Geotop-Wanderungen im Landkreis Bayreuth

Jeder von uns kennt und liebt sie: die wundervollen Felsen, Höhlen und Schluchten in der Fränkischen Schweiz und dem Fichtelgebirge. Einige von ihnen sind vom Landesamt für Umwelt in die Liste der Geotope in Bayern aufgenommen worden, weil sie zudem wundervolle Einblicke in die Millionen Jahre alte Erdgeschichte gewähren. Der Landkreis Bayreuth besticht mit einer Vielzahl solcher Highlights.

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In der Saalburg-Felsenwand gibt es eine geheimnisvolle Grotte

Übersicht

Der Landkreis Bayreuth aus geologischer Sicht

Kaum eine Region in Oberfranken ist landschaftlich wie geologisch so abwechslungsreich wie der Landkreis Bayreuth. Das ist kein Wunder, denn schließlich erstreckt er sich zwischen zwei bedeutenden Mittelgebirgen in Bayern. Das ist im südlichen Teil des Landkreises die Nördlichen Frankenalb mit dem Naturpark Fränkische Schweiz, im Norden das Fichtelgebirge, das durch die engen und tiefen Schluchten des Weißen Mains und der Steinach mit ihren Nebenflüssen zerschnitten wird. Hier ist auch Frankens höchster Berg zu finden, der 1051 Meter hohe Schneeberg.

Den Landkreis Bayreuth jedoch nur mit diesen zwei Landschaftsformen zu verbinden, würde ihm nicht gerecht. Denn ganz im Norden reicht ein Teil in die Münchberger Hochfläche (um Gefrees) hinein, deren flachwellige Hügel eine Art Hochebene zwischen dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald bildet.

Zwischen der Fränkischen Alb, dem Fichtelgebirge und dem Oberpfälzer Wald gibt es noch eine vierte Landschaftsform: das Oberpfälzisch-Obermainische Hügelland. Dieser teilweise nur wenige Kilometer breite Streifen zieht sich von der Rodach im Norden, bis zum Oberlauf des Mains und zur Naab im Süden.

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Eine fränkische Elefantenart: der Jura-Elefant

Gesteine

Geologisch gesehen gehört das Fichtelgebirge und die Münchberger Hochfläche zum Thüringisch-Fränkischen Mittelgebirge. In dieser Region ist das Gestein sehr vielfältig beschaffen. Neben Sandstein, Tonschiefern und Grauwacken kommen vereinzelt auch – wie in der Fränkischen Schweiz üblich – Kalkgesteine vor. Eine Besonderheit ist das Auftreten von vulkanischem Gestein wie Basalt. Bekannt und berühmt jedoch ist das Fichtelgebirge für seine großen Granitmassen, die schön Goethe faszinierten.

Westlich von Bayreuth beginnt dann die Nördliche Frankenalb aus dem Jura, der mit seinen tonigen und sandigen Kalkgesteinen eine ganz andere Entstehungsgeschichte aufweist. Sie sind auf die fossilienreichen Sedimente eines ehemaligen Muschelkalkmeeres zurückzuführen. Charakteristisch für die Nördliche Frankenalb sind die steil aufragenden Felsengebilde, die ihr auch den Namen Fränkische Schweiz eingebracht haben. Und weil kalkhaltiges Gestein anfällig für Auswaschungen durch den Regen ist, gibt es hier so viele Höhlen, dass man sie kaum noch zählen kann.

Geotope im Landkreis Bayreuth

Schaut man in die Liste der Geotope im Landkreis Bayreuth, sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Eine solche Vielfalt gibt es sonst kaum irgendwo. Doch wie eine Wanderung planen, auf der man auf kurzer Strecke möglichst viele dieser Schönheiten in der unbelebten Natur entdecken kann. Wir möchten euch mit unseren Touren ein paar Inspirationen bieten, wie das aussehen kann.

Viel Spaß beim Nachwandern!


Geotop 1

Durchgangshöhle Klauskirche

Betzenstein – Fränkische Schweiz

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Unter den unendlich vielen Höhlen, für die die Fränkische Schweiz bekannt ist, gehört die Klauskirche zu einer der geheimnisvollsten. Ganze 32 Meter ist die Durchgangshöhle lang. Für die Höhle hat sich der Name Klauskirche eingebürgert, obwohl eigentlich die ganze Flur ringsum diesen Namen trägt. Man vermutet, dass sich die Bezeichnung auf eine ehemalige Kapelle bezieht, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war.

Schaut man von der Staatsstraße, an der sich ein Parkplatz befindet, Richtung Freibad, blockieren die schroffen Felsen des Klauskirchenberges aus Riffdolomit die Sicht. Die spektakuläre Höhle ist von unten nicht zu erkennnen. Da aber mehrere Wanderwege durch die Klauskirche hindurchführen, ist sie einfach über ein paar Treppenstufen zu erreichen. Ein Besuch lohnt vor allem im Winter, wenn sich bei Frost wunderschöne Eiszapfen wie Wasserfälle an den Innenwänden bilden.

Unsere Wanderempfehlung:

VON DER KLAUSKIRCHE ZUM HEXENTOR

  • Geotope auf dem Weg: Klauskirche, Großer Wasserstein, Wassersteintor
  • Länge: 5,6 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 2

Großer Wasserstein und Wasserteintor

Betzenstein – Fränkische Schweiz

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Das Felsmassiv Großer Wasserstein bei Betzenstein besteht aus zwei Riffdolomit-Felsgruppen, die als Gesamtheit in die Liste der Geotope Bayerns aufgenommen wurden. Ein besonderes Highlight stellt hier ein 12 Meter tiefes Felstor dar, das an der breitesten Stelle über 7 Meter und in der Höhe 6 Meter misst und deshalb fast wie eine Durchgangshöhle wirkt.

Insgesamt erstreckt sich das Geotop auf rund 100 mal 250 Meter und es sind noch zahlreiche weitere wunderschöne Felsformationen und kleinere Felsentore wie das Hexentor zu bewundern, die es jedoch nicht selbst in die Liste geschafft haben. Sie alle sind auf einem kurzen Rundweg zu bestaunen.

Unsere Wanderempfehlung

VON DER KLAUSKIRCHE ZUM HEXENTOR

  • Geotope auf dem Weg: Klauskirche, Wassersteintor, Großer Wasserstein
  • Länge: 5,6 km
  • Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
  • Anstieg: 252 m
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 3

Felswand Langer Berg

Stierberg – Fränkische Schweiz

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Hättet ihr gewusst, das in Franken eine besonders seltene Elefantenart lebt? Nein? Dann müsst ihr euch unbedingt das Geotop Langer Berg südlich von Betzenstein einmal genauer ansehen. Am westlichen Ende der langgestreckten Felswand aus geschichteten Dolomiten aus dem Malm Epsilon steht einer von ihnen. Ein echter Juraelefant!

Er ist jedoch nicht das einzige Highlight am Langen Berg. Das Gestein formt auch hohe Felsnadeln, kleine Höhlen und mit etwas Fantasie Gesichter mit Hakennasen. Durch die senkrecht aufsteigenden Felsen wundert es nicht, dass der Lange Berg auch als Klettergebiet beliebt ist.

Unsere Wanderempfehlung:

JURA-ELEFANT UND BURGRUINE STIERBERG

  • Geotope auf dem Weg: Langer Berg (inklusive Jura-Elefant)
  • Länge: 4,6 km
  • Dauer: 1,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 4

Felsengruppe am Liegersberg

Plech – Veldensteiner Forst

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Unter den hohen Baumwipfeln des Veldensteiner Forstes, der den östlichen Teil des Naturparks Fränkische Schweiz – Frankenjura bildet und bis vor ein paar Jahren auch noch im Namen verewigt war – verbirgt sich so manche geologische Überraschung. Im Gebiet südlich und östlich von dem kleinen Marktflecken Plech reihen sich die atemberaubenden Felsen und Höhlen nur so aneinander.

Ein paar von ihnen sind vom LfU in die Liste der Geotope im Landkreis Bayreuth aufgenommen worden. Zu ihnen zählt der langgestreckte Felssporn, der von der Hochfläche östlich von Plech weit nach Westen in ein Trockental hereinragt. Auch er ist aus dem für die Region typischen Riffdolomit aufgebaut. Der Berghang ist zwar stark zugewachsen, an der einen oder anderen Stelle kann man jedoch auf dem schmalen Pfad ein gutes Stück von ihm erkennen.

Unsere Wanderempfehlung

PLECHER HÖHLENWEG

  • Geotope auf dem Weg: Felsenburg Liegersberg, Saalburg mit Höhlen
  • Länge: 8,5 km
  • Dauer: 3 bis 4 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 5

Saalburg mit Höhlen

Plech – Veldensteiner Forst

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Zwischen Plech und Viehhofen, fast genau an der Grenze zwischen dem Landkreis Bayreuth und dem Nürnberger Land, findet sich ein weiteres Felsmassiv: die Saalburg. Im Geotopenkataster ist die Saalburg schnöde als Riffdolomitfelsen mit zwei kleinen Felskammern beschrieben. Wer sich das Geotop allerdings einmal persönlich aus der Nähe ansieht, der erkennt schnell, dass sich viel mehr dahinter verbirgt.

Am Fuße der meterhohen senkrecht abfallenden Felswand liegt eine wunderschöne Höhle. Die sogenannte Saalburggrotte ist an die 15 Meter lang und mit einer Taschenlampe für jedermann zugänglich. Sie ist einfach zu erkennen, denn den Eingang markiert ein Holzschild mit der Aufschrift Saalburggrotte.

Unsere Wanderempfehlung

PLECHER HÖHLENWEG

  • Geotope auf dem Weg: Felsengruppe am Liegersberg, Saalburg mit Höhlen
  • Länge: 8,5 km
  • Dauer: 3 bis 4 Stunden
  • Anstieg: 279 m
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 6

Teufelshöhle

Pottenstein – Fränkische Schweiz

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Jeder, der schon einmal einen Ausflug in die Fränkische Schweiz gemacht oder gar einen Urlaub dort verbracht hat, der kennt bestimmt die legendäre Teufelshöhle in Pottenstein. Ein absolutes Muss für jeden Besucher. Eindruck schindet bereits das riesige Eingangsportal der Teufelshöhle, das sich am südlichen Hang des Weiherbachtals öffnet.

Das Alter der Teufelshöhle wird auf rund 2,5 Millionen Jahre geschätzt. Während in den Anfangszeiten lediglich gute 80 Meter begehbar waren, dürfen Besucher heute auf einer 45-minütigen Führung 800 Meter Unterwelt auf drei Stockwerken entdecken. Durch Schächte und Stollen geht es von einer tropfsteingeschmückten Halle und Grotte über insgesamt 407 Stufen zur nächsten.

Unsere Wanderempfehlung

VON DER TEUFELSHÖHLE ZUM HASENLOCH

  • Geotope auf dem Weg: Teufelshöhle, Felsenburg Pottenstein, Großes Hasenloch
  • Länge: 11 km
  • Dauer: 4 Stunden
  • Aufstieg: 548 m
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 7

Großes Hasenloch

Pottenstein – Fränkische Schweiz

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Auf der gegenüberliegenden Seite der Teufelshöhle Richtung Püttlachtal versteckt sich eine weitere Karsthöhle im mächtigen Dolomitgestein. Die Horizontalhöhle führt 31 Meter in das Felsmassiv und ist jederzeit frei zugänglich. Einziges Hindernis ist der etwas erhöhte Einstieg. Mit festen Schuhen sollte das für Erwachsene aber kein Problem sein. Euren Kinder müsst ihr ein wenig Hilfestellung leisten. Die Höhle bot schon Jägern in der Eiszeit vor rund 10.000 Jahren Unterschlupf.

Zwar gibt es im Großen Hasenloch keine Tropfsteine, eine Erkundung fühlt sich trotzdem etwas abenteuerlich an, denn den hinteren Bereich erreicht kein Sonnenstrahl mehr und es ist stockdunkel. Deshalb solltet ihr unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen (zur Not tut es natürlich auch eine Handy-Lampe).

Unsere Wanderempfehlung

VON DER TEUFELSHÖHLE ZUM HASENLOCH

  • Geotope auf dem Weg: Teufelshöhle, Felsenburg Pottenstein, Großes Hasenloch
  • Länge: 11 km
  • Dauer: 4 Stunden
  • Aufstieg: 548 m
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 8

Felsenburg Pottenstein

Pottenstein – Fränkische Schweiz

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Hoch über Pottenstein thront seit Jahrhunderten die Burg auf einem steil abfallenden Felssporn aus Dolomit zwischen dem Püttlachtal und dem Tal des Weiherbaches. Zu ihrer Blütezeit bestand die wehrhafte Anlage aus einer Kernburg oben auf dem Felsmassiv und einer kleinen Vorburg an dessen Fuß. Die Burg selbst verfügt über keinen Grundwasserbrunnen. Das Wasser wurde von Eseln hinaufgebracht. In Belagerungszeiten musste man auf die Regenwasserzisterne zurückgreifen.

Die tausendjährige Burg Pottenstein ist eine der ältesten Burganlagen der Fränkischen Schweiz und beherbergt heute ein Museum. Der Zugang zur Hauptburg ist nur über eine Holztreppe möglich, die sich an die Felswand schmiegt und in einen Keller des Palas führt, in dem sich ein Großteil des Museums befindet.

Unsere Wanderempfehlung

VON DER TEUFELSHÖHLE ZUM HASENLOCH

  • Geotope auf dem Weg: Teufelshöhle, Burg Pottenstein, Großes Hasenloch
  • Länge: 11 km
  • Dauer: 4 Stunden
  • Anstieg: 548 m
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 9

Sophienhöhle

Ahorntal – Fränkische Schweiz

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Der Landkreis Bayreuth hat gleich zwei spektakuläre Tropfsteinhöhlen. Und natürlich darf auch die atemberaubende Sophienhöhle in der Liste der schönsten Geotope nicht fehlen. Sie liegt nicht weit von der Teufelshöhle entfernt im idyllischen Ahorntal, das sich Norden von Pottenstein befindet.

Bei einer Führung erlebt man hier unter der Erde einen Palast aus traumhaften Tropfsteingebilden wie den beeindruckenden Millionär, feinste Tropfsteinröhrchen oder auch meterlange Sinterfahnen. Je nachdem, welche Zusamensetzung die Tropfsteine haben, erscheinen sie mal in magischen Rot- und Brauntönen, mal ocker oder gelb.

Unsere Wanderempfehlung

VON DER SOPHIENHÖHLE ZUR BURG RABENSTEIN

  • Geotope auf dem Weg: Sophienhöhle
  • Länge: 10 km
  • Dauer: 3 Stunden
  • Anstieg: 179 m
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 10

Felsenburg Tüchersfeld

Tüchersfeld – Fränkische Schweiz

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In puncto spektakuläre Felsformationen übertrifft die Felsenburg Tüchersfeld sicherlich alle anderen Burganlagen im Landkreis Bayreuth – oder vielleicht sogar ganz Oberfranken. In dem kleinen Ort Tüchersfeld überragt sie nicht nur alles, sondern ist nahezu ein magischer Anziehungspunkt für jeden, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch dem Auto vorbeikommt.

Die steilen Felsen hinter der Burg sind Überbliebsel eines Riffes, das zur Zeit des Jura hier in einem tropischen Meer wuchs. Als sich dann Millionen Jahre später die Püttlach ihr Flussbett in den Frankendolomit hineinfraß, präparierte sie in einer Schleife eine Art Inselberg, einen sogenannten Umlaufberg heraus.

Öffnungszeiten & Infos Fränkische Schweiz Museum Tüchersfeld


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Geotop 11

Schlucht Salamandertal

Eckersdorf – Fränkische Schweiz

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Kaum jemand der vielen Besucher des Schlossparks Fantaisie im oberfränkischen Eckersdorf ahnt, dass sich gleich nebenan eine wunderschöne, verträumte kleine Schlucht befindet. Das Salamandertal, auch Salamanderschlucht genannt, wird ihrem Namen mehr als gerecht, denn bei feuchten Witterungsbedingungen kommen die scheuen Tiere aus ihren Verstecken heraus. Feuersalamander sind inzwischen selten geworden. Hier trifft man sie noch in größerer Anzahl an.

In Franken sind Rhätsandsteinschluchten kein seltenes Phänomen. Die Salamanderschlucht ist nur wenige Kilometer westlich von Bayreuth gelegen und eine absolute Empfehlung für Schlechtwettertage. Durch die Schlucht führt ein Wanderweg, der um die Jahrtausendwende erneuert wurde. Dabei beließ man die sumpfigen Stellen mit Absicht, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil des Lebensraums von Feuersalamandern. An beiden Hängen sind die Sandsteinfelsen teils steil herauspräpariert, fast ein Wunder, sieht man sich den spärlich Wasser führenden Bach am Fuße der Schlucht an.

Unsere Wanderempfehlung

SALAMANDERWEG

  • Geotope auf dem Weg: Salamanderschlucht, Sandsteinblöcke 1 bis 4 im Schlosspark Fantaisie
  • Länge: 1,8 km
  • Dauer: 1 Stunde
  • Anstieg: 46 m
  • Schwierigkeit: leicht


Geotop 12

Sandsteine im Schlosspark Fantaisie

Eckersdorf – Fränkische Schweiz

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Wer auf der Suche nach Geotopen ist, wird manchmal an ganz ungewöhnlicher Stelle fündig. Hättet ihr gedacht, dass es ganze vier Sandsteinblöcke, die so gelangweilt im Schlosspark Fantaisie herumliegen, in die Liste des LfU geschafft haben?

Das liegt nicht an ihrer Größe. Und auch nicht an der exponierten Lage. An den vier Felsblöcken ist stattdessen die Schichtung des Sandsteinblocks aus dem Lias Alpha 1 und 2 besonders gut zu erkennen. Vielleicht macht ihr eine kleine Schnitzeljagd oder mit oder ohne GPS-Gerät durch den Schlosspark, um sie alle vier zu erkunden.

Die Koordinaten findet ihr übringens auf dem Datenblatt des LfU. Dazu entweder den Namen des Geotops in Google eingeben oder bei wikipedia auf die Nummer in der dritten Zeile (Geotop-ID) klicken.

Unsere Wanderempfehlung

SALAMANDERWEG

  • Geotope auf dem Weg: Schlucht Salamandertal und Sandsteinblöcke 1 bis 4 im Schlosspark Fantaisie
  • Länge: 1,8 km
  • Dauer: 1 Stunde
  • Anstieg: 46 m
  • Schwierigkeit: leicht


Geotop 13

Großer Lochstein

Pegnitz – Veldensteiner Forst (Fränkische Schweiz)

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Als sich das tropische Meer in der Kreidezeit zurückzog, blieben die vor über 40 Millionen Jahren gebildeten Kalk- und Dolomitgesteine zurück und verkarsteten. Später wurden sie durch mächtige Sedimentschichten überdeckt, die jedoch im Laufe der Zeit wieder abgetragen wurden. Lediglich dort, wo das untenliegende Gestein erst kürzlich freigelegt wurde, kann man die Karstformen heute noch gut erkennen.

Eines der eindrucksvollsten Gebilde ist der Große Lochstein. Der massige Fels ist um die 20 Meter hoch und misst rund 15 Meter im Durchmesser. An der Basis befindet sich eine geräumige Höhle, die den gesamten Felsblock unterwandert und bis auf die gegenüberliegende Seite reicht. Um sie zu erkunden, braucht ihr nicht einmal eine Taschenlampe. Es fällt genügend Sonnenlicht hinein.

Unsere Wanderempfehlung

AUERHAHNWEG

  • Geotope auf dem Weg: Großer Lochstein, Kleiner Lochstein, Eislöcher
  • Länge: 6,5 km
  • Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
  • Anstieg: 88 m
  • Schwierigkeit: einfach


Geotop 14

Kleiner Lochstein

Pegnitz – Veldensteiner Forst

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Hier und da ragen Dolomitfelstürme aus dem Veldensteiner Forst, einem sonst eher unscheinbaren Waldgebiet im Osten des Landkreis Bayreuth. Neben dem Großen Lochstein gehört auch der Kleine Lochstein zu den Zeugen der altkreidezeitlichen Verkarstung in der Fränkischen Alb. Diese Gebilde ähneln in verblüffender Weise denen Karstgebiete der heutigen tropischen Regionen.

Bereits seit den 1920er Jahren stehen die besonders markanten Felsen und Felsformationen im Veldensteiner Forst als Naturdenkmäler unter Schutz. Dass auch der Kleine Lochstein aus geowissenschaftlicher Sicht sehr interessant ist, ist also nichts Neues. Relativ neu ist nur der Name Geotop, in deren Liste er vom Landesamt für Umweltschutz aufgenommen wurde.

Unsere Wanderempfehlungn

AUERHAHNWEG

  • Geotope auf dem Weg: Kleiner Lochstein, Großer Lochstein, Eislöcher
  • Länge: 6,5 km
  • Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
  • Anstieg: 88 m
  • Schwierigkeit: einfach


Geotop 15

Eislöcher

Pegnitz – Veldensteiner Forst

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Im Veldensteiner Forst gibt es nicht nur markante Felsen, sondern auch sogenannte Dolinen. Sie entstehen, wenn Wasser aus dem Gestein Höhlen auswäscht, und dann irgendwann im Laufe der Zeit die Decke so dünn wird, dass sie einstürzt. Von oben zu sehen sind dann die charakteristischen trichterförmigen Einsturzvertiefungen.

Zu diesen Einsturzdolinen zählen die Eislöchter. Wer sich die Höhle genauer ansehen möchte, sollte bei Nässe oder Glätte sehr vorsichtig sein. Denn der Eingang liegt ein paar Meter unterhalb des Wegniveaus und ist nur über einen sehr steilen, fast senkrechten Zugang zu erreichen. Ihren Namen hat die Doline von einem speziellen Phänomen. Wenn kalte Luft in die tiefliegende Höhle eindringt, bildet sich ein sogenannter Kältesee, der in den Wintermonaten bis ins zeitige Frühjahr zu bizarren Eisgebilden in der Höhle führt.

Unsere Wanderempfehlung

AUERHAHNWEG

  • Geotope auf dem Weg: Großer Lochstein, Kleiner Lochstein, Eislöcher
  • Länge: 6,5 km
  • Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
  • Anstieg: 88 m
  • Schwierigkeit: einfach


Geotop 16

Dolomitfelsgruppe Plankenstein

Plankenfels – Fränkische Schweiz

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Wirklich beeindruckend erhebt sich am Rande des lieblichen Lauterachtals, das an Ruhe und Abgeschiedenheit heutzutage seinesgleichen im Landkreis Bayreuth sucht, eine massive Felsengruppe aus Dolomitgestein. Kein Wunder, dass sich hier schon früh ein Burgherr niederließ, denn die Aussicht über die Umgebung ist fantastisch. So konnte man Reisegruppen, Händler und natürlich Feinde schon von Weitem erkennen.

Von der ehemaligen Burganlage ist heute nicht mehr viel übriggeblieben. Noch vor Ort ist jedoch das beeindruckende Felsmassiv, auf dem die Anlage stand. Und weil das Plankenfelsmassiv wunderbare Eindrücke in die Erdgeschichte liefert – es reicht vom Unteren Malm bis zum Frankendolomit – ist es als Geotop ausgewiesen.

Unsere Wanderempfehlung

GEOPFAD PLANKENFELS

  • Geotope auf dem Weg: Dolomitfelsgruppe Plankenstein
  • Länge: 6 km
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Höhendifferenz: 171 m
  • Schwierigkeit: mäßig


Geotop 17

Nußhardtgipfel

Tröstau – Fichtelgebirge

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Man muss wohl nicht extra darauf hinweisen, dass der Gipfel des Nußhardts eine Naturschönheit der Extraklasse ist. Das weiß jeder, der schon einmal hier gewandert ist. Und nicht umsonst führt auch der Fränkische Gebirgsweg über den Nußhardtgipfel.

Aus geologischer Sicht hat vor allem das ausgedehnte Felsenblockmeer aus Kerngranit Bedeutung, und direkt nebenan der grobkörnige Augengneis ist ebenfalls nicht ohne. Für Besucher gibt es eine kleine Aussichtsplattform, die man über eine stabile Leiter besteigen kann. Unterhalb des Gipfels ist durch den Einsturz der Blöcke eine Art Höhle entstanden, durch die man hindurchgehen kann.

Unsere Wanderempfehlung

DREI-GIPFEL-TOUR: HABERSTEIN, SCHNEEBERG, NUSSHARDT

  • Geotope auf dem Weg: Blockstrom am Haberstein, Nußhardtgipfel
  • Länge: 10,4 km
  • Dauer: 3 Stunden
  • Anstieg: 280 m
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


Geotop 18

Blockstrom am Haberstein (Schneeberg)

Tröstau – Fichtelgebirge

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Fast ein wenig im Schatten des höchsten Berges in Franken steht die 923 Meter hohe Erhebung an der Westflanke des Schneeberges: der Haberstein. Schaut man in die Liste der höchsten Berge in Franken, ist er nicht einmal einzeln aufgeführt. Dabei hat sein Gipfel doch so einige Besonderheiten zu bieten.

Der ist nämlich von einer Felsenruine aus Granit gekrönt. Und weil dieser sogenannte Randgranit, aus dem der Gipfel des Habersteins besteht, in eckige Platten und Rhomben verwittert, besteht der Blockstrom, der sich von hier aus an der Westflanke ins Tal zieht, eben genau aus solchen Bruchstücken. Vom Haberstein aus hat man bei klarem Wetter eine hervorragende Sicht auf den Ochsenkopf und den Ort Bischofsgrün.

Unsere Wanderempfehlung

DREI-GIPFEL-TOUR: HABERSTEIN, SCHNEEBERG, NUSSHARDT

  • Geotope auf dem Weg: Blockstrom am Haberstein, Nußhardtgipfel
  • Länge: 10,4 km
  • Dauer: 3 Stunden
  • Anstieg: 280 m
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel


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