Geotop-Wanderungen im Landkreis Forchheim

Was gibt es Schöneres, als auf einer Wanderung auf massive Felsformationen, Höhlen, Quellen oder auch Fossilien am Wegesrand zu treffen? Im Landkreis Forchheim ist das nicht schwer, denn hier im Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura gibt es jede Menge Geotope, die spannende Highlights auf der Tour garantieren. Und damit du sie auch alle findest, haben wir ein paar Rundwege für dich, die zum Teil ein halbes Dutzend Geotope beinhalten. Lass dich überraschen!

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Eines der bekanntesten Geotope: die Versturzhöhle Riesenburg bei Engelhardsberg

Übersicht

Der Landkreis Forchheim aus geologischer Sicht

Der oberfränkische Landkreis Forchheim reicht vom Herzen der Nördlichen Frankenalb über das Tal der Regnitz bis zu den Höhenzügen des Forchheimer Waldes im Westen, der mit seinen bewaldeten Hügeln Höhen bis zu gut 380 Meter erreicht.

Vor allem das Wiesenttal prägt neben dem Regnitztal den Charakter des Landkreises Forchheim. Im Westen der Regnitz geht es dann etwas weiter hinauf. Einige der Höhenzüge in der Fränkischen Alb übertreffen die 500-Meter-Marke. Den höchsten Punkt bildet die 602 Meter hohe Silberecke bei Hiltpoltstein.

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Kapuzinerkegelbahn alias Theaterhöhle in Gößweinstein

Gesteine

Der Untergrund des Forchheimer Waldes ist von verschiedenen Sandsteinen geprägt, die vom Burgsandstein über Rhätsandstein bis hin zu Feinsandsteinen reichen. Bemerkenswert sind die Feinsandsteinschichten westlich der Regnitz, in denen noch Meeresmuscheln gefunden werden können.

Auf der Ostseite der Regnitz führen die Feinsandsteine hingegen vorwiegend kohlige Pflanzenstückchen. Ansonsten sind die Gesteine aus dem Unteren Jura mit dunklen Tonen überlagert. Ungewöhnlich sind auch die Ammonitenplatten, wie sie in Schlaifhausen am Fuße des Walberla vorkommen. Sie kennt man sonst eher aus dem Altmühltal.

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Unter diesem Felsmassiv versteckt sich das Geotop Quackenschloss

Über den Tonschichten findet man an den steil ansteigenden Hängen Doggersandstein. Und dieser bildet auch den Sockel der Frankenalb. Albeinwärts häufen sich dann die massigen Dolomite und Kalke, die entlang der Täler – vor allem im Wiesenttal und Trubachtal – als eindrucksvolle Riffdolomitfelsen herauswittern. Die hellen Felszinnen über dem grünen Tälern sind der Inbegriff der Romantik. Sie haben letztendlich zu dem Namen Fränkische Schweiz geführt.

Geotope in Hülle und Fülle

Zwar finden sich in der Liste der Geotope im Landkreis Forchheim seitenweise Treffer, dennoch mag es gar nicht so einfach erscheinen, eine tolle Wandertour zusammenzustellen. Vielleicht habt ihr ja Lust, eine von unseren Routen auszuprobieren. Bei jeder von ihnen haben wir versucht, gleich mehrere Geotope zu besuchen – insofern das möglich war.

Viel Spaß beim Nachwandern!


Geotop 1

Dolomitfelsnadeln Adlerstein

Engelhardsberg

Adlerstein zwischen Riesenburg und Quackenschloss bei Engelhardsberg im Wiesenttal

Südlich von Engelhardsberg ragt am Hang des Kosertals die Felsburg Adlerstein in den Himmel. Sie ist nicht nur wunderschön anzuschauen, sondern sie gehört auch zu den geologischen Besonderheiten im Landkreis Forchheim. Beim Adlerstein handelt es sich um einen der seltenen guten Aufschlüsse von Phyllit, einem Gestein, das sonst eher Richtung Frankenwald verbreitet ist.

Wer einmal genauer hinsieht, erkennt die feinblättrige Struktur, die eher an Schiefer erinnert. Wer schwindelfrei ist, kann über eine schmale Eisentreppe hinausteigen. Eine Treppe gibt es hier seit 1905, davor musste man bei einem lokalen Bauern nach einer Leiter fragen.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG VON DER RIESENBURG ZUM QUACKENSCHLOSS

  • Geotope auf dem Weg: Riesenburg, Adlerstein, Quackenschloss
  • Länge: 4,8 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig

Geotop 2

Höhlenruine Riesenburg

Engelhardsberg

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Von den unzähligen Höhlenruinen ist die Riesenburg bei Engelhardsberg sicherlich eine der eindrucksvollsten Exemplare. Als Reste des eingestürzten Höhlendachs spannen sich heute noch drei bis zu 12 Meter lange Felsbögen über die einstiege Karsthöhle. Hinter einem kurzen Anstieg direkt vom Wanderparkplatz aus kann man die Versturzhöhle Riesenburg über mit einem Geländer gesicherten Treppenaufstieg durchqueren und erreicht hinter einer Naturbrücke den berühmten Aussichtspunkt.

Bereits im 19. Jahrhundert war die Riesenburg mit ihrem wildromantischen Charakter ein beliebtes Ausflugsziel. Während der Graf, der die Höhle damals kaufte, die kahlen Hänge aufforsten ließ, um sie besser in Szene zu setzen, ist es heute gängige Praxis, die Felshänge wieder freizustellen, um den Blick auf die Felsen schon von Weitem auf sich zu ziehen.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG VON DER RIESENBURG ZUM QUACKENSCHLOSS

  • Geotope auf dem Weg: Riesenburg, Adlerstein, Quackenschloss
  • Länge: 4,8 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 3

Quackenschloss

Engelhardsberg

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Das dritte Geotop im Bunde rings um Engelhardsberg ist das Quackenschloss. Hier handelt es sich um eine Karsthöhlenruine aus einem extrem hoch gelegenen Höhlensystem (505 m). Rund 20 Meter lang ist die Durchgangshöhle mit ihren glatten Felswänden, die Reste von Brachiopoden aufweisen. Brachiopoden sind sogenannte Armfüßer, also muschelähnliche Lebewesen. Zwar sehen sie Muscheln ähnlich – und haben auch eine zweiklappige Schale – diese weist allerdings eine andere Symmetrie auf. Außerdem besitzen Brachiopoden eine Muskulatur, um die Schalen aktiv zu öffnen und zu schließen, während das Öffnen des Gehäuses bei Muscheln ohne Muskelzug funktioniert.

Die fossilen Vorkommen von Brachiopoden geben Aufschluss darüber, dass sich hier früher einmal ein Meer befunden haben muss, denn sie leben ausschließlich maritim – und zwar in den Flachwasserzonen. Während die für das Altmühltal charakteristischen Ammoniten mit ihrem Schneckengehäuse in der Kreidezeit ausstarben, gibt es Brachiopoden auch heute noch.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG VON DER RIESENBURG ZUM QUACKENSCHLOSS

  • Geotope auf dem Weg: Riesenburg, Adlerstein, Quackenschloss
  • Länge: 4,8 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 4

Steinerne Frau auf dem Walberla/Ehrenbürg

Kirchehrenbach – Frankendolomit

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Am Ende (oder auch am Eingang – das ist Ansichtssache) des Wiesenttals rag ein einsamer Zeugenberg aus dem Rand der Frankenalb heraus, das Walberla. Die Ehrenbürg – so der offizielle Name des Berges – gehört zu den beliebtesten Wanderbergen Frankens. Rings um seinen Gipfel ragen bastionsförmige Felsen aus Dolomitgestein in den Himmel. Bei ihnen handelt es sich um die Überbleibsel massiger Schwammriffe. Wenn in senkrechte Felsklüfte im Dolomit die Verwitterung fortschreitet, können einzelne Felsentürme frei am Hang stehen bleiben.

Auch ihr droht irgendwann in Zukunft der Absturz ins Tal, wie allen Felsnadeln, die keine stützende Verbindung zum Nachbargestein mehr haben. Dann neigt sie sich immer weiter Richtung Tal, bis sie schließlich abrutscht und als Blockschutt am Fuße des steilen Hanges liegenbleibt. Bis dahin können wir sie noch viele Jahre als markantes Geotop im Landkreis Forchheim bei einer Wanderung aufs Walberla bewundern.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG AUF DEN BERG DER FRANKEN: DAS WALBERLA

  • Geotope auf dem Weg: Zwillingsfelsen, Ehrenbürgfelsen, Steinerne Frau
  • Länge: 6 km
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

Geotop 5

Ehrenbürgfelsen

Kirchehrenbach – Frankendolomit

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Die Ehrenbürg ist aus geologischer Sicht nicht einfach nur ein Berg. Sie zeigt uns ein Profil durch 60 Millionen Jahre Erdgeschichte. Besteigt man das Walberla von Kirchehrenbach aus, dann durchquert man die einzelnen Schichtfolgen. Das Fundament bildet eine dicke Schicht aus Rhätsandstein aus der Keuperzeit vor etwa 230 Millionen Jahren. Darüber Gesteine aus dem Lias, der ältesten Periode des Jura (etwa 200 Millionen Jahre alt). Ihnen folgen als Opalinuston bezeichnete Tone und Tongesteine. Darüber ist eine Schicht Eisensandstein – ebenfalls horizontal angeordnet. Die Spitze bildet ein Kalkfundament. Die beiden Gipfel Walberla und Rodenstein bestehen aus Dolomit und sind deshalb kaum erodiert erhalten geblieben.

Wer es hinüber Richtung Schleifhausen schafft, kann zudem fast vollständig erhaltene Ammonitengehäuse in der nur 20 Zentimeter dicken Kalksandsteinbank finden. Durch den kohlensäurehaltigen Regen ist der Kalk nahezu herausgelöst und die Ammonitenschalen freigelegt. Um die Ammoniten betrachten zu können, solltet ihr nicht zu lange warten, denn die Dactyliocerasbank ist in den letzten Jahren dem Raubbau durch Fossilienhändler schon fast vollständig zum Opfer gefallen.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG AUF DEN BERG DER FRANKEN: DAS WALBERLA

Geotope auf dem Weg: Zwillingsfelsen, Ehrenbürgfelsen, Steinerne Frau

  • Länge: 6 km
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 6

Zwillingsfelsen Walberla

Kirchehrenbach

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Am Rande des Gipfelplateaus ragen aus dem Walberla bastionsartige Felsnadeln empor. Zu ihnen gehört nicht nur die Steinerne Frau, sondern auch die Zwillingsfelsen auf der gegenüberliegenden Seite etwas versteckt am östlichen Rand. Auch diese Felsformation ist bereits vollständig vom dazugehörigen Felsmassiv abgetrennt. Damit ist das Geotop früher oder später dem Untergang geweiht.

Die Felsen auf der Ehrenbürg gehörten damals zu einem langgestreckten Riffgürtel, der sich im Norden von Bayreuth bis ins südlich gelegene Nördlinger Ries erstreckte. Dass es hier auf dem Walberla besonders schön ist, das wusste auch schon der berühmte Nürberger Maler und Grafiker Albrecht Dürer, der die Ehrenbürg in der Eisenradierung Die große Kanone verewigte.

Unsere Wanderempfehlung:

WANDERUNG AUF DEN BERG DER FRANKEN: DAS WALBERLA

  • Geotope auf dem Weg: Zwillingsfelsen, Ehrenbürgfelsen, Steinerne Frau
  • Länge: 6 km
  • Dauer: 2 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 7

Zinken und Napoleonsfels

Gößweinstein

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Am Hang des Wiesenttals in Gößweinstein liegt das Naturwaldreservat Eibenwald in unmittelbarer Nähe zur Burg Gößweinstein. Hindurch führt der Felsensteig, ein zwar kurzer, aber dennoch sehr spektakulärer Steig, der an einer Felswand aus Dolomit entlangführt.

Und an ebendieser Felswand liegen gleich zwei der Geotope im Landkreis Forchheim direkt nebeneinander: der Zinken und der Napoleonsfels. Rings um Gößweinstein gibt es über ein halbes Dutzend Geotope, und deshalb ist den vielen atemberaubenden Fenstern in die Erdgeschichte gleich ein ganzer Wanderweg gewidmet, der Geopfad Gößweinstein.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

Geotop 8

Felsen mit Elisabethengrotte

Gößweinstein

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Ebenfalls aus dolomitisiertem Schwammkalkfelsen besteht der Felsen mit der Elisabethengrotte knapp unterhalb des Gipfels des Kreuzberges in Gößweinstein. Ihren Namen hat die Grotte von einer Geschichte, in der die Landgräfin von Thüringen, später als Heilige Elisabeth bekannt, während eines Gewitters Unterschlupf fand. Sie war nach ihrer Vertreibung Anfang des 13. Jahrhunderts von der Wartburg nach Pottenstein geflohen und auf ihrem Weg von einem schlimmen Unwetter überrascht worden.

Die Karsthöhle ist natürlichen Ursprungs. Hinter einem Absperrgitter befindet sich die Statue der Heiligen Elisabeth und einen Stein mit einer tellerartigen Vertiefung. Diese Vertiefung ist immer mit Wasser gefüllt. Das seltsame daran: Auch nach beständigem Ausschöpfen füllt sich das kleine Becken immer wieder mit Wasser, was niemand wirklich erklären kann.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel

Geotop 9

Felsen mit Kapuzinerkegelbahngrotte

Gößweinstein

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Seit 1723 hat Gößweinstein ein Kloster. Damals wurde es von Lothar Franz von Schönborn als Kapuzinerkloster gegründet, um die örtliche Wallfahrt zu fördern. Dort lebte auch einmal ein adeliger Mönch, der ganz und gar kein Kapuzinerleben führte. Ihm wird nachgesagt, dass er den Abend gerne im Wirtshaus abhing, durch die Felspartien streifte und Stunden auf der Kegelbahn zubrachte. Wahrscheinlich stammt die Bezeichnung der Grotte von dieser Begebenheit.

Heute wird die Grotte oder Halbhöhle mit ihrem weiten Vorplatz, auf dem Bänke angebracht sind, gerne für Theateraufführungen genutzt. Das brachte ihr den zweiten Namen ein: Theaterhöhle. Oberhalb der Theaterhöhle befindet sich übrigens ein weiterer Aussichtspunkt, die Ludwigshöhe.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 10

Gernerfels

Gößweinstein

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Dort, wo der Ailsbach und die Püttlach in die Wiesent münden, da liegt wunderschön auf einer Anhöhe der Markt Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz. Besonders gut ist die Aussicht über den idyllischen Ort mit seiner Burg und Wallfahrtsbasilika vom Gernerfelsen aus. Beliebt sind die steil herauspräparierten Felsen auch bei Kletterbegeisterten, die es weniger auf die Aussicht abgesehen haben.

Aber keine Bange, ihr müsst nicht an den senkrechten Wänden heraufklettern, es führen auch Stufen hinauf auf den Gernerfels. Inzwischen wurde das Geotop auf dem Kreuzberg freigelegt, das heißt, alle Bäume ringsum abgeholzt. Jetzt kann man den Felsen zwar besser sehen, seine Idylle hat er jedoch leider verloren. Trotzdem ist die fantastische Aussicht natürlich nach wie vor gegeben.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 11

Stempfermühlquelle

Gößweinstein

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Ein sehr auffälliges Merkmal des Karstgebietes ist, dass nahezu keine oberirdischen Fließgewässer vorhanden sind. Die Entwässerung der Anhöhen erfolgt seit Millionen von Jahren unterirdisch. Fast direkt unterhalb des Naturwaldreservates Eibenwald mit dem Zinken und Napoleonsfels schüttet die Stempfermühlquelle durchschnittlich 550 Liter ihres Wassers pro Sekunde aus dem Berghang in die Wiesent. Damit ist sie die stärkste Quelle im Landkreis Forchheim und in der gesamten Fränkischen Schweiz. Jüngste Erforschungen haben ergeben, dass die Stempfermühlquelle unterirdisch mit der Fellner Doline verbunden ist.

Ihr Quellbecken liegt auf der der B470 gegenüberliegenden Seite der Wiesent. Das Wasser aus dem Quelltopf ström über einen Ablauf zur Stempfermühle. Was dort früher gemahlen wurde, ist aus dem Namen Stempfer ersichtlich. Damit ist das Stampfen von Getreide mittels Wasserkraft gemeint.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 12

Höhle in der Fellner Doline

Gößweinstein

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Dass sich unter der unscheinbaren, leicht trichterförmigen Vertiefung am östlichen Ortsrand von Gößweinstein die tiefste bekannte Höhle der Fränkischen Alb verbirgt, das wissen nur wenige. Vielleicht deshalb, weil man als normaler Besucher nicht in die fast 100 Meter tiefen Schächte nicht hineindarf. Die engen Schächte führen teils senkrecht in die Tiefe zu einem etwa 50 Meter langen Horizontalgang auf dem Schachtgrund.

Als 1899 ein Zugang ergraben und gesprengt worden war, begann die Erforschung der Höhle. Damals erhoffte man sich die Entdeckung einer weiteren Tropfsteinhöhle, deshalb schuf man einen künstlichen Schacht zum damaligen Endpunkt. Dieser Schacht ist heute wieder verschlossen, damit sich keine übermütigen Besucher hineinverirren. Auf der Infotafel könnt ihr ein paar Eindrücke von ihrem Innenleben erhaschen.

Unsere Wanderempfehlung:

GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Fellner Doline, Gernerfels, Stempfermühlquelle, Zinken, Napoleonsfels, Kapuzinerhöhle, Elisabethengrotte
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel


Geotop 13

Binghöhle

Streitberg

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Zu den atemberaubenden unterirdischen Geotopen, die auch für Besucher erschlossen ist, gehört die Binghöhle bei Streitberg. Die Tropfsteinhöhle ist so ganz anders als ihre Brüder und Schwestern in der Fränkischen Schweiz. Das liegt daran, dass die Binghöhle als einzige Schauhöhle nicht im Schwammkalk- oder Dolomitgestein gebildet wurde, sondern im 20 Meter mächtigen, horizontal geschichteten Kalken des Malm Beta liegt.

Große Säle mit meterhohen Deckengewölben sucht man hier vergebens, denn in die Binghöhle begibt man sich auf die Spuren eines ausgetrockneten fossilen Flusslaufes, der sich hier früher einmal durch den Berghang schlängelte. Neben den üblichen säulenförmigen Stalaktiten und Stalagmiten sind in dem oberfränkischen Geotop auch andere Formationen wie Vorhänge

ALLE INFOS ZUR BINGHÖHLE (nebst Öffnungszeiten und Eintrittspreisen)

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 14

Felsnadel Langenstein

Streitberg

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Auf dem Weg von Streitberg oder dem Parkplatz zur Binghöhle kommt ihr auf einem schmalen Pfad an einer hoch aufragenden Felsnadel vorbei, die im unteren Bereich schon stark von Büschen und Bäumen verdeckt ist. Eine Gedenktafel erinnert an das tragischen Schicksal des jungen Bergsteigers Anton Völkel, der vor genau 100 Jahren hier ums Leben kam.

Der junge Nürnberger Höhlenfreund wollte am Himmelfahrtstag 1923 mit zwei Freunden den Napoleonsfels in Gößweinstein besteigen. Weil sich Anton verspätete, traf er seine Bergsteigerfreunde nicht mehr an und versuchte alleine sein Glück am Langenstein, auch Schauertaler Turm oder Streitberger Finger genannt. Als er bei einsetzendem Regen ohne Seilsicherung wieder abstieg, nahm das Schicksal seinen Lauf: Toni stürzte 25 Meter in die Tiefe und starb noch am gleichen Abend im Sanatorium in Streitberg.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 15

Schwammkalkfelsen an der Streitburg

Streitberg

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Im seichten Karst um Streitberg hat sich die Wiesent im Laufe der Zeit bereits in die nicht verkarstungsfähigen Malmkarbonate eingetieft, denn die verwitterungsanfällgen Doggerschichten waren hier leicht auszuräumen. So verwundert es nicht, dass das Wiesenttal so breit ausgelegt ist. Ganz im Gegensatz zum wasserreichen Tal, herrscht auf den Hochflächen ein permanenter Wassermangel, was dem durchlässigen Gestein im Untergrund geschuldet ist, das den Regen im Nu versickern lässt.

Das hatte sicherlich auch Konsequenzen für die Bewohner der aus Tuffgestein erbauten Streitburg (und der gegenüberliegenden Burg Neideck). Noch bis in die 1950-Jahre musste in Trockenperioden Trinkwasser mit Fuhrwerken aus dem Flußtal auf die Hochflächen gekarrt werden. Eines der schönsten Geotope im Wiesenttal sind die Schwammkalkfelsen bei Streitberg, auf denen die Reste der ehemaligen Streitburg stehen. Wer sich nahe an den Abgrund wagt, kann sie wunderbar betrachten.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 16

Kalkfelsen am Hummerberg

Streitberg

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Wie an einer Kette aufgereiht sind an der Flanke des Hummerberges hinter dem Luftkurort Streitberg mächtige Schwammkalkstotzen aufgereiht. Unter den vielen Formen, die weltweit im Kalkgestein vorkommen, sind zwei besonders auffällig. Die eine Form, sogenannte Kegel, entstehen ausschließlich in den Tropen.

In unseren Breitengraden treffen wir eher auf die zweite Variante der turmartigen Kalksteinformation. Diese sogenannten Stotzen kommen vereinzelt im Sauerland, Thüringen und Am Rande der Schwäbischen Alb vor (beispielsweise der Burgfels Dollnstein und der Dohlenfels Kohnstein). en markantesten Aufschluss in den Malm-Delta-Schwammkalken bildet Und eben der weithin sichtbare – und markanteste Aufschluss in der Fränkischen Schweiz, die Felsbastion des Hummerstein. Die Stotzen stammen aus dem tropischen Flachmeer und sind im Grunde nichts anderes als Überbleibsel fossiler Korallenriffe.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 17

Schwammkalkfelsen Markgrafenstein

Streitberg

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Die Fränkische Alb besteht aus Karbonatgesteinen des Weißen Jura, einer Zeit vor rund 150 Millionen Jahren (auch Malm genannt). Die aus Schwammriffkalken aufgebaute Schicht der Nördlichen Frankenalb ist um die 200 Meter mächtig. Im Gegensatz zur Schwäbischen Alb wurde die Frankenalb während der Oberkreidezeit (vor etwa 100 Millionen Jahren) mit mehreren hundert Meter an Sedimenten eingedeckt.

Beim Schwammkalkfelsen Markgrafenstein handelt es sich um einen kuppenförmig aufgebauten Schwammkalkfelsen, der hohe Mengen an Mergel – einem Gemenge aus Ton und darin fein verteiltem Kalk – enthält. Für Geologen ein Paradebeispiel, für Laien wunderbar zu erkennen. Da wundert es nicht, dass der Markgrafenstein in die Liste der Geotope aufgenommen wurde.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 18

Müllerfelsen

Streitberg – Untere Mergelkalke/Frankendolomit

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Das Wiesenttal ist ein wahres Mekka für Geotope im Landkreis Forchheim. Wie um Gößweinstein herum tummeln sich auch um Streitberg die geologischen Sehenswürdigkeiten. Ein besonders eindrucksvoller Aufschluss, der den Übergang von geschichteten Kalken zum Riffdolomit veranschaulicht, ist der Müllerfelsen, den man hervorragend von der gegenüberliegenden Anhöhe bei Streitberg vom Pavillon aus betrachten kann.

Im unteren Bereich des Felsens liegen dicke Schichten an Kalken, die sich aus Kieselschwämmen gebildet haben. Diese Bänke aus Kalk überlagern massige Riffdolomite, die aus Resten von Schwämmen und Algen entstanden sind. Im Gegensatz zu den Kalken wurden sie in der Folgezeit kaum kompaktiert, sodass sie später durch das Wasser, das durch die Poren floss, zu Dolomit umgewandelt wurden. Die Studien des Müllerfelsens trugen viel zum Verständnis der Erdgeschichte bei.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 19

Steinbruch an der Streitburg

Streitberg

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Im ehemaligen Bruch an der Streitburg sind die weißgrauen, harten, splittrigen und perfekt gebankten Kalke des Malm Beta aufgeschlossen, die vor etwa 150 Millionen Jahren entstanden sind. Nur 100 Meter weiter unterhalb der Burg ist schon wieder ein anderes Gestein vorherrschend.

Diese Schichtkalke werden auch Werkkalke genannt, denn als Baustoff sind sie besonders gut geeignet. Die Werkkalkschicht hier auf dem Streitberg ist rund 15 Meter mächtig, ein guter Teil davon liegt als senkrechte Felswand für jeden sichtbar frei.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 20

Ruinenfelsen Burg Neideck

Streitberg

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In Blickweite der Ruine Streitburg stehen die Reste der Burg Neideck, die wahrscheinlich um 1150 von den Edelfreien von Schlüsselberg auf einem Riffstotzen aus dem berühmten Frankendolomit errichtet wurde. Die Spornburg Neideck gilt als eine der wichtigsten Burganlagen der Region und ist eines der Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz.

Den Schlüsselbergern gelang es, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein Machtzentrum von Neideck aus aufzubauen. Das führte dazu, dass sich 1347 die Bischöfe von Würzburg und Bamberg mit den Nürnberger Burggrafen zusammenschlossen und die Burg angriffen. Burgherr Konrad II. von Schlüsselberg starb durch ein Wurfgeschoss, die Burg nahm erheblichen Schaden. Bis zu ihrer Zerstörung im 2. Markgrafenkrieg 1553 gehörte Neideck dann zum Hochstift Bamberg.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER STREITBURG ZUR BINGHÖHLE

  • Geotope auf dem Weg oder in Sichtweite: Binghöhle, Felsnadel Langenstein, Schwammkalkfelsen Streitberg, Kalkfelsen Hummerberg, Markgrafenstein, Müllerfelsen, ehemaliger Steinbruch an der Streitburg, Ruinenfelsen Burg Neideck
  • Länge: 4 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 21

Felsen mit Konstantinengrotte

Behringersmühle

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Kurz bevor der Ailsbach bei Behringersmühle in die Püttlach und nur ein paar Meter darauf in die Wiesent mündet, liegt auf dem bewaldeten Hügel auf der rechten (südlichen) Seite eine Felsformation, die im unteren Bereich die Konstantinengrotte beherbergt. Die Grotte wirkt fast ein wenig wenig unscheinbar. Trotzdem ist der Felsen wegen seiner Bankung im oberen Bereich in die Liste des LfU der Geotope im Landkreis Forchheim aufgenommen worden. Heute wird die geräumige Grotte für Feste genutzt.

Unsere Wanderempfehlung:

AILSBACHTAL-RUNDWEG VON BEHRINGERSMÜHLE

  • Geotope auf dem Weg: Konstantinengrotte
  • Länge: 12,8 km
  • Dauer: 3,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


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Alle unsere Wandertouren und Ausflugsziele im Landkreis Forchheim, Franken und ganz Bayern findet ihr auch auf unserer INTERAKTIVEN KARTE.

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