Wunderwelt Fränkische Schweiz – Teufelshöhle in Pottenstein

Eine der schönsten Landschaften in der Fränkischen Schweiz liegt fünfzig Meter unter der Erde, verborgen im steilen Felshang des urigen Weiherbachtals bei Pottenstein. In den großen Hallen der sagenhaften Teufelshöhle ist der Riese Goliath seit vielen Jahrtausenden zuhause. Zwischen den beeindruckenden Hallen gibt es kleinere Grotten mit dem fantasievollen Namen Drei-Kaiser-Grotte, Kristallgrotte und die Hexenschlucht. Natürlich darf auch das Skelett eines Höhlenbären nicht fehlen.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

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Die größte Höhle der Fränkischen Schweiz

Rund 1000 registrierte Höhlen zählt die Fränkische Schweiz. Die größte unter ihnen – und eine der bekanntesten in ganz Deutschland – ist die Teufelshöhle in Pottenstein. Man schätzt ihr Alter auf rund 2,5 Millionen Jahre. Das Höhlensystem entstand zu Zeiten, als Franken von einem tropischen Meer bedeckt war.

Als das Meer dann irgendwann später austrocknete, setzten sich Unmengen an Sedimenten ab, in sich denen später Spalten und Risse bildeten. Das Kohlensäure haltige Wasser löste im Laufe der Zeit Kalk und Dolomitgestein auf, wodurch Hohlräume entstanden. Als der Wasserspiegel sank, wurden die Höhlen trockengelegt.

Im Laufe der Jahrtausende bildeten sich an den Stellen, an denen das Wasser durch die Decke und Wände tropfte, Ablagerungen. In der Teufelshöhle haben diese Ablagerungen die Gestalt wunderschöner Tropfsteingebilde angenommen. Kein Wunder, dass die oberfränkische Tropfsteinhöhle einen der oberen Plätze in der Liste der schönsten Geotope Bayerns innehält.

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Die Tropfen an der Decke hinterlassen zunächst feine hohle Röhrchen

Schon im Mittelalter bekannt

Schon lange vor ihrer eigentlichen Entdeckung war die Höhle nahe Pottenstein in der Bevölkerung bekannt. Damals wurde sie wohl aus abergläubischen Motiven Teufelsloch genannt.

Das Tor zur Unterwelt

Beeindruckend ist alleine schon der Eingang zur Höhle. Auf rund 400 Meter Höhe im engen Tal des Weihersbachs öffnet sich am südlichen Steilhang ein 20 Meter breites und 14 Meter hohes Portal ins innere des Berges. Bis ins Jahr 1922 endete der Hohlraum nach rund 85 Metern.

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Allein der Eingangsbereich der Teufelshöhle ist schon sehr beeindruckend

Dann kam der Geologe und Bergbauingenieur Hans Brand aus Bayreuth und durchbrach die neun Meter dicke Abschlusswand, die sich bei einem Versturz gebildet hatte. Und voila: dahinter lagen üppig mit Tropfsteinen geschmückte Hallen. Es dauerte allerdings dann noch fast 10 Jahre, bis die Höhle der Öffentlichkeit zur vollständigen Besichtigung zugänglich gemacht werden konnte.

Früher hatte auch das Große Teufelsloch einen reichen Tropfsteinschmuck. Da es jedoch schon Jahrzehnte vor der eigentlichen Erschließung über einen Weg mit Holzgeländer für Jedermann erreichbar war, blieb es nicht aus, dass sie im Laufe der Jahre herausgebrochen oder gänzlich zerstört wurden.

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Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg zwischen Barbarossadom und Riesensaal

Durch Stollen von Halle zu Halle

Die Teufelshöhle in Pottenstein besteht aus mehreren großen Hallen, die durch bergmännische Stollen miteinander verbunden sind. Bezieht man alle Seitengänge, Stollen und Förderschächte ist die Höhle insgesamt an die drei Kilometer lang. Etwa 800 Meter könnt ihr bei einer Führung von rund 45 Minuten genauer erkunden.

Das Höhlensystem ist reich verzweigt und führt insgesamt über drei Stockwerke. Der geführte Bereich erstreckt sich ebenfalls über drei Stockwerke. Bei neun bis zehn Grad Durchschnittstemperatur und einer Luftfeuchtigkeit um 95 Prozent dauert es hier in der Tropfsteinhöhle 13 Jahre, bis sich ein Millimeter Tropfstein gebildet hat. Und sie wachsen natürlich nur in warmen Perioden im Erdzeitalter, wenn zudem genügend Niederschlag fällt.

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Einer der schönsten Tropfsteine in der Höhle ist der Barbarossabart aus Sinterfahnen

Der Kuppelsaal

Einer der drei hallenartigen Hohlräume voller beeindruckender Tropfsteinformationen ist der Kuppelsaal. Er war schon vor der Erschließung als sogenanntes Großes Teufelsloch bekannt. Der Raum hat eine Grundfläche von 100 Quadratmeter und eine Höhe von 10 Meter. Darüber liegt eine über 15 Meter dicke Decke aus Felsen.

Der Barbarossadom

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Der zweite Saal ist stattliche 45 Meter lang und 18 Meter breit und bis zu fast 20 Meter hoch. In diesem Bereich ist die Felsdecke über 50 Meter mächtig.

Charakteristisch für den Barbarossadom sind die vielen Kerzenstalagmiten am Boden und den sogenannten Sinterröhrchen an der Decke sowie Sinterfahnen und ganze Vorhänge wie der Barbarossabart. Und natürlich wird hier auch König Barbarossa stets ins rechte Licht gerückt.

Majestätisch wachsen die Tropfsteine aus dem Boden Richtung Decke und umgekehrt, in der schummrigen, wechselnden Beleuchtung wirken sie mal wie der Turm einer Kirche, mal wie eine expressionistische Hochzeitstorte.

Der Riesensaal

Der Riesensaal macht seinem Namen alle Ehre. Er ist mit 30 Meter Länge und 16 Meter Breite der größte Raum der Teufelshöhle. Im Riesensaal könnt ihr die beiden ältesten Tropfsteine der Höhle bewundern. Der Baum und der Riese Goliath werden auf ein Alter von knappen 350.000 Jahren datiert. Der meiste Tropfsteinschmuck ist allerdings noch jüngeren Datums und ist erst nach der letzten Eiszeit, die vor rund 10.000 Jahren endete, entstanden.

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Im Riesensaal steht einer der ältesten Tropfsteine der Teufelshöhle: der Baum

Führungen durch die Tropfsteinhöhle

Die Teufelshöhle ist für Besucher bestens erschlossen. Es geht hinein in den Berg, teils über gut begehbare Wege mit stabilen Geländern, teilweise durch enge, stollenartige Gänge. Nicht zu vergessen sind die 407 Stufen, die ihr bei der Besichtigung überwinden müsst. Kinderwagen und Rollstühle sind deshalb keine Option. Und weil es immer sehr feucht ist, solltet ihr gut trittsicher sein, vom Tragen fester Schuhe einmal ganz abgesehen. Im Sommer ist der Temperatursturz enorm, denn in der Teufelshöhle ist es ganzjährig um die zehn Grad. Vergesst also eure Jacke nicht!

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Adresse

Teufelshöhle Pottenstein
Schüttersmühle (B470)
91278 Pottenstein

Öffnungszeiten

Die Crew der fränkischen Tropfsteinhöhle ist perfekt auf große Besucherzahlen eingestellt. Bei großem Andrang finden die Führungen in kurzer Taktung (etwa alle 15 Minuten) statt. Damit ihr wisst, wann es losgeht, solltet ihr auf die Glocke achten. Dreimal Läuten bedeutet: In sieben Minuten startet die nächste Führung. Einmal heißt: Jetzt aber schnell, denn es geht los!

  • ab Beginn der Osterferien in Bayern
  • bis Ende der bayerischen Herbstferien
  • 09:00 bis 17:00 Uhr
  • letzte Führung um 16:30
  • Dauer: etwa 45 Minuten
  • Führungen finden durchgenängig statt (abhängig vom Besucheraufkommen)
  • aktuelle Informationen

Eintrittspreise

  • Erwachsene: 7,00 Euro
  • Kinder (4 bis 15 Jahre): 4,00 Euro
  • Familienkarte (Eltern und bis zu 3 Kinder): 20,00 Euro
  • jedes weitere Kind: 3,00 Euro
  • Sonderführungen: 9 Euro (Kinder), 12 Euro (Erwachsene)

Die Sonderführung Teufelshöhle 100 Minuten Spezial findet immer am letzten Freitag des Monats in der Sommersaison statt.

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Manche der Tropfsteine haben Einlagerungen, die sie farbig gestalten

Auch zwischendrin ist was geboten

Die wundersamen Tropfsteinformationen beschränken sich allerdings nicht nur auf die drei großen Hallen im Höhlensystem der Teufelshöhle. Auch zwischendrin liegen größere und kleinere Grotten, denen man fantasievolle Namen gegeben hat.

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Plan der Teufelshöhle Pottenstein

Die Führung erfolgt in folgender Reihenfolge

  • Kuppelsaal
  • Wasserflohbecken
  • Vorhanggrotte: Papstkrone, Vorhang, Orgel
  • Bärenknochen
  • Nibelungengrotte
  • Barbarossadom
  • Kalvarienberg mit Kreuzigungsgruppe
  • Kaisergrotte
  • Hexenschlucht
  • Riesensaal
  • Kristallgrotte
  • Kerzensaal
  • Ausgang
  • Kleines Teufelsloch
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Das Kleine Teufelsloch

Im Höhlensystem der Teufelshöhle gibt es auch noch das Kleine Teufelsloch, das aber durch Verschutt von diesem abgetrennt ist. Hinter einer dicken Stahltüre befindet sich das erste Höhlenlabor Deutschlands. Eingerichtet wurde das Labor 1972 von der Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V. und dient verschiedenen Langzeitmessungen zu Forschungszwecken in Höhlen.

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Anfahrt: Wie komme ich zur Teufelshöhle?

  • A9 Abfahrt Pegnitz, B 470 Richtung Pottenstein
  • A3 Abfahrt Höchstadt-Ost, B 470 Richtung Forchheim/Fränkische Schweiz

Parken

Direkt vor der Teufelshöhle ist ein (kostenpflichtiger) Parkplatz. Auf dem Parkplatz gibt es dafür kostenlose Toiletten. In den Ferien und am Wochenende kann es ab dem späten Vormittag schon einmal etwas voll werden. Ein paar Hundert Meter weiter Richtung Pottenstein (mit einer kleinen Wanderung verbunden) gibt es weitere Parkplätze am Skywalk, am Seecafé und am Ortseingang von Pottenstein.

Fazit

Bei einem Ausflug in die Fränkischen Schweiz ist die Teufelshöhle ein absolutes Muss. Sie ist nicht nur die größte Höhle in Bayern, sondern birgt auch jede Menge fantastischer Tropfsteinformationen, die zum Teil mit Licht und auch mit Musik so richtig in Szene gesetzt werden. Plant am besten mindestens einen Tag für euren Ausflug ein, denn in und rings um Pottenstein gibt es jede Menge Highlights der Fränkischen Schweiz zu bestaunen, egal ob ihr alleine, mit Freunden oder mit der ganzen Familie unterwegs seid.



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