Markgrafenweg Burgbernheim

Einer der eindrucksvollsten Rundwege im Naturpark Frankenhöhe führt nicht nur durch abwechslungsreiche Natur, sondern auch auf den Spuren der Markgrafen von Ansbach. Und ganz nebenbei lässt sich auch noch jede Menge Wissenswertes über Streuobstwiesen und deren Bedeutung für seltene Tiere und Pflanzen erfahren. Der Markgrafenweg in Burgbernheim hat jede Menge toller Highlights auf knapp 8 km Strecke zu bieten. Darunter das Heckenlabyrinth, das Teufelshäuschen oder auch das Kriegerdenkmal auf dem Kapellenberg oberhalb der alten Kirchenburg.

Alle Infos zum Markgrafenweg findet ihr weiter unten (GPS-Daten, Wanderkarte, Streckendetails etc.)

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Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis: der Obstlehrpfad mit dem Heckenlabyrinth in Burgbernheim

Wissenswertes über Apfel, Birne & Co: Streuobsterlebnispfad Burgbernheim

Das Heckenlabyrinth liegt direkt am Streuobsterlebispfad, der über die Besonderheiten der Streuobstwiesen als Lebensraum informiert. Wusstet ihr, dass es allein in Deutschland über 2.000 unterschiedliche Apfelsorten gibt? Rings um Burgbernheim liegen unzählige dieser Streuobstwiesen. Insgesamt stehen dort über 30.000 Obstbäume. Mit 120 Hektar ist das eines der größten – und sicherlich auch schönsten – Streuobstgebiete in ganz Europa.

Was gleich am Anfang des Weges auffällt, ist sicherlich die überdimensionale Bank und die zwei roten Rahmen auf der Anhöhe vor dem kleinen See. Um auf die Sitzfläche zu kommen, braucht man schon fast eine Leiter. Zwar führt unser Rundweg nicht über den Streuobsterlebnispfad, dennoch solltet ihr zumindest eine kleine Runde um den See drehen. An dessen Ufer stehen seltene heimische und an unser Klima gut angepasste Bäume, die wirklich bemerkenswert sind.

Streuobstwiesen sind das Zuhause für gut 5.000 seltene Arten und gelten damit als wertvolle Biotopräume. Während ein Großteil dieser Biotope in den 1960er und 1970er Jahren verschwunden sind, blieben die bei Burgbernheim am Rand der Frankenhöhe glücklicherweise erhalten. Heute zählt man allein um die 50 Vogelarten im umgebenden Wald. An fast 20 Stationen führt Maskottchen Bernie durch die Besonderheiten der Bestände.

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Besonders schön ist es in Burgbernheim im Frühjahr und Herbst

Heckenlabyrinth

Man mag fast nicht glauben, dass es das wunderschöne Heckenlabyrinth am Rand von Burgbernheim erst seit dem Jahr 2000 gibt. Damals wurden hier für den Irrgarten unglaubliche 4.000 Hainbuchen gepflanzt, die inzwischen gut zwei Meter Höhe erreicht haben und zu einem echten Kleinod verwachsen sind.

Das Labyrinth hat zwei Eingänge und ist nicht nur für Kinder ein Riesenspaß. Um die Aussichtsplattform im Zentrum zu erreichen, müsst ihr tatsächlich einmal durch die gesamte Anlage gehen. Und manchmal ist es gar nicht so einfach, den richtigen Weg zu finden. Immer dann, wenn man glaubt, man hätte den Aussichtsturm gleich erreicht, führt der Weg wieder in eine ganz andere Richtung des Labyrinths.

Aber keine Angst, so wirklich hoffnungslos verlaufen könnt ihr euch nicht. Der Weg lohnt sich, denn von der Plattform habt ihr eine wunderbare Aussicht über das Heckenlabyrinth. Und vielleicht lässt sich ja auch der Rückweg von hier oben aus etwas besser erkennen?

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Von der Aussichtsplattform im Heckenlabyrinth lässt sich der Irrweg ein wenig besser erkennen

Der Streuobsttag in Burgbernheim

Der Streuobstanbau ist tief mit der Region verwurzelt. Der meist kalkhaltige Boden hier am Fuße der Frankenhöhe und die klimatischen Verhältnisse sind perfekt für Obstbäume. Bereits 1740 wurden knapp 1.500 wilde Obstbäume angepflanzt, um sie dann zu veredeln. Und jeder neue Bürger der Gemeinde wurde mehr oder weniger verpflichtet, drei neue Obstbäume zu setzen.

Wen wundert es bei all den vielen Äpfeln, Zwetschgen und Birnen, dass es in Burgbernheim einen Festtag zu Ehren des Steuobstes gibt? Den Streuobsttag. Die Festlichkeiten beginnen mit einem Gottesdienst um 10:00 Uhr auf dem Kapellenberg. Eine Obstsortenschau und ein Bauernmarkt sind Tradition. Imker, Korbflechter und jede Menge Obst und andere regionale Köstlichkeiten eifern um die Wette. Und natürlich kannst du dich auch beim Pflanzendoktor informieren, wenn du selbst einen Obstbaum im Garten hast. Der Streuobsttag findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Oktober statt.

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Den ganzen Sommer über gibt es im Bernemer Naschauto feine Köstlichkeiten aus der Natur

Bernemer Naschauto

Einst ein teures Gefährt der Spitzenklasse, dient der Jaguar heute einem ganz anderen Zweck. Ausgedient hat der Wagen noch lange nicht, denn in dem Projekt wurde es zwar zunächst komplett entkernt, dann aber mit Erde befüllt und mit Beerensträuchern, Rankpflanzen und einem Maulbeerbaum bepflanzt. Alle Früchte, darunter Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und die schwarzen Früchte des Maulbeerbaums, sind essbar. Probiert doch mal!

Tausendjährige Eiche

Etwa auf der Hälfte des Anstiegs den Hang empor steht eine uralte Eiche. Der angeblich tausend Jahre alte Baum wird auch Kniebrecher-Eiche genannt, denn so heißt der alte Anstieg auf die Frankenhöhe, dessen Spuren wir folgen.

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Das ehemalige Markgrafenschloss erstrahlt heute wieder in neuem Glanz

Markgrafenschloss am Wildbad

Den langgestreckten Markgrafenbau ließ sich der letzte Markgraf von Ansbach erbauen. Es entstand um 1790, nachdem sich die Gemeinde weigerte, dem Markgrafen das Wildbad zu schenken. Schon ein Jahr später dankte der Markgraf ab und wohnte wahrscheinlich nie in diesem Gebäude. Und so kam es, dass es bereits ein wenig verfallen war, als es dann rund 20 Jahre später ins Eigentum der Gemeinde Burgbernheim überging. Inzwischen ist der erneut renovierte Markgrafenbau an den Verein der Freunde Markgrafenbau-Wildbad e.V. vermietet.

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Auf dem Markgrafenweg liegt auch das ehemalige Kurhaus Wildbad mit Gasthaus

Waldgasthof Wildbad

Über tausend Jahre alt ist die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes. Im 18. Jahrhundert gehörte das Wildbad zu den bedeutenden Kurbädern in Europa, das nicht nur den Markgrafen aus Ansbach und so manch prominenter Persönlichkeit als Erholungsort diente. Entspannen kann man hier in der idyllischen Lage mitten im Wald richtig gut, dafür sorgt auch das historische Ambiente.

Eine Legende berichtet, dass einst das kranke Pferd eines Bauern aus der Umgebung fortlief. Der Besitzer fand es an der Wildbadquelle trinkend wieder. Und welch ein Wunder: der Schimmel wurde prompt wieder gesund. Aber ob die Sage nun stimmt oder nicht, Fakt ist, dass sich schon seit dem 12. Jahrhundert hier im Wald ein Kurbetrieb etablierte. Auf dem Gelände liegen schwefelhaltige Quellen, die beispielsweise zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen genutzt werden.

Das einstige Kurhaus wurde 1718 zum Gasthaus umfunktioniert. 1980 hat die Familie Unbehauen-Hoffmann das Anwesen gekauft und mit viel Liebe saniert. Bemerkenswert ist nicht nur das wunderschöne rote Fachwerk, sondern auch die Wandgemälde in der Gaststube, die von einem Künstler stammen, der hier häufig kurte. In der Küche schwingt Juniorchef Martin Hofmann das Zepter und kreiert regional-saisonale Köstlichkeiten, die einen Hauch der hohen Kochkunst erahnen lassen.

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Das ehemalige Kurhaus ist wunderschön restauriert

Neben Wildgerichten, Karpfen- und Forellengerichten aus eigener Zucht und anderen traditionellen fränkischen Gerichten, sind es auch Eigenkreationen wie Bruscetta nach fränkischer Art, die Gourmets von nah und fern anziehen. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, müsst ihr hier unbedingt eine kleine oder größere Pause einlegen! Bei schönem Wetter ist der Biergarten geöffnet und am Nachmittag gibt es natürlich auch hausgemachte Kuchen.

Familie Hofmann

Wildbad 1-3

Öffnungszeiten:

  • Montag – Sonntag 9:00 – 23:00 Uhr
  • Küchenzeiten: Montag – Sonntag 11:30 – 13:30 Uhr und 18:00 – 20:30 Uhr
  • Ruhetag: Dienstag
  • Aktuelle Infos
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Von der Aussichtsplattform auf dem Teufelshäuschen habt ihr eine grandiose Aussicht

Baumarten-Lehrpfad und Teufelshäuschen

Von Lehrpfaden wimmelt es hier rund um Burgbernheim nur so. Ein weiterer führt uns vom Wald oberhalb des Wildbades zum Teufelshäuschen. Markgraf Georg Wilhelm von Bayreuth ließ 1714 die heute noch erahnbare schnurgerade Allee anlegen. Schon damals stand hier ein beliebter Aussichtspavillon.

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Kriegerdenkmal auf dem Kapellenberg

Weil die Kasse der Gemeinde zum Kriegsende alles andere als großzügig gefüllt war, errichtete man zunächst zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Burgbernheim einen sogenannten Heldenhain aus 64 Eichen in der Form eines Eisernen Kreuzes auf dem Himmelfahrtsberg.

Ein paar Jahre später wurde dann auf dem Kapellenberg oberhalb der Kirche ein steinernes Denkmal errichtet. Die Tafeln mit den 84 Namen der auf dem Feld gebliebenen Helden wurden nach dem 2. Weltkrieg mit 205 Namen ergänzt. Erst vor kurzem wurde das Kriegerdenkmal, das fast ein wenig an die Befreiungshalle in Kelheim (natürlich in Miniaturausgabe) erinnert – gründlich saniert.

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Wehrkirche St. Johannis mit Torhaus

Am Hang des Kapellenberges unterhalb des Kriegerdenkmals befindet sich die St. Johanniskirche. Sie ist von hohen Mauern umrahmt, die im unteren Bereich in ein fachwerkgeschmücktes Torhaus münden, das als Teil der ehemaligen Wehrkirchanlage aus dem Jahr 1545 stammt. Damals konnte m an das Tor noch durch eine Zugbrücke sichern.

Seine massiven Grundmauern erhielt das Gebäude jedoch erst im Jahr 1723, vorher bestand der untere Teil des Torhauses aus Holz. Auf dem Schlussstein des Torbogens könnt ihr noch heute die Buchstaben GWMZB für Georg Wilhelm Markgraf zu Bayreuth lesen. Mitte der 1990er Jahre ist das Torhaus generalsaniert worden und enthält heute drei Wohnungen. Das ist nicht ungewöhnlich, denn schon zu damaligen Zeiten wurden solche Torhäuser von Hebammen, Lehrern, Pfarr- und Stadtangestellten oder auch Totengräbern bewohnt.

Im Türmchen über dem Giebel befindet sich das sogenannte Neunuhrglöcklein, das bis zum Tod des letzten Glöckners kurz vor der Sanierung noch von Hand geläutet wurde. Heute wird es elektrisch betrieben. Den Wehrkirchturm findet ihr übrigens auch im Marktplatzbrunnen wieder.

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Eine Besichtigung der ehemaligen Kirchenburg mit Torhaus und Seilersturm ist ein absolutes Muss

Seilersturm

Teil der ehemaligen Wehrkirchenanlage ist auch der Seilersturm. Er ist noch einmal ein gutes Stück älter als das Torhaus. Er wurde 1102 auf die Fundamente des ehemaligen Eckturms an der Nordostecke der Anlage erbaut. Damals gab es noch vier solcher Türme. Das schicke achteckige Fachwerkgeschoss mit dem Pyramidendach ist erst im 16. Jahrhundert hinzgekommen. Den Namen verdankt der Seilersturm seinem letzten Bewohner. Im Keller des Turms sind heute noch Teile von unterirdischen Gängen sichtbar, die einst zu den einzelnen Bauwerken führten.

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Der Markgrafenweg führt unter der Bahnlinie hindurch zur tausendjährigen Eiche

Wanderung auf dem Markgrafenweg Burgbernheim

Wegbeschreibung

Die Wanderung führt uns vom Heckenlabyrinth am Rande des Streuobstlehrpfades aus Burgbernheim heraus in südwestlicher Richtung bis zum Markgrafenbau und dem ehemaligen Kurhaus Wildbad, das heute eine beliebte Gaststätte beherbergt. Über den Parkplatz geht es ein Stück steil den Berg hinauf, um dann kerzengrade durch eine Allee, die zum Baumarten-Lehrpfad umgewidmet wurde bis zum Teufelshäuschen.

Hier biegen wir nach links ab, tangieren die Flanke des Himmelfahrtsberges, und erreichen über die Eisenbahnbrücke den Schauberg, der eine wunderbare Aussicht auf das Tal bietet. Auf seiner Flanke gehen wir immer weiter geradeaus, am Sportplatz vorbei und erreichen das Kriegerdenkmal, das wie eine Miniaturausgabe der Befreiungshalle in Kelheim wirkt. Nach einem kurzen Abstecher in die darunterliegende ehemalige Kirchenburg mit dem berühmten Seilersturm und Torhaus geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Die detaillierte Beschreibung findet ihr bei den Tourendetails als pdf zum Ausdrucken.

Route

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Höhenprofil

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Details

  • Start/Ziel: Parkplatz am Freibad, Freibadstraße
  • Markierung: keine einheitliche
  • Länge: 7,6 km
  • Dauer: etwa 2 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig (nur zwei kurze, steilere Anstiege, sonst eher flach)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 278 m
  • Abstieg: 280 m
  • DOWNLOAD Karte als pdf: Markgrafenweg-Burgbernheim-Karte.pdf

TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS

So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät

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Auf dem Streuobsterlebnispfad gibt es jede Menge toller Sachen zu entdecken

Essen und trinken

Neben dem Waldgasthof Wildbad gibt es in Burgbernheim noch ein paar andere Gaststätten und Cafés:

Anfahrt: Wie komme ich nach Burgbernheim

Auf der A6 Nürnberg-Heilbronn nehmt ihr die Abfahrt 53 Richtung Lichtenau und haltet euch immer Richtung Ansbach. In Ansbach geht es über die B13 Richtung Würzburg/Rothenburg. Nach etwa 20 km geht es links nach Marktbergel hinein. Haltet euch an die Beschilderung nach Burgbernheim und dort Richtung Freibad.

Parken

Direkt vor dem Freibad gibt es ein paar kostenlose Parkplätze (Freibadstraße). Ein Stückchen weiter geradeaus könnt ihr auch am Minigolfplatz parken (Im Gründlein). An der Hauptstraße zum Markgrafenbau/Waldgasthof Wildbad liegt der Wanderparkplatz Burgbernheim-Hornau. Alle Parkplätze liegen direkt an der Streckenführung des Markgrafenweges.

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Besonders schön ist es auf dem Markgrafenweg im Frühjahr, wenn die 30.000 Obstbäume blühen

Fazit

Der Rundweg ist natürlich zu jeder Jahreszeit schön. Besonders idyllisch ist er zur Apfelblüte im Frühjahr und zum Streuobsttag im Oktober, in dem das Tal meist schon in sein buntes Herbstgewand getaucht ist. Der Weg ist bis auf den kurzen Anstieg bei der 1000-jährigen Eiche und hinter dem Wildbad sehr einfach zu bewältigen. Wegen der beiden schmalen, steilen Anstiege eignet er sich jedoch nicht für Familien mit Buggy und Kinderwagen.



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