Mächtige Bauten aus der Vergangenheit prägen den Norden Bayerns. Hier regierten Jahrhunderte lang Kaiser und Könige. Wir reisen mit euch zu den 22 schönsten Schlössern und Burgen in Mittelfranken.
Wehrhafte Burgen und bezaubernde Residenzen in Mittelfranken
Während die wehrhaften Burganlagen meist aus strategischen Gründen hoch oben auf einem Berg oder an dessen Flanke positioniert wurden, suchten sich Deutschlands Regenten in der Renaissance bis in den Barock die schönsten Orte aus, um ihre repräsentativen Wohnsitze zu errichten. In Franken gibt es bis heute noch unzählige mächtige Anlagen, in denen die royale Geschichte zu spüren ist. Und obwohl einige nur noch Ruinen sind, so haben sie dennoch von ihrem einstigen Glanz noch ein Quäntchen erhalten.
Übersicht
Schlösser in Mittelfranken
1. Wasserschloss Unterbürg
Nürnberg
Das zweite Wasserschloss in Nürnberg steht ebenfalls im östlichen Stadtgebiet an der Pegnitz. Immer wieder wechselten die Besitzverhältnisse. Während die einen sie verkommen ließen, bauten andere die Anlagen um. Noch im 18. Jahrhundert boten die Gebäude den Anblick einer trutzigen Wasserburg mit einer Zugbrücke und Wehrmauern. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Unterbürg wie durch ein Wunder, wenn auch mit erheblichen Schäden. Die Wirtschaftsgebäude hingegen wurden dem Erdboden gleich gemacht. Nachdem der Ansitz 1990 wiederum den Besitzer wechselte, wurde sie restauriert, wobei das Schloss eine Rekonstruktion der alten Dachform und seine Scharwachttürmchen zurückerhielt.
- in Privatbesitz
2. Herrenhaus Hummelstein (Schloss Hummelstein)
Nürnberg
Die Geschichte beginnt mit Nikolas Hummel, dem die Stadt Nürnberg 1484 fünf Weiher aus ihrem Besitz überließ. Daraufhin errichtete Hummel dort eine Weiherhaus in typischer Turmbauweise. Nach vielen Besitzerwechseln kaufte der Physikus Ordinari der Stadt und Doktor der Medizin Michael Friedrich Lochner das Anwesen nach dem Dreißigjährigen Krieg. Jahre später baute er sich dort ein für die Zeit untypisches Herrenhaus im Stil der Renaissance, das uns bis heute im Wesentlichen erhalten geblieben ist.
- Privatbesitz
- nur von außen zu betrachten
3. Faber-Castell´sches Schloss in Stein
Stein bei Nürnberg – Landkreis Fürth
Wer kennt sie nicht: die Bleistiftfabrik von Faber Castell in Stein. Und das dazugehörige Schloss gleich nebenan. Das Alte Schloss wurde bereits ab 1843 von Lothar von Faber aufgebaut, während die Gräfliche Familie von Faber-Castell in der folgenden Generation die Bauten im Stil der Deutschen Romantik erweiterte. Das Schloss ist bis heute in Familienbesitz und nur zu bestimmten Anlässen oder im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
- Privatbesitz
- zu besichtigen bei Veranstaltungen oder im Rahmen einer Führung
4. Residenz Ansbach
Ansbach
Mitten im romantischen Frankenland an der Burgenstraße, zwischen sanften Hügeln, Wiesen und Wäldern liegt die ehemalige Hohenzollernresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Die Kleinstadt Ansbach – heute Regierungshauptstadt von Mittelfranken – gilt als Stadt des fränkischen Rokoko mit barocken Fassaden und versteckten Innenhöfen. Wohl berühmtestes Bauwerk der mittelfränkischen Kleinstadt ist die prachtvolle Residenz der Markgrafen.
- Museum
5. Schloss Schillingsfürst
Schillingsfürst – Landkreis Ansbach
Eine der schönsten Regionen in Mittelfranken ist der Landkreis Ansbach. Durch ihn zieht sich die Romantische Straße durch sanfte Hügel und grüne Täler. Und überall finden wir mittelalterliche Städtchen – weltbekannte und auch weniger bekannte. Schlösser, Burgen, Klöster und Ruinen säumen überall den Weg und spicken eine Wanderung oder einen Ausflug mit ein wenig Geschichte. So auch das trutzige Barockschloss Schillingsfürst und der fürstliche Falkenhof mit Greifvogelflugschau.
- Museum
6. Wasserschloss Rügland
Rügland – Landkreis Ansbach
Verwunschene Schlösser sind nur schwer zu finden. Im Norden des Landkreises Ansbach liegt die Gemeinde Rügland mit ihren Ortsteilen. Rügland ist zwar eine kleine, dafür aber ganz besondere Gemeinde im Naturpark Frankenhöhe. Denn hier findet ihr eines der wenigen Wasserschlösser Mittelfrankens, das Wasserschloss Rügland. Und die Geschichte des Ortes ist schon seit Generationen mit dem Anwesen eng verbunden.
- in Privatbesitz, Besichtigung über die Gemeinde
7. Schloss Ratibor
Roth
Weil der jagdlustige Georg im 16. Jahrhundert ganz dringend ein Jagdschloss für die wildreichen Wälder für sich und seinen recht umfangreichen Hofstaat benötigte, ließ er Schloss Ratibor erbauen. Nach seinem Ableben fiel die Anlage zeitweilig in einen Dämmerschlaf. Mal wohnten dort die markgräflihen Verwaltungsbeamten, mal durchreisende Fürsten. Als das Anwesen Ende des 18. Jahrhunderts nach der Abdankung Markgraf Alexanders an die Preußen fiel, wurde die Ausstattung im Vorfeld noch schnell verkauft.
Es dauerte nicht lange, da kaufte der Rother Tressenfabrikant Johann Philipp Stieber Schloss Ratibor, der neben seiner Wohnung auch Teile des Schlosses als Manufaktur nutzte. Später ließ er die Räumlichkeiten aufwendig neu ausgestalten. Nach seinem Tod schenkte seine Witwe Schloss Ratibor der Stadt Roth, die seit 1953 ein Museum in den historischen Räumen untergebracht hat.
Es dauerte nicht lange, da kaufte der Rother Tressenfabrikant Johann Philipp Stieber Schloss Ratibor, der neben seiner Wohnung auch Teile des Schlosses als Manufaktur nutzte. Später ließ er die Räumlichkeiten aufwendig neu ausgestalten. Nach seinem Tod schenkte seine Witwe Schloss Ratibor der Stadt Roth, die seit 1953 ein Museum in den historischen Räumen untergebracht hat.
8. Schloss Schwarzenberg
Scheinfeld – Landkreis Neustadt-Bad Windsheim
Die Geschichte der ehemaligen Burganlage reicht bis ins Jahr 1150 zurück. Aus dieser Zeit weiß man aber leider nicht allzu viel über die Anlage. Sie wechselte in der ersten Zeit mehrfach die Eigentümer, bis dann Erkinger von Seinsheim-Stephansberg die Burg für viele Jahre in Familienbesitz brachte. Einer der Burgherren war sogar maßgeblich an der ersten allgemeingültigen Gesetzgebung beteiligt, der sogenannten Bambergensis. Das war der Vorreiter der heutigen Straf- und Prozessordnung.
- Schule
9. Petzsches Schloss Schwarzenbruck
Schwarzenbruck – Landkreis Nürnberger Land
Aus dem Jahr 1562 stammt das Petzsche Schloss, dass früher Schloss Schwarzenbruck genannt wurde. An seiner Stelle stand anscheinend schon vorher einmal ein Vorgängerbau, der allerdings im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört wurde. Nachdem das Anwesen durch unzählige Hände gegangen war, kam es 1876 in den Besitz der Familie Petz von Lichtenhof, deren Stiftung es bis heute angehört.
- Privatbesitz
- nur von außen zu besichtigen
10. Altes und Neues Schloss Behringersdorf
Behringersdorf – Landkreis Nürnberger Land

Adresse
Schwaiger Str. 22, 90571 Schwaig-Behringersdorf
Auf der anderen Seite der Pegnitz liegt der dritte Ortsteil der Gemeinde Schwaig: Behringersdorf. Die Geschichte des Ortes geht mindestens bis in das 13. Jahrhundert zurück, als Berengar von Rückersdorf dort eine Burg erbauen ließ, um in ihr seinen Dienstsitz einzurichten. Zusammen mit der Burg Malmsbach kam diese später als Reichslehen an die Herren von Gründlach. Nach mehrmaliger starker Beschädigung der Gebäude in den Markgrafenkriegen kam das Anwesen irgendwann im 15. Jahrhundert dann in die Hände der Patrizerfamilie Tucher.
- in Privatbesitz
- nur von außen zu besichtigen
Burgen in Mittelfranken
11. Kaiserburg Nürnberg
Nürnberg
Die Kaiserburg ist als das Wahrzeichen Nürnbergs auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Bereits seit dem Mittelalter repräsentiert ihre Silhouette die Macht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Und auch heute noch ziert sie Firmenlogos und Visitenkarten bedeutender Nürnberger Unternehmen. Die Burg ist das Sinnbild für die herausragende Stellung der Reichsstadt Nürnberg und wird 1050 als Königsgut erstmals urkundlich erwähnt. Noch heute ist man bei einem Spaziergang durch die Altstadt umgeben von uralten Gemäuern, die Geschichten erzählen.
12. Burg Cadolzburg
Cadolzburg – Landkreis Fürth
Muffig riecht es nur im Hungerturm, und das ist mit Absicht so inszeniert. Ansonsten trifft man im neuen Museum Mittelalter zum Anfassen. Anfassen und Fühlen ist nicht nur an vielen Stationen erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. An manchen Tagen könnt ihr das Mittelalter auch Schmecken, denn es gibt tolle Workshops, vor allem für Kinder. Nach jahrelangem Leerstand hat sich nun endlich etwas getan. Die Burg Cadolzburg ist nach liebevoller Sanierung jetzt wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein sehenswertes Museum der etwas anderen Art ist entstanden.
- Museum
13. Burg Colmberg
Colmberg – Landkreis Ansbach
Hier trieben nicht nur die Raubritter, sondern auch der Markgraf Friedrich I und die staufischen Kaiser ihr Unwesen. 1000 Jahre hat die Burg Colmberg jetzt schon auf dem Buckel, heute befindet sich in den historischen Gebäuden ein Hotel nebst Gaststätte, in der man sich zumindest beim Ritteressen noch einmal in die alten Zeiten zurückversetzen kann. Im Sommer ist der wunderschön im Innenhof gelegene Biergarten eine echte Attraktion.
- in Privatbesitz
- Hotel/Gaststätte
14. Burg Abenberg
Abenberg – Landkreis Roth
Im 11. und 12. Jahrhundert war die Burg Stammsitz der Grafen von Abenberg. Dann kommt sie in die Hände der Burggrafen von Nürnberg, die den Reichtum nutzen, um ihre Herrschaft weiter auszubauen. Anschließend nutzen sie rund 500 Jahre die Fürstbischöfe von Eichstätt, bis schließlich die Romantik zuschlägt und die Anlage umgebaut wird. Heute beherbergt die Burg zwei Museen: das Haus fränkischer Geschichte und das Klöppelmuseum, außerdem ein Hotel mit Restaurant.
- Innenhof frei zugänglich
- in den Gebäuden befinden sich Museen
15. Burg Wernfels
Wernfels bei Spalt – Landkreis Roth
Mitten im Fränkischen Seenland zwischen dem Landkreis Roth und Weißenburg-Gunzenhausen liegt das Spalter Hügelland, unter Bierkennern auch als Spalter Hopfenland bekannt. Für Wanderfreunde sind die sanften Hügel mit Obst- und Hopfengärten, bunten Wiesen und weiten Wäldern schon lange kein Geheimtipp mehr. Rings um die Stadt sind malerische Wanderwege angelegt, die das Herz eines jeden Naturliebhabers höherschlagen lassen. Mittendrin Burgen, Mühlen und jede Menge Geschichte. Heute hat es uns nach Wernfels verschlagen.
- Jugendherberge
16. Burgthann (oder Burg Thann)
Burgthann – Nürnberger Land
Aus 35 Metern Höhe konnten die Bewohner der Burg Thann die Umgebung bestens überwachen. Als natürlicher Schutz vor Feinden diente der Burgberg, denn nur ein einziger Zugang führte von der Südseite über eine Zugbrücke hinein in die wehrhafte Vorburg, die ihrerseits die Hauptburg schützte. Alle anderen Seiten waren durch steile Abhänge gesichert. Drohte Gefahr, schloss man die schweren Eichentore und zog einfach die Zugbrücke hoch. Heute ist in der Burg ein Museum untergebracht, das ihr in den Sommermonaten an jedem dritten Sonntag im Monat besuchen könnt.
- Museum
Ruinen in Mittelfranken
Ruine Wasserschloss Oberbürg
Nürnberg

Adresse
Oberbürger Str. 1, 90482 Nürnberg
Als eine der prächtigsten Herrensitze in Nürnberg galt einst die Oberbürg am östlichen Stadtrand von Nürnberg. Das in einer Weiheranlage gelegene Wasserschloss wurde Anfang des 15. Jahrhunderts schon nach wenigen Jahrzehnten im Ersten Markgrafenkrieg niedergebrannt und lag einige Jahre in Trümmern. Das neu aufgebaute Schloss schaffte es wiederum nur rund 50 Jahre. Denn dann kam der Zweite Markgrafenkrieg, in dem auch dieser Bau zumindest geplündert, wenn nicht gar zerstört wurde. Heute trifft man nur noch auf die Ruine der alten Gemäuer.
- Außenanlage frei zugänglich
- Eintritt frei
Burgruine Hilpoltstein
Hilpoltstein – Landkreis Roth
Noch bevor Heinrich von Stein eine Burganlage aus Sandstein um 1250 errichtete, gab es schon Bauten aus Holz an dieser Stelle. Sie wurde an der damals wichtigen Handelsstraße zwischen Nürnberg über Salzburg nach Rom gebaut. Früher einmal war die Burg – wie auch die Stadtmauer – mit weißem Kalk getüncht, sodass sie schon von Weiten vom Berg herableutete. Heute ist die Ruine, in der übrigens als letzte die Pfalzgräfin Dorothea Maria von Sulzbach wohnte, für die Öffentlichkeit zugänglich.
- in den Sommermonaten tagsüber frei zugänglich
- Eintritt frei
Burg Veldenstein
Neuhaus a.d. Pegnitz – Nürnberger Land
Oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz im wunderschönen Nürnberger Land steht die mittelalterliche Höhenburg Veldenstein. Ob die Anlage nun vom Eichstädter Bischof im 10. Jahrhundert oder unter Kaiser Friedrich II. gut 100 Jahre später erbaut wurde ist strittig. Sicher ist aber, dass die Burg Veldenstein ab dem 13. Jahrhundert zum Bistum Bamberg gehörte. Unter den adeligen Vertretern des Bischofs zeitweise auch die Herren von Egloffstein. Zwar ist die Burgruine noch nicht ganz fertig restauriert, trotzdem aber jetzt schon herrlich anzusehen.
- in den Sommermonaten tagsüber frei zugänglich
- Eintritt frei
Festung Rothenberg
Schnaittach – Nürnberger Land
Oberhalb des Marktes Schnaittach im Landkreis Nürnberger Land thronen 200 Meter markanten Reste einer ehemaligen Veste aus dem 18. Jahrhundert, die Festung Rothenberg. Heute ist das imposante Bollwerk, dessen Ursprünge zurück bis ins 13. Jahrhundert reichen, mit der umliegenden Natur verwachsen. Beeindruckend ist nicht nur ihr guter Erhaltungszustand, sondern vor allem die unterirdisch verlaufenden Kasematten, die einen wahren Einblick in die Dimensionen der Festung gewähren.
- Zutritt nur im Rahmen einer Führung
Burg Pappenheim
Pappenheim – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Malerisch an einer Schleife der Altmühl liegt oberhalb der gleichnamigen Stadt die Burg Pappenheim. Erste Teile der Anlage ließ Heinrich I. Mitte des 11. Jahrhunderts erbauen. Über drei Jahrhunderte erweiterten dann die Reichserbmarschälle von Pappenheim immer weiter, sodass zur Kernburg eine Hauptburg mit Vorburg und Bergfried wurde. In der damaligen Kutschenhalle des Marstalls wurde 2002 das Natur- und Jagdmuseum eröffnet.
- Museum
- Burg-Führungen nach Voranmeldung
Obere Veste Treuchtlingen
Treuchtlingen – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Die Adeligen von Treuchtlingen wohnten bis ins 12. Jahrhundert noch in einem Steinhaus an der Altmühl. Dann bauten sie sich auf den Bergsport eine wehrhafte Anlage mit Wohnturm. Für viele Jahre waren sie die alleiningen Herren über die zum Markt erhobene Ortschaft, bis sie dann im 15. Jahrhundert ausstarben. Im Anschluss wurde sie an die Marschälle von Pappenheim verkauft, bevor der Markt an die Markgrafen von Ansbach fiel. Der Verfall kam aber schon früher, denn die Pappenheimer kümmerten sich schon länger nicht mehr gebührend um ihre Burg. Heute finden hier alle drei Jahre das historische Burgfest statt.
- frei zugänglich
- Eintritt frei
- Zugang über Parkplatz Hahnenkammstraße



























