In einer der schönsten Regionen Bayerns liegt der Luftkurort Riedenburg im Naturpark Altmühltal. Berühmt ist das mächtige Wahrzeichen auf dem Riffkalkfelsen, die Rosenburg mit dem Falkenhof. Unter den Naturliebhabern und Wanderern ein echter Geheimtipp ist die wilde Klamm bei Einthal oben auf den Hängen an der Altmühl gegenüber von Burg Prunn.
Details zur Wanderung findest du weiter unten (Karte, GPS-Daten, etc.)
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Drei-Burgen-Stadt Riedenburg
Umrahmt von schroffen Jurafelsen, weiten Wacholderheiden und naturnahen Wäldern. Bewacht von gleich drei Burgen, von denen nur noch eine erhalten ist: die Rosenburg. Danaben die beiden Burgruinen Tachenstein und Rabenstein. Das ist das schöne Städtchen Riedenburg am Ufer des Main-Donau-Kanals im Herzen Bayerns, dem Altmühltal. Alleine die drei Burgen zeugen von einer bewegten Geschichte, aber auch die historischen Gemäuer im Tal haben viel zu erzählen.
Drei-Burgen-Park
Zwischen der Mühlstraße und der St2231 liegt auf der rechten Seite der Drei-Burgen-Park in Riedenburg. Durch den Park fließt die Schambach unter schattenspendenden Bäumen hindurch, außerdem ist eine Wassertretanlage integriert. Der perfekte Ort, sich an heißen Sommertagen abzukühlen. Der Barfußpfad hat die Form eines Ammoniten, passend zum Markenzeichen des Altmühltals. Und natürlich ist beim Entwurf auch an die Kleinsten gedacht worden, die sich auf dem Spielplatz austoben können.
Lintlhof und Lintlhofkapelle
Einer der vielen kleinen Ortsteile von Riedenburg ist Lintlhof. Der Weiler oben auf der Anhöhe ist vor allem für seine im Jahr 1816 errichtete Feldkapelle bekannt. Sie ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Ausgangspunkt für Pilger auf ihrem Marsch nach Altötting. Die Kapelle ist von zwei hundertjährigen Linden eingerahmt, die – wie auch die Kapelle – auf städtischem Grund stehen. Inzwischen sind die Linden so ausladend gewachsen, dass sich die Kapelle schon ihren Platz erkämpfen muss. Lieder ist die Lintlhofkapelle etwas in die Jahre gekommen, Dach und Mauerwerk wirken etwas marode, trotzdem hat sie ihren ganz eigenen Charme.
Schluchtenwald
Wer genau hinsieht, wird in den Einschnitten des Hangs in der Klamm einen ganz besonderen Waldtyp entdecken. In dem sogenannten Schluchtenwald haben Baumarten wie die selten vorkommende Eibe angesiedelt, die sich perfekt an die Lebensbedingungen unter dem recht dunklen Kronendach der Buchen angepasst hat.
Eiben sind zwar bei uns heimisch, allerdings findet man sie nur noch sehr selten. Ihr hartes aber dennoch elastisches Holz wurden ab dem 10. Jahrhundert massenhaft gefällt, um daraus Bögen oder Armbrüste zu bauen. Heute sprießen sie wieder im Schluchtenwald bei Einthal, vorzugsweise an unzugänglichen Stellen.
Daneben haben auch Linde, Ahorn und Esche einen besonders hohen Anteil im Schluchtenwald. Die artenreiche Krautschicht und viele seltene Farnarten sind ebenfalls auffällige Bewohner. Sie alle können sich hier wegen der hohen Luftfeuchtigkeit bestens entfalten. In den Felsnischen brüten Wanderfalken und Uhus, die größte heimische Eulenart.
Ein Großteil des Schutzgebietes befindet sich im Besitz des Freistaates Bayern und enthält Naturwaldreservate, in denen sich der Wald auf natürliche Weise entwickeln darf. Umgestürzte Bäume dürfen liegen bleiben, Laub und herabgefallene Äste nicht entfernt. Lediglich dann, wenn die Sicherheit der Wege gefährdet ist, greifen die Bayerischen Staatsforsten ein.
In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl der Bäume im Schutzgebiet leicht verringert. Das liegt vor allem daran, dass die übrigen Bäume so alt und groß geworden sind, dass sie kleinere Artgenossen verdrängt haben.
Naturwaldreservat Klamm und Kastlhäng
Die Hänge des Altmühltals auf der Höhe von Einthal und dem gegenüberliegenden Schloss Prunn stehen vollständig unter Naturschutz. Die etwa 19 Hektar große Fläche wurde bereits 1978 als eines der ersten Naturwaldreservate Bayerns ausgewiesen.
Auf dem steil nach Norden abfallenden Hang gliedern die hoch in den Himmel wachsenden Kalkfelsen den Abschnitt in kleinere Abschnitte. Ringsum wachsen vor allem schattige Buchenwälder, die nur von den großen Felssäulen unterbrochen werden.
Auf der Oberfläche haben sich lichtbedürftige Pflanzen angesiedelt haben, die sonst wegen der starken Konkurrenz nur selten vorkommen. Einige von ihnen gab es hier im Altmühltal bereits, bevor erste Siedler in der Altsteinzeit ihre Spuren hinterließen.
Fast fühlt man sich wie in einem Märchenwald, das dichte Blätterdach der Buchen lässt die aufgehende Sonne nur in sanften Splittern auf den Waldboden fallen.
Spuren des tropischen Meeres
Vor rund 150 Millionen Jahren war einer großer Teil Süddeutschlands von einem flachen Tropenmeer bedeckt, in dessen seichten Bereichen unzählige Korallenriffe wuchsen. Das Meer verschwand, die Korallen versteinerten. Übrig blieb nach Jahrmillionen von Überlagerung, Verdichtung und Erosion der einmalige Untergrund hier im Altmühltal, zu dessen zutage getretenen Erscheinungen noch heute die Felszinnen in der Klamm gehören.
Klammhöhlen
Im Laufe der Zeit tiefte sich die (damals noch) Altmühldorau langsam in den Untergrund ein. Zuflüsse aus den Hängen lösten das Gestein an anfälligen Stellen auf und bildete so Hohlräume, durch die das Wasser hinabfloss. Irgendwann stellten sich die unterirdischen Grundwasserzuflüsse auf den Pegel des Flusses ein, und die Hohlräume im Inneren der Bergflanken fielen trocken. Und deshalb finden wir heute entlang der Altmühl Höhlen auf unterschiedlichem Höhenniveau. Eines der größten unterirdischen Hohlraumsysteme finden wir im Schulerloch etwa 50 Meter oberhalb des heutigen Wasserstandes.
Gegenüber der Ortschaft Prunn liegen die Klammhöhlen. Etwas weiter Richtung Kelheim liegt die Kastlhäng-Höhle. In ihr sind vor über 100 Jahren bei Ausgrabungen Spuren aus der Altsteinzeit gefunden worden. Zu den rund 20.000 Jahren alten Funden gehört neben Nadeln und Knochen auch Stäbchen aus Elfenbein. Sieht man etwas genauer hin, findet man zwischen den schroffen Felsen mehr als eine Höhle, die ein geheinmisumwittertes Flair versprüht.
Aussichtspunkt Klamm
An den Felsen geht rechts ein Weg mit dem Hinweis Aussichtspunkt ab. Über steile Stufen führt ein schmaler Pfad hinauf. Hier ist noch einmal gute Trittsicherheit gefragt. Von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf Burg Prunn, die gegenüber auf einem mächtigen Felsen thront und das Altmühltal.
Zu verdanken ist die Erkundung der Klamm dem königlichen Revierförster Rohrmüller, der dafür gesorgt hat, dass es hier überhaupt einen Aufstieg gibt. Seit rund 150 Jahren machen Treppenstufen, die in den Kalkstein geschlagen sind und eiserne Handläufe die steil aufragenden Felsen mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna für Besucher zugänglich. Ein Gedenkstein erinnert an den Schluchtenpionier.
Kristallmuseum
Auch wenn die meisten von uns keine Geologen sind, so zieht doch die Schönheit von Kristallen, die abgeschieden in der Dunkelheit tief unter der Erde gewachsen sind. Im Licht funkeln sie wie Edelsteine, ihre Form und ihr Artenreichtum scheint schier unerschöpflich. Im Kristallmuseum Riedenburg könnt ihr einen Blick auf die sagenhaften Schätze des Reichs unter der Erdoberfläche werfen.
Die ungeheure Kraft tief in der Erde haben Schönheiten hervorgebracht wie die farbenprächtigen Turmaline oder auch die größte Bergkristallgruppe der Welt, die gute acht Tonnen auf die Waage bringt. Einen Platz im Kristallmuseum haben auch eine sagenhafte Sammlung historischer Diamanten und die Madonna von Kongsberg aus reinem Silber gefunden. Aber alles verraten wir euch hier noch nicht, schließlich sollt ihr euch überraschen lassen.
Kristallmuseum Riedenburg
Bergkristallstr. 1
Öffnungszeiten (Stand 2023)
- Sommermonate: April bis September
- Dienstag bis Sonntag: 9:00 bis 18:00 Uhr
- Montag Ruhetag
- März und Oktober: 9:00 bis 17:00 Uhr
- Dezember: an den Adventswochenenden und Weihnachtsfeiertage und Silvester geöffnet
- Betriebsurlaub im November und Januar/Februar
Eintrittspreise
- Erwachsene: 4,50 Euro
- Kinder (4-14 Jahre): 3,00 Euro
- Familienkarte (2 Kinder, 2 Erwachsene): 12,00 Euro
- jedes weitere Kind: 1,00 Euro
- Kinder unter 4 Jahren: Freitag
Dem Kristall-Museum ist die Gaststätte Zur Fassl-Wirtschaft angegliedert.
Schambach-Wasserfall
Am Stadtrand von Riedenburg mündet die Schambach über eine spektakuläre fünf Meter hohe Felsentreppe in den Stadtweiher, der eine Verbindung in die Altmühl hat. Die Schambach ist nur 16 Kilometer lang. Die Karstquelle entspringt bei Schamhaupten, wo sie einen Quellteich bilden. Dann fließt sie durch das sogenannte Riedenburger Schambachtal über den Ort Schambach
Wanderung durch die Riedenburg Klamm bei Einthal
Beschreibung
Die Wanderung startet auf dem Großparkplatz in Riedenburg (Austraße) und führt zunächst durch die Altstadt bis zum Drei-Burgen-Park. Danach verlassen wir die Stadt und wandern zwischen den Häusern den schmalen Steig mit den Stationen des Kreuzweges bergauf bis Lintlhof. Vor dem Ort biegen wir nach rechts und gelangen bald zur Lintlhofkapelle, vor der der Dichterfelsen und der Kreuzfelsen liegen.
Schon kurz darauf weist ein Hinweisschild darauf hin, dass die Klamm nur geübte Wanderer betreten sollten. Der Weg ist zunächst nur von einigen Felsblöcken flankiert, wird dann aber zunehmend steiniger, bis schließlich der Rundweg (Aussicht) nach rechts über Stufen in den wildesten Teil übergeht. Von hier oben aus hat man eine wunderbare Aussicht ins Altmühltal und hinüber zur Burg Prunn.
Anschließend geht es wieder bergab und am Ende von Einthal am Uferweg des Kanals am Kristallmuseum, dem Stadtweiher und dem felsigen Wasserfall der Schambach zurück.
Route
Höhenprofil
Details
- Start/Ziel: Großparkplatz Riedenburg, Austraße/An der Altmühl
- Markierung: M14, teilweise Altmühltal Panoramaweg, Uferweg am Kanal
- Länge: 12,8 km
- Dauer: 4 Stunden
- Aufstieg: 385 m
- Abstieg: 373 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwierig (Weg in der Klamm), sonst einfach
- mit Buggy befahrbar: nein
- DOWNLOAD Karte als pdf: Riedenburg-Klamm-Karte.pdf
TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS
Zum Herunterladen der GPX-Daten auf den DOWNLOAD-Button klicken!
So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät
Essen und trinken
- Gasthaus Zur Post, Marktplatz 3
- Restaurant Forst Landhaus, Mühlstr. 37 b
- Brauereigasthof Schwan, Marktplatz 5
- Burgschänke, Marktplatz 2
- Ristorante-Pizzeria Da Salvatore, Bruckstr. 4
- Schweigers Bar & Restaurant, An der Altmühl 19
- Café Scheck, Bruckstr. 10
- Fuchsgarten, An der Altmühl 18
Burg Prunn
Wer bei der herrlichen Aussicht auf Burg Prunn auf der gegenüberliegenden Seite Lust bekommt, kann entweder gleich einen Abstecher hinüber machen oder sie in aller Ruhe nach der Tour besichtigen (es gibt einen Parkplatz direkt am Schloss). Die Inneneinrichtung ist zwar extrem spartanisch, das Gebäude selbst jedoch nicht nur von außen, sondern auch innen eine echte Sehenswürdigkeit. Burg Prunn ist im Besitz der Bayerischen Schlösserverwaltung und hat auch im Winter geöffnet.
Erweiterung der Tour zur Burg Prunn
Wer bei der Rundtour ebenfalls die Burg Prunn auf der gegenüberliegenden Seite besichtigen möchte, kann die Tour dahingehend abwandeln. Alle Informationen hierzu findet ihr weiter unten.
- Start/Ziel: Großparkplatz Riedenburg, Austraße/An der Altmühl
- Markierung: M14, teilweise Altmühltal Panoramaweg
- Länge: 12,02 km
- Dauer: 4 Stunden
- Aufstieg: 408 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwierig (Weg in der Klamm), sonst einfach
- mit Buggy befahrbar: nein
- Wegbeschreibung, Karte, GPS-Daten und weitere Bilder
Details
Ebenfalls zu empfehlen:
Schloss Rosenburg und Falkenhof – Riedenburg
Erhaben auf einem Juraberg liegt die Rosenburg oberhalb von Riedenburg im Altmühltal. Man betritt heute die Anlage nicht durch das ursprüngliche Burgtor, sondern durch die Vorburg. Die offene Fläche eignet sich hervorragend für die Greifvogelschau, die hier in den Sommermonaten von der Falknerei veranstaltet wird.
Anfahrt
Auf der A 9 Nürnberg-München fahrt ihr bis zur Ausfahrt Denkendorf, dann auf der St 2392 bis ins Schambachtal und weiter auf der St 2231 bis Riedenburg (ab Ausfahrt ausgeschildert). Alternativ nehmt ihr von der B 16 die Ausfahrt Altmühltal bei Saal/Kelheim und fahrt dann auf der St2230 bis Riedenburg.
Parken
Auf dem Großparkplatz an der Austraße am Main-Donau-Kanal habt ihr die Möglichkeit, euer Auto kostenlos abzustellen. Hier wird es nur etwas voll, wenn eines der Konzerte auf der Seebühne stattfindet oder ein anderer Event stattfindet.
Mit dem Wohnmobil nach Riedenburg
Direkt hinter dem Großparkplatz steht ein noch größerer Platz – teils geschottert, teils mit Gras – für Wohnmobile zur Verfügung. Auf das Areal passen rund 80 Camper, es wird also selten richtig voll. Allerdings ist er bei Großveranstaltungen (zumindest teilweise) gesperrt. Erkundigt euch also lieber rechtzeitig (Liste Sperrungen)
- Übernachtung: 11,00 Euro
- Strom: 1,00 Euro für 12 Stunden
- Frischwasser
- Entsorgung
- sonstige Infos
Fazit
Festes Schuhwerk, bei Nässe am besten knöchelhohe Wanderschuhe, sind ein absolutes Muss auf dieser Wanderung. Während große Teile recht einfach zu begehen sind, ist der Klamm-Abschnitt nur für trittsichere Wanderer geeignet. Darauf weist auch ein Schild am Eingang zur Einthaler Klamm hin, das ihr wirklich ernst nehmen solltet, auch wenn es hier noch nicht so aussehen sollte. Bei Nässe, Eis oder Schnee ist bei dem Rundweg zeitlich locker eine Stunde mehr einzuplanen. Für Kinderwagen und Buggys eignet sich die Wanderung nicht.