Syrien und Nahen Osten.
Im Schloss des Fürsten hatte man derweil ein Lazarett für Verwundete eingerichtet. Nach dem Kriegsende kehrte er nach Wien und Böhmen zurück, um dort wenigstens einen Teil seiner Besitztümer zurückzuerlangen. Während seiner Flitterwochen besuchte der Fürst mit seiner Gemahlin Hilda von Nassau-Luxemburg Schloss Schwarzenberg.
Zunächst wohnten die beiden noch in der Nähe von Frauenberg, wanderten aber 1933 nach Kenia aus, wo Adolph eine Farm gekauft. Als sein Vater am 1. Oktober 1939 starb, erbte Adolph sämtliche Besitztümer. Am selben Tag besetzte die Wehrmacht das Sudetenland.
Der Fürst lehnte den Treueschwur auf Adolf Hitler ab und äußerte sich öffentlich gegen den nationalsozialistischen Antisemitismus. Da das nicht lange gut gehen konnte, emigrierte er nach Ligurien, wo die Familie ein paar Güter besaß. Die Strafe erfolgte dann recht zeitnah: 1940 erging auf persönlichen Befehl von Heinrich Himmler der Enteignungsbescheid über die Schwarzenbergischen Besitztümer.
Nachdem der Krieg überall in Europa um sich griff, emigrierte Adolph von Schwarzenberg 1941 in die USA. Seinen Cousin Heinrich, den Adolph mit der Verwaltung seiner Güter betraut hatte, nahm die Gestapo gefangen und brachte ihn zunächst in ein Konzentrationslager, dann als Zwangsarbeiter nach Linz.
Das Schloss am Stammsitz diente im Krieg als Hilfslazarett, dann wurde es 1944 zur Schulungsburg der NSDAP-Gauleitung. Das Inventar wurde vernichtet oder abtransportiert, die Wertsachen wegen der Bombenangriffe auf Nürnberg und Schweinfurt in Sicherheit gebracht. Ganze acht große Möbelwagons mit wertvollen Möbeln und Kunstobjekten kamen nach Linz. Mit ihnen wurde auch das umfangreiche Archiv der Dynastie ausgeräumt.
Nach dem Krieg
Als Dr. Adolph zu Schwarzenberg nach dem Kriegsende zurückkehrte, konfiszierte der Tschechoslowakische Staatspräsident auch noch die Familiengüter in Böhmen und Mähren. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich in einem Forsthaus in der Steiermark niederzulassen. Von hier aus kümmerte er sich um die geplünderten und schwer beschädigten Reste seines Familienbesitzes.
Vor seinem Tod 1950 hatte Adolph bereits seinem Vetter Heinrich den Besitz überschrieben, der glücklicherweise den Krieg und Konzentrationslager überlebt hatte. Und auch das umfangreiche fürstliche Archiv konnte aus Tschechien zurückerlangt und nach 70 Jahren gerettet werden. Seit 2011 befindet es sich übrigens im Staatsarchiv in Nürnberg.

Besucherinformationen Schloss Schwarzenberg
Im Schloss betreibt die Mathilde-Zimmer-Stiftung heute eine private Real- und Fachoberschule mit angeschlossenem Internat.
Adresse
Schwarzenberg 1, 91443 Scheinfeld
Öffnungszeiten (Stand 2025)
- Schlosshof und Außenbereiche können tagsüber jederzeit besichtigt werden
- Eintritt frei
Führungen (Stand 2025)
- Von Ostern bis Oktober
- sonn- und feiertags
- 14:00 Uhr
- Treffpunkt am Eingangstor zum Schlosshof
- Keine Anmeldung erforderlich
- Eintritt: 3,00 Euro
- aktuelle Infos

Kloster Scheinfeld
Die Anfänge
Im 17. Jahrhundert lebte die Gräfin Anna Sibylla auf Schloss Schwarzenberg. Sie war sehr gläubig und hatte sich im angrenzenden Wald, nur ein paar Hundert Meter vom Schloss entfernt, eine Eiche ausgesucht, die sie mit einem Bild zu einem kleinen religiösen Denkmal schmückte, um dort Einkehr zu halten.
Ihre Nachfolgerin, Gräfin Maria Justina, dekorierte die Bildeiche dann sogar mit einem steinernen Gnadenbild. Wenn die Dienerinnen zu spät zur Andacht kamen, mussten sie zu Strafe einen kleinen Obolus entrichten. Anscheinend kam ein stattliches Sümmchen zusammen, denn später konnte die Gräfin dort eine kleine Holzkapelle errichten lassen.
Die Franziskaner
Schon Graf Georg Ludwig hatte kurzfristig Franziskaner nach Scheinfeld geholt, um den Katholizismus wieder einzuführen. Dann, im Jahr 1666 stellte der Franziskanerorden den offiziellen Antrag, dort ein Kloster errichten zu dürfen. Es dauerte einige Zeit, bis das Vorhaben dann in die Tat umgesetzt wurde. Zunächst wohnten die Ordensmitglieder in einem Haus, das ihnen der Graf zur Verfügung stellte, dann kam auch die offizielle Genehmigung vom Bistum Bamberg, in der kleinen Holzkapelle Gottesdienste abhalten zu dürfen.
Nur wenige Jahre später haben die Brüder genügend Almosen gesammelt, um den Bau des Klosters zu finanzieren. 1701 wird der Grundstein gelegt, ein Jahr darauf ziehen die ersten Franziskaner in die noch nicht ganz fertige Anlage ein. 1732 erfolgte dann die Grundsteinlegung für eine Wallfahrtskirche, gleichzeitig wird das Kloster zum Konvent erhoben, ist also eigenständige Niederlassung.

Die Minoriten
Einen herben Rückschlag erhielt der Konvent mit dem Übergang an das Königreich Bayern im Jahr 1806, als es vom König aufgehoben wurde. König Ludwig I. macht die Aufhebung schließlich fast 30 Jahre später rückgängig. Zwar kann sich das Kloster erholen, doch 1864 kommt ein weiterer Rückschlag: die Gebäude sind baufällig und sollen vom Königlichen Staatsministerium abgestoßen werden. Da das Erzbistum wohl nicht in der Lage war, das Anwesen zu kaufen, wurde es 1866 öffentlich versteigert.
Wie es der Zufall wollte, konnten der Minoritenorden den Konvent übernehmen. Es wurde repariert und ausgebessert – und 1933 schließlich zum Noviziatort für die Ordensprovinz. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Mit ihm die Beschlagnahmung des Klosters durch die Nationalsozialisten und den Umbau zum Lager für Umsiedler.
Nach dem Krieg
Damit nicht genug. Kaum ist der Krieg zu Ende, löst ein Kurzschluss einen verheerenden Brand aus, der die Gebäude bis auf die Außenmauern zerstörte. Es folgt ein Wiederaufbau. Doch inzwischen haben sich die Zeiten verändert und der Nachwuchs im Orden lässt zu wünschen übrig. Und so beschließt man endlich, das Kloster Schwarzenberg künftig für die katholische Erwachsenenbildung zu nutzen. Inzwischen hat sich das Bildungshaus etabliert, neue Gebäude sind hinzugekommen, darunter ein Seminarhaus und Gästeunterkünfte.
Mit dem Generationswechsel in der Verwaltung um 2013 wird dann alles noch einmal auf Vordermann gebracht, neue Aufgabenfelder kommen hinzu. Im Elisabethhaus werden Orientierungstage für Schulklassen abgehalten und es gibt neuerdings auch Angebote für Kinder und Jugendliche. Trotzdem haben die Franziskaner-Minoriten ihre Wurzeln nicht vergessen. Die Kirche ist weiterhin ein Wallfahrtsort. Und auch für die Novizen des Ordens ist Schwarzenberg erster Anlaufort.

Wanderung vom Schloss Schwarzenberg durch den Schwarzenberger Wald – Scheinfeld S3
Beschreibung
Vom Parkplatz am Schloss Schwarzenberg gehen wir zunächst in den Innenhof des Schlosses, dann verlassen wir es wieder auf demselben Weg durch das Tor, gehen diesmal aber weiter geradeaus an der Straße entlang und am Kloster auf der rechten Seite vorbei. Dort, wo die Straße eine Linkskurve macht, gehen wir auf dem Weg geradeaus weiter.
Wir folgen der Markierung S3 über die Wiese bis zum Waldrand, dort biegen wir auf den Pfad nach rechts ab, der uns leicht den Hang hinaufführt. Am Ortsrand von Thierberg geht es nach rechts weiter am Waldrand entlang. Wir folgen der Wegführung immer geradeaus bis zur Landstraße NEA-30. Dort biegen wir nach rechts ab und kommen nach kurzer Strecke zum Bernhardsee, vor dem wir nach rechts abbiegen. Hier geht es am Picknickplatz vorbei und auf dem Pfad geradeaus weiter. Dieser macht nach einiger Zeit eine Linkskurve im Wald und führt anschließend als Feldweg über die Felder geradeaus weiter.
An der zweiten Abzweigung kurz vor dem Ort Ruthmannsweiler biegen wir der Markierung S3 folgend nach rechts ab, laufen ein Stück am Waldrand entlang und biegen an der T-Kreuzung im Wald nach links und gleich wieder nach rechts ab, um ab hier direkt am Ufer oberhalb des Kaltbaches entlangzuwandern.
An einer Hütte mit kleinem Weiher leitet uns der Weg nach rechts und anschließend nach links in etwas weiter in den Wald hinein, um dann wieder am Kaltbach auszukommen. Hier halten wir uns rechts und folgen dem Wegverlauf geradeaus. Hinter einer Kreuzung liegen auf der linken Seite ein paar Weiher, an deren Ende sich eine Picknickhütte befindet.
Ein Stück hinter dem letzten Weiher biegen wir an der Kreuzung nach links ab und kommen an der Straße Klosterdorf im Ortsteil Klosterdorf an, wo sich ein Spielplatz befindet. Wir gehen weiter geradeaus, an der nächsten Kreuzung geradeaus auf den Fußweg, an dessen linker Seite eine Wiese liegt bis zur nächsten Straße (Adi-Dassler-Straße). An dieser halten wir uns zunächst links und verlassen sie nach etwa 50 m nach rechts auf die Straße Am Alten Berg.
Dort, wo die Straße eine Linkskurve macht, gehen wir auf dem Fußweg zwischen den Hausnummern 56 und 57 geradeaus hindurch in den Wald. Nach etwa 50 m biegen wir nach rechts ab und gleich wieder nach links. Der Waldweg führt uns auf eine Anhöhe hinauf, auf der oben auf einer Lichtung ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen steht.
Wir passieren die Lichtung in schräg linke Richtung. In der Ecke führt ein kaum sichtbarer Trampelpfad den Hang hinab zur Schwarzenberger Straße in Scheinfeld. Wir überqueren die Straße und wandern auf der anderen Seite geradeaus über die Weinbergstraße weiter. Auf der rechten Seite sieht man auf der Anhöhe bereits wieder das Schloss Schwarzenberg.
Dort, wo die Weinbergstraße eine Linkskurve beschreibt, biegen wir nach rechts in den Wald ab und gehen hinter dem Schloss den Hang empor. Oben angekommen halten wir uns an der Straße rechts und kommen wieder am Parkplatz an, von dem wir gestartet sind.
Route

Höhenprofil

Details
- Start/Ziel: Parkplatz am Schloss Schwarzenberg
- Länge: 11 km
- Dauer: 3,5 Stunden
- Markierung: S3
- Aufstieg: 254 m
- für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
- DOWNLOAD Karte als pdf: Scheinfeld-S3-Karte.pdf
TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE / WANDER-APP
So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät

Essen und trinken
Auf dem gesamten Rundweg gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Wir empfehlen deshalb, nicht nur ausreichende Mengen an Getränken, sondern auch einen Snack oder eine Brotzeit in den Rucksack zu packen. Besonders schön sind die Picknickplätze am Bernhardsee gelegen oder auch an der Weiherkette am Kaltbach. Restaurants findet ihr im Ortskern von Scheinfeld.
- Holzi‘s Café Bistro Bar, Hauptstraße 13, Scheinfeld
- Restaurant Zorbas, Kirchstraße 24, Scheinfeld
- Eisdiele Venezia, Würzburger Str. 1
- Gasthof zum Storchen, Hauptstr. 5
Anreise: Wie komme ich nach Scheinfeld?
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Züge fahren bis Markt Bibart. Von dort aus nehmt ihr den Bus nach Scheinfeld.
Mit dem Auto/Motorrad/Wohnmobil
Über die A3
Wer aus Richtung Würzburg oder Nürnberg über die A3 anreist, nimmt die Ausfahrt Schlüsselfeld und fährt dann über Breitenlohe, Markt Taschendorf und Kornhöfstadt auf dem kürzesten Weg nach Schwarzenberg.
Über die B8
Aus Richtung Nürnberg oder Würzburg kann man auch über die B8 fahren. Hier müsst ihr bei Markt Bibart den Schildern nach Scheinfeld folgen.
Parken
- Parkplatz am Schloss Schwarzenberg
- Parkplatz am Kloster Schwarzenberg

Fazit
Am schönsten ist der Rundweg natürlich, wenn man gleich an einer Führung durch das Schloss teilnehmen kann. Da diese immer nur in den Sommermonaten an Sonn- und Feiertagen stattfinden, plant ihr eure Wanderung auf dem Rundweg am besten entsprechend. Da das Schloss Start- und Ziel ist, könnt ihr euch aussuchen, ob ihr vorher oder nach der Besichtigung de Rundweg lauft. Im Winter ist leider keine Führung, trotzdem lohnt es sich, auch zu dieser Zeit hier zu wandern, da der Schlosshof immer für Besucher geöffnet ist. Allerdings können einige Wegpassagen bei Regen und Schnee etwas rutschig sein, mit gutem Schuhwerk sind sie aber dennoch ohne große Gefahr zu meistern.