Die schönsten Geotope in Oberbayern

Oberbayern ist im Süden durch das Alpenvorland und den Nationalpark Berchtesgaden geprägt. Hier reihen sich die südlichsten Geotope Bayerns wie Perlen an einer Kette aneinander. Aber Oberbayern ist noch viel mehr als nur sein südlicher Teil. Im Norden befindet sich der Naturpark Altmühltal, der spätestens seit dem Fund des Archaeopterix, dem berühmten Urvogel, in aller Munde ist. Eine Region in Deutschland, in der es deshalb auch von spektakulären Geotopen nur so wimmelt.

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Steinbrüche sind hervorragende Zeugen der Erdgeschichte

Geologische Schätze in Oberbayern

Erkenntnisse zu den Fragen der Entstehungsgeschichte der Erde und dem Leben auf unserem Planeten erhält man nur an sehr wenigen Orten. Für Forscher ist hier die unbelebte Natur eine Informationsquelle, die nicht zu unterschätzen ist. Meist handelt es sich dabei um Orte, die den Wissenschaftlern durch ihre Schönheit, Seltenheit oder auch Form aufgefallen sind. Von Interesse sind genau diese einzigartigen Orte aber nicht nur für Geologen, sondern auch für alle, die das Besondere an der Natur lieben.

Wer also nach einem Highlight auf einer Wanderung in Oberbayern sucht, der ist mit einer Recherche über die vielen einzigartigen Geotope auf dem besten Weg zum Erfolg. Plant doch einfach mal eine Tour von einem dieser Naturschätze zum nächsten! Ein paar von ihnen haben wir bereits besucht und möchten euch unsere Erfahrungen mitteilen und natürlich inspirieren, selbst aktiv zu werden. Es lohnt sich!

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Zauberwald am Hintersee

GEOTOPE NACH REGION

Altötting – Bad Tölz-Wolfratshausen – Berchtesgadener Land – Dachau – Ebersberg – Eichstätt – Erding – Freising – Fürstenfeldbruck – Garmisch-Partenkirchen – Landsberg am Lech – Miesbach – Mühldorf am Inn – Neuburg-Schrobenhausen – Pfaffenhofen a.d. Ilm – Rosenheim – Starnberg – Traunstein


Alle Geotope in Oberbayern auf einen Blick



Die schönsten Geotope im Berchtesgadener Land

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Quellenbau Alte Saline

Bad Reichenhall – Berchtesgadener Alpen

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Die Salzgewinnung im Raum Bad Reichenhall geht vermutlich bis in die Bronzezeit zurück. Während Salz meist aus Meersalinen oder Salzbergwerken gewonnen wird, ist das hier in Bad Reichenhall am Fuße der Alpen natürlich anders, denn hier gibt es keinen Zugang zum Meer. Stattdessen gewinnt man das Salz in Berchtesgaden aus natürlichem Salzwasser, sogenannten Solequellen. Das Regenwasser reichert sich mit Salz an, während es durch das salzhaltige Gestein sickert und tritt am Fuße des Gruttensteins zutage.

Genau dort befindet sich das Brunnhaus der Alten Saline. Hier wird die Sole gesammelt und so lange erhitzt, bis sämtliches Wasser verdampft ist. Das Salz, das übrigbleibt, findet Verwendung als Bad Reichenhaller Markensalz. Das Speisesalz kennt ihr sicherlich alle. Der Quellenbau liegt in der Alten Saline und kann besichtigt werden. Wenn ihr die Alte Saline besuchen möchtet, nehmt euch warme Kleidung mit, denn es herrschen ganzjährig Temperaturen von 12 Grad.

WANDERUNG ENTLANG DER SAALACH ZUR ALTEN SALINE IN BAD REICHENHALL

Adresse

Alte Saline Bad Reichenhall

Alte Saline 9

83435 Bad Reichenhall

Öffnungszeiten (Stand 2023)
  • 01. April bis 31. Oktober
  • täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr
  • letzte Führung um 16:00 Uhr
  • 02. November bis 31. März
  • Dienstag bis Sonntag: 11:00 bis 15:00 Uhr
  • montags geschlossen
  • letzte Führung um 15:00 Uhr
  • Führungsdauer: etwa 45 Minuten
  • nicht für Kinderwagen und Hunde geeignet
Eintrittspreise
  • Erwachsene: 13;00 Euro
  • Kinder (4 bis einschl. 16 Jahre): 7,00 Euro
  • Schüler und Studenten: 11,50 Euro
  • Familienkarte (2 Erw. + 1 Kind): 29,00 Euro
  • zusätzliches Kind: 4,00 Euro
  • Onlinetickets

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Zauberwald am Hintersee

Ramsau – Berchtesgadener Alpen

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Als vor 3.500 Jahren mehrere Millionen Tonnen Gestein zwischen Steinberg und Schärtenspitze mehr als 1000 Meter in die Tiefe stürzten, türmten sich die Felsblöcke aufeinander und stauten dabei sogar Bachläufe auf. So entstand die atemberaubende Landschaft am Hintersee bei Ramsau: der Zauberwald.

An der Reiteralm und am Hochkalter ist die Schicht aus Dachsteinkalk bis zu 800 Meter dick. Das Material blockierte unter anderem den Klausbach und staute damit den Hintersee auf. Früher einmal war der Hintersee deutlich größer. Er bedeckte das gesamte Tal mit einer Länge von rund vier Kilometer. Wahrscheinlich gäbe es heute den See bereits nicht mehr, hätte man nicht den Klausbach im frühen 19. Jahrhundert umgeleitet, sodass er heute nicht mehr durch den See fließt.

WANDERUNG UN DEN HINTERSEE ZUM ZAUBERWALD

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Hintersee – Seeklause
  • Markierung: Prinzregent-Luitpold-Weg und Lehrpfad Zauberwald
  • Gesamtlänge: etwa 4 km
  • Dauer: 1,5 bis 2 Stunden (ohne Pausen)
  • Runde um den Hintersee einzeln: knappe 3 km
  • Schwierigkeit: leicht (keine Steigungen, Weg um den Hintersee durchgängig gut passierbar, Lehrpfad Zauberwald etwas schmaler)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: ja (für geländetaugliche Modelle)

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Felssturz und Moräne zwischen Königssee und Obersee

Schönau am Königssee – Berchtesgadener Alpen

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Der Königssee ist ein absolutes Muss, wenn ihr das Berchtesgadener Land besucht. Eingehrahmt von einer spektakulären Felskulisse ist er der einzige fjordartige See in Mitteleuropa von Gletschern geformt worden. Wegen der steilen Hänge führt kein durchgehender Uferweg um den rund acht Kilometer langen Königssee herum. Die einzelnen Stationen mit jeweils kurzen Wanderungen sind dafür aber perfekt mit dem Elektroboot erreichbar.

So auch die Saletalm ganz am Ende des Königssees. Sie liegt auf einer Moräne beziehungsweise auf einem Schuttfächer. Dieser Felssturz vom Halsköpfl her hat im 11. oder 12. Jahrhundert den Obersee vom Königssee abgetrennt. Heute gehört die Landbrücke mit ihren mächtigen Blöcken aus Dachsteinkalk hier im Berchtesgadener Land zu den schönsten Geotopen in Bayern.

WANDERUNG ZUR FISCHUNKELALM AM KÖNIGSSEE/OBERSEE

Details
  • Start/Ziel: Anlegestelle Salet Obersee
  • Länge: 6,6 km
  • Aufstieg: 189 m
  • Dauer: etwa 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig
  • nicht für Buggy und Kinderwagen geeignet (teilweise steiler, schmaler Pfad)

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Schrainbachfall am Königssee

Schönau am Königssee – Berchtesgadener Alpen

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Zwischen der Anlegestelle St. Bartholomä und Salet stürzt der Schrainbach auf kurzer Strecke in den Königssee. Dabei überwindet er beachtliche 200 Höhenmeter, bis das Wasser endlich im Königssee landet. Sichtbar von dem mehrstufigen Wasserfall sind allerdings nur rund 80 Meter, der Rest ist im dichten Fichtengebirgswald am Hang versteckt.

ALLE INFOS ZUM KÖNIGSSEE

Früher wurde der Schrainbach zum Abtransport von Holz aus dem steilen Hang genutzt. An einer der Quellen des Bachs liegt heute noch die Hachelklause, früher waren es wohl einmal zwei Klausen. Hier oben wurde das Wasser des Schrainbachs angestaut, um dann das Holz mit der Öffnung der Klause in einem Schwung in den Königssee hinunterzuspülen.



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Königsbachschlucht und Wasserfall

Schönau am Königssee – Berchtesgadener Alpen

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Ebenfalls vom Elektroboot aus kann der aufmerksame Beobachter den Königsbach-Wasserfall auf der linken Seite auf der Fahrt nach St. Bartholomä betrachten. Insgesamt stürzt das Wasser 200 Meter in die Tiefe, um dann im Königssee zu landen. Dabei setzt sich die Fallhöhe aus steilen Gleitstrecken und freiem Fall zusammen. Da es aber für die Bestimmung der Höhe von Wasserfällen keine einheitliche Definition gibt, wird die gesamte Strecke herangezogen.

MEHR INFORMATIONEN ZUM KÖNIGSSEE

Der Köngisbach hat seine Quelle unterhalb von Torrener Joch und Pfaffenkegel und fließt an seinem Ende durch eine Schlucht und anschließend über den Wasserfall zum Königssee. Da der Königsbach im Sommer nur wenig Wasser führt, ist er manchmal vom Boot aus nicht zu erkennen. Was aber immer zu sehen ist, sind die Felsstufen aus Dachsteinkalk.


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Eiskapelle Königssee St. Bartholomä

Schönau am Königssee

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Gleich hinter der berühmten St. Bartholomä-Kirche befindet sich ein permanentes Eisfeld – übrigens das am tiefsten gelegene in den Deutschen Alpen. Die sogenannte Eiskapelle liegt unterhalb der Watzmann-Ostwand und ist ganzjährig vorhanden, obwohl das Eisfeld fast 2.000 Meter niedriger als die eigentliche Schneefallgrenze angesiedelt ist.

Grund für die Schneemassen sind die Lawinen, die im Winter und Frühjahr von der Watzmann-Ostwand abgehen und somit immer für Nachschub sorgen. Im Inneren dieses Eisfeldes befindet sich ein Hohlraum ähnlich einer Höhle aus Eis, ebenfalls Eiskapelle genannt. Im Sommer ist das Gletschertor über 30 Meter breit und um die 15 Meter hoch. Das schmelzende Wasser im Inneren erzeugt die charakteristischen Aushöhlungen. Im Winter ist der Zugang meist durch Schnee blockiert.

WANDERUNG VON ST. BARTHOLOMÄ ZUR EISKAPELLE

Details
  • Start/Ziel: Anlegestelle St. Bartholomä
  • Länge: 6,5 km
  • Höhendifferenz: 299 m
  • Dauer: etwa 3 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel bis anspruchsvoll
  • im Winter und Frühjahr wegen der Schneeflälle, Lawinen und Schmelzbäche teilweise nicht begehbar

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Schwemmfächer Eisbach St. Bartholomä

Schönau am Königssee – Berchtesgadener Alpen

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Kurz hinter St. Bartholomä mündet der Eisbach, der Aus den Feldern am Watzmann kommt, in den Königssee. Spektakulär ist sein Verlauf kurz vor Erreichen des Sees, denn die extrem flache Neigung des Geländes lässt den kleinen Bach zu einem breiten Delta anwachsen. Während im Sommer der Eisbach meist in seinem eigenen Schutt versickert, kann man bei Hochwasser (im Frühjahr) die Schwämmfächer nicht passieren.

Die Schüttung des Eisbaches, also das, was er so an Ablagerungen aus Ramsaudolomit und Karnisch-norischem Dolomit aus dem Watzmannmassiv herunterträgt, hat den Königssee bereits auf eine Breite von nur noch 240 Metern an dieser Stelle eingeengt. In der Zukunft (die allerdings noch weit entfernt liegt), wird der Eisbach den See einmal in einen vorderen und hinteren Königssee aufteilen.

DREI WANDERUNGEN AM KÖNIGSSEE

Lage: hinter St. Bartholomä am Ufer des Königssees


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Watzmann Ostwand (Hinter St. Bartholomä)

Schönau am Königssee – Berchtesgadener Alpen

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Dominantes – und sicherlich auch berühmtestes – Felsmassiv in den Bergen Berchtesgadens ist der 2.713 Meter hohe Watzmann. Damit ist der Watzmann auch einer der höchsten Berge Deutschlands. Ihn zu erklimmen ist nicht ganz so einfach und bedarf etwas Erfahrung und Geschick. Vom Königssee aus lässt er sich aber völlig mühelos von unten her betrachten. Auch von einem der vielen Boote aus wirkt er besonders beeindruckend (direkt hinter der berühmten Kirche St. Bartholomä).

Kein Wunder, dass 1800 Meter steil nach unten abfallene Ostwand der Südspitze des höchsten Gipfels in die Liste der Geotope Bayerns aufgenommen wurde. Die Rinnen und sogenannten Schrofen in den Gesteinstücken ist typisch für den karnisch-norischen Dolomit des Gebirszuges. Weiter oben folgt eine Schicht aus Dachsteinkalk, mit bis zu 20 m mächtigen Kalkbänken, die sich mit dünneren Ton- und Dolomitschichten abwechseln. Hier finden sich viele Fossilien in Form großer Muscheln.

DREI WANDERUNGEN AM KÖNGSSEE



Die schönsten Geotope im Landkreis Eichstätt

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Torfelsen Unteremmendorf

Unteremmendorf bei Kinding – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Ganz anders als in den Alpen – und viel weniger unter internationalen Besuchern bekannt – sieht es im Norden Oberbayerns aus. Hier sind es nicht die Berge, die begeistern, sondern ein Fluss, der für seine langsame Fließgeschwindigkeit bekannt ist: die Altmühl. Und so nennt sich auch der Naturpark rings um ebendiesen Fluss, der die Landschaft in der Südlichen Frankenalb so einschneidend geprägt hat: Naturpark Altmühltal.

Berühmt ist der Naturpark nicht nur für seine unzählingen Fossilienfunde (unter ihnen der legendäre Archaeopterix), sondern auch für seine Geotope, die sich wie ein Band entlang der teils steilen Hänge des Tals ziehen. Auf einige besondere Felsen haben im frühen Mittelalter Menschen Burgen gebaut. So auch hier oberhalb von Unteremmendorf. Von der Burg ist nicht mehr viel zu erkennen, zurückgeblieben ist das natürliche Felsentor, das früher einmal Teil einer massiven Spornburg war.

BURGENWEG KINDING

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz an der Römerbrücke (steinerne Brücke)
  • Markierung: Burgenweg Kinding (grüne Burg auf gelbem Grund)
  • Länge: 10,6 kmDauer: etwa 3 Stunden (bei Schnee und Nässe etwa 4 Stunden)
  • Schwierigkeit: mittel bis schwierig (teils schmale, steile Naturpfade)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 377 m

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Hubertusfelsen

Unteremmendorf bei Kinding – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Auf den Anhöhen oberhalb von Unteremmendorf bei Kinding befinden sich auf kürzester Strecke drei ehemalige Burganlagen. Nur knapp ein Kilometer vom Torfelsen entfernt befindet sich der Hubertusfelsen. Der Hubertusfelsen trug die zweite der drei mittelalterlichen Anlagen auf seinem Rücken.

Heute weist nur noch ein hölzernes Schild auf die Anwesenheit der wehrhaften Festung hin. Wer allerdings genauer hinsieht, entdeckt noch im südlichen Teil die Reste des Turms. Der Hubertusfelsen ist die jüngste der drei Burganlagen, die von den bischöflichen Ministerialen von Emmendorf auf den drei markantesten Felsnasen erbaut wurden.

BURGENWEG KINDING

    Details
    • Start/Ziel: Parkplatz an der Römerbrücke (steinerne Brücke)
    • Markierung: Burgenweg Kinding (grüne Burg auf gelbem Grund)
    • Länge: 10,6 kmDauer: etwa 3 Stunden (bei Schnee und Nässe etwa 4 Stunden)
    • Schwierigkeit: mittel bis schwierig (teils schmale, steile Naturpfade)
    • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
    • Aufstieg: 377 m

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Saufelsen

Unteremmendorf bei Kinding – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Als dritte im Bunde ist etwa 200 Meter hinter dem beeindruckenden Torfelsen im Osten der Anhöhe der Burgstall Saufelsen gelegen. Wer etwa 40 Meter vorher gut aufpasst, erkennt noch den Halsgraben des Burgstalls. Burgstall nennt man übrigens Stellen, an denen einmal Burgen gestanden haben, die inzwischen aber nahezu verschwunden sind – aus welchen Gründen auch immer.

Der Graben endet nach einigen Dutzend Metern an einem Wasserloch, deshalb vermutet man, dass es sich dabei um einen geschützten Pfad zur Wasserstelle gehandelt hat. Die Ausmaße der Anlage war nahezu quadratisch, an der östlichen Seite sind im Winter – wenn die Bäume kein Laub mehr tragen und die Sicht deutlich freier ist – noch Fundamentreste erkennbar.

BURGENWEG KINDING

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz an der Römerbrücke (steinerne Brücke)
  • Markierung: Burgenweg Kinding (grüne Burg auf gelbem Grund)
  • Länge: 10,6 km
  • Dauer: etwa 3 Stunden (bei Schnee und Nässe etwa 4 Stunden)
  • Schwierigkeit: mittel bis schwierig (teils schmale, steile Naturpfade)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 377 m

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Ehemaliger Steinbruch am Sportplatz von Schernfeld

Schernfeld bei Eichstätt – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Nirgendwo kann man die einzelnen Schichten des Untergrundes so einfach betrachten wie in Steinbrüchen. Leider darf man in aktive Steinbrüche meist nicht hinein. Umso interessanter sind deshalb aufgelassene Steinbrüche, die nicht wieder zugeschüttet wurden. Im Altmühltal findet man heute eine große Anzahl solcher Steinbrüche, in denen es auch heute noch von Fossilien nur so wimmelt.

Wen der Forscherdrang packt, der kann in einem der Hobbysteinbrüche mit professioneller Ausrüstung und unter Anleitung danach suchen. Wer nicht so viel Zeit hat, für den eignen sich die vielen kleinen anderen Steinbrüche. Im Abraum befinden sich immer noch versteinerte Pflanzen und Ammoniten aus einer Zeit, in der sich hier im Süden Deutschlands ein tropisches Meer befand. Der Steinbruch am Sportplatz von Schernfeld ist genau aus diesem Grund als Geotop ausgezeichnet und für die Öffentlichkeit zugänglich.

NATURLEHRPFAD OBEREICHSTÄTT-SCHERNFELD

Details
  • Start/Ziel: Sportplatz am Leitenbruck, Schernfeld
  • Alternative: Parkplatz an der Allee, Obereichstätt
  • Markierung: Silberdistel
  • Länge: 8,3 km
  • Dauer: 3 Stunden (ohne Pausen und Besichtigung)
  • Schwierigkeit: mäßig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: ja, allerdings ein paar Steigungen vorhanden
  • Aufstieg: 227 m

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Felsengruppe Obereichstätt

Obereichstätt bei Eichstätt – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Am Hang oberhalb von Obereichstätt befinden sich zahlreiche Felsengruppen aus dem sogenannten Frankendolomit. Eine besonders interessante Formation mit einer Felsnadel ist sogar in die Liste der Geotope aufgenommen worden. Die mächtigen Kalk- und Mergelschichten sind Ablagerungen aus einem warmen Schelfmeer, das vor Jahrmillionen den Süden Deutschlands bedeckte.

Damals wuchsen auf dem Boden dieses tropischen Meeres Kalkschwämme, die im Laufe der Zeit zu Schwammriffen mit Algenkrusten wurden und schließlich versteinerten. Freigelegt wurden die Gesteine durch Jahrtausende andauernde Erosion in Form von Niederschlägen aber auch durch Auswaschungen von Flüssen.

NATURLEHRPFAD OBEREICHSTÄTT-SCHERNFELD

Details
  • Start/Ziel: Sportplatz am Leitenbruck, Schernfeld
  • Alternative: Parkplatz an der Allee, Obereichstätt
  • Markierung: Silberdistel
  • Länge: 8,3 km
  • Dauer: 3 Stunden (ohne Pausen und Besichtigung)
  • Schwierigkeit: mäßig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: ja, allerdings ein paar Steigungen vorhanden
  • Aufstieg: 227 m

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Dohlenfelsen von Konstein

Konstein bei Wellheim – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Zwar liegt der Dohlenfelsen am Ortsrand von Kohnstein an der Aichacher Straße heute im Altmühltal, erschaffen wurde er jedoch zu Zeiten, als hier noch die Ur-Donau floss, bevor diese ihren Verlauf änderte. Etwa 50 Meter hoch ragt der Dohlenfelsen in den Himmel über dem Altmühltal. Er ist Teil des bekannten Klettergebietes.

Seine Form erinnert – je nach Blickwinkel – an einen Schiffsbug. Wer genauer hinsieht, erkennt am Felsen aus dem Malm Epsilon Dolomitbänke mit fossilen Schwämmen und Kalkschalen. Der Dohlenfelsen ist der größte der zahlreichen Felsen des Kohnsteiner Altmühltals und ist inzwischen bereits zum Wahrzeichen der Region aufgestiegen.


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Schlossberg in Wellheim mit Felsentor

Wellheim – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Wenn kalk- oder gipshaltige Gesteine durch das im Niederschlag gelöste Kohlendioxid gelöst wird, so spricht man von Karstbildung. An der Oberfläche des Gesteins entstehen hier oft scharfkantige oder skurrile Formen im Felsen. Und weil diese Karstgebiete meist unterirdisch entwässert werden, weiten sich die kleinen Risse und Klüfte meist zu größeren Hohlräumen aus. So entstehen Höhlensysteme unter der Erde, aber auch inzwischen freigelegte Steinbrücken, auch als Felsentore bezeichnet.

Der beeindruckende Riffstotzen bei Wellheim trägt nicht nur die berühmte Burg Wellheim auf ihrem Rücken, er gehört auch zu den beeindruckenden Geotopen in Oberbayern. Auf der anderen Seite befindet sich ein natürliches Felsentor.

Adresse: Burgstraße 4, 91809 Wellheim


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Wellheimer Trockental

Wellheim – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Als das Wellheimer Trockental bezeichnet man den Abschnitt des Ur-Donautals, das sich heute zwischen Dollnstein und Rennertshofen erstreckt. Es windet sich in Schleifen durch den Süden der Frankenalb ist typisch für die Juralandschaft der Südlichen Frankenalb. Die Ur-Donau floss im Altpleistozän über zwei Millionen Jahre durch das Gebiet des heutigen Altmühltals. In der jüngeren Erdgeschichte, etwa vor 70.000 Jahren, verlagerte sie dann ihr Flussbett, sodass das Tal nun fast vollständig trockenliegt.

Das Tal wird sowohl geologisch als auch biologisch als sehr wertvoll eingestuft, denn durch seine Riffdolomiten und Magerrasen auf den südlichen und östlichen Hanglagen zählt das Trockental zu den schmetterlingsreichsten Regionen in ganz Deutschland. Ganz zu schweigen von den vielen Pflanzen und Tieren, die sich auf diesen speziellen Lebensraum spezialisiert haben und deshalb sehr selten sind. Kein Wunder, das das Wellheimer Trockental in die Liste der Geotope Oberbayerns aufgenommen wurde.


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Maderfelsen Dollnstein

Dollnstein – Altmühltal – Südliche Frankenalb

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Dort, wo vor vielen, vielen Jahren einmal der Ur-Main in die Ur-Donau mündete, liegt heute der beschauliche Ort Dollnstein im Landkreis Eichstätt in Oberbayern. Hinter den letzten Häusern sind einige große Felsen aus hellem Riffkalk noch Zeugen dieser Vereinigung.

Ganz besonders ist der Marderfelsen hervorzuheben, an dessen östlichem Fuß Tellerschwämme aus dem Kalk herauswittern. Weiter oben erkennt man noch Ooide im gebankten Kalk. Ooide sind kugelförmige, bis zu erbsengroßen Mineralien, die aus verschiedenen Gesteinen bestehen können. Sie entstehen in Lagunen mit flacher Wellenbewegung. Hier weisen sie darauf hin, dass sich dort eine Flachwasserzone zur Zeit der Riffbildung befunden haben muss.

Lage: Nordöstlich von Dollnstein, am Ende des Burgsteinweges



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