Keltenweg H bei Staffelstein (Oberfranken)

Beeindruckende Aussichten, magische Momente, wildromantische Schluchten und jede Menge weiterer Highlights gibt es auf dem Keltenweg H nur ein paar Kilometer von der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels zu entdecken. Im Gottesgarten am Obermain lässt es sich noch abseits der üblichen Touristenrouten auf den Spuren der Kelten wandern.

Rundweg vom Hohlen Stein über die Tiefenthalschlucht auf den Weinhügel

Alle Details zur Wanderung findest du weiter unten (Karte, GPS-Daten etc.)

Hohler Stein >>> Tiefenthalschlucht >>> Wasserrad >>> Schwabthal >>> Weinhügel >>> Krögelhof >>> Kümmersreuth >>> Dolomitsteinbruch >>> Kemitzenstein

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Besonders beeindruckend ist der Kemitzenstein

Frankens Paradiese: Der Gottesgarten am Obermain

Weltberühmte barocke Baudenkmäler, eine traditionsreiche, lebendige Handwerkskunst und eine bezaubernde Landschaft machen die Region Obermain-Jura zu einem ganz besonderen Fleckchen im Norden Bayerns. Die breiten Flussauen des Mains, die sanfte Hügellandschaft und sattgrüne Wälder prägen die Gegend zwischen Ebensfeld, Bad Staffelstein und Weismain und machen sie damit zu einem idealen Ziel für entspannte Wanderungen in der Natur.

Am Wegesrand liegen beeindruckende Felsformationen, Obstwiesen flankieren die rauschenden Bäche. Nicht zu vergessen: die malerischen Dörfer. Acht von ihnen haben mit ihren schmucken Häusern und romantischen Bauerngärten bereits im bundesweiten Dorfwettbewerb gewonnen. Neben entspannten Thermenbesuchen sind es natürlich vor allem die verführerischen Wandertouren, die sich durch die eindrucksvolle Region winden, die den Gottesgarten so unvergesslich machen.

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Woher der Hohle Stein seinen Namen hat, ist einfach zu erraten

Hohler Stein

Im Bereich des Spalthöhleneingangs lässt sich ein Ritualort nachweisen. In der älteren Eisenzeit um 500 v. Chr. begrub man im näheren Umfeld mindestens 16 Menschen, doch leider wurden die Hügelgräber bei Straßenbauarbeiten in den 1930er Jahren nahezu völlig zerstört.

Die Toten, darunter fast die Hälfte Säuglinge, wurden ohne Grabbeigaben beerdigt, was nicht üblich für die Zeit ist und deshalb auf eine Sonderbestattungsstelle hinweist. Der imposante Felsblock verlor aber auch in der nachchristlichen Zeit nicht an Ausstrahlung. Darauf lassen Keramikfunde aus der Kaiserzeit bis zur Neuzeit schließen.

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Von seiner Magie hat der Hohle Stein in tausenden von Jahren nichts verloren

Siedlungsgeschichte am Staffelberg

Die Geschichte der Besiedlung hier am Übergang der heutigen Fränkischen Schweiz und dem Obermaingebiet reicht weit zurück. Verschiedene Funde deuten darauf hin, dass bereits in der frühen Steinzeit vor 11.000 Jahren nacheiszeitliche Jäger hier am Hohen Stein rasteten und sich vor 5000 Jahren Menschen über mehrere Generationen in einer Siedlung niederließen. Berühmt ist die Region für seine keltischen Siedlung Menosgada aus der vorchristlichen Zeit auf dem Staffelberg, aber auch für die Benediktiner und Zisterzienser im Frühmittelalter.

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An Bänken und Rastplätzen ist auf dem Keltenweg H nicht gespart worden

Während die Benediktiner vor knapp 1000 Jahren das Kloster Banz gründeten, ließen sich die Zisterzienser im Kloster Langheim mit der bekannten Basilika Vierzehnheiligen nieder. Beide Orden sind heute nicht mehr in den Barocken Gebäuden vertreten. Heute tagt die CSU-Spitze in Kloster Banz. Die Zisterzienser wurden bei der Säkularisation aus ihrem Kloster vertrieben, seitdem betreuen Franziskaner die Wallfahrtskirche.

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Rechts und links vom Tiefenthalbach ragen steile, felsige Hänge in den Himmel

Tiefenthalschlucht

Das Tiefenthal bedeutet so etwas wie unergründliches Tal. Ab 1413 gehörte das Areal zum Kloster Michelsberg. Die Abhänge an der Seite von Schwabthal wurden damals in mühevoller Arbeit als Acker, Grünland und Forst erschlossen. Im weiteren Verlauf des Tiefenthalbaches findet man eine enge wilde Schlucht, die von hohen Felsen flankiert wird. Zum Teil erleichtern Stufen und Leitern die Passage. Kühl und feucht ist das Klima hier in der Schlucht. Moose und Farne überwuchern die uralten Felsen, die der Bach im Laufe von Jahrtausenden freigelegt und durchschnitten hat.

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Wild und urtümlich versteckt sich die Tiefenthalschlucht im Wald hinter dem Hohlen Stein

Wasserrad Schwabthal

Ende des 19. Jahrhunderts errichtete ein Wagnergeselle, das ist ein Handwerksgeselle, der sich mit der Herstellung und Reparatur von Wagen und Karren beschäftigt, ein Wohnhaus im Tiefenthal. Später kamen ein Stall, eine Schneidsäge und eine Scheune hinzu. Seine Familie hatte einen traditionsreichen Beruf: Sie reparierte als sogenannte Mühlenärzte die Technik von Mühlen. Aus dieser Zeit stammt noch das Mühlenrad am Wegesrand. Die übrigen Gebäude wurden beim Ausbau der Lungenheilanstalt 1966, die auf dem Hang gegenüber liegt

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Gleich am Ortseingang von Schwabthal dreht sich noch immer das Wasserrad

Schwabthal

Schwabthal liegt rund sieben Kilometer östlich auf einer Hochfläche des Weißjura von Bad Staffelstein. Das beschauliche Dorf wird vom Tiefenthalbach durchflossen und ist durch den Tourismus geprägt. Neben der Reha-Klinik gibt es im Ort zahlreiche Hotels, Gasthöfe und Ferienwohnungen mit 400 Betten, an denen der Keltenweg H direkt vorbeiführt.

Eine beachtliche Anzahl, denn Schwabthal zählt lediglich 133 Einwohner. Neben der ehemaligen Mühle sind noch viele denkmalgeschützte Wohnstallhäuser mit wunderschönen Fachwerkfassaden zu bewundern.

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In Schwabthal gibt es jede Menge Hotels und Gaststätten für den kleinen Ort

Aussicht vom Weinhügel

Im Süden von Schwabthal geht es hinauf auf den Weinhügel. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick auf das Umland. Bezeichnend für die Region ist die ausgeprägte Stufenlandschaft. Ganz unten die Werkkalkstufe mit ihrem ausgeprägten Waldsaum, der sich von Schwabthal bis zur Rehaklinik zieht. Darüber die sogenannte Riffstufe, die übrigens auch die Gipfelplatten des Staffelberges bildet. Einst bedeckte diese Riffplatte aus Kalkstein und Dolomit die gesamte Alb, bevor sie von Erosion und dem Main zerschnitten wurde.

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Oben auf dem Weinhügel überragt ein Kreuz die Landschaft

Der Weinhügel selbst besteht aus Mergeln des Oberen Mergelkalks, der Gipfel aus riffnahen Kalksteinen. Schon von Weitem ist die Besonderheit des Weinhügels zu erkennen. Auf dem Südhang finden sich Kalkmagerrasen und Wacholderheiden. Diese Trockenrasen zeichnen sich durch eine hohe Biodiversität aus und gehören trotz – oder vielleicht auch dank – ihres extremen Standortes zu den artenreichsten Systemen in ganz Mitteleuropa.

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Am Weinhügel finden wir seltene Trockenrasen und Wacholderheiden

Diese Kalkmagerrasen haben keinen natürlichen Ursprung, sondern sind durch die Nutzung des Menschen entstanden. Nach der kompletten Abholzung aller Bäume war das Areal den Naturgewalten ausgesetzt. Die fehlende Vegetation schützt den Boden und die niedrigen Pflanzen nicht mehr vor extremer Hitze, zusätzlich findet starke Erosion statt. Zurück bleibt ein Gebiet, das starken Temperaturschwankungen unterliegt und nur noch sehr nährstoffarme Böden aufweist. Hier können nur noch absolute Spezialisten unter den Tieren und Pflanzen überleben.

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Unter der Kiefer auf dem Weinberg steht eine Bank mit herrlicher Aussicht

Krögelhof

Auf halber Strecke zwischen dem Weinhügel und Kümmersreuth liegt der Weiler Krögelhof mit acht Häusern und 28 Einwohnern. Unter ihnen der Bio-Betrieb Krögelhof mit Hofladen. Außer den Häusern gibt es eine kleine Kapelle, die aus dem Jahr 1899 stammt. Im Ort kennen sich alle gut, kehren zusammen die Straße und die Kapelle, halten ein kleines Schwätzchen hier und dort und feiern zusammen.

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Hier in Krögelhof scheint sich die Erde ein wenig langsamer zu drehen

Kümmersreuth

Die Geschichte des hübschen Juradorfes reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Damals hieß der Ort noch Kunemundesreut. Ab 1230 gehörte es zum Kloster Langheim. Schon im Mittelalter nutzte der Abt die Straße durch sein Kümmersreuth als kürzeste Verbindung zum bischöflichen Bamberg. Bei Grabungen fand man in der Nähe Gräber aus der Schnurkeramik-Zeit, die hier in Oberfranken nur sehr selten vorkommen.

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Ein kurzes Stück führt der Keltenweg H durch das idyllische Kümmersreuth

Ein Skelettfund entpuppte sich als 40jährige Frau, die vor rund 4600 Jahren starb. Damit ist sie wahrscheinlich die älteste bekannte Bürgerin von Staffelstein. Viele weitere Zeugnisse aus der Kulturgeschichte der Region sind allerdings in Steinbrüchen oder bei Straßenarbeiten zerstört worden.

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Im Ortskern von Kümmersreuth steht eine hübsche Kapelle

Kemitzenstein

Zwischen Kümmersreuth und Rothmannsthal wächst im Norden des Naturparks Fränkische Schweiz bei Staffelstein eine Ansammlung skurriler Felsen aus dem Boden: der Kemitzenstein. Das Felsenriff ist vor allem als Klettersteig bekannt. An schönen Tagen testen vor allem Familien wegen seines geringen Schwierigkeitsgrades ihre Kletterkünste oder einfach nur als Spielplatz. Auf dem Plateau vor dem Felsmassiv lässt sich herrlich ein Picknick veranstalten. Vermutlich wurde der Kemitzenstein früher von den Germanen als Kultstätte genutzt. Zur Besiedlung war er anscheinend nur wenig geeignet.

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An Wochenenden tummeln sich am Kemitzenstein Kletterer und Familien

Wandern auf dem Keltenweg H

Der Rundwanderweg verspricht mit zwei Naturdenkmälern, spektakulären Aussichten, der wildromantischen Tiefenthalschlucht, kulturhistorischen Stätten und geologischen Besonderheiten sehr viel Abwechslung und überraschende Momente.

Route

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Höhenprofil

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Details

  • Start/Ziel: Wanderparkplatz am Hohlen Stein
  • Länge: gute 13 km
  • Dauer: 3,5 Stunden
  • Höhendifferenz: 233 m
  • Markierung: Ammonit und H
  • Schwierigkeit: mittel (teils sehr steile, schmale Pfade, die gute Trittsicherheit fordern)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • DOWNLOAD KARTE ALS PDF: Keltenweg-H-Wanderkarte.pdf
  • DOWNLOAD Wegbeschreibung als pdf: Keltenweg-H-Beschreibung.pdf

TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS


So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät

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In Schwabthal könnt ihr gemütlich im Gasthaus einkehren oder im Biergarten entspannen

Essen und trinken

Für eine Brotzeit oder ein ausgedehntes Mittag- oder Abendessen könnt ihr in Schwabthal einkehren. Die übrigen Ortschaften haben leider keine Gaststätten. Besonders gut an der Wanderung hat uns gefallen, dass wirklich überall auf dem Weg Bänke oder Rastplätze in überschaubaren Abständen an wunderschönen Plätzen stehen, wo sich wunderbar eine kleine Pause oder gar ein Picknick einlegen lässt. Wegen der abgelegenen Lage solltet ihr im Vorfeld unbedingt die aktuellen Öffnungszeiten ansehen.

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Besonders schön ist die Stimmung in der Tiefenthalschlucht bei Sonnenaufgang

Anfahrt: Wie komme ich nach Schwabthal?

Schwabthal ist über die Autobahn A73 Nürnberg-Suhl über die Ausfahrt Bad Staffelstein/Schwabthal zu erreichen. Folgt dem Wegweiser Richtung Wattendorf/Schwabthal, dann erreicht ihr nach etwa 6 km den Ort Schwabthal.

Auf der A9 Berlin-Nürnberg fahrt ihr ab dem Autobahndreieck Bayreuth-Kulmbach über die A70 bis zur Ausfahrt 19 Roßdorf am Berg, von dort über die Landstraße nach Wattendorf und Schwabthal.

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Dolomit-Steinbruch bei Kümmersreuth

Parken

  • Wanderparkplatz am Hohlen Stein (Verbindungsstraße von Schwalbthal nach Rothmannsthal
  • Parkplatz Kurklinik Lautergrund
  • Parkplatz an der Kreuzung Schwabthal
  • Parkplatz Kemitzenstein
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Fazit

Eigentlich laufen wir nicht so gerne durch Ortschaften, wenn wir wandern gehen, sondern lieber durch den Wald. Hier auf dem Keltenweg zählen die Dörfer mit ihren alten Fachwerkhäusern, Kapellen und wunderschönen Gärten sicherlich auch zu den Sehenswürdigkeiten der Tour. Auch sonst wird die Wanderung an keiner Stelle langweilig, denn auf guten 13 Kilometern reiht sich ein Highlight ans andere, und keines gleicht dem vorherigen. Von Schluchten, Bergen, schroffen Felsen und rauschenden Bächen in lieblichen Tälern ist alles mit dabei, was das Herz begehrt.

Wenn ihr an heißen Tagen unterwegs seid, schaut zu, dass ihr den Weinhügel nicht gerade in der Mittagszeit quert. Dort kann es wegen des fehlenden Schattens ganz schön heiß werden.



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