Ailsbachtal-Rundweg von Behringersmühle

Ein saftig grünes Tal, an den steilen Flanken zerklüftete Klippen aus weißem Muschelkalk zwischen den Bäumen, hier und da ragt eine Burg über die Baumwipfel. Tief drinnen im Wald uralte Tropfsteinhöhlen, die ihre dunklen Geheimnisse nur dann freigeben, wenn ihr mit einer starken Taschenlampe ausgerüstet seid. Die Romantik in der Fränkischen Schweiz eben. Eines der besonderen Kleinode hier ist sicherlich das Ailsbachtal, das zwischen Oberailsfeld und Behringersmühle bis heute viel von seinem ursprünglichen Charme erhalten hat.

Alle Details zum Rundweg Ailsbachtal weiter unten (Karte, GPS-Daten etc.)

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Der Ailsbach in der Fränkischen Schweiz

Nur 19 Kilometer windet sich der Ailsbach durch das gleichnamige Tal, bevor er bei Behringersmühle in die Püttlach mündet. Nachdem er bei Freiahorn aus zwei kleinen Bächen entsteht, fließt der zunächst noch Aßbach genannte Ailsbach erst an Christanz und dann an Kirchahorn vorbei. Nach der Schweinsmühle tritt er aus dem vom Schwarzjura geprägten, gewässerreichen Ahorntal in ein enges Tal aus verkarstetem Weißjura, das Ailsbachtal.

Kurz hinter Oberailsfeld überschreitet der Ailsbach die Grenze vom Landkreis Bayreuth und fließt ins Gemeindegebiet von Gößweinstein im Landkreis Forchheim. Hierher verirrt sich kaum der Massentourismus. Und auch größere Ortschaften an dem etwa drei Kilometer langen Südlauf des Ailsbachs sucht man hier vergeblich. Am Ende des spärlich besiedelten Tals mündet der Bach bei Behringersmühle in die Püttlach, die nur wenig später in die Wiesent fließt.

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Wiesen und Wälder wechseln sich auf der Wanderung ab

Das Ailsbachtal: die stille kleine Schwester des Ahorntals

Im nördlichen Lauf des Ailsbachs, Ahorntal genannt, reiht sich eine Höhle an die andere. Wir kennen wohl alle die Sophienhöhle und die König-Ludwig-Höhle und das Schneiderloch. Neben ihnen unzählige mit Namen und ohne. Ab der Stelle, an der der Ailsbach bei Oberailsfeld eine S-Kurve nach Westen macht und dann wieder nach Süden abbiegt, wird es weniger spektakulär, was Felsen und Höhlen angeht. Was die Landschaft betrifft, sieht das anders aus. Trockenrasen mit jeder Menge seltener Pflanzen, Schmetterlinge, wohin man sieht. Kurz vor Behringersdorf blüht im Mai und Juni der Frauenschuh an den feuchten Ufern des Ailsbachs.

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Felsen und kleine Höhlen gibt es natürlich auch am Unterlauf

Unterailsfeld

In dem kleinen, sehr ländlich geprägten Gemeindeteil von Gößweinstein am Unterlauf des Ailsbaches wohnen nur ein paar Dutzend Menschen. Über die Ortsgrenzen von Unterailsfeld bekannt ist sicherlich die Familie Haas, die jede Woche Holzofenbrot nach alter Tradition im hauseigenen Ofen vor dem Haus backt.

Schon die Oma hat früher selbst Brot gebacken, und natürlich ist es auch sie, die am Backtag immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Hofladen gibt es außerdem Eier, Kartoffeln und sonst noch das eine oder andere selbstgemachte und regionale Produkte.

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Parrkirche Sankt Burkard in Oberailsfeld

Oberailsfeld

Den Unterschied zu Unterailsfeld sieht man schon von Weitem: Oberailsfeld hat als sogenanntes Kirchendorf natürlich eine eigene Kirche, die Pfarrkirche Sankt Burkard. Zwischen den beiden Dörfern liegt die Gemeinde- und auch Landkreisgrenze. Während Unterailsfeld zu Gößweinstein gehört und damit in den Landkreis Forchheim, ist Oberailsfeld Teil der Gemeinde Ahorntal und ist damit dem Landkreis Bayreuth zuzuordnen.

Oberailsfeld wird um 1100 erstmals als Eglisfeld erwöhnt und unterstand bis zum 19. Jahrhundert der Hoheit des Hochstiftes Bamberg. Im Zuge der Säkularisation wurde der Ort kurzfristig vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert.

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An einer viel frequentierten Wanderwegkreuzung ist die Weiße Marter aufgestellt

Glaubenszeichen am Wegesrand: Weiße Marter

In der Fränkischen Schweiz trifft der Wanderer immer wieder auf Flurkreuze oder Marter. In der katholisch geprägten Region bezeugen diese Kreuze und Gedenksteine häufig von schlimmen Unfällen oder Unglücken und fordern die Menschen auf, kurz innezuhalten.

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Vor allem die Forstwirtschaft, aber auch die Landwirtschaft forderten in dem ländlichen Gebiet früher zahlreiche Opfer. Eine solche Marter erinnert an ein solches Ereignis und bittet um ein kleines Gebet für die Betroffenen und seine Angehörigen. Tausende solcher Orte erzählen in der Fränkischen Schweiz von grausamen oder auch einmal spannenden Geschichten.

Früher war es üblich, dass ein Täter sich um den Seelenfrieden des Opfers zu kümmern hatte. Schließlich starb da jemand ohne den Erhalt der Sterbesakramente – und das kam einer echten Katastrophe gleich. Wurde der Übeltäter erwischt, bekam er den Auftrag, die Beerdigung auszurichten und als dauerhaftes Zeichen seiner Sühne ein Kreuz zum Gedenken zu errichten. Meist umrahmt das Denkmal ein blühender Busch.

Der bestimmt eindrucksvollste Bildstock der im schönen Frankenland ist die Weiße Marter bei Köttweinsdorf. Und das sicherlich nicht nur wegen seiner enormen Größe, denn das Dreifaltigkeitsdenkmal ist angeblich das größte in ganz Deutschland und wurde 1797 im Auftrag eines Metzgermeisters aus Kronach errichtet. Nach einer schweren Krankheit machte er eine Wallfahrt zur Basilika in Gößweinstein. Mit der Weißen Marter dankte er Gott für seine Genesung. Über vier Meter ist die Statue aus hellem Sandstein groß und an einem Standort aufgestellt, an dem viele Wanderwege die Stelle kreuzen

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Der (fast schon historische) Eicher-Traktor in Moschendorf ist tatsächlich angemeldet und fährt noch

Moschendorf

Auf dem Weg zurück nach Behringersmühle liegt Moschendorf. Der idyllische Weiler gehörte ebenso wie Oberailsfeld zum Hochstift Bamberg und wurde später – man muss sich das einmal vorstellen – Gemeindeteil von Unterailsfeld, das auch kaum größer war, aber damals schon den Status „Dorf“ trug. Heute gehört es natürlich auch zum Markt Gößweinstein.

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Forsthaus Schweigelberg

Forsthaus Schweigelberg

Am Rande einer Lichtung im Wald zwischen Moschendorf und Behringersmühle treffen Wanderer auf das Forsthaus Schweigelberg. Die Gaststätte ist im Besitz der Forstverwaltung des Freistaates Bayern und wurde als Hof in „Swychelberg“ bereits 1348 erwähnt. Als das Königliche Forstamt die beiden Höfe 1858 erwarb, ordnete es den Besitz dem Waldaufseherbezirk Gößweinstein zu.

Schon früh haben die Waldaufseher hier eine kleine Gaststätte betrieben. Neben dem Haus und dem dazugehörigen uralten Backofen, der noch immer in Aktion ist, spendet eine 300 Jahre alte Linde Schatten.

Das Motto der Betreiber: Feines Essen unter Einbeziehung der Natur. Hier gibt es Frühling, Sommer, Herbst und Winter auch auf dem Teller. Slow Food im Biorhythmus – mit saisonalen und regionalen Produkten – ohne Schnickschnack. Einfach nur richtig gut! Wer im Forsthaus Schweigelberg einkehren möchte, muss unbedingt vorher reservieren. Einfach auf gut Glück vorbeizuschauen, ist keine gute Idee, denn an manchen Tagen finden Veranstaltungen statt, an anderen ist wegen geringer Anfrage geschlossen.

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Schon seit 1898 finden in der Konstantinengrotte Feste statt – heute gehört sie zu den Geotopen in Bayern

Geotope in Oberfranken

Auf dem unscheinbaren Hügel bei Behringersdorf gibt es ein paar Höhlen in den nördlichen Talwänden. Heidentempel, Hindenburgfelsen und Konstantinengrotte mit Namen. Die Konstantinengrotte, die für Festivitäten genutzt wird, ist zwar nicht besonders groß, dennoch hat sie es wegen ihrer geologischen Besonderheiten in die Liste der Geotope in Bayern geschafft.

Behringersmühle

Im grünen Talkessel am Eingang zum Ailsbachtal liegt am Fuße des Wallfahrtsortes Gößweinstein der Ortsteil Behringersmühle mit nicht einmal 200 Einwohnern. Dabei liegt Behringersmühle so idyllisch genau dort, wo drei Wasserläufe mit ihren Tälern und markanten Dolomitfelsen zusammentreffen. Denn neben dem Püttlachtal verläuft hier auch das bei Wanderern so beliebte Wiesenttal.

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Gleich hinter dem Tennisplatz liegt das Kneip-Becken im Wiesengrund

Rundweg durch das Ailsbachtal

Wegbeschreibung

Der Rundweg startet auf dem Wanderparkplatz am Heuberg in Behringersmühle und führt am Tennisplatz und der Kneippanlage durch den Wald rechts oberhalb des Ailsbaches entlang durch Unterailsfeld bis nach Oberailsfeld immer der Markierung Blaukreuz folgend.

In Oberailsfeld wechseln wir auf die andere Seite des Ailsbaches, wandern an der Kirche vorbei und biegen dann nach links, um wieder am Westrand von Oberaislbach auszukommen. Ab hier folgen wir den Markierungen 7-Tage-Wanderung und Gelbkreuz durch Wald und Feld am Ailsbach entlang in entgegengesetzter Richtung zunächst nach Morschendorf und dann nach einem kurzen Schleife zum Geotop Konstantinengrotte zurück zum Parkplatz am Heuberg. (Die detaillierte Wegbeschreibung könnt ihr euch als pdf herunterladen).

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Behringersmühle, Heuberg
  • Markierung 1: blaues Kreuz bis Oberailsfeld
  • Markierung 2: 7-Tage-Wanderung+gelbes Kreuz
  • Länge: 12,8 km
  • Dauer: etwa 3,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: bedingt
  • Aufstieg: 317 m
  • Abstieg: 318 m
  • DOWNLOAD Karte als pdf: Ailsbachtal-Karte.pdf
  • DOWNLOAD Wegbeschreibung als pfd: Wegbeschreigung-Ailsbachtal.pdf
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Höhenprofil
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TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS

So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät

Essen und trinken

Und weil der Ortsteil ein perfekter Ausgangspunkt für eine Wanderung in alle Himmelsrichtungen ist, hat man in dem kleinen Ort auch keine Probleme, die passende Gaststätte für eine kleine Brotzeit zwischendurch, eine ausgiebige Kaffeepause oder auch ein sättigendes Abendessen nach einer langen Tour durch die Fränkische Schweiz zu finden.

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Den Weg nach Unterailsfeld könnt ihr vom Parkplatz aus gar nicht verfehlen

Anfahrt

Auf der A9 nehmen wir die Ausfahrt 44 Richtung Pegnitz und biegen halten uns immer auf der B470 Richtung Pottenstein, dann Richtung Gößweinstein. Hinter Tüchersfeld biegen wir in Behringersmühle nach rechts ab und gleich wieder rechts zum Heuberg.

Parken

Direkt am Tennisplatz am Heuberg ist ein kostenloser Wanderparkplatz (Parkstreifen an der Straße mit Schotter) angelegt.

Fazit

Wer die stillen Ecken der Fränkischen Schweiz entdecken möchte, ist im Ailsbachtal bei Behringersmühle genau richtig. Im Gegensatz zu seinem Oberlauf im Ahorntal, an dem sich die bekannten Sehenswürdigkeiten wie die Sophienhöhle und die Burg Rabenstein befinden, gibt es hier nur wenig Tourismus. Besonders schön ist es hier im Mai und Juni, wenn am Unterlauf des Bachs die Orchideen blühen. Hier wächst noch der Frauenschuh am Ufer. Felsen, Wälder und seltene Magerrasen mit ihrer typischen Flora und Fauna begleiten auf der Wanderung am Wegesrand. Mit dem Buggy kann es zwar etwas holprig und im Wald auch schon einmal etwas matschig werden, ansonsten gibt es aber keine Bedenken, auch schon kleine Kinder mit auf die Wanderung zu nehmen.



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