Mitten im Fränkischen Seenland zwischen dem Landkreis Roth und Weißenburg-Gunzenhausen liegt das Spalter Hügelland, unter Bierkennern auch als Spalter Hopfenland bekannt. Für Wanderfreunde sind die sanften Hügel mit Obst- und Hopfengärten, bunten Wiesen und weiten Wäldern schon lange kein Geheimtipp mehr. Rings um die Stadt sind malerische Wanderwege angelegt, die das Herz eines jeden Naturliebhabers höherschlagen lassen. Mittendrin Burgen, Mühlen und jede Menge Geschichte. Heute hat es uns nach Wernfels verschlagen. Auf der etwa vier Kilometer langen Rundwanderung liegt die Burg Wernfels.
Details mit Karte, Höhenprofil und GPX-Daten weiter unten
Stiegelmühle >>> Wernfels >>> Burg Wernfels >>> Theilenberg >>> Stiegelmühle
Charmante Natur im Süden von Nürnberg
Es sind nicht nur die prachtvollen Schlösser, die romantischen Parkanlagen oder die historischen Bauten der Römer, die das Fränkische Seenland ausmachen. Oft liegen die Sehenswürdigkeiten im Verborgenen, wollen auf einer Wanderung entdeckt werden. Kleine Bäche haben tiefe Schluchten in den Sandstein der einzigartigen Region geschnitten. Besonders spektakulär ist das im Schnittlinger Loch und in der Massendorfer Schlucht zu bewundern.
Besonders im Frühjahr liegt ein ganz besonderes Flair über den Hügeln und Tälern, denn dann blühen die unzähligen Obstbäume im Spalter Hügelland. Später ist es dann der Hopfen, dem man fast beim Wachsen zusehen kann. Jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Charme. Und deshalb wandern wir hier nicht nur im Frühjahr, Sommer und Herbst, sondern auch in den kalten und scheinbar tristen Wintermonaten – und wurden immer positiv überrascht!
Stiegelmühle
Mit weniger als zwanzig Einwohnern ist der Weiler Stiegelmühle nur ein sehr kleiner Ortsteil von Spalt. Im Jahr 1407 betrieb hier die Familie Brenntlein an der Fränkischen Rezat eine Mühle, nach der die Ansiedlung zunächst benannt wurde (Brenntleinsmühl zu Werdenfelz). Schon bald erhielt sie jedoch den Namen des ansässigen Müllers Hermann Stigler. Heute kennen die meisten den Weiler nur wegen des Gasthofes Blumental, der für seine gute Küche und moderaten Preise Gäste aus der Umgebung anzieht.
Wernfels – der Ort
Die Ortschaft Wernfels ist als Siedlung um die Burg herum entstanden. Um 1300 gab es in Wernfels 16 Haushalte, die alle in engem Zusammenhang mit der Burg standen. Bis ins 18. Jahrhundert verdoppelte sich ihre Zahl. Zu den Haushalten hinzu kommen zahlreiche herrschaftliche und sogenannte kommunale Gebäude wie ein Schaf- und ein Hirtenhaus. Neben ein paar Bauernhäusern und Gasthäusern stammen auch die beiden Wegkapellen aus alten Zeiten und stehen daher allesamt unter Denkmalschutz.
Wo einst Ritter und Burgfräulein wohnten – Burg Wernfels
In der Vielfalt der Burgen in Franken oder gar Bayern führt die Burg Wernfels im Spalter Hügelland fast ein wenig ein Schattendasein. Und doch hat die romantische Ritterburg hoch über dem Rezattal ihren ganz eigenen Charme. Ihre massiven Mauern beherbergten nicht nur Bischöfe und Fürsten aus dem Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, sondern heute auch viele junge Menschen.
Wahrscheinlich erbauten die Burggrafen von Nürnberg die Burg Wernfels in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Damals bestand sie wohl nur aus einem Wohnbau, der alsbald mit einer stattlichen Ringmauer umbaut wurde. Doch schon bald wurde die Anlage zum fürstbischöflichen Amtssitz. Als Burg Wernfels 1600 durch einen Blitzschlag zerstört wurde, baute sie Bischof Johann Conrad von Gemmingen von Grund auf wieder auf.
Seit 1925 ist auf der Burganlage ganz schön was los. Denn seitdem sie im Besitz des CVJM-Landesverbandes Bayern ist, wurde sie nicht nur umfassend saniert, es sind auch zahlreiche Gebäude hinzugekommen. In der Jugendherberge tummeln sich Kinder und Teenager, die das Leben auf der Burg in vollen Zügen genießen. Heute ist sie sicherlich um einiges komfortabler ausgestattet als in alten Zeiten, aber dennoch hat sie ihr
geheimnisvolles Flair bewahrt.
Burgtor
Früher wie heute ist die Burg Wernfels nur über ein kleines Tor zugänglich, das in den äußeren Zwinger führt. Nach dem Neuaufbau vor rund 150 Jahren ist die Toranlage mit einem Fachwerkaufbau geschmückt. Rechter Hand findet man im Bischofsgarten Sitzplätze mit herrlichem Ausblick.
Kernburg
Nach wie vor besteht die Kernburg aus einem zentralen Bauwerk, das von einer Ringmauer mit fünf abgerundeten Ecken umgeben ist. Direkt an die Ringmauer wurden im Laufe der Jahre viele andere Gebäude angebaut, manche aus Sandstein oder Fachwerk, andere repräsentieren das Offene, Moderne.
Besucherinfo
Die Burg Wernfels ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt die Möglichkeit, den Palas zu umrunden und sich von allen Seiten anzusehen. Das Betreten der Gebäude ist jedoch einzig den Gästen der Jugendherberge vorbehalten.
Adresse
CVJM Burg Wernfels
Burgweg 7 – 9
91174 Spalt OT Wernfels
Geyersberg
Nur ein paar Kilometer nordwestlich von Spalt liegt der 513 Meter hohe Geyersberg, auf dem die Ortschaft Theilenberg liegt. Der Höhenzug endet in einem Sporn, der nach Süden steil in das Erlbachtal abfällt. An dieser geschützten Stelle entstand im 9. Jahrhundert eine Befestigungsanlage, von der leider heute nicht mehr viel zu sehen ist. Bei Ausgrabungen 1998 konnten jedoch noch verschiedene Bauphasen eines Befestigungswalles nachgewiesen werden. Die Burg Thilo, die einst den Geyersberg schmückte, wurde nicht besonders alt. Schon im 10. Jahrhundert konnte sie nach einem Brand nicht mehr bewohnt werden. Allein ihr Name hat sich für immer verewigt. Nämlich im Ortsnamen des beschaulichen Dorfes, das auf ihm erbaut wurde: Tilenburc (heute Theilenberg).
Wandern in und um Wernfels – Wanderweg Brombachsee 21
Wegbeschreibung
Wir starten auf dem Parkplatz des Gasthauses Blumenthal in Stiegelmühle und halten uns gleich an der nächsten Abzweigung auf der Bundesstraße nach links Richtung Wernfels. Es geht mehr oder weniger steil den Berg hinauf zur Burg Wernfels. Nach einer Besichtigung halten wir uns am Tor über den Kirchenweg nach Theilenberg. Im Ort gehen wir an der Straße links. Hinter der Kirche biegen wir dann wieder nach links ab und wandern auf dem Feldweg Richtung Wald. Dort leitet uns ein steil abfallender Weg wieder zurück nach Stiegelmühle.
Route
Höhenprofil
Details
- Start/Ziel: Parkplatz am Gasthof Blumenthal in Stiegelmühle
- Markierung: Brombachsee 21
- Länge: 4,1 km
- Dauer: 1 bis 1,5 Stunden (ohne Pausen und Burgbesichtigung)
- Schwierigkeit: mäßig (lange Steigung zur Burg hinauf)
- für Kinderwagen/Buggy geeignet: bedingt (im Waldstück bei Regen zu matschig)
- Aufstieg: 270 m
- Abstieg: 247 m
- DOWNLOAD Karte als pdf: Wanderung-Wernfels-Brombachsee-21-Karte
TOURENDATEN FÜR GPS-GERÄTE UND WANDER-APPS
- DOWNLOAD GPX-Daten: Wanderung-Wernfels-Brombachsee-21.gpx
So funktioniert´s: Anleitung zum Download und Importieren in eine Wander-App oder ein mobiles GPS-Gerät
Auf alten Burgmauern erbaut: Theilenberg
Wir passieren einen weiteren Ortsteil von Spalt, diesmal das Pfarrdorf Theilenberg an der Ostflanke des Geyersbergs. Mit über 100 Einwohnern doch schon um einiges größer als Stiegelmühle, aber immer noch sehr bescheiden auf der Landkarte. Die Entstehung des Dorfes geht laut einer Schenkungsurkunde des Probstes von Herrieden auf das Jahr 1058 zurück. Einhundert Jahre darauf ging es in den Besitz des Klosters Heilsbronn über, später dann zu Wernfels und Spalt. Noch heute ist die katholische Pfarrkirche St. Wenzeslaus ihr Wahrzeichen, das schon von Weitem zu sehen ist.
Essen und Trinken
Je nach Jahreszeit werdet ihr mit frischen Produkten aus der Region verwöhnt. Egal, ob Wild aus den Wernfelser Jagdgründen, fangfrischen Forellen und Saiblingen aus der eigenen, naturgetreuen Aufzucht oder auch vegetarischen Köstlichkeiten.
Das Gasthaus gibt es schon seit fast 150 Jahren und noch heute bekommt ihr an einem Sonntagmittag keinen Tisch ohne vorherige Reservierung. Das spricht doch für sich …
Gasthof Blumenthal
Stiegelmühle 42
91174 Spalt OT Stiegelmühle
Homepage: gasthof-blumenthal.de
Warme Küche
- Mittwoch bis Samstag
- 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr
- 17.00 Uhr bis 21.00 Uhr
- ab 22.00 Uhr geschlossen
- Sonn- und Feiertage
- 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr
- 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr
- ab 21.00 Uhr geschlossen
Mittwoch bis Freitag ist das Restaurant nachmittags von 15-17 Uhr geschlossen. Montag und Dienstag ist Ruhetag.
Eis vom Wernzingerhof
In Wernfels gibt es Eis direkt vom Bauernhof! Der landwirtschaftliche Familienbetrieb produziert Speiseeis und verkauft sie im Hofladen. Neben Fruchtsorbets mit Kirschen aus Nachbars Garten sind vor allem die Joghurt-Eis-Spezialitäten aus selbstgemachtem Joghurt empfehlenswert.
Wernzingerhof
Stiegelmühler Str. 10
91174 Spalt OT Wernfels
Homepage: pfahler-eis.de
Öffnungszeiten
- Anfang April bis Anfang Oktober geöffnet
- Mittwoch bis Sonntag: 13 bis 19 Uhr
- Montag und Dienstag Ruhetag
(Nein, wir bekommen keine Provision oder irgendwelche anderen Vorzüge. Wir möchten euch lediglich umfassend informieren und vor allem die Gastronomie in ländlichen Gegenden unterstützen)
Anreise: Wie komme ich nach Wernfels?
Mit dem Pkw
Über die A6 Nürnberg- Heilbronn nehmt ihr die Ausfahrt Schwabach West, weiter Richtung Abenberg, Gunzenhausen auf der B466 bis Wassermungenau. Von hier aus ist die Burg Wernfels beschildert, von dort Beschilderung zur Burg Wernfels beziehungsweise Stiegelmühle. (In Wernfels selbst sind die Parkmöglichkeiten sehr eingeschränkt)
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit der Bahn bis zum Bahnhof Schwabach. Dann steigt ihr in den öffentlichen Nahverkehr mit der Linie 607 VGN ein und fahrt bis Wernfels Mitte. Von der Bushaltestelle sind es 5 Minuten Fußweg bis zur Burg Wernfels. Alternativ könnt ihr auch bis zur Haltestelle Stiegelsmühle fahren. Hier an der Gaststätte beginnt der Wanderweg Brombachsee 21. Bis zur Burg sind es rund 15 Minuten Laufzeit.
Fazit
Die Wanderung empfiehlt sich bei jedem Wetter. Ist es nass, solltet ihr auf gutes Schuhwerk achten, da es im Wald doch etwas rutschig werden kann. Wer die Wanderung Brombachsee 21 mit dem Buggy gehen möchte, braucht ganz schön Puste und vor allem ein geländegängiges, gut gefedertes Exemplar. Nehmt euch Zeit, auch wenn die eigentliche Tour nur vier Kilometer lang ist, so gibt es doch einiges zu entdecken.
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