Ein tolles Ausflugsziel für die ganze Familie im Umland von Nürnberg und in weniger als einer halben Stunde erreichbar ist der Faberwald in Pyrbaum. Zusammen mit der Straßmühle und dem Wildpark ist hier einiges für einen perfekten Tag in der Natur geboten. Es muss aber nicht immer der Kletterwald oder das Wildgehege sein. Hier lässt es sich auch wunderbar wandern. Ein paar erlebnisreiche Touren rund um den Faberhof haben wir für euch ausprobiert – und können sie nur wärmstens empfehlen.
Die schönsten Wanderungen im Faberhof Pyrbaum
Wahrscheinlich seid ihr auch schon einmal im Wildpark Faberhof/Straßmühle bei Pyrbaum gewesen. Die wenigsten von euch haben den Ausflug aber wohl mit einer kleinen Wanderung verbunden. Dabei ist es ringsum im Faberwald wirklich wunderschön. Und es gibt mit Kindern jeden Alters so einiges zu entdecken. Natürlich könnt ihr auch ohne Kinder auf den Pfaden durch den Wald wandern. Damit ihr euch auf die Tour einstellen könnt, haben wir ein paar Eckdaten für euch zusammengestellt. Ihr könnt auch die Touren miteinander kombinieren, je nach Lust und Laune ist alles möglich.
Unsere Wanderempfehlungen
1. Runde durch den Wildpark (ab 0 Jahren im Kinderwagen oder Buggy)
Von der Waldschänke aus nach rechts Richtung Kletterpark. Nach der Umrundung des Wildparks geht es wieder zurück zur Waldschänke.
- Länge: ca. 1,3 km
- Gehzeit: ohne Pausen 30 Minuten
- Schwierigkeit: leicht
- Steigung: kaum nennenswert
- Parkplatz: Straßmühle
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Hier geht es zum kompletten Artikel über den Wildpark.
2. Biberpfad (ab 3 Jahren)
Von der Waldschänke aus geht ihr über die Straße. Falls ihr euer Auto auf dem Parkplatz Faberhof abgestellt habt, bleibt ihr auf der Straßenseite und geht Richtung Weiher/Waldschänke Straßmühle. Rechts neben den Weihern (von der Staatsstraße aus gesehen) beginnt an der kleinen Holzbrücke der Biberpfad.
Am Ende des Damms biegt ihr nach links auf den Wanderweg Nr. 5, der auf der anderen Seite der Weiher wieder zurück zur Waldschänke führt. Der Biberpfad ist zu Beginn sehr schmal und stark von den Bäumen durchwurzelt, sodass ihr mit dem Kinderwagen oder Buggy ganz schön durchgeschüttelt werdet. Aus diesem Grund empfehlen wir den Weg erst für Kinder, die schon selbst laufen können.
- Länge: 1,6 km
- Gehzeit: 40 Minuten
- Schwierigkeit: leicht
- Höhendifferenz: kaum nennenswert
- Parkplatz: Faberhof oder Straßmühle
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3. Kombination Biberpfad und Wildgehege (ab 3 Jahren)
Zunächst geht es von der Straßmühle auf dem Biberpfad auf der anderen Straßenseite einmal um die Weiher herum und anschließend am Kletterwald vorbei die Runde durch den Wildpark.
- Länge: ca. 3 km
- Gehzeit: rund 1 Stunde
4. Runde über Harrlach (ab 6 Jahren)
Von der Waldschänke aus geht es am Kletterwald vorbei durch das Wildgehege. Am Ende links halten und durch die Unterführung unter der Autobahn hindurch gehen. Durch den Wald geht es bis nach Harrlach, wo wir die Brücke im Ortskern überqueren und in die nächste Straße rechts einbiegen und diese ein gutes Stück entlangwandern.
Hinter einem kleinen Teich biegen wir nach rechts und unterqueren erneut die A6. Dann gehen wir noch ein Stück durch den Faberwald auf der anderen Straßenseite auf der Pyrbaumer Waldrunde zurück zum Faberhof. Wer jetzt eine Stärkung von der Wanderung braucht, kann an den Wochenenden in der Gaststätte oder im Sommer im Biergarten der Straßmühle einkehren. Hier gibt es auch einen Spielplatz für alle, die immer noch nicht ausgepowered sind.
- Länge: ca. 7,4 km
- Dauer: ca. 1,5 Stunden
- Schwierigkeit: leicht
- Höhenunterschied: 53 m
- Parkplatz: Faberhof oder Straßmühle
- DOWNLOAD Wegbeschreibung als pdf: Rundweg-Faberhof-Harrlach.pdf
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Dem Biber auf der Spur
Jeder kennt den fleißigen Nager mit seinen langen, gelben Zähnen und dem schuppigen, flachen Schwanz. Aber kaum einer von uns hat ihn schon einmal live in der freien Natur gesehen. Die Rede ist von dem scheuen Baumeister, einem der größten Nager in unseren heimischen Gefilden, dem Biber. Man braucht schon eine gehörige Portion Glück, um ihn anzutreffen. Denn seinen Bau verlässt der Biber meist in der Dämmerung oder auch nachts. Während sich die pelzigen Kerlchen im Wasser als hervorragende Schwimmer und Taucher zeigen, entpuppen sie sich an Land als eher behäbig und tollpatschig.
Er ist zurück – der Biber
Auch in Bayern ist die Wiedereingliederung des lange Zeit verschwundenen Ureinwohners wieder gelungen. Wo auch immer der Europäische Biber auftaucht, sorgt er für einen sprunghaften Anstieg der Artenvielfalt. Denn wie keine andere Tierart gestaltet der Biber sein Umfeld selbst. Mit seinen kunstvollen Behausungen, in denen er mit seiner Familie lebt, schafft er Dämme und staut damit Fluss- und Bachläufe auf. Und damit renaturiert er auf völlig natürliche Weise begradigte Wasserläufe, schafft völlig neue Strukturen: Überschwemmungsgebiete und neue Uferzonen. Und bietet damit längst abgewanderten Tierarten wieder Lebensraum.
Biberburgen
Noch längst nicht alle Biber bauen auch eine stattliche Biberburg. Manch einem Tier genügt auch ein einfacher Erdbau. Für welche Form der Wohnung sich ein Biber entscheidet, hängt weniger von der Vorliebe des Exemplares, sondern vielmehr von der Struktur der Ufer ab. So findet er an einem Steilufer völlig andere Gegebenheiten vor als an einem flachen Ufer.
Aber eines haben diese Biberbauten immer gemeinsam: die Eingänge liegen unter Wasser und der Wohnbau oberhalb der Wasseroberfläche. So ist der Eingang geschützt und das Wohn- und Schlafzimmer schön trocken und warm. Dämme legen Biber nur dann an, wenn das Gewässer nicht tief genug ist oder der Eingang zum Bau oberhalb des Wassers liegt.
Und flexibel ist der Nager auch, denn bei Hochwasser baut er seinen Damm zurück, bei anhaltender Trockenheit erhöht er den Damm. Im Herbst isoliert er seinen Bau gegen die kalten Temperaturen. Und obwohl der anpassungsfähige Kerl keinen Winterschlaf hält, verschläft er zu dieser Jahreszeit doch einen Großteil des Tages. Damit er nicht friert, legt sich der Biber ein Fettdepot von rund vier Kilogramm an, das über den Winter verbraucht wird. Und das alles nur mit Gräsern, Stauden und Blättern, denn Biber sind Vegetarier.
Was es sonst noch alles hier im Faberwald zu sehen gibt
Gefühlt mitten im Nirgendwo – aber dennoch nur knapp hinter der Stadtgrenze zu Nürnberg – liegt der Faberhof und die Straßmühle in der Gemeinde Pyrbaum in der Oberpfalz. Leider ist das Waldrestaurant im Faberhof schon seit Jahren geschlossen, kleine Gerichte, Eis, Kaffee und andere Snacks bekommt ihr aber in der Waldschänke Straßmühle. Nebenan liegt gleich eine Spielwiese und am Sonntag Nachmittag können Pferdefreunde auch auf den Ponys reiten.
Waldschänke Straßmühle
Das historische Sandsteinhaus an der alten Salzstraße hat ganzjährig an Samstagen und Sonntagen geöffnet. Im Gastraum haben 45 Personen Platz, im Sommer und an schönen Tagen ist zusätzlich der Biergarten geöffnet.
Adresse
Strassmühle 21
90602 Pyrbaum
Öffnungszeiten
(Stand Sommer 2020)
- ganzjährig Samstag und Sonntag: ab 11:30 Uhr
- März bis Oktober
- Mittwoch, Donnerstag, Freitag: ab 14:00 Uhr
- November
- Freitag: ab 14:00 Uhr
- aktuelle Informationen
Wildpark
In der unmittelbaren Umgebung befindet sich der Wildpark mit Rot-, Dam-, und Schwarzwild. Vor allem um Ostern herum ist das ein tolles Ausflugsziel für Familien, da zu dieser Zeit immer Frischlinge im Gehege zu bewundern sind. Dann ist hier im Gehege richtig was los:
Überall quieckt es, die kleinen Kerlchen sind schon sehr agil und rennen wild umher, spielen, kämpfen. Nur um sich in der nächsten Sekunden wieder auf einen großen Haufen aneinanderzukuscheln und eine Runde gemeinsam zu schlafen – bevor es wieder von vorne losgeht. Natürlich ist der Wildpark auch zu jeder anderen Jahreszeit einen Besuch wert.
Ihr möchten mehr erfahren? Dann lest hier weiter!
Kletterwald Straßmühle
Direkt am Wildgehege und der Waldschänke ist ein großzügiger Kletterparcours für alle Altersklassen angelegt. Hier können schon Kinder ab 5 Jahren an schönen Tagen von Frühjahr bis Herbst Abenteuer unter und in den Baumkronen erleben. Mehr Infos unter kletterwald-strassmuehle.com.
Anfahrt: Wie komme ich zum Faberhof Pyrbaum?
Aus südlicher Richtung
Wenn ihr über die Autobahn aus Richtung München nach Nürnberg fahrt, nehmt ihr die Ausfahrt Allersberg. Auf der alten Staatsstraße 2225 fahrt ihr ab Allersberg Richtung Nürnberg und trefft nach ein paar Kilometern auf den Parkplatz Faberhof oder gegenüber auf den Parkplatz Straßmühle.
Aus Nürnberg
Über die Münchener Straße geht es stadtauswärts auf die A73 Richtung München. Nehmt die Ausfahrt Wendelstein/Pyrbaum Richtung Allersberg. Nach etwa 10 Kilometern trefft ihr auf die Parkplätze von Faberhof und Straßmühle.
Adresse
Faberhof
Strassmühle 22
90602 Pyrbaum
Fazit
Ob es hier im Faberhof Pyrbaum tatsächlich Biber gibt, ist mir nicht ganz klar. Zu Gesicht bekommen haben wir keinen – und auch nichts, was auf seine Anwesenheit hindeutet. Weder angenagte Baumstämme noch einen Biberbau. Aber nichts desto trotz ist der kurze Naturlehrpfad für alle, die den Nager und die Natur lieben, eine echte Empfehlung. Für alle, die bei einem Besuch des Wildgeheges an der Straßmühle noch ein wenig im Wald an den Teichen entlang streifen möchte, ist der Biberpfad eine echte Empfehlung. Mit dem Kinderwagen oder Buggy ist der Weg allerdings etwas holprig und schmal, dennoch aber nicht unpassierbar. Unsere Empfehlung für das Alter der Kinder ist ab etwa vier Jahren.
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