Die schönsten Geotope in Oberfranken – Teil 3

Einer der Gründe, warum Oberfranken so beliebt bei Ausflüglern und Wandern ist, ist sicherlich die Tatsache, dass sich hier im Norden Bayerns die Einblicke in die unbelebte Natur, die durch ihre Schönheit und Einzigartigkeit herausstechen, wie an einer Perlenkette aneinanderreihen. Oberfranken ist voller wunderschöner Geotope, die es sich zu besuchen lohnt. Am besten geht das auf einer entspannten Wanderung.

teufelssteg höllental frankenwald hof
Ganz im Norden von Oberfranken ist gleich ein ganzes Tal als Geotop ausgewiesen: das Höllental

Schutz der unbelebten Natur – Geotope

In Deutschland haben Tiere und Pflanzen in ihren wertvollen Lebensräumen einen hohen Status und werden daher unter einen besonderen Schutz gestellt. Den gleichen Stellenwert haben seit Kurzem auch bedeutende Ausbildungen in der unbelebten Natur. Diese sogenannten Geotope gewähren einen Einblick in die Millionen von Jahren alte Erdgeschichte, die Entstehung und Formung von ganzen Landschaftszügen und der damit verbundenen Entwicklung von Leben.

Genau wie bei der lebendigen Natur können auch die Geotope nicht einfach wieder hergestellt werden, wenn sie denn einmal zerstört sind. Und deshalb liegt im Naturschutz auch ein besonderes Interesse, wichtige Geotope – und mit ihnen oft auch ganz spezielle Biotope – zu erhalten. Die schönsten und seltensten in Bayern sind vom LfU unter Schutz gestellt worden. Ihr findet Sie in der Liste der Geotope in Bayern. Geotope sind immer einen Ausflug wert. Unser Geheimtipp: gleich eine tolle Idee für eine atemberaubende Wanderung im Freistaat!

GEOTOPE NACH REGION

Landkreis Bamberg – Landkreis Bayreuth –  Landkreis Coburg – Landkreis ForchheimLandkreis Hof – Landkreis Kronach – Landkreis Kulmbach – Landkreis Lichtenfels – Landkreis Wunsiedel


Alle Geotope auf einen Blick


Die schönsten Geotope im Landkreis Forchheim

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Napoleonfels und Zinken bei Gößweinstein

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Den vielen Geotopen rund um Gößweinstein ist gleich ein ganzer Wanderweg gewidmet, damit ihr auch ja keines der spektakulären Fenstern die die Erdgeschichte verpasst. Auf dem Geopfad Gößweinstein geht es los an der Fellner-Doline, von der man oberhalb der Erdoberfläche nicht wirklich viel sieht. Ganz anders ist das bei den beiden Felsen, die wie dünne Bleistifte senkrecht in der Landschaft stehen: der Zinken und der Napoleonfels. Beide sind auf dem Felsensteig ganz aus der Nähe zu bestaunen.

ALLE INFOS ZUM GEOPFAD GÖSSWEINSTEIN

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Breitenberg
  • Markierung: Geopfad Gößweinstein
  • Länge: 6,4 km
  • Dauer: etwa 2,5 bis 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 405 m
wanderkarte geopfad gößweinstein


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Müllerfelsen bei Streitberg

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Genau wie Gößweinstein hat es Streitberg, das nach dem bekannten Nachbarort Muggendorf nur wenigen ein Begriff ist, wirklich in sich. Nicht nur seine Lage im wunderschönen Wiesenttal ist einmalig, hier befindet sich oben auf dem Berg über dem Ort auch der Eingang zu einer ganz besonderen Höhle, der Binghöhle. Was aber kaum jemand weiß, ist das ein halbes Dutzend Geotope die kleine Ortschaft in der Fränkischen Schweiz umrahmen. Eines davon ist der Müllerfelsen, den man wunderbar aus luftiger Höhe auf dem gegenüberliegenden Berghang bewundern kann.

RUNDWANDERUNG UM DEN STREITBERG 

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Dorfplatz in Streitberg
  • Distanz: 4 km
  • Dauer: 2 Stunden (plus Zeit zur Besichtigung der Burg und Binghöhle)
  • Schwierigkeit: mäßig (wegen der schmalen Wege und Treppen nicht für Buggys geeignet)
  • Markierung: folgt keiner einheitlichen Markierung (Geologischer Erlebnispfad, Frankenweg, 1000 Höhenmeter)
  • Anstieg: 259 m

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Die schönsten Geotope im Landkreis Bayreuth

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Felsenburg Pottenstein

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Eine wunderbare Aussicht auf das Felsenstädtchen Pottenstein hat man auf der gleichnamigen Burg, die zu den ältesten Burgen in der Fränkischen Schweiz zählt. Inzwischen hat das trutzige Gemäuer auf einem Felssporn an die 1000 Jahre auf dem Buckel. Errichtet wurde sie zur Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz von den Babenberger Markgrafen von Schweinfurt. Der Felssporn mit der Burg ist eines der vielen geschützten oberfränkischen Geotope. 

RUNDWANDERUNG UM POTTENSTEIN

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz an der Teufelshöhle (B470)
  • Distanz: 11 km
  • tatsächliche gelaufen: 15 km
  • Dauer: 4 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel (ein paar steile Passagen)
  • Markierung 1: folgt keiner einheitlichen Markierung, z.T.Elisabethweg
  • Markierung 2: zum Teil Grünpunkt
  • Anstieg: 548 m
wanderkarte rundweg pottenstein


Die schönsten Geotope im Landkreis Hof

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Jean-Paul-Felsen + Petersgrat bei Joditz

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Zwischen dem Frankenwald und dem Schiefergebirge schlängelt sich die Saale in endlosen Schleifen entlang der Grenze zwischen Thüringen und dem Bayern. Nur 10 Kilometer von Hof entfernt liegt die Kindheitsheimat des oberfränkischen Dichters Jean Paul. Doch der Ort Joditz ist nicht nur Literaturliebhabern ein Begriff. Denn auf das Felsmassiv, das steil am Ortrand ins Tal hin abfällt, führt einer der schönsten Wanderwege der Region: der rund 9 Kilometer lange Rundweg FrankenwaldSteigla Petersgrat. Auf der Strecke liegt auch der Aussichtspunkt vom Petersgrat, einem der schönsten Geotope in Oberfranken und vielleicht ganz Bayern.

FRANKENWALDSTEIGLA PETERSGRAT

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Am Anger (direkt a.d. Saale in Joditz)
  • Markierung: FrankenwaldSteigla Petersgrat
  • Länge: 9,4 km
  • tatsächlich gelaufen: 12 km
  • Dauer: 3 bis 3,5 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Abstieg zum Petersgrat und am Steig: gute Trittsicherheit erforderlich
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 404 m
wanderkarte-petersgrat


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Höllental bei Naila

aussicht auf das höllental bei hof im frankenwald geotop oberfranken

Bis zu 170 Meter hat sich die Selbitz im Landkreis Hof zwischen Hölle und Blechschmidtenhammer den harten Diabasfels im Frankenwald ausgewaschen und im Laufe von Jahrtausenden eine atemberaubende Schlucht geschaffen. An einigen Stellen finden sich wunderschöne Kissenlavastrukturen oder auch Diabassäulen. Das gesamte Höllental ist zum Naturschutzgebiet und deklariert worden und bietet – vor allem in der nördlichen Region – fantastische Panoramen wie beispielsweise vom legendären Hirschsprung oder auch dem König-David-Aussichtspunkt.

ALLE INFOS ZUR HÖLLENTALWANDERUNG

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Hölle (an der Selbitz)
  • Markierung 1: Röhrensteig US11
  • Markierung 2: König David
  • Markierung 3: Hirschsprung
  • Blechschmidtenhammer (ehem. Bahnhof)
  • Markierung 4: Höllentalstraße
  • Länge: 9,0 km (tats. gelaufen 12 km)
  • Dauer: 3,5 bis 4 Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • Aufstieg zum König-David steil
  • Abstieg zum Hirschsprung schwierig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 462 m
wanderkarte höllental hirschsprung


Die schönsten Geotope im Landkreis Wunsiedel

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Schausteinbruch Häuselloh bei Selb

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Fast wäre die Geschichte dieser alltäglichen Arbeit vieler Menschen im Fichtelgebirge in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht eine Initiative heimatliebender Bürger, die mit jeder Menge Herzblut und Verstand die die Bedeutung der Natursteinwirtschaft wieder für alle ins Bewusstsein gerufen hätte. Und so ist 1993 ein Freilichtmuseum im Granitsteinbruch bei Selb entstanden, der Schausteinbruch Häuselloh.

Adresse
Schausteinbruch Häuselloh

Selber Forst
95100 Selb

Öffnungszeiten und Eintrittspreise
  • jederzeit zugänglich
  • kostenlos
  • Parkplatz in etwa 200 m Entfernung im Wald


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Gipfelgrat am Großen Waldstein bei Zell im Fichtelgebirge

schüssel pavillon gipfel großer waldstein geotop fichtelgebirge

Auch in luftiger Höhe lassen sich die Fenster in die Erdgeschichte im Fichtelgebirge bewundern. Eines dieser Naturwunder ist mit einem Pavillon zu Ehren von König Max II. gekrönt und hat eine atemberaubende Aussicht auf Weißenstadt und Kirchenlamitz. Der gesamte Gipfelgrat des Großen Waldsteins bei Zell im Fichtelgebirge ist als Geotop ausgewiesen. Und dass es sicherlich zu den schönsten seiner Art gehört, weiß jeder, der schon einmal hier gewesen ist. Neben dem Gipfel, Schüssel genannt, gibt es außerdem die Ruine des sogenannten Roten Schlosses zu bewundern. Ein kurzer Rundweg führt an allen Sehenswürdigkeiten auf dem oberfränkischen Bergmassiv vorbei.

ALLE INFOS ZUM RUNDWEG AUF DEM GROSSEN WALDSTEIN

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz auf dem Waldstein (Straßenrand 200 m vor dem Waldsteinhaus)
  • Markierung: keine einheitliche (teilw. Großer Waldstein Lehrpfad)
  • Länge: 3,2 km
  • Dauer: etwa 1 Stunde
  • Schwierigkeit: mäßig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 150 m (flach, lediglich ein paar Stufen zur Burg und zur Schüssel)
grosser waldstein karte


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Epprechtstein-Gipfel mit Burgruine bei Kirchenlamitz

wollsack verwitterung auf dem gipfel des epprechtsteins geotop oberfranken

Den Gipfel des Epprechtsteins ziert ein langgestrecktes Granitplateau in 798 Meter Höhe. Seitlich fallen die Felswände steil nach unten hin ab und es ist ganz deutlich die Matratzenverwitterung zu erkennen. Das ist eine spezielle Verwitterungsform des Granits, die wie übereinanderliegende Polster oder eben auch Matratzen aussieht. Oben auf dem unbewaldeten Naturdenkmal befinden sich die Reste eine ehemaligen Burganlage.

Dass der Gipfel des Epprechtsteins heute noch so gut erhalten ist, verdanken wir der Tatsache, dass er schon vor über 100 Jahren unter Schutz gestellt wurde. Denn sonst hätte ihn mit Sicherheit schon längst ein wütiger Granitabbauerin kleine Stücke gespalten und verkauft. Seit einigen Jahren ist die Felsformation inklusive der Burganlage ebenfalls in die Liste der Geotope in Bayern aufgenommen worden.

ALLE DETAILS ZUM STEINBRUCHWANDERWEG

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Infozentrum Granitlabyrinth (Vorderes Buchhaus)
  • Markierung: Steinbruchwanderweg
  • Länge: 4,9 km
  • Dauer: 1,5 bis 2Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig bis mittel
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein
  • Aufstieg: 151 m
steinbruchwanderweg karte

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Röslauschlucht Gsteinigt in Arzberg

geotop röslauschlucht gsteinigt arzberg wunsiedel oberfranken

Bevor die Röslau in die Eger fließt schlängelt sich ihr Lauf durch eine wildromantische Schlucht zwischen Elisenfels und Arzberg nahe der Grenze zu Tschechien. Sie entspringt am Osthang des Schneeberges und hat wegen ihres steinigen Flussbettes und den schroffen Felsen am Ufer in Arzberg den Beinamen Gsteinigt erhalten. Ihr Ufer begleitet ein schmaler Wanderweg. 2009 wurde die atemberaubende Schlucht in das Register der 100 schönsten Geotope in Bayern aufgenommen.

ALLE DETAILS ZUR WANDERUNG

Details
  • Start/Ziel: Parkplatz am Rathaus Arzberg, Friedrich-Ebert-Str. 6
  • Alternative: an der Brücke über den Feisnitz-Stausee, Seeklause 1/Klausen
  • Markierung: Rundweg 1 (in Arzberg zusätzlicher Abstecher zum Park)
  • Länge: 9 km
  • Dauer: 2,5 Stunden
  • Schwierigkeit: leicht bis mäßig
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein (Wege auf dem Arzberg stark durchwurzelt und uneben)
  • Aufstieg: 261 m
arzberg-gsteinigt-wanderkarte

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Blockhalde Haberstein am Schneeberg

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Die Granite des Fichtelgebirges sind vor rund 300 Millionen Jahren entstanden. Schon seit der Gebirgsbildung infolge der Kontinentalplattenverschiebung war die Region nahezu immer Festland am Rande des tropischen Meeres, das sich in Mitteleuropa ausgebreitet hat. Die Blockhalden sind das Ergebnis stetiger Verwitterung. Seit rund 2,5 Millionen Jahren herrscht ein ständiger Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten.

Blockhalden bilden sich häufig als Folge der Verwitterung freigestellter Felsköpfe auf Bergkuppen. Starker Frost sprengt das Gesteinsmaterial. Die großen Brocken kommen dann am Fuße der ehemaligen Felsformation zum Liegen, meist in steiler Hanglage. Und weil es zwischen den Steinen kaum feines Material wie Sand oder Kies als Bodensubstrat gibt, fehlt den Pflanzen die Grundlage zum Wachsen. Hier im Fichtelgebirge gibt es einige solcher Blockhalden. Von Bedeutung sind unter anderem die Granitblockhalden im Westen des Schneeberggipfels, genauer gesagt an einem der Nebengipfel: dem 927 Meter hohen Haberstein.

ALLE INFOS ZUR DREI-GIPFEL-TOUR

Details
  • Start/Ziel: Wanderparkplatz Seehaus an der B303
  • Markierung 1: Fränkischer Gebirgsweg (bis zum Seehaus)
  • Markierung 2: M (vom Gasthof Seehaus bis zum Parkplatz zurück)
  • Länge: 10,4 km
  • Dauer: etwa 3 Stunden
  • Schwierigkeit: mäßig (die 280 HM sind auf die ersten 5 km gut verteilt, deshalb nur moderater Anstieg)
  • für Kinderwagen/Buggy geeignet: nein (bis zum Backöfele mit Kinderwagen befahrbar)
  • Aufstieg: 280 m
  • Abstieg: 276 m
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