Wer den idyllischen Marktflecken Plech im oberfränkischen Landkreis Bayreuth besucht, ahnt wahrscheinlich nicht, welche geheimnisvollen Naturschönheiten sich gleich nebenan unter den schattigen Baumkronen des Veldensteiner Forstes verbergen. Ein halbes Dutzend Höhlen – jede für sich eine echte Perle – locken für ein kleines Abenteuer. Sie alle verbindet der 8,5 km lange Rundweg mit dem passenden Namen Plecher Höhlenweg.
#1 Rundweg ohne Geißlochhöhle: 8,5 km (Karte, GPS-Daten, Details)
#2 Rundweg inklusive Abstecher zur Geißlochhöhle: 13,7 km (Karte, GPS-Daten, Details)
Wanderparkplatz/Rastplatz an der St2163 >>> Raumhöhle >>> Großes Rohenloch >>> Abzweig zur Geislochhöhle >>> Saalburggrotte >>> Plech >>> Kameramuseum >>> Kläranlage >>> Fleischhöhle >>> Felsenloch >>> Rastplatz St2163
Veldensteiner Forst
Der Veldensteiner Forst ist ein relativ geschlossenes Waldgebiet im östlichen Bereich des Naturpark Fränkische Schweiz. Er wird von den beiden oberfränkischen Städten und Gemeinden Pegnitz im Norden und Betzenstein im Westen sowie dem mittelfränkischen Neuhaus a.d. Pegnitz im Süden eingerahmt. Im Osten reicht der Veldensteiner Forst bis an die Pegnitzauen, die bereits im Gebiet der Oberpfalz liegen. Um die 50 Jahre war der Veldensteiner Forst auch im Namen des Naturparks enthalten, bevor dieser dann 2018 zum Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura umbenannt wurde.
Namensgebend für den vorwiegend aus Kiefern und Fichten bestehenden Wald, der eine Fläche von 100 Quadratkilometer einnimmt, ist die Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz. Doch die vielen Naturschönheiten, von denen wir sprechen, haben weder mit der Burg noch mit den Bäumen zu tun, sondern mit dem geologischen Untergrund des Veldensteiner Forstes.
Das Grundgestein, der Dolomit, wird teilweise von Kreideschichten und dem sogenannten Veldensteiner Sandstein bedeckt. Dabei tritt das Untergrundgestein an vielen Stellen als mächtige Dolomitriffe an die Oberfläche.
An die 1000 schüsselförmigen Senken und Karsttrichter, sogenannte Dolinen, durchziehen den Forst. Nicht zu vergessen die unzähligen kleinen und großen Karsthöhlen, die sich unter den schattenspendenden Baumwipfeln verstecken.
Faszination Höhle
Der nördliche Frankenjura ist das felsen- und höhlenreichste Gebiet Deutschlands außerhalb der Alpen. Und weil Höhlen zu den faszinierendsten Erscheinungen in der Natur zählen, wundert es nicht, dass schon früh die ersten Wissenschaftler in die Fränkische Schweiz kamen, um sie zu erforschen und zu kartieren. Der Entdeckung der Höhlen ist es übrigens zu verdanken, dass die Region um Muggendorf schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts touristisch erschlossen wurde.
Auf dem Plecher Höhlenweg liegen – je nach Route – fünf oder auch sechs Höhlen, jede für sich einzigartig und voller Geheimnisse. Zur besseren Orientierung sind die Höhlen durchnummeriert. Die genannte Reihenfolge ergibt sich, wenn man vom Parkplatz an der Feuerwehr in Plech startet.
1 Fleischhöhle
Je nachdem, wo ihr eure Tour startet, ist die Fleischöhle entweder die erste Höhle auf dem Plecher Höhlenweg oder die vorletzte im Bunde. Die natürliche Karsthöhle liegt an einem mit Felsen übersäten Hang östlich der Ortschaft.
Die Fleischhöhle hat einen etwa zwei Meter breiten Schachtartigen Eingang, der nicht in einer Felswand, sondern im Boden liegt. Zwar ist die Fleischlochhöhle gut 60 Meter lang, allerdings ist nur der Eingangsbereich begehbar.
Ihren Namen hat die Fleischhöhle einem Fleischdieb zu verdanken, der hier vor dem ersten Weltkrieg sein Unwesen getrieben haben soll. Seine Beute versteckte er in einem Fass, das er zur Lagerung – und damit es nicht bei ihm entdeckt würde – in die Höhle stellte.
2 Schachthöhle Felsenloch
Bei dem Felsenloch handelt es sich um eine sogenannte Schachthöhle, deren Gangpassagen vorwiegend senkrecht angeordnet sind. In der Regel kommen solche Höhlentypen in den Alpen vor, sie sind jedoch auch in Karstlandschaften verbreitet. Das Felsenloch ist mit einem Zaun umgeben, damit niemand versehentlich in den tiefen Schacht fällt. Oben führt eine Brücke über den Schacht des Höhleneingangs.
Eine genauere Untersuchung des Felsenloches fand in den Jahren 1967/68 durch die Forschungsgruppe Höhlen und Karst Franken e.V. statt. Die ältesten Funde werden auf die frühe Bronzezeit datiert (um 1700 v. Chr.). Neben Gefäßen aus Keramik und Schmuck aus Bronze aus der Urnenfelderkultur (um 900 v. Chr.) und der späten Hallstattzeit (um 600 v.Chr.) erregte vor allem eine dreifach gelochte Scheibe die Aufmerksamkeit.
In einem der Schächte wurden die Knochen von 49 Menschen verschiedenen Alters und Geschlechts aufgefunden. Auffällig ist hier der hohe Anteil an Kindern unter den Skelettfunden. Damals war eine hohe Kindersterblichkeitsrate nicht unüblich. Deshalb geht man heute davon aus, dass es sich beim Felsenloch nicht um eine Opferstätte, sondern vielmehr um einen Bestattungsort handelt.
Trepanationsscheiben aus dem Felsenloch
Amulette gelten als Kraftspender und sollen vor schädlichen Einflüssen schützen. Sie wurden entweder als Schmuck oder in kleinen Beuteln am Körper getragen. Allerdings fallen bei den Funden einige bislang als Talismane bezeichnete Gegenstände ins Auge, die bei näherer Betrachtung nicht so ganz zu den Glücksbringern gehören wollen. Dazu zählen neben den bunten Augenperlen, die den Bösen Blick abwenden sollen, auch sogenannte Trepanationsscheiben.
Trepanationsscheiben wurden aus Schädeln Verstorbener hergestellt. Menschliche Schädelknochen galten in vielen Kulturen als Sitz der Kräfte des Verstorbenen, die auf den Träger übergehen sollten. Und tönerne Imitation einer Trepanationsscheibe mit drei Löchern ist neben den Skeletten im Felsenloch bei Plech entdeckt worden. Sie werden auf die Urnenfelderzeit etwa um 800 v.Chr. datiert.
3 Raumhöhle
Die erste Höhle, auf die wir auf unserer Wanderung über den Plecher Höhlenweg treffen, ist die mit der Nummer 3 bezeichnete Raumhöhle, die über einen kurzen Abstecher vom Weg auf der bewaldeten Anhöhe hinter ein paar Baumstämmen versteckt liegt. So ganz einig ist man sich wohl nicht, ob die Raumhöhle nun Raumhöhle oder Raumgrotte genannt wird.
Von den 25 Metern Gesamtlänge, die die Höhle aufweist, ist aber nur ein kurzes Stück begehbar, sodass sie tatsächlich eher wie eine Grotte wirkt. Der Boden der Höhle ist recht eben und deshalb auch schon von kleinen Kindern problemlos begehbar. Wer sich die hinteren Ecken, Wände und die Decke genauer ansehen möchte, braucht eine Taschenlampe, denn durch das relativ kleine Eingangsportal fällt nicht viel Licht in die Höhle hinein.
4 Kleine und Große Rohenlochhöhle
Bereits auf dem Gemeindegebiet von Velden im Nürnberger Land, genauer gesagt nordöstlich von Viehhofen befindet sich das Große Rohenloch. Hinter dichtem Buschwerk versteckt ist der Eingang zur Höhle nur über einen kurzen überwucherten Pfad zu erreichen.
Das Große Rohenloch ist eine Karst-Horizontalhöhle aus Dolomitgestein, mit einem weiten Portal, in das ein größerer Eingang und ein zweiter direkt links davon münden. Zwar ist die Höhle insgesamt 67 Meter lang und an der breitesten Stelle an die fünf Meter breit, jedoch kann man doch nicht so weit hineingehen, weil die abzweigenden Gänge dann doch recht eng sind. Trotzdem führt die Höhle doch erstaunlich weit ins Erdinnere, sodass man ein echtes Höhlengefühl bekommt.
Auch diese Höhle ist ohne spezielle Ausrüstung für jedermann (auch Kinder) begehbar, und ihr benötigt nur dann eine gute Taschenlampe oder *leistungsstarke Stirnlampe, wenn ihr euch die Decke und Wände etwas genauer ansehen möchtet, die aus speziellen Formen, sogenannten Kolken bestehen. Die Große Rohenlochhöhle ist vom LfU in die Liste der Geotope aufgenommen worden. Um die Höhle zu erkunden, ist unbedingt eine Taschenlampe oder besser noch eine Stirnlampe notwendig.
Das Kleine Rohenloch befindet sich nur um die 50 m entfernt. Ob man durch den engen, bodennahen Eingang hineinkriechen kann, haben wir nicht ausprobiert. Angeblich ist sie 12 Meter lang.
5 Geisloch
Über einen Abstecher von 2,5 km (Gesamtlänge 5 km hin und zurück) kann die fünfte Höhle im Bunde erreicht werden. Die Geislochhöhle (auch Geißlochhöhle genannt), ist eine der ältesten bekannten Höhlen der fränkischen Alb. Schon 1534 wurde sie als Geisselloh beschrieben.
Wir haben uns (wegen der Hitze am Tag der Wanderung) das Geisloch für eine separate Tour aufgespart, um sie dann ausführlich erkunden zu können. Wer mag, kann sie aber auch gleich in die Tour integrieren. Der Abstecher zum Geisloch liegt zwischen dem Rohenloch und der Saalburghöhle und ist nicht zu verfehlen. Einfach dem Gelben Dreieck mit dem Hinweis Geißloch über Viehhofen folgen.
6 Saalburggrotte oder Saalburghöhle
Auch hier ist die Namensgebung nicht ganz klar. Je nachdem, wo man sucht, findet man die eine oder andere Bezeichnung. Über einen schmalen Pfad den Berg hinauf trifft man auf eine imposante Felsenwand, in der sich ein spitz zulaufender schmaler Höhleneingang befindet, an dem ein Holzschild mit der Aufschrift Saalburggrotte angebracht ist. Nach ein paar Metern endet die Höhle in einer Art niedriger Grotte. Auch hier empfiehlt sich eine Taschenlampe zur Erkundung des Geotops.
Plecher Klippen
Die Plecher Klippen, eine um die 10 Meter nahezu senkrecht aufragende Wand aus Dolomitgestein, gilt zwar als Kletterwand, allerdings scheint sie nicht besonders hoch frequentiert zu sein. In den einschlägigen Foren wird sie wegen der mangelhaften Sicherungsmöglichkeiten und der staubigen, nach Regen glitschigen Felsen gerügt. Wunderschön ist es hier trotzdem (wir haben ja auch nicht vor, hinaufzuklettern).
Markt Plech
Im Zusammenhang mit dem Kloster Michelfeld wurde Plech bereits Anfang des 13. Jahrhunderts genannt. König Konradin von Hohenstaufen hatte die Burg Hohenstein mitsamt seinen Vogteien verpfändet. Nur zwei Jahre später wird der junge Stauferkönig in Neapel enthauptet. Sein Erbe teilten sich die Bayernherzöge Ludwig der Strenge und Heinrich XIII. In den folgenden Jahrzehnten ging Plech an den böhmischen König über, dann an die Zollern.
Aus dieser Zeit stammt auch die Struktur des Marktes mit einer geschlossenen Marktstraße, die früher – durch vorgerückte Häuser an den Enden eine Art Tor bildeten – abgeschlossen wurde. Als dann der letzte zollerische Markgraf abdankte, kam der Markt nach Preußen, wurde 1806 von den Franzosen besetzt und gelangte danach zum Königreich Bayern.
Eisenschmelzen Plech
Vom Eisenschmelzen hat Plech wahrscheinlich seinen Namen, denn der althochdeutsche Begriff bleh bedeutet Blech oder dünngehämmertes Metall. Was kaum jemand weiß: die ältesten Eisenschmelzen in ganz Bayern hatten Plech und Auerbach. Denn die großen Mengen an Eisenerz auf der Hochfläche rings um die Ortschaften waren ideal für die Eisenherstellung.
Der nahe Wald lieferte genügend Holz, um in den Meilern Holzkohle für die Schmelzöfen herzustellen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts förderte man hier tatsächlich Eisenstein am Plecher Erzberg, der nicht ohne Grund diesen Namen trägt. Ungünstig war nur der hohe Holzverbrauch, was den Veldensteiner Forst damals an der Rand der totalen Abholzung brachte.
St. Susannae Kirche in Plech
Vor über 600 Jahren gab es schon eine Kirche im Ort. Nicht die heutige Kirche aus Stein, sondern eine kleine Kapelle aus Holz, die dem heiligen Nikolaus geweiht war. Damals lag Plech an der Handelsstraße von Nürnberg nach Eger. Und wie es sich so zutrug, wurde die Kirche 1430 von den Hussiten zerstört.
Als die Kirche in den Folgejahren dann mit einem gewaltigen Wehrturm neu errichtet wurde, wurde sie der heiligen Susanna geweiht. Susanna von Babylon war eine junge jüdische Frau, die durch ihr attraktives Aussehen zwei Lüstlinge, beide angesehene Richter, in Wallung brachte. Die beiden Gesellen lauerten ihr beim Baden auf und forderten sie auf, ihnen willens zu sein. Aber Susanna ließ sich nicht verführen.
Aus Rache bezichtigten die beiden sie der Unzucht mit einem jungen Mann. Ihren Unschuldsbeteuerungen schenkte man kein Gehör und verurteilte sie wegen Ehebruchs zum Tode. In letzter Sekunde gelang es, die beiden Richter ihrer Lügen zu überführen und das Leben von Susanna zu retten. Es heißt, Susanna habe zeitlebens für die unantastbare Würde des Menschen gekämpft und sich gegen Gewalt gegenüber Frauen eingesetzt.
Deutsches Kameramuseum
Wusstet ihr, dass das bedeutendste Kameramuseum Deutschlands im oberfränkischen Plech steht? Direkt neben der Feuerwehr (und dem Wanderparkplatz) in der Schulstraße finden sich in dem unscheinbaren Gebäude über 30.000 Exponate, darunter alleine 7.500 Fotokameras. Ein Besuch lohnt sich auch, wenn ihr keine professionellen Fotografen seid oder besondere Ambitionen zum Fotografieren und Filmen habt.
Adresse
Deutsches Kameramuseum
Schulstraße 8
91287 Plech
Homepage: kameramuseum.de
Öffnungszeiten
- Februar bis November
- sonntags 11 bis 17 Uhr
- barrierefrei
- kostenlose Parkplätze vor dem Eingang
Eintrittspreise
- Erwachsene: 4,50 Euro
- Jugendliche über 14 Jahre (plus Schüler, Studenten, Azubis): 3,00 Euro
- Kinder unter 14 Jahren: frei
#1 Rundwanderung auf dem Plecher Höhlenweg (ohne Geißloch)
Beschreibung
Vom Rastplatz an der Staatsstraße geht es zunächst ein paar Meter Richtung Höfen und dann gleich auf den Forstweg nach rechts in den Wald hinein. Nach einem guten Stück Weg weist ein Hinweisschild nach rechts auf einen schmalen Pfad, der uns zur Raumhöhle bringt (Nr.3). Weiter geht es auf den Rasengittersteinen aus dem Wald heraus. Nach einer Rechtskurve liegt auf der rechten Seite die Große Rohenlochhöhle (Nr.4).
Kurz hinter der Höhle geht der etwa 2,5 km lange Abstecher links Richtung Geishöhle (deren Besuch wir auf eine spätere Runde verschoben haben), Nr.5. Wenn ihr die Geishöhle besucht, kommt ihr auf dem gleichen Weg wieder hierher zurück.
An der folgenden Gabelung halten wir uns rechts und gehen am Waldrand vorbei bis zur Saalburggrotte (Nr. 6), für die wir einen kurzen Abstecher den Berg hinauf bis zur Felswand machen müssen. Wieder auf dem Weg zurück, schlängelt sich der Plecher Höhlenweg jetzt bis fast an die Staatsstraße, kurz vorher biegen wir jedoch nach links ab, überqueren eine Holzbrücke und gehen hinter den Büschen links den Hang hinauf.
An der Bank mit schöner Aussicht über das gegenüberliegende Plech geht es nach rechts weiter, bis wir auf eine asphaltierte Straße treffen, auf der wir zunächst ein paar Meter nach rechts laufen müssen, um dann nach links auf den Feldweg abzubiegen. Dieser führt uns in einem weiten Bogen nach Norden, vorbei an einem Denkmal für die Kohlemeiler, hinein in den Ort. An der Hauptstraße angekommen gehen wir zunächst ein kurzes Stück geradeaus.
Es geht vorbei an den drei Gasthöfen und bei nächster Gelegenheit in die schmale Gasse nach rechts (ausgeschildert). Bevor wir auf die Straße Am Etterweg treffen, führt uns der Plecher Höhlenweg nach links über einen Pfad zwischen den Häusern entlang (Etterweg, Infotafel). Hinter den Häusern biegen wir auf die Schulstraße nach rechts und passieren das Kameramuseum und die Feuerwehr auf der rechten Seite.
Am Ende der Straße befindet sich der Alternativparkplatz neben einem Spielplatz. Wir biegen hier nach links ab und gehen die Spitzkehre nach rechts den Berg hinab. Unten angekommen gehen wir zunächst links und anschließend geradeaus über die Kreuzung an der Kläranlage vorbei, an der sich übrigens in den Sommermonaten eine öffentliche Toilette befindet (allerdings nur ein Dixi-Klo).
Am Ende der Kläranlage geht es über einen unscheinbaren Pfad an einer Bank schräg links den Hang empor und dann im Zickzackkurs an den Plecher Klippen vorbei zur Fleischhöhle (Nr.1). Am breiten Forstweg biegen wir nach rechts und gehen bis zum Parkplatz an der Staatsstraße (gegenüber unserem Startpunkt). Wer noch das Felsenloch (Nr.2) ansehen möchte biegt kurz vor der Straße noch einmal zum Hang hinauf nach links und an der nächsten beschilderten Abzweigung nach rechts zur eingezäunten Felsenhöhle. Von hier aus geht es weiter geradeaus zurück zum Ausgangspunkt.
Route
Höhenprofil
Details
- Start/Ziel: Rastplatz an der St2163 zwischen Plech und Höfen
- Alternative 1: Wanderparkplatz (gegenüber s.o.)
- Alternative 2: Parkplatz am Mehrzweckzentrum/Feuerwehr, Schulstraße 8
- Markierung: Plecher Höhlenweg (gelbes Dreieck)
- Länge: 8,5 km
- Dauer: etwa 3 bis 4 Stunden
- Schwierigkeit: mäßig
- für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
- Aufstieg: 279 m
- Abstieg: 279 m
- DOWNLOAD Karte als pdf: Plecher-Hoehlenweg.pdf
TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS
So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät
Die Geißlochhöhle
Bei der Geißlochhöhle, auch Geisloch oder Gaisloch geschrieben, handelt es sich um eine ehemalige Schauhöhle mit einer Gesamtlänge von etwa 145 Metern. Sie besteht aus drei hintereinander liegenden Hallen, in denen man aufrecht stehen kann. Die erste von ihnen, die ihr gleich nach dem etwas rutschig-steilen Abstieg erreicht, wird die Küche genannt. Durch einen etwa niedrigeren Gang geht es dann in die Seehalle, nach dem kleinen See und den Sinterterrassen benannt. Wer noch tiefer hineingeht, trifft am Ende auf die sogenannte Lehmkammer.
Das Geißloch ist eine der ältesten befahrenen Höhlensystemen in der Fränkischen Alb, erste schriftliche Erwähnung findet sie bereits im Jahr 1534. Ihren heutigen Namen erhielt sie jedoch erst kurz nach 1900, als sie zur Schauhöhle wurde. Interessant ist, dass in der Geißlochhöhle früher Lehm abgebaut wurde, aus dem man dann Heilerde herstellte. Dazu trocknete man den Lehm und presste ihn zu kleinen Tabletten, um sie dann zu verkaufen.
Der Einstieg liegt etwa 10 m unterhalb der Schautafel. Die Höhle ist über einen etwa 12 Meter tiefen Einsturztrichter begehbar. Zwar sind hier Stufen angebracht, trotzdem ist es meist sehr rutschig. Es gilt also Vorsicht walten zu lassen.
Öffnungszeiten
- von April bis September frei zugänglich
- von Oktober bis März zum Schutz der Fledermäuse nicht betreten!
- unbedingt starke Taschenlampe oder Stirnlampe mitnehmen
#2 Plecher Höhlenweg inklusive Abstecher zum Geißloch
Kurz hinter dem Rohenloch geht nach links der Abstecher zur Geißlochhöhle ab. Der Umweg lohnt sich unbedingt. Allerdings solltet ihr eine starke Taschenlampe oder Stirnlampe dabeihaben, denn in den unterirdischen Räumen ist es stockfinster. ACHTUNG: Wagt euch lieber nicht zu weit in das Höhlensystem hinein, denn der Rückweg ist nicht so leicht wieder zu finden.
Tipp: Wer nur die Geißlochhöhle erkunden möchte, kann beim Spielplatz in Viehhofen parken und von dort aus Richtung Wald gehen. Ab hier sind es einfach nur etwa 1,5 km (hin und zurück also gute 3 km).
Route
Details
- Start/Ziel: Rastplatz an der St2163 zwischen Plech und Höfen
- Alternative 1: Wanderparkplatz (gegenüber s.o.)
- Alternative 2: Parkplatz am Mehrzweckzentrum/Feuerwehr, Schulstraße 8
- Markierung: Plecher Höhlenweg (gelbes Dreieck)
- Länge: 13,7 km
- Dauer: etwa 4,5 Stunden
- Schwierigkeit: mäßig bis mittel
- für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
- Aufstieg: 339 m
- DOWNLOAD Karte als pdf: Plecher-Hoehlenweg-mit-Geissloch
TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS
Essen und trinken
In Plech gibt es ein paar Gasthöfe, ihr solltet jedoch unbedingt etwas zu trinken, wenn nicht sogar einen kleinen Snack mit auf die Tour nehmen. In den Höhlen verbringt man doch irgendwie mehr Zeit als gedacht, und dann kommt plötzlich der Hunger.
- Landgasthaus Zur Traube, Hauptstr. 9
- Gasthaus Goldenes Herz, Hauptstraße 12
- Pizza-Bar da Michele, Hauptstr. 2
Anfahrt
Über die A9 Nürnberg-Berlin nehmt ihr die Ausfahrt Plech und fahrt der Beschilderung folgend in den Ort.
ACHTUNG: Sperrung Ortsdurchfahrt Juli 2023 – Momentan ist die Ortsdurchfahrt wegen Bauarbeiten gesperrt. Wenn ihr auf dem Parkplatz Schulstraße im Ort starten möchtet, kommt ihr dort noch vor der Sperrung hin. Wer auf den Rastplatz fahren möchte (für Wohnmobile oder größere Gefährte empfehlenswert), der sollte eine Ausfahrt früher oder später nehmen und über Höfen fahren.
Parken
- Alternative 1: Parkplatz an der Feuerwehr Plech (Adresse Schulstraße 8)
- Alternative 2: Rastplatz oder Parkplatz gegenüber an der St2163 zwischen Plech und Höfen (der Rastplatz ist auch für große Fahrzeuge geeignet, beispielsweise Wohnmobile oder Kastenwagen).
Fazit
Es gibt kaum einen Rundweg, der so viele tolle Höhlenerlebnisse garantiert wie der Plecher Höhlenweg. Je nach Kondition und Lust sind 5 bis 6 Höhlen auf dem Weg, von denen alle bis auf das Felsenloch auch schon für Kinder begehbar sind. Denkt also unbedingt an eine gute Taschen- oder Stirnlampe, damit ihr auch in die tieferen Höhlen hineinkommt. Die Strecke kann auch abgekürzt werden, indem ihr nur entweder nördlich oder südlich der Staatsstraße wandert. Und: nehmt genug Zeit mit, denn die vergeht bei den ganzen Abenteuern wie im Flug.