Nürnberg – mit dieser Metropole in Mittelfranken verbindet man Kaiser und Mittelalter, talentierte Renaissance-Künstler und den Christkindlesmarkt. Aber auch das Reichsparteitagsgelände als Hochburg des Dritten Reiches und die Nürnberger Prozesse. Nürnberg ist sehr vielseitig und an jeder Ecke trifft man auf Geschichte. Besonders geschichtsträchtig ist die Altstadt. Sie entführt uns in längst vergangene Zeiten.
Rundgang durch die Altstadt Nürnbergs
Heute ist Nürnberg mit über einer halben Million Einwohnern zweitgrößte Stadt in Bayern. Die Metropole hat in seiner über 1000-jährigen Geschichte viele glanzvolle Höhepunkte erlebt, aber auch sehr dunkle Zeiten durchgemacht. Um die Stadt in all ihren Facetten kennenzulernen, braucht ihr mehr als nur einen Tag. Ein kleiner Rundgang durch die Altstadt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist aber auch bei einem Kurztrip möglich.
Vom Bahnhof aus schnell zu erreichen
Unsere Tour startet direkt am Ausgang zur Altstadt am Handwerkermarkt, führt durch enge Gassen auf den Hauptmarkt und weiter zur Kaiserburg. Anschließend wenden wir uns nach Westen zum Ketten- und Henkersteig, um schließlich am Cinecitta, einem der größten Multiplexkinos Europas, vorbei wieder am Handwerkermarkt abzuschließen.
Für Fotos ist die Tour perfekt, auf der Strecke befinden sich einige der beliebtesten Motive der Altstadt. Und wenn ihr dann noch Lust auf eine Sightseeingtour im großen gelben Doppeldeckerbus habt: Perfekt!
Haltestellen
- Hauptbahnhof (Handwerkerhof)
- Justizpalast
- Johannisfriedhof
- Kaiserburg
- Hauptmarkt
- Dokuzentrum
- Fahrplan
Handwerkerhof
Geschützt hinter dicken, historischen Mauern im Stadtkern liegt der ehemalige Waffenhof der Reichsstadt Nürnberg. Betritt man den Handwerkerhof, taucht man in eine andere Welt. Eine Welt, die einem Puppenhaus entsprungen scheint mit ihren winzigen Gässchen und Fachwerkhäusern.
Dicht gedrängt auf engstem Platz, zwischen Hauptbahnhof und Touristeninformation versteckt, trifft man hier nicht nur Touristen aus aller Herren Länder, sondern auch immer wieder Einheimische, die sich von dieser „kleinen Stadt“ innerhalb der Altstadt bezaubern lassen. Hier gibt es Zinngießer, Töpfer, Glasschleifer, Goldschmiede, Glasmaler, Puppenmacher und Lebkuchenbäcker, die sich hier in den Fachwerkhäuschen eingerichtet haben.
Was so verträumt historisch aussieht, ist nur Blendwerk. Den Handwerkerhof gibt es erst seit rund 50 Jahren. Anlässlich des Dürerjahres 1971 suchte die Stadt Nürnberg zur Abrundung des Geburtstagsprogramms ihres berühmten Sohnes Albrecht Dürer eine zusätzliche Attraktion für die Besucher aus aller Welt.
Die renommierte Messegesellschaft AFAG stellte sich der Herausforderung und schuf innerhalb kürzester Zeit mit einem bescheidenen Etat von nur 800.000 DM inmitten der alten Stadtmauern eine kleine Handwerkerstadt.
Und obwohl ursprünglich geplant war, den Handwerkerhof nach dem Albrecht-Dürer-Jahr wieder abzureißen, entschloss sich die Stadt Nürnberg für den Erhalt dieser liebenswerten Einrichtung und Sehenswürdigkeit.
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag: 10:00 bis 18:30 Uhr
- Samstag: 10:00 bis 16:00 Uhr
- Gaststätten: Montag bis Samstag 10:00 bis 22:00 Uhr
- aktuelle Informationen
Wenn wir aus dem Handwerkerhof hinausgehen, halten wir uns auf der Königsstraße links. Wir folgen dem Verlauf der Königsstraße, passieren die Museumsbrücke über die Pegnitz und gelangen auf den Hauptmarkt.
Hauptmarkt
Zentraler Platz in der Altstadt Nürnbergs ist der Hauptmarkt. Hier findet auf stattlichen 5.000 Quadratmetern nicht nur der berühmte Christkindlesmarkt und Deutschlands größter Flohmarkt, der Trempelmarkt, statt. Wenn der Hauptmarkt nicht gerade durch eine andere Veranstaltung Besucher anzieht, bieten an Wochentagen Marktfrauen ihre Waren an. Älteste und attraktivste Bauten auf dem Platz sind die Frauenkirche und der Schöne Brunnen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat der Platz eine bewegte Geschichte durchlebt. Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts war das Areal rings um den Hauptmarkt Nürnbergs Judenviertel. Damals stand an der Stelle der Frauenkirche eine Synagoge. In den frühen Jahren des Mittelalters befand sich auf dem einst sumpfigen Gelände das Flussbett der Pegnitz.
Schon früh war der Hauptmarkt vor allem eines: Handelsplatz. Die Nationalsozialisten tauften den Hauptmarkt 1933 kurzerhand in „Adolf-Hitler-Platz“ um. Nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges hielten hier die amerikanischen Streitkräfte dort ihre Siegerparade ab und benannten ihn kurzfristig in „Iron Mike Place“ um. Aber schon wenige Tage später erhielt der Hauptmarkt seinen alten Namen zurück.
Frauenkirche
Auf der Stirnseite des Hauptmarktes liegt die Frauenkirche. Das täglich um 12:00 Uhr stattfindende „Männleinlaufen“ wird jedes Mal von einer großen Schar an Besuchern bestaunt. Dabei handelt es sich um das Schauspiel der Kunstuhr am Giebel. Die sieben Kurfürsten huldigen Kaiser Karl IV. in Erinnerung an den Erlass der Goldenen Bulle im Jahr 1356.
Schöner Brunnen – Ring drehen und Wünsche erfüllen
Der Schöne Brunnen – einer der Top-Sehenswürdigkeiten in der Altstadt Nürnbergs – stammt aus dem 14. Jahrhundert und wächst wie eine gotische Kirchturmspitze aus seinem achteckigen Becken heraus. 40 Figuren repräsentieren das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches. An der südwestlichen Seite findet ihr im Gitter den berühmten Goldring.
Nach einer Legende wurde dieser Ring von einem Gesellen der Schmiedekunst angefertigt, der vergeblich um die Hand der Tochter seines Meisters anhielt. Um sein Können unter Beweis zu stellen, fertigte er eines Nachts den Ring an und setzte ihn ganz ohne Nahtstelle in des Gitter des Brunnens ein.
Es heißt, man muss den goldenen Ring dreimal drehen und ein unerfüllter Kinderwunsch gehe in Erfüllung. Natürlich sind auch andere Wünsche willkommen.
Wir verlassen den Hauptmarkt vom Schönen Brunnen aus bergauf. Wenn ihr mit dem Rücken zur Frauenkirche steht, biegt ihr einfach nach rechts ab.
Altes Rathaus
Auf dem Rathausplatz treffen wir gleich auf das Alte Rathaus. Mit seiner beeindruckenden Fassade wirkt es fast wie ein italienischer Palazzo. Noch heute wird hier über das Schicksal der Stadt diskutiert. In den Kellergewölben des Rathauses liegen die legendären mittelalterlichen Lochgefängnisse.
Zwölf kleine Zellen und eine Folterkammer dienten ab dem 14. Jahrhundert dazu, Häftlinge zu verwahren und bis zur Urteilsvollstreckung geständig zu machen. Für Besucher der Stadt finden in den Lochgefängnissen regelmäßig Führungen statt.
Homepage: museen.nuernberg.de/lochgefaengnisse/
Sebalduskirche
Neben Sankt Lorenz und der Frauenkirche ist die Sebalduskirche eine der drei großen Hauptkirchen Nürnbergs. Zu den Besonderheiten von St. Sebald gehören nicht nur der außergewöhnliche Baustil und die hochrangigen Kunstschätze.
Hier liegen auch die Reliquien eines katholischen Heiligen in einer evangelisch-lutherischen Kirche: Der Nürnberger Stadtpatron St. Sebald hat hier seine letzte Ruhestätte in einem wunderschönen Schrein, der von dem Nürnberger Bildhauer und Rotschmied Peter Vischer geschaffen wurde.
Wir gehen einmal um die Sebalduskirche und landen wieder am Rathausplatz. Am Ende der Burgstraße geht nach links der Ölberg ab, an dem die auf Sandsteinfelsen erbaute Kaiserburg thront.
Kaiserburg Nürnberg
Die Kaiserburg ist als das Wahrzeichen Nürnbergs auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Bereits seit dem Mittelalter repräsentiert ihre Silhouette die Macht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sie ist das Sinnbild für die herausragende Stellung der Reichsstadt Nürnberg und wird 1050 als Königsgut erstmals urkundlich erwähnt.
Auf einem Sandsteinfelsen, der heute als eines der Geotope in Bayern unter Schutz steht, thront die Kaiserburg Nürnberg ganze 50 Meter über der Altstadt. Zwar wirkt die Burg aus der Ferne wie eine geschlossene Anlage, in Wirklichkeit handelt es sich jedoch um verschiedene Komplexe, die durch Tore und Mauern voneinander getrennt sind.
Infos
Kaiserburg Nürnberg
Auf der Burg 13
90403 Nürnberg
Öffnungszeiten:
- April bis September: täglich 9-18 Uhr
- Oktober bis März: täglich 10-16 Uhr
- letzter Einlass: jeweils 30 Minuten vor Ende der Öffnungszeit
Tiergärtnertor und Tiergärtnertorplatz
Wer möchte, kann sich im Burggarten auf der Westseite der Festung ein wenig Ruhe gönnen. Nachdem ihr die Aussicht über Nürnberg genossen habt, geht es zum Ausgang des Burggartens am westlichen Ende der Ölstraße.
Gleich rechts führt eine schmale, steile Treppe hinab zum Tiergärtnertorplatz. Das Tiergärtnertor mit seinem stattlichen viereckigen Turm ist Bestandteil der alten Stadtmauer und hat seinen Namen vom Wildgehege eines ehemaligen Burggrafen im nahen Stadtgraben.
Eine der gernbesuchten Sehenswürdigkeiten ist nicht nur das Tor selbst, sondern auch der Tiergärtnertorplatz, das von einem märchenhaften Ensemble aus historischen Fachwerkhäusern eingerahmt ist. Sie haben wie durch ein Wunder den Krieg unbeschadet überstanden. Dazu gehört das Albrecht-Dürer-Haus und die Gaststätte Zur Schranke, die fast die gesamte Flanke des Platzes einnimmt.
Dürer-Haus
Fast 20 Jahre lebte und arbeitete Deutschlands berühmtester Maler in dem wunderschönen Fachwerkhaus unterhalb der Burg. Die Räume vermitteln bis heute ein sehr autentisches Ambiente aus der Zeit Albrecht Dürers (1471-1528). Als eines der absoluten Highlights gilt eine Führung durch eine Schauspielerin, die in die Rolle der Ehefrau Albrecht Dürers schlüpft.
Der überdimensionale Hase vor dem Dürer-Haus stammt übrigens nicht von Dürer, sondern wurde erst 1984 von Jürgen Goertz geschaffen. Die Nähe zum Dürer-Haus ist gewollt, denn für das Kunstwerk hat der Dürersche Feldhasen Modell gestanden. Mit dem hübschen Hasen-Portrait hat die bizarre Hasenskulptur von Goertz jedoch beim genauen Hinsehen wenig gemein.
Adresse
Albrecht-Dürer-Straße 39
Öffnungszeiten (Stand 2024)
- Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr
- Samstag + Sonntag: 10 bis 18 Uhr
- montags auch von Juli bis September und zur Zeit des Christkindelmarktes
Eintrittspreise
- Erwachsene: 7,50 Euro
- Kinder (4 bis 17 Jahre): 2,50 Euro
- auch verschiedene Gruppenkarten für Familien erhältlich
- aktuelle Infos
Gegenüber vom Albrecht-Dürer-Haus steht das zwar weniger bekannte Pilatushaus. Das Pilatushaus ist ein Relikt aus dem Mittelalter, als hier über den Tiergärtnertorplatz die Fernhandelsstraßen führten.
Wir halten uns links und gehen links am Albrecht-Dürer-Haus die Albrecht-Dürer-Gasse hinab. Nach ein paar Steinstufen erreichen wir den Weinmarkt und biegen nach rechts in die Weißgerbergasse.
Altstadtplan
Weißgerbergasse – Fachwerk, wohin man auch schaut
Ein besonders beliebtes Fotomotiv bei Besuchern der Stadt Nürnberg ist die Weißgerbergasse. Wer durch die romantische Gasse der Sebalder Altstadt schlendert, kann um die 20 Handwerkshäuser – meist in Fachwerkbauweise – bewundern und erhält einen hervorragenden Einblick in die Architektur früherer Jahrhunderte. Heutzutage ist die Weißgerbergasse ein beliebtes Kneipenviertel.
Kettensteg
Am Ende der Weißgerbergasse überqueren wir die Straße (Maxplatz/Hallertor) und gehen geradeaus weiter. Von hier aus könnt ihr bereits den Kettensteg sehen. Der Kettensteg in der Nürnberger Altstadt war die erste frei schwebende Flussbrücke Deutschlands, die nur an Ketten hängt und in der Mitte auf einer Insel abgestützt wird. Die Hängebrücke ist 80 Meter lang und wurde 1824 gebaut. Ganze 423 hölzerne Bohlen leiten Fußgänger und Radfahrer trockenen Fußes über die Pegnitz ans andere Ufer. Dank einer groß angelegten Spendenaktion kann der Kettensteg nach seiner Sanierung im Jahr 2010 wieder schwingen.
Am Ende des Kettenstegs halten wir uns links und gehen zwischen Unterer Kreuzgasse und Pegnitz Richtung Maxbrücke. Wer einen Blick nach rechts wirft, findet dort einige Neubauten aus den 90er Jahren auf dem Kaspar-Hauser-Platz. Wir gehen an der Maxbrücke weiter geradeaus und lassen rechter Hand den Unschlittplatz hinter uns, bis wir links auf einen hölzernen Steg über die Pegnitz treffen.
Henkersteg
Nürnbergs Altstadt bestand einst aus zwei getrennten Stadtbefestigungen. Um die Lorenzer und Sebalder Altstadtteile über die Pegnitz hinweg zu vereinigen, wurde im 14. Jahrhundert eine Brücke über den südlichen Pegnitzarm gebaut: der heutige Henkerssteg.
Zurückzuführen ist dieser ungewöhnliche Name auf die Wohnung des Henkers. Da der Beruf des Henkers auch damals nicht besonders ehrbar war, wurde dieser auf die abgeschiedene Pegnitzinsel (Trödelmarktinsel) ausgesiedelt. Musste der Henker seines Amtes walten, schritt er über den Henkersteg von seiner Insel zum Vollstreckungsort.
Als die alte Brücke 1595 bei einem Hochwasser weggerissen wurde, errichtete man den Henkersteg als überdachte Brücke etwas weiter westlich neu.
Heilig-Geist-Spital
Am Ende des Henkersteges liegt die Pegnitzinsel, auf der heute die Geschäfte am Trödelmarkt liegen. Wir verlassen die Insel über die nächste Brücke nach rechts und folgen der Kaiserstraße bis zur Königsstraße. Links liegt die Museumsbrücke. Direkt vor der Museumsbrücke führt ein Weg nach rechts an der Pegnitz entlang (Pfarrgasse). Gegenüber liegt das Heilig-Geist-Spital. Im Jahr 1339 gegründet, war das Heilig-Geist-Spital einst die größte städtische Einrichtung zur Versorgung von kranken und alten Menschen. Teilweise wurde das Spital über dem Bett der Pegnitz errichtet.
Das Narrenschiff
An der Skulptur ist so mancher bereits oft vorbeigeschlendert, so richtig angesehen haben sie aber wahrscheinlich die wenigsten. Das Narrenschiff stammt von dem Künstler Jürgen Weber aus Braunschweig. Wie auch das Ehekarussell am Weißen Turm war das Narrenschiff eigentlich als Brunnen geplant, kam aber dann jedoch nur in einfacher Ausführung nach Nürnberg.
Die Idee zu der über drei Meter hohe Bronzeskulptur basiert auf einem Holzschnitt von Albrecht Dürer, der wiederum die Satire „Das Narrenschiff“ von Sebastian Brand aus dem 15. Jahrhundert zum Vorbild hat.
Bis 1989 stand das Narrenschiff in der Königstraße, bis es dann auf den Platz zwischen der Museumsbrücke und der Spitalgasse umzog. In dem recht unterdimensionierten Bötchen, das eher wie eine Nussschale anmutet, tummeln sich sieben Personen, ein Skelett und ein Hund.
Dabei natürlich Adam und Eva, die aus dem Paradies vertrieben werden. Wie auch beim Ehekarussell geht es um Torheiten und Laster der Menschen.
Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn
In 40 Minuten einmal durch die Innenstadt: eine Stadtführung der gemütlichen Art ist mit der Nürnberger Bimmelbahn möglich. An Bord des farbenfrohen Touristenzugs geht es auf Entdeckertour durch die historische Altstadt. Los geht es am Hauptmarkt (zur Weihnachtszeit am Hallplatz), vorbei am Schnönen Brunnen zur Maxbrücke. Mit dabei sind ebenfalls das Heilig-Geist-Spital und natürlich die Kaiserburg. Den Audio-Guide gibt es in sieben Sprachen dazu.
Preise (Stand 2023)
- Erwachsene: 10,00 Euro
- Kinder (2 bis 14 Jahre): 5,00 Euro
- weitere Infos und Buchung
Weißer Turm – Josephsplatz
Das südwestliche Ende der Fußgängerzone markiert der Weiße Turm auf dem Ludwigsplatz. Er ist einer der Reste der Stadtmauer, die im 13. Jahrhundert um Nürnberg herum errichtet wurde. Der Turm ist nahezu im Originalzustand erhalten. Seinen Namen hat der Weiße Turm von seinem ehemaligen weißen Verputz, der aber bei Sanierungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt wurde. Heute dient sein weites Tor als Eingang zu einer der vielen U-Bahn-Stationen mit gleichem Namen.
Ehekarussell
Als Blickfang direkt vor dem Weißen Turm steht der 1984 von Jürgen Weber entworfene Brunnen Ehekarussell. Ähnlich wie beim Narrenschiff lehnt sich die Szenerie an ein Gedicht an, diesmal an eines von Hans Sachs, in dem die Freuden und Leiden der Ehe beschrieben werden.
Nordöstlich – also in Richtung Fußgängerzone – schließt sich an den Ludwigsplatz der Josephsplatz an. Vor 1810 hieß er Kornmarkt, wurde dann aber zu Ehren des bayerischen Königs Max-Joseph umgenannt.
Traditionelle Restaurants und Szenepubs
Am südlichen Ufer der Pegnitz tummeln sich eine ganze Reihe an Cafés, Bistros und Bars. Vom Szene-Café Luftsprung über die Rote Bar und dem Pub O´Sheas in uralten Gewölben. Direkt in den Nebenstraßen des Hauptmarktes Richtung Burg reihen sich traditionelle Bratwurstrestaurants aneinander. Egal, nach was euch gelüstet, fündig werdet ihr in hier sicherlich.
Das gilt natürlich nicht nur für die traditionellen Nürnberger Spezialitäten, zu denen auch die Nürnberger Lebkuchen gehören. Die Gastronomie ist vielseitig – und international. Sushi, Döner, Koreaner, Inder, Italiener … die Liste ist schier endlos.
Gewerbemuseumsplatz
Am Gewerbemuseumsplatz treffen wir links auf das Multiplexkino Cinecitta und rechts auf die Stadtbibliothek sowie das Gewerbemuseum, das im Stil des Neobarocks erbaut wurde. In dem Gebäude aus dem Jahr 1897 war einst die Landesgewerbeanstalt untergebracht. Heute beherbergen die alten Gemäuer das Bildungszentrum der Volkshochschule. In den Gängen findet ihr übrigens die Uhrensammlung von Karl Gebhard. Ursprünglich wurde der Gebäudekomplex einmal von einer gigantischen Kuppel gekrönt. Leider wurde diese im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
In dem Parkhaus (vorne im Bild), das bei der Errichtung des Cinecitta für die Gäste gebaut wurde, sind Teile der alten Stadtmauer im Original zu bewundern.
Am Gewerbemuseum halten wir uns am Marientorgraben rechts und folgen der Straße zurück zum Touristeninformationszentrum gegenüber dem Handwerkerhof.
Fazit
Dass Nürnberg eine der ältesten Städte Deutschlands ist, spiegelt sich vor allem in ihrer Altstadt wider. In den schmalen Gassen und auf den breiten Plätzen der Innenstadt wechselt sich eine bunte Mischung aus traditionellen Fachwerkhäusern, schicken gotischen Kirchen, Patrizierhäusern und Nachkriegsbauten ab. Wer in die Frankenmetropole kommt, sollte unbedingt eine Sightseeingtour machen.
Fotos von der Kaiserburg
Fotograf: Michaela Trapp. Mit freundlicher Genehmigung der Bayerischen Verwaltung für staatliche Schlösser, Gärten und Seen.
Homepage: schloesser.bayern.de