Wanderberge Oberpfalz – Teil 2

Einige der Berge in der Oberpfalz sind nur Hügel, andere ragen schon deutlicher in den Himmel. Was viele dieser Erhebungen in der Landschaft gemeinsam haben, ist der geologische Untergrund. Oft stehen Burgen auf ehemaligen Vulkankratern, bei anderen ist der Granit am Gipfel herausgewittert und bildet ein wunderschönes Felsenensemble. Unsere Gipfel im Teil 2 der oberpfälzer Wanderberge haben alle ihre ganz besonderen Eigenheiten. Lasst euch überraschen!

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Unter den Wanderbergen ist diesmal der Rauhe Kulm mit dabei

Landkreise

Amberg-Sulzbach >>> Cham >>> Neumarkt i.d. Oberpfalz >>> Neustadt a.d. Waldnaab >>> Regensburg >>> Schwandorf >>> Tirschenreuth

Raus in die Natur – rauf auf den Wanderberg!

Oberpfälzer Gipfel – Überblick


Gipfel im Landkreis und Stadt Neumarkt

Wolfsteinberg

Neumarkt in der Oberpfalz

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Nordöstlich über dem Talkessel, in dem Neumarkt in der Oberpfalz liegt, erhebt sich der 589 Meter hohe Wolfsteinberg, der eine typische Erscheinung des südwestdeutschen Stufenlandes in der Fränkischen Juralandschaft. Die meisten, die hierher kommen, interessieren sich aber wenig für Geologie, sondern viel mehr für das Highlight auf dem Gipfel des Berges: die Burgruine Wolfstein. Rund 900 Jahre thront das schroffe, massive Wahrzeichen der Stadt hier oben schon und ist dank des Vereins Wolfsteinfreunde auch in bemerkenswert gutem Zustand, sodass Besucher sich hier frei bewegen können.

Alle Infos zur BURGRUINE WOLFSTEIN

Adresse

Burgruine Wolfstein

Wolfsteinbergweg
92318 Neumarkt in der Oberpfalz

Öffnungszeiten

  • ganzjährig
  • vom Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Dunkelheit
  • bei Ausgrabungen oder Renovierung sind Einschränkungen möglich

Eintrittspreise

  • kostenlos

Führungen

  • April bis Oktober
  • an Sonntagen und Feiertagen: 13:00 bis 17:00
  • bei gutem Wetter
  • Bergfried nur bei Führungen zugänglich
  • Infos von den Wolfsteinfreunden


Gipfel im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

Rauher Kulm

Neustadt am Kulm – Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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Ein Oberpfälzer Berg, der keine Burgruine oder ein tolles Ausflugslokal auf dem Gipfel braucht, um eine besondere Attraktion zu sein, ist der Rauhe Kulm bei Neustadt am Kulm. Bei ihm handelt es sich um einen ehemaligen Vulkan, der jedoch nie zum Ausbruch kam. Das im Schlot erstarrte flüssige Gestein ist zu bizarren Basaltsäulen erstarrt, die heute noch als riesige Blockhalde den Gipfelbereich des Berges bildet. Inzwischen sind die Bruchstücke mit Flechten und Moosen überwachsen, die bei den richtigen Lichtverhältnissen zu leuchten scheinen. Das winzige Gipfelplateau auf 681 Meter Höhe ziert ein Aussichtsturm mit grandioser Aussicht über die Region.

Alle Details zur Wanderung auf den RAUHEN KULM

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Ende der Rauher-Kulm-Straße
  • Distanz: 6,7 km
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: bis auf den Aufstieg/Abstieg Blockhalde leicht, auf der Blockhalde ist gute Trittsicherheit gefragt
  • Markierung 1: Ringsteig
  • Markierung 2: Ringsteig
  • Markierung 3: Jägersteig
  • Anstieg: 187 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein (ohne Gipfel ja)
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Schlossberg Flossenbürg 732

Flossenbürg – Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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Im Mittelalter war hier in der Oberpfalz wegen der vielen Handelsstraßen von Norden nach Süden und Osten nach Westen ganz schön viel los. Und deshalb gab es auch auf unzähligen der Gipfel eine Burg, von der nicht nur das eigene Territorium gegen Angreifer geschützt wurde, sondern auch Zölle erhoben und die Händler unter hoheitliches Geleit gestellt wurden. Ab und zu gab es da auch ein paar Raubritter, aber das war nicht die Regel.

Hier auf dem 732 Meter hohen Schlossberg hat man um 1100 eine Burg errichtet, die bis heute nicht nur als Wahrzeichen der im Tal liegenden Ortschaft Flossenbürg, sondern gleich des gesamten Oberpfälzer Waldes. Auf dem Weg des Granits kann man sich die gut erhaltene Burganlage von allen Seiten genauer ansehen.

Mehr Infos zum WEG DES GRANITS IN FLOSSENBÜRG

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz vor der KZ-Gedenkstätte, Birkenstraße (nähe Hsnr. 21)
  • Distanz: 5,5 km
  • Dauer: 2 Stunden (ohne Besichtigungen der Ruine und Gedenkstätte)
  • Schwierigkgeit: mäßig
  • Markierung: Weg des Granits
  • Anstieg: 160 m
  • nicht für Kinderwagen/Buggy geeignet
  • Gedenkstätte: barrierearm
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Schellenberg

Georgenberg – Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

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An der Grenze der Oberpfalz nach Tschechien erhebt sich mit 826 Metern der höchste Punkt im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab. Auf dem Schellenberg versteckt sich tief im Wald die ehemalige Höhenburg Schellenberg, die durch ihre außergewöhnliche Bauweise hoch auf zwei wollsackverwitterten Granitfelsen bekannt ist. Beide Teile der Anlage aus dem 14. Jahrhundert sind lediglich über eine hoch gelegene Holzbrücke miteinander verbunden, die bereits von unten eine atemberaubende Szenerie bietet.

Auf einer 9 Kilometer langen Tour auf den Wanderberg geht es noch ein Stückchen weiter hinauf. Allerdings gehört der 894 m hohe Havran nicht mehr zur Oberpfalz, sondern bereits in unser Nachbarland Tschechien. Glücklicherweise trennen uns keine Grenzen mehr voneinander, sodass Wanderer nun ohne große Vorkehrungen und Überlegungen nun auch den östlichen Teil des Oberpfälzer Waldes erkunden können.

BURGRUINE SCHELLENBERG UND AUSSICHTSTURM HAVRAN

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Planer Höhe an der St2154 zw. Waldkirch und Georgenberg
  • Länge: 9 km
  • Dauer: 3 bis 3,5 Stunden
  • Markierung 1: Wanderweg 2 (und Nurtschweg)
  • Markierung 2 (Abstecher zum Aussichtsturm): Wanderweg 1
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 245 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
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Leuchtenberg

Leuchtenberg – Landkreis Neustadt an der Waldnaab

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Eines der einflussreichsten Adelsgeschlechter der Region waren im Mittelalter die Landgrafen von Leuchtenberg, die Anfang des 12. Jahrhunderts im gleichnamigen Ort auf den 585 Meter hohen Berggipfel, der eigentlich nur ein Hügel ist, ihren Stammsitz errichteten. Mit zunehmendem Einfluss wurde die Anlage dann später noch enorm vergrößert. Heute ist sie in bemerkenswert gutem Erhaltungszustand für eine Ruine, denn noch fast der gesamte Bestand ist noch erkennbar und sowohl die Burgkapelle als auch der Rittersaal konnten bewahrt werden.

Auf unserer Wandertour geht es vom Wanderberg hinab ins wildromantische Lerautal, das für seine Felsformationen, den idyllischen Bachlauf und eine kleine Schlucht, die Wolfsschlucht, bekannt ist. Ein kurzer Rundweg, der wirklich zu empfehlen ist.

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz an der Burgruine (Hinter der Burg)
  • Länge: 6 km
  • Dauer: 2 Stunden
  • Markierung: Lerautal 1
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 145 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
leuchtenberg lerautal 1 wanderkarte


Galgen

Markt Floß – Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

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Der 544 Meter hohe Berg bei Floss hat eine etwas unrühmliche Geschichte, die ihm auch seinen Namen verliehen hat. Hier oben befand sich früher einmal ein Richtplatz des Amtes Floß, an dem es anscheinend auch einen Galgen gab, um die Urteile gleich in die Tat umzusetzen. Von dem Galgen ist schon lange nichts mehr zu sehen, lediglich eine Infotafel weist noch auf die historische Stätte hin.

Zum Wanderberg Galgen kommt ihr auf dem Findlingsweg Floß, der auch durch das wunderschöne Naturschutzgebiet Doost mit seinen abgeschliffenen Granitfindlingen im Fluss führt. Eine Tour, die wir euch in Wanderberge Teil 2 wirklich ans Herz legen können.

Alle Infos zur Wanderung auf dem FINDLINGSWEG

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz am Gollwitzerhof (Weiher)
  • Länge: 6,0 km (ab Floß: 7 km)
  • Dauer: 2 Stunden
  • Markierung: Findlingsweg (grünes F auf einem Findling)
  • Schwierigkeitsgrad: mäßig
  • Anstieg: 152 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein (Abstieg zum Doost ist nur ein Trampelpfad)
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Gipfel im Landkreis Tirschenreuth

Waldecker Schlossberg Ruine Waldeck 641

Waldeck (Kemnath) – Steinwald/Stiftland – Landkreis Tirschenreuth

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An die fünf Kilometer östlich der Karpfenstadt Kemnath befindet sich ein weiterer ehemaliger Vulkankegel, der seit dem Mittelalter als Burg- oder Schlossberg bekannt ist. Denn der 641 Meter hohe Gipfel trägt die Ruine einer der ältesten Burganlagen der Oberpfalz. Ihre Ursprünge stammen aus dem beginnenden 12. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert wurde sie zu einer Festung ausgebaut. Hier wurde auch die Mutter von Otto von Wittelsbach geboren.

Um den Besuch der Ruine mit einer kleinen Wanderung zu verknüpfen, eignet sich der Essbare Wildpflanzenpfad (EWILPA) ausgezeichnet. Dieser führt nicht nur auf den Wanderberg hinauf, sonder auch durch die angrenzenden Wiesen und Felder sowie die Altstadt von Waldeck selbst.

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Sportplatz Waldeck (Köglitzer Str. 8)
  • Alternative: Parkplatz an der Burgruine Waldeck (Am Schlossberg)
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Markierung: EWILPA (Essbarer Wildpflanzenpfad)
  • Schwierigkeit: mäßig
  • Höhendifferenz: 125 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
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Weißenstein

Nähe Waldershof – Steinwald – Landkreis Tirschenreuth

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Was die Ruine Flossenbürg für den Oberpfälzer Wald ist, das ist für den Naturpark Steinwald seine Ruine Weißenstein. Wer sie einmal gesehen hat, der erkennt sie gleich auf jedem Foto wieder, denn der verwitterte Granitsockel der relativ kleinen Burganlage ist unverkennbar. Sie steht auf 864 Metern Höhe auf dem Steinwald-Massiv und ist eigentlich nicht auf dem Gipfel, der bei 946 Metern liegt. Dennoch verdient dieser nicht-ganz-Gipfel es unserer Meinung nach, hier Erwähnung zu finden.

Auf dem Rundweg zum Oberpfalzturm kommt ihr jedoch auch zum tatsächlichen Gipfel des Steinwaldes, der Platte. Hier befindet sich ein Aussichtsturm, der als Oberpfalzturm bekannt ist. Erklimmt man die vielen Stufen, hat man eine wunderbare Aussicht über den gesamten Naturpark Steinwald.

Alle Infos zum RUNDWEG VON DER RUINE WEISSENSTEIN ZUM OBERPFALZSTURM

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Hohenhard bei Waldershof, Kalvarienbergstr.
  • Länge: 9,7 km
  • Dauer: 3 bis 3,5 Stunden
  • Markierung 1: Fränkischer Gebirgsweg (Hinweg)
  • Markierung 2: keine (Langlaufloipe)
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 184 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
oberpfalzturm wanderkarte

Armesberg

Kulmain – Steinwald – Landkreis Tirschenreuth

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Eine weitere Besonderheit der Oberpfalz sind die vielen ehemaligen Vulkane. Da diese hier nie ausgebrochen sind, sondern das Magma im Erdinneren zu Basalt in seiner typischen Säulenform erstarrt ist, kennt sie kaum jemand. Neben dem Rauhen Kulm und dem Hohen Parkstein, die die meiste Aufmerksamkeit von Besuchern bekommen, gibt es aber noch jede Menge weitere kleinere Vulkankegel. Zu ihnen gehört der 731 Meter hohe Armesberg in der Gemeinde Kulmain.

Der Armesberg ist bekannt für seine historische Wallfahrtskirche Zur Heiligen Dreifaltigkeit auf dem Gipfel aus Basalt, zu dem ein kunstvoll gestalteter Kreuzweg hinaufführt. Die Kirche selbst ist schon älter, fiel aber 1819 einem Gewitter zum Opfer, sodass sie teilweise neu aufgebaut wurde (die Grundmauern standen noch). In dieser Zeit wurde ein Turm und eine Sakristei angebaut.

Adresse

Wallfahrtskirche Zur heiligen Dreifaltigkeit Armesberg

Armesberg
95478 Kulmain

Öffnungszeiten
  • jederzeit frei zugänglich
  • (wir waren schon zweimal dort und die Türen waren verschlossen)
  • sonntags finden hier regelmäßig Gottesdienste statt

Liebenstein Granitkegel

Liebenstein (Markt Plößberg) – Landkreis Tirschenreuth

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Von der einst stattlichen Burg aus dem 12. Jahrhundert auf dem etwa 530 Meter hohen Wanderberg aus sogenanntem Eisgranit am Ortsrand von Liebenstein bei Plößberg sind leider nur noch ein paar Grundmauern erhalten. Und das nicht nur, weil sie seit dem frühen 17. Jahrhundert nicht mehr bewohnt war und langsam verfiel. Gleich unterhalb der Anlage befanden sich mehrere Steinbrüche in den 1950er Jahren.

Und auch die Tirschenreuther waren an ihrem Niedergang nicht ganz unschuldig. Denn nach dem Stadtbrand 1814 holten sich die Bürger der Stadt auch hier viele Steine zum Wiederaufbau. Doch glücklicherweise gibt es passionierte Menschen, die sich um den Erhalt und den teilweisen Wiederaufbau gekümmert haben und dies noch tun. Wunderschön ist die relativ neue Brücke, die von der einen Seite des Gipfels über den Graben zur Ruine führt.

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Ruine Liebenstein (ausgeschildert)
  • Länge: 1 km
  • Dauer: 20 bis 30 Minuten
  • Markierung: keine
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höhendifferenz: 28 m
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
ruine liebenstein karte


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